Seite 26 - lausebande-11-2011

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Titelthema :: Seite 26
stärken. Wichtig ist, in der Nähe zu bleiben und
darauf zu achten, dass das Kind sich durch einen
Sturz aus dem Bett oder beim Umherlaufen nicht
verletzt. Oft folgen diese Reaktionen auf einen sehr
ereignisreichen Tag, wenn Kinder ein Übermaß an
Eindrücken verarbeiten und ist als Fehlsteuerung
des Schlafes anzusehen. Vorbeugen können Eltern
lediglich durch das Unterbinden übermäßiger ne-
gativer Reize (wie bei Horrorflmen) oder mit einer
beruhigenden Gute-Nacht-Geschichte nach ereig-
nisreichen Tagen. In der Regel hören die Pavor-
Anfälle nach einigen Monaten – spätestens Jahren
– von selbst auf. Selten gibt es sie noch im Jugend-
und Erwachsenenalter.
Angstträume (Albträume):
Angstträume werden von Kindern meist in der
zweiten Nachthälfte, im Leichtschlaf (REM-Schlaf),
halb-bewusst erlebt, oft nach angstvollen Erleb-
nissen am Tag zuvor. Sie wachen von Albträumen
auf und können den Inhalt erzählen und von den
Eltern getröstet werden. Gegen wiederkehrende
Albträume können Eltern einfache Mittel anwen-
den, indem sie mit den Kindern über den Traum
sprechen und ihm ein neues, positives Ende dazu
dichten. Wenn das regelmäßig und gerade vor dem
Einschlafen wiederholt wird, träumen Kinder in
der Regel auch das positive Ende.
Bruxismus (Zähneknirschen)
:
Im Gegensatz zum Jugend- und Erwachse-
nenalter ist das Zähneknirschen bei Babys und
Kleinkindern zwischen dem achten Lebensmo-
nat und dem dritten Lebensjahr ein vollkommen
natürliches Entwicklungsphänomen. In diesem
Alter schießen die neuen Milchzähne durch die
Zahnleiste und wachsen in die Mundhöhle hin-
ein. Durch das Zähneknirschen schleifen sich die
Kaufächen gegenseitig ab, damit die Zähne der
unteren Zahnreihe exakt zur Zahnlänge der obe-
ren Zahnreihe passen. Dieser notwendige Schleif-
vorgang ist also kein Indiz für psychische oder
stressbedingte Ursachen. Im Gegenteil haben die
Kinder sogar Spaß daran, auf diese Weise ihre neu-
en Zähne im Mundraum zu entdecken und damit
spielerisch aufregende und viel beachtete Mahlge-
räusche zu produzieren. Bei älteren Kindern und
Jugendlichen weist das Zähneknirschen auf eine
Überfunktion der Kiefermuskulatur hin. Unter-
www.schlafumgebung.de
www.babyhilfe-deutschland.de
www.kindergesundheit.de
www.dgsm.de www.sids.de
Mehr Informationen?
::
tags werden die Kiefer voll innerer Anspannung
fest zusammenpresst, nachts entlädt sich diese
Anspannung in den Leichtschlafphasen (REM-
Schlaf) dann durch Zähneknirschen. Während der
Zahnungsphase im frühen Kindesalter ist dieses
natürliche Phänomen nicht behandlungsbedürftig.
Dagegen führt die Überaktivität der Kaumuskula-
tur bei den älteren Kindern und Jugendlichen zu
Schäden am Zahnschmelz – und langfristig auch
am Kiefergelenk. Die Ursachen der psychischen
Verspannungen müssen dann thematisiert und
therapiert werden, etwa durch eine veränderte Le-
bensführung, Sensibilisierung auf diesen Aspekt,
Entspannungstechniken, Autogenes Training für
Kinder oder auch psychotherapeutische Verfahren.
Neben den aufgeführten gibt es noch weitere
Formen abnormer Ereignisse während des Schlafes
von unwillkürlichem Einnässen über nächtliche
Beinkrämpfe bis zu schlafbezogenen, schmerzhaf-
ten Peniserektionen – selbst bei kleinen Kindern.
In jedem Fall empfehlt sich verunsicherten Eltern
ein Gang zum Kinderarzt, der an den passenden
Spezialisten verweisen oder beruhigen kann.
Fazit
Das Schlafen und Träumen bietet viele Ge-
heimnisse. Eines ist heute aber unumstritten:
Schlaf ist lebenswichtig, fördert gerade bei Kindern
das Lernen und die Gesundheit. Eltern, die für eine
gute Schlafumgebung sorgen und ihren Kindern
gute Inhalte mit in den Schlaf und die Träume ge-
ben, tragen an einer sehr wichtigen Stelle zur Ent-
wicklung der Kleinen bei. Wir sind also selbst mit
verantwortlich, ob unsere Kinder schweißgebadet
durch Albträume aufwachen – oder wie unser Ti-
telheld als Superman durch die Luft fiegen. Zum
anderen ist interessant, wie viele Schlafstörungen
gerade bei Kleinkindern tatsächlich unbedenklich
sind – und in vielen Familien auftreten.