Ein Kreuz für mehr Vernunft ...
Positionen zur Braunkohle imWahlkampf 2017.
Empfehlungen :: Seite 76
www.pro-lausitz.de www.prolausitzerbraunkohle.deIst Ihnen schon aufgefallen, dass die Ener-
giewende im Bundestagswahlkampf kaum
eine Rolle spielt? Dabei ist sie das zentrale
Zukunftsprojekt unserer Gesellschaft, verbunden mit
der größten Kapitalvernichtung seit dem 2. Weltkrieg,
wie Deutschlands prominentester Wirtschaftsexperte
Hans-Werner Sinn attestierte. Bis 2025 werden über 500
Milliarden Euro in die Energiewende geflossen sein, al-
lein die künftigen Ausgaben von heute bis 2050 schätzt
man auf 1,4 Billionen Euro. Für uns Lausitzer wirkt sich
die Energiewende in den kommenden Jahren immer
stärker aus. Es wird viel Geld verloren gehen, regiona-
leWirtschaft, soziale und kulturelle Strukturenwerden
leiden. Dabei können sich die Auswirkungen abhängig
von der künftigen Regierungszusammensetzung auch
noch verschärfen. Deshalb sollten sich gerade Lausit-
zer überlegen, wo sie 2017 ihr Kreuz machen.
Warum aber ist das teuerste Projekt unserer Gesell-
schaft kein großes Wahlkampfthema?
Das leise Scheitern ...
Die traurige Wahrheit: Die Energiewende in ihrer heu-
tigen Form ist längst gescheitert. Bundeswirtschaftsmi-
nister Gabriel hat das bei seiner von denMedien kaum
beachteten Kasseler Rede genauso formuliert, ebenso
diese Einsicht: „In Europa halten uns alle für Beklopp-
te“. Was wir oft vergessen: die deutsche Energiewen-
de ist ein internationaler Sonderweg. Keiner folgt uns.
Dennoch hat die grüne Ideologie nach wie vor die Ho-
heit über die öffentliche Diskussion: auf der einen Seite
das Gute, die Erneuerbaren, auf der anderen Seite das
Böse, die Fossilen. Der Grund ist einfach: an der milli-
ardenschweren Subventionsmaschinerie rund um die
Erneuerbaren verdient eine breite Oberschicht und die
Politik hat sich fast über alle Parteien hinweg im Zu-
kunftsprojekt Energiewende festgefahren. Da fällt es
schwer, milliardenschwere Fehler einzugestehen. Da-
bei ist aus den Erneuerbaren längst eine kapitalgetrie-
bene Ökoindustrie geworden, vor allem der extensive
Zubau an Windkraftanlagen verschandelt Landschaf-
ten bis hin zum UNESCO-Weltkulturerbe, zerstört Na-
tur und Tierwelt, komplett ohne Effekt. Die Emmissio-
nen in Deutschland nehmen sogar wieder zu. Trotz ei-
ner Verdopplung der installierten Leistung der Windrä-
der ist ihre gesicherte Leistung: nahe Null! WennWind
und Sonne ausbleiben, muss das herkömmliche fossile
Systemkomplett übernehmen. Deutschland leistet sich
zwei Energiesysteme: das hochsubventionierte Erneu-
erbare und das herkömmliche, das zwar sicher ist, wirt-
schaftlich aber unter der Dominanz und Privilegierung
der Erneuerbaren leidet. Der zufällig und sehr flatter-
haft anfallende Strom aus Wind und Sonne bringt die
Stromnetze schon jetzt an die Grenzen ihrer Belastbar-
keit. Es ist einer der großen Irrtümer der Energiewen-
de: Erneuerbare werden ganz unabhängig vomweite-
ren Zubau nicht grundlastfähig! Speicher sind eben-
so nicht in Sicht. Die Energiewende ist unsozial, viele
einfache Bürger zahlen über die Strompreise die Rendi-
ten für Windkraftbetreiber und Inhaber von Solaranla-
gen. Und was die Umwelt anbelangt: wir sprechen bei
den teuren undwirkungslosen Erneuerbaren nur über
den Stromsektor, der mit Blick auf Verkehr undWärme
nur ein Fünftel des deutschen Energieverbrauchs aus-
macht. Die Energiewende in ihrer aktuellen Form mit
Einspeisevergütung und Privelegierung der Erneuerba-
ren ist eine unsoziale und wirkungslose Subventions-
maschine ohne Zukunft.
Und die Lausitzer Braunkohle?
Der weltweite Kohlebedarf wird von 2010 bis 2030 etwa
um 50%wachsen. Kohle ist günstig und verfügbar, der
Zusammenhang zwischen Emmissionen bei ihrer Ver-
stromung und Klimawirksamkeit ist unter Fachleuten
sehr umstritten. Unsere Politiker wissen es besser. Lau-
sitzer Braunkohle wird ab 2018 mit der schrittweisen
Stillegung erster Kraftwerksblöcke zumBauernopfer ei-
ner nicht funktionierenden Energiewende. Sie würde
aber auch dann noch gebraucht, wenn bei den Erneu-
erbaren Flaute herrscht. Dann werden wir aber Strom
aus den Nachbarländern importieren, Polen baut vor-
sorglich bei Gubin ein neues Kohlekraftwerk. Es bleibt
die Hoffnung, dass irgendwer in Berlin die Reißleine
zieht, dass endlich offen und ehrlich über die Verwer-
fungen der Energiewende gesprochenwird. Es ist rich-
tig, Erneuerbaremit Blick auf Umwelt und Klima zu för-
dern, aber der international isolierte deutsche Sonder-
weg wird unser Land auf Dauer seines Vermögens und
vieler Zukunftsperspektiven berauben.




