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Titelthema :: Seite 27

Titelthema :: Seite 26

sen. Die Pedale sollten möglichst breit und trittsi-

cher sein. Jüngere Kinder brauchen nicht mehr als

drei Gänge. Das Rad sollte höchstens 13 kg wiegen.

Ein Fahrradständer schont das Rad. Achten Sie auf

einen stabilen Gepäckträger, Kinder nehmen auf

dem Rad gerne Freunde „huckepack“ mit.

Etwa 80 Prozent der Kinder unter zehn Jahren tra-

gen beim Radfahren einen Helm, zehn Jahre zuvor

waren es nur 42 Prozent. Drei von vier Kindern tra-

gen den Helm freiwillig ohne elterlichen Zwang,

mit zunehmendem Alter lässt die Helmnutzung

allerdings stark nach. Pflicht ist er in Deutschland

nicht – weder für Kinder noch Erwachsene. Aber er

kann schwere Verletzungen verhindern. Wenn die

Eltern Helm tragen – zumindest wenn sie mit den

Kindern gemeinsam unterwegs sind – werden auch

die Kleinen den Kopfschutz bereitwilliger tragen. Da

die Kleinsten schon mit dem Laufrad beachtliche

Geschwindigkeiten erreichen können, kann auch

hier ein Helm sinnvoll sein. Beim Kauf eines Fahr-

radhelms raten Experten zum Neukauf. Zum einen

kann man nur so garantieren, dass der Helm noch

nicht in einen Unfall verwickelt war, zudem ist die

Haltbarkeit von Fahrradhelmen begrenzt. Mit der

Zeit verliert das Material an Festigkeit. Daher gilt:

Nach spätestens fünf Jahren oder nach einem Unfall

einen neuen Helm kaufen. Letzteres gilt auch, wenn

der Helm noch gut aussieht. Risse in der Außen-

schale sind unter Umständen nicht zu erkennen.

Tipps zum Helm-Kauf

Auf Herstellungsdatum (nicht älter als ein Jahr) und

auf anerkannte Prüfzeichen achten (CE-Kennzeich-

nung), in der Helmschale zu sehen und Entspre-

chung der Europäischen Norm EN 1078, zusätzliche

Qualitätsgarantie gibt das GS(Geprüfte Sicherheit)-

Zeichen.) Der Helm darf nicht wackeln oder rut-

schen. Die Außenschale muss hart und stabil sein.

Luftschlitze mit Netz (als Insektenschutz) sorgen für

Belüftung. Der Helm sollte leicht sein und reflektie-

ren. Der Verschlussriemen muss fest mit dem Helm

verbunden sein. Kaufen Sie keinen zu großen Helm,

in den das Kind noch hineinwachsen muss. Die Ver-

schlussriemen sollten ein Dreieck um das Ohr bil-

den. Bei geschlossenem Helm sollte noch ein Finger

zwischen Kinn und Verschluss passen.

So lernen Kinder richtig Rad fahren

Sind Fahrrad und Helm angeschafft, heißt es:

Fahrrad fahren lernen. Dafür sollte man sich eine

ruhige Strecke ohne Hindernisse, Verkehr und

möglichst auch Fußgänger suchen. Dann sind

die Fahranfänger erstmal nur sich selbst im Weg,

müssen aber nichts und niemandem ausweichen.

Zunächst setzt man die Kleinen rauf aufs Rad und

schiebt an, läuft evtl. anfangs noch nebenher und

hält fest. Je nach Geschick und Ehrgeiz haben die

jungen Radler den Dreh dann recht schnell raus

oder benötigen noch ein paar Übungsstunden. Je

mehr Laufrad-Erfahrung sie haben, desto leichter

wird ihnen der Umstieg aufs Fahrrad gelingen. So-

bald die Kinder allein geradeaus fahren können,

gilt es: aufsteigen, Kurvenfahren, bremsen und

absteigen üben. Das wird vielleicht nicht auf An-

hieb klappen und die eine oder andere Schramme

geben, aber irgendwann können die Kinder stolz

sagen: „Ich kann Rad fahren.“

Hände weg von Stützrädern

Man sieht sie immer noch gelegentlich. Tatsächlich

lernt jedes zweite Kind Fahrrad fahren mit Stütz-

rädern. Dabei sind sich die Experten mittlerweile

einig: Stützräder schaden mehr als das sie nutzen.

