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Titelthema :: Seite 31

Titelthema :: Seite 30

• Von durchschnittlich 22 teilnehmenden Kindern

pro Klasse, die an der Radfahrausbildung teilneh-

men, bestehen 2 bis 3 Kinder die Tests nicht. Sie

weisen deutliche motorische Schwächen auf. Bei

den schwierigsten Übungen „Richtungswechsel

mit herausgehaltenem Arm anzeigen“ sowie „Ge-

radeaus fahren und sich umsehen“ schätzen die

Polzisten sogar deutlich mehr als 5 Kinder je Klas-

se als mangelhaft ein.

• Ursachen für diese Tendenzen werden vor allem

in der zunehmenden Motorisierung und Digitali-

sierung des Alltags gesehen. Kinder verbringen

heute mehr Zeit im Auto und vor dem Bildschirm

als noch vor 30 Jahren.

• Trotz der festgestellten Schwierigkeiten bei der

Radfahrprüfung hat die Zahl der Unfälle von rad-

fahrenden Grundschülern in den vergangenen 15

Jahren nicht zugenommen, sondern stagniert auf

einem relativ niedrigen Niveau.

• 52 Prozent der Grundschüler laufen zur Schule,

20 Prozent nutzen Bus oder Bahn, 19 Prozent das

Fahrrad und 17 Prozent werden mit dem Auto ge-

fahren.

• Jedes sechste Kind hat im Wohnumfeld keine

Möglichkeit zum Rad fahren, weil verkehrsberu-

higte Strecken und Plätze fehlen.

• Mehr als 50 % der befragten Eltern von Erst- und

Zweitklässlern fahren regelmäßig gemeinsam mit

ihrem Kind Rad. Gemeinsam wird das Rad vor

allem für Ausflüge und Besuche bei Freunden

genutzt, seltener im Alltag z.B. zum Einkauf oder

zum Sportkurs. 4,4 % der Eltern fahren nie mit

ihrem Kind Rad. Je jünger die Kinder sind, desto

seltener dürfen sie allein mit dem Rad fahren.

Kinder mit dem Rad transportieren

Wenn die Kinder noch zu klein für das eigene Rad

sind oder die geplante Radtour zu weit ist für junge

Radanfänger, haben Familien zahlreiche Möglich-

keiten, um ihren Nachwuchs auf oder am Rad zu

transportieren:

Fahrrad-Anhänger

Wer schon ganz kleine oder zwei Kinder mitneh-

men will, für den lohnt die Anschaffung eines Fahr-

radanhängers. Er eignet sich auch für längere Rad-

touren besser als ein Kindersitz. Nachteil gegenüber

dem Kindersitz: Eltern und Kind können währen der

Fahrt nicht miteinander reden. Die kleinen bunten

Wagen bieten je nach Modell Platz für ein bis zwei

Kinder, mit entsprechendem Einsatz auch für Säug-

linge, die noch nicht sitzen können. Platz ist auch

für Spielzeug oder eine Trinkflasche, was den Kin-

dern ermöglicht, sich die Zeit zu vertreiben und sich

selbst zu versorgen, ohne dass etwas verloren gehen

kann. Die meisten Anhänger lassen sich auf Ausflü-

gen unkompliziert zum Buggy umbauen. Mit etwa

400 bis 700 Euro pro Stück sind sie nicht eben preis-

wert, aber durchaus eine lohnende Investition für

Familien, die häufig mit dem Rad unterwegs sind.

Für Tagesausflüge und Radurlaub sind sie ideal.

Die Kinder sitzen bequem, sind vor Insekten, Wind,

Regen und Sonne geschützt. Bei einem Unfall sind

sie durch eine gewisse Pufferzone und die geringe

Kippgefahr besser geschützt als in einem Kinder-

sitz. Wie auch ein Kindersitz, verändert ein Anhän-

ger das Fahrverhalten des Elternrads. Der Schwer-

punkt verlagert sich, allerdings weniger ungünstig

als beim Kindersitz. Das normale Geradeausfahren

macht sich gut, ungewohnt sind dagegen das Brem-

sen und Abbiegen mit Anhänger. Eltern sollten da-

her zunächst ein paar Proberunden fahren – ohne

Kind, stattdessen mit einem Wasserkasten. Erlaubt

ist die Mitnahme von Kindern von 0 bis 7 Jahren,

wobei die meisten Siebenjährigen kaum mehr hin-

einpassen werden, schon gar nicht mit Helm. Der

wird ebenso empfohlen wie anschnallen. Eltern

sollten vor dem Kauf eines Anhängers prüfen, ob

ihr Fahrrad dafür geeignet ist: Der Anhänger muss

sich am Rad befestigen lassen. Die Bremsen des

Fahrrads sollten einwandfrei funktionieren. Eine

gute Gangschaltung hilft gegen Ermüden der Beine.

