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als ich 2009 mit un-
serem fünften Kind
schwanger war, googelten
mein Mann und ich die Be-
griffe Großfamilie und kin-
derreich. Das Gefühl, kin-
derreich zu sein, hatten
wir bis dahin nicht, zumal
Nummer drei und vier im
Doppelpack kamen. Dabei
gilt man in Deutschland schon ab drei Kindern als
kinderreich.
Das Ergebnis unserer Internetrecherche? Frustrie-
rend – bereits auf der ersten Seite tauchte mehr-
mals der Begriff asozial auf. Selbst Wikipedia zähl-
te in erster Linie die Nachteile dieser Familienform
auf. Motivierende Literatur oder Netzwerke? Nicht
vorhanden. Gut zwei Jahre später recherchierte ich
wieder, um selbst ein Buch für kinderreiche Mütter
zu schreiben und stieß auf den frisch gegründe-
ten Verband kinderreicher Familien. Der Verband
setzt sich z.B. in Politik und Presse für die Belange
großer Familien ein und bietet wunderbare Vernet-
zungs- und Austauschmöglichkeiten. Und er stellt
auf seiner Homepage die schönen Seiten des Groß-
familienlebens in den Vordergrund. Keine Frage,
große Familien sind nicht automatisch glückliche-
Liebe Leserinnen und Leser, liebe Familien,
re oder gar bessere Familien, aber es braucht schon
eine extra Portion Mut und Zuversicht, um sich auf
das Leben mit vielen Kindern einzulassen.
Was große Familien wie alle Familien stärkt, ist
Akzeptanz und Wertschätzung. Völlig deplatziert
sind dagegen Bemerkungen wie „Selbst schuld,
du wusstest doch nach dem ersten Kind, was auf
dich zukommt!“ oder Familienkarten, die auf zwei
Kinder begrenzt sind. Glücklicherweise liegt das in
den wenigsten Fällen an bösemWillen, sondern an
Unbedachtheit und fehlender Lobby. Umso mehr
freut es mich, dass die lausebande in dieser Ausga-
be ihren Fokus auf die große Familie legt.
Ich habe gerade noch einmal kinderreich gegoo-
gelt. Diesmal erschienen neben Hinweisen auf den
Verband insbesondere Forderungen verschiedener
Parteien, große Familien mehr zu fördern. Gemein-
sam lässt sich also einiges bewegen – vor allem im
Bewusstsein der Gesellschaft. Aus dem Herzen der
Eltern ist sowieso keins der Kinder mehr wegzu-
denken.
Herzliche Grüße und alles Gute,
Daniela Nagel
Mutter von fünf Kindern, Autorin
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