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Von Ökostrom und Dunkelflaute

... oder: warum sich Energie nicht wenden lässt.

Empfehlungen :: Seite 64

In den kommenden Ausgaben des Familienmagazins lausebande informiert der Pro Lausitzer Braunkohle e.V. weiter zu diesen Themen.

www.pro-lausitz.de www.prolausitzerbraunkohle.de

Es ist schon beeindruckend, wie stark die

grüne Ideologie im Windschatten der Ener-

giewende unseren Alltag beeinflusst. Geht es

um Energiethemen, treffen wir in vielen Bereichen auf

bereits gelebte Reflexe, die den Sprachgebrauch und

auch das Denken immer mehr prägen. Da stehen auf

der einen Seite die konventionellen Energieträger, die

Schmutzschleudern, die Krankmacher. Auf der ande-

ren Seite werden die Ritter grüner Energie, ob nun als

Ökostrom, Grünstrom oder Naturstrom bezeichnet, als

Kimaretter und einzig wahre Zukunft glorifiziert. Die

öffentliche Berichterstattung multipliziert diese Sche-

mata. Eine differenzierte und an der Realität ausge-

richtete Diskussion findet in der breiten Öffentlich-

keit kaum noch statt. Wer Skepsis äußert, wird sofort

in das eine oder in das andere Lager verfrachtet. Da-

bei hat uns die Realität längst eingeholt.

Die Mär vom Ökostrom

Das beste Beispiel sind die unzähligen Angebote für

Ökostrom, die nahezu aus dem Boden schießen. Er

verkauft sich in Deutschland gut, weil die Menschen

meinen, mit diesen Tarifen etwas für die Umwelt zu

tun. Ökostrom ist durch den Reflex öffentlicher Be-

richterstattung per se gut. Selbst bei der Deutschen

Bahn fährt man mit dieser und jener Bahncard aus-

schließlich mit Ökostrom, glauben zumindest die

Kunden. Wer eine Sitzreihe weiter ein normales Ticket

löst, reist der ebenso grün? Ökostrom ist in Deutsch-

land kein geschützer Begriff. Eine schwammige und

unverbindliche Regelung besagt, dass unter diesem

Begriff angebotener Strom zumindest zur Hälfte aus

erneuerbaren Energien bestehen sollte. Was dann

aber aus der Steckdose kommt, ist ein vollkommen of-

fenes Rennen. Denn letztendlich bestimmt neben der

Physik auch das Wetter entscheidend den Strommix.

Wenn – wie bei der wochenlangen Dunkelflaute zum

Jahresbeginn 2017 – kein Wind weht und kaum Son-

ne scheint – dann speisen Erneuerbare Energien auch

nichts in die Netze ein. Jeder Ökostrom-Kunde erhält

dann aus der Steckdose konventionellen Strom etwa

aus Kohle oder noch aus Atom, sonst säße er imDun-

keln. Der vermeintliche Feind sorgt für die Sicherheit.

Eine Veränderung ist nicht absehbar, da sich Strom

in großen Mengen auch in den kommenden Jahren

nicht speichern – und somit auch nicht wenden lässt.

Interessant ist auch, wer hier eigentlich profitiert. Er-

neuerbare Energien werden in Deutschland ohnehin

subventioniert und genießen jederzeit Vorfahrt in die

Stromnetze, ganz unabhängig, welche Tarife die Ver-

braucher wählen. Meist werden die Anlagen für erneu-

erbare Energie von Investoren aus dem Süd-Westen

Deutschlands finanziert und sorgen so als ein Kritik-

punkt der Energiewende auch für eine immense Ver-

mögensverteilung von Nord-Ost nach Süd-West und

von niedrigeren zu höheren Einkommen. Die Tarife

wiederum kreieren Stromversorger, die mit dem grü-

nen Label auf Kundenfang gehen.

Die Verunsicherung ist selbst in der Lausitz mit ih-

rer traditionellen Nähe zu konventionellen Energi-

en immens gewachsen. Auch hier bieten Stadtwerke

Ökostromtarife und schwimmen mit im Fahrwasser