Das zulässige Gesamtgewicht sollte mindestens 120

kg betragen. Nicht alle Anhänger sind mit Beleuch-

tung ausgestattet, hier kann Nachrüsten lohnen, da

die meisten Anhänger das Rücklicht des Fahrrads

verdecken. Ein bunter Wimpel und Reflektoren er-

höhen die Sichtbarkeit. Wer in einem Zweisitzer nur

ein Kind transportiert, sollte es wegen des Schwer-

punkts in die Mitte setzen. Ist das nicht möglich,

dann auf die rechte Seite.

Fahrrad-Kindersitz

Für kürzere Strecken in der Stadt, auf denen viel-

leicht auch nicht immer ausreichend große „Park-

plätze“ für ein Rad mit Anhänger zur Verfügung ste-

hen, ist der klassische Kindersitz die bessere Wahl.

Dafür muss das Kind selbständig sitzen können.

Zur Auswahl stehen Modelle für die Montage hinten

oder vorn, für im Schnitt knapp 100 Euro. Ob der

Kindersitz hinter dem Fahrer oder zwischen Len-

kerstange und Fahrer montiert wird, ist ein Stück

weit Glaubensfrage. Beide Varianten haben ihre

Vor- und Nachteile. Die Montage vorn ist nur für

kleinere bzw. leichte Kinder bis höchstens 15 kg er-

laubt. Hier liegt der Schwerpunkt für den Radfahrer

günstiger, da die Fahrweise kaum beeinflusst wird.

Allerdings fährt es sich durch die breitbeinige Sitz-

haltung weniger komfortabel. Vorn kann das Kind

mehr sehen und die Eltern haben ihr Kind im Blick,

können sich mit ihm besser unterhalten. Allerdings

ist es Wind und Wetter ungeschützt ausgesetzt und

die Kopfstützte fehlt. Bei einem Sturz besteht die

Gefahr, dass der Fahrer aufs Kind fällt. Hinten ist es

vor dem Fahrtwind geschützt, der Transport stabiler

als bei vorn montierten Sitzen. Das Kind hat mehr

Platz und sitzt dadurch bequemer. Der Sitz muss

Gurte haben, die vom Kind nicht allein zu öffnen

sind. Ein Speichenschutz muss verhindern, dass die

Kinderfüße zwischen die Räder kommen können. Ist

ein solcher Speichenschutz montiert, ist es auch er-

laubt, die Kleinen auf einem kleinen Sattel zwischen

Lenker und Fahrer mitzunehmen. Der Kindersitz für

hinten sollte nicht direkt am Gepäckträger montiert

werden, sondern mittels Adapter am Rahmen. Die

Kinder sollten dick genug angezogen sein, da sie

durch den Fahrtwind und ohne Bewegung schnell

auskühlen. Den Kindersitz nur für kurze Strecken

nutzen oder aber ausreichend Pausen einplanen, da

die Kleinen in ihrer Bewegungsfreiheit stark einge-

schränkt sind. Da das Ein- und Aussteigen aus dem

Kindersitz nicht ganz einfach ist, sind Zweibeinstän-

der hilfreich. Denn nicht immer ist ein Fahrradstän-

der in der Nähe, in dem das Rad kippsicher abge-

stellt werden kann. Auch auf dem Kindersitz gilt:

Helm auf!

Fahrradtrailer

Sogenannte Fahrradtrailer oder Trailerbikes sind

gute Lösungen für junge Fahranfänger auf längeren

Strecken. Diese Trailer sehen aus wie ein Kinderrad

ohne Vorderrad und werden mittels einer langen

Stange am Elternrad befestigt. Die Kleinen können

also selbst in die Pedale treten, werden aber von den

Eltern gelenkt und so sicher durch heikle Verkehrs-

situationen manövriert.

Fahrradkupplung

Bei dieser Variante wird das Kinderrad mit Hilfe

einer Tandemstange oder -kupplung ans Eltern-

rad gekoppelt. Der Vorteil: Wenn dem Nachwuchs

die Puste ausgeht oder die Strecke unübersichtlich

wird, kann das Kinderrad relativ unkompliziert ans

Elternrad montiert werden. Das Kind muss dann we-

der in die Pedale treten noch lenken.

Familientandem

Das Fahrrad hat wie ein Tandem zwei bis drei Sat-

tel und die entsprechende Zahl an Pedalen. Je nach

Modell finden darauf ein Erwachsener und bis zu

»

Touren im Spreewald

Bismarckturm Rundtour - 29 km

von Burg nach Dissen zu den Aueroch-

sen, weiter zur slawischen Siedlung Stary

Lud über Briesen nach Werben zum neu-

en Bahnhofsrastplatz - zurück nach Burg

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Zum Erlebnispark Teichland - 32 km

Start ist an der Stadthalle Cottbus, dann

vorbei am Spielplatz der Spreewehrmühle

bis hin zum Erlebnispark Teichland - auf

gleicher Route zurück

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