Das Kind lernt mit Stützrädern ein anderes, falsches

Fahren. Es lernt damit nicht richtig anfahren, len-

ken, bremsen. Die Kinder gewöhnen sich an eine

falsche Kurvenlage, da sie ihr Gewicht nach außen

statt nach innen verlagern. Das Kind lernt nicht, al-

lein das Gleichgewicht zu halten – was aber uner-

lässlich ist für das richtige Rad fahren. Zudem kön-

nen Stützräder zum Sicherheitsrisiko werden: Wenn

das Kind zu nah an einer Bordsteinkante oder durch

ein Schlagloch fährt, kann das Rad umkippen. Be-

steht das Kind auf Stützräder und traut sich (noch)

nicht zu, ohne zu fahren, warten Eltern lieber noch

mit dem ersten Fahrrad und bleiben besser noch

eine Weile beim Laufrad oder Roller. Die jüngste

BASt-Studie belegt, dass Kinder mit Laufraderfah-

rung deutlich seltener Stützräder benötigen. Die

Studie zeigt auch: Die Nutzung von Stützrädern geht

langsam zurück, Mädchen-Fahrräder sind etwas

häufiger damit ausgestattet als Jungs-Fahrräder.

Damit das Kind das Rad wirklich gut beherrscht

und auch in Gefahrensituationen souverän reagie-

ren kann, können Eltern mit den Kindern ein paar

Fähigkeiten trainieren. Der ADFC hat dazu folgende

Übungen zusammengestellt. Suchen Sie sich einen

Übungsplatz ohne Verkehr und machen Sie am bes-

ten selbst mit, das erhöht die Motivation und macht

Kindern dann auch umso mehr Spaß:

Auf- und Absteigen ohne große Schlenker

Zwischen zwei Kreidelinien (Abstand: ein Meter)

soll Ihr Kind das Auf- und Absteigen üben, ohne da-

bei die gezeichnete Spur zu verlassen. Den Abstand

nach und nach verringern.

Auf schmaler Linie entlang rollen

Erst schnell, dann immer langsamer werden und da-

bei so wenig wie möglich von der Linie abweichen.

Umfahren von Hindernissen

Einen Slalom-Parcours aufbauen: Der Abstand der

Hindernisse wird von mal zu mal verringert.

Langsam fahren

„Schneckenrennen“ – ein Wettrennen, bei dem der

langsamste Fahrer gewinnt. Wer unterwegs mit dem

Fuß auf den Boden kommt, scheidet aus.

Zielgenaues Bremsen

So schnell wie möglich auf eine „Ziellinie“ zufah-

ren, bremsen und vor der Linie zum Stehen kom-

men (am besten auf unterschiedlichen Untergrün-

den trainieren).

Reagieren auf Zuruf

Das Kind fährt auf das mittlere von drei nebenein-

ander stehenden Hindernissen (Abstand jeweils

zwei Meter) zu. Erst kurz davor Anweisung ge-

ben, ob das Kind links oder rechts, innerhalb oder

außerhalb der Hindernisse entlangfahren soll.

Umschauen

Auf einer vorgezeichneten Linie geradeaus fahren

und auf Zuruf zurück schauen – für ein bis zwei

Sekunden, über die linke Schulter. Dabei sollte das

Kind so wenig wie möglich von der Linie abwei-

chen. Ob sich das Kind wirklich umgeschaut oder

nur den Kopf gewendet hat, kann überprüft werden,

indem ein Schild mit einer Zahl gezeigt wird, die das

Kind laut rufen soll.

Abstände einschätzen

Ein Seil auf Lenkerhöhe zwischen zwei Bäumen

oder Pfählen spannen und möglichst dicht daran

entlang radeln, ohne es zu berühren.

Einhändig fahren

Geradeaus fahren, abwechselnd die linke und die

rechte Hand hochhalten.

Abbiegen und Spurwechsel üben

Vor dem Abbiegen umschauen, Hand ausstrecken

und dann sicher mit beiden Händen am Lenker ab-

biegen.

Zum Radfahren gehört noch weit mehr als nur

das Beherrschen des Rads. Bevor die Kinder den

Übungsplatz Hof oder Parkplatz verlassen und am

Verkehr teilnehmen, müssen sie mit den wichtigs-

ten Regeln des Straßenverkehrs vertraut gemacht

werden. Dazu gehören: Rücksicht auf andere Ver-

kehrsteilnehmer nehmen, also Fußgänger, Radfah-

rer, Autofahrer. Immer rechts halten. Zum Überque-

ren einer Straße absteigen und vorher schauen, ob

die Straße frei ist. Hilfreich ist es, wenn sie bereits

wissen, wo rechts und links ist. Dann können sie

auch auf Zuruf der Eltern reagieren.

Wie Kinder den Verkehr wahrnehmen

Eltern sollten bedenken, dass Kinder ihre Umwelt

anders wahrnehmen als Erwachsene. Ihnen feh-

»

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Coole Fat-Bike-Touren durch den Spreewald

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E-Mail

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