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Komplett dem Arzt vorbehalten bleiben hingegen
die Ultraschalluntersuchungen – diese finden zwi-
schen der 9. und 13., 19. und 22. sowie zwischen der
29. und 32. Schwangerschaftswoche statt. Auch bei
Risikoschwangerschaften – beispielsweise bei chro-
nischen Erkrankungen – ist man beim Arzt wahr-
scheinlich besser aufgehoben. Dafür bieten meist nur
freiberufliche Hebammen eine professionelle Haus-
geburt an – so zum Beispiel die freiberufliche Heb-
amme Carmen Gennermann aus Cottbus.
Wie wir schon im ersten Teil des Babyboom-Spezials
in Erfahrung gebracht haben, kann sich die Suche
nach einer freiberuflichen Hebamme jedoch schwie-
rig gestalten. Laut dem Hebammenverband Branden-
burg reiche die Anzahl an freiberuflichen Hebammen
im Land nicht aus, um den Bedarf zu decken – 70 %
der freiberuflichen Hebammen müssen bis zu fünf
Frauen im Monat ablehnen, 21 % sogar noch mehr.
Sinkende Vergütungen und die enorm steigenden
Haftpflichtversicherungsprämien machen den Be-
ruf zunehmend unattraktiv. Letztere stiegen zum
1. Juli 2017 auf 7.639 Euro an, über 10 % mehr als
noch im Vorjahr. 2010 lagen die jährlichen Kosten
für eine Berufshaftpflicht für Hebammen noch bei
3.689 Euro, im Jahr 2000 bei gerade einmal 404 Euro.
Der Grund für die stetig steigenden Prämien sind die
teuren Einzelfälle, in denen eine Geburt nicht opti-
mal abläuft. Aufgrund des wachsenden Mangels an
freiberuflichen Hebammen sollten sich werdende El-
tern frühzeitig informieren – am besten mit dem Be-
kanntwerden der Schwangerschaft! Eine Übersicht
über alle im Hebammenverband Brandenburg regis-
trierten Hebammen gibt die Website:
www.hebammen-brandenburg.de.
Geburtsvorbereitungskurse
Ab der Hälfte der Schwangerschaft, also ab der 20.
Woche, wird es Zeit, sich für Geburtsvorbereitungs-
kurse einer Hebamme anzumelden. In diesen Kur-
sen, die am besten zwischen der 28. und 32. Schwan-
gerschaftswoche wahrgenommen werden sollten,
geht es in erster Linie darum, den Teilnehmern die
Angst vor den Schmerzen zu nehmen und ihr Körper-
gefühl zu verbessern – aber auch das spätere Eltern-
Sein wird vorbereitet. Zwar setzt jede Hebamme un-
terschiedliche Schwerpunkte in ihren Kursen, in der
Regel bestehen sie aus den im Kasten auf der rech-
ten Seite aufgeführten Bestandteilen. Über Angebo-
te an Geburtsvorbereitungskursen können sich In-
teressierte bei den Lausitzer Geburtenkliniken und
Hebammen oder auf den folgenden Seiten informie-
ren. Auch Krankenkassen können Auskunft geben.
Die neue Geburtenstation in Forst
Im Jahr 2016 verzeichneten sämtliche Kliniken
in der Lausitz einen Zuwachs an Geburten ge-
genüber dem Vorjahr. Den größten Sprung machte
die Lausitz Klinik Forst – von 408 ging es auf 475 Ge-
burten rauf. Das könnte auch mit der neuen Gebur-
tenstation zusammenhängen, die 2015 in der Lausitz
Klinik eröffnet wurde. Sie verfügt nun über sehr ge-
räumige Ein- und Zweibettzimmer mit eigenem Sani-
tärbereich inklusive WC, Bidet und ebenerdiger Du-
sche sowie ein großes Familienzimmer. Das Forster
Team der Geburtshilfe macht hier fast alles möglich:
ob in der Entspannungswanne gebären, auf dem Ge-
bärhocker, in aufrechter Haltung oder kniend. Soll-
te doch mal ein Kaiserschnitt nötig sein, verschafft
die räumliche Nähe zur Chirurgie mit dem Sectio-OP
durch die kürzeren Wege mehr Sicherheit. Das war-
me Farbkonzept in der ganzen Station samt wand-
großen, hintergrundbeleuchteten Bildern in den ein-
zelnen Zimmern erzeugt eine familiäre Atmosphäre.
Nicht zuletzt sorgen die umfangreiche vorgeburtli-
che Diagnostik, Spezialsprechstunden und Vorberei-
tungskurse dafür, dass werdende Eltern der Geburt
gut vorbereitet entgegensehen können.
Besonderes Highlight der Geburtenstation ist das
Fanzimmer des FC Energie Cottbus. Hier wartet Mas-
kottchen Lauzi auf dem mit FC Energie-Bettwäsche
bezogenen Bett und auch Handtücher und der We-
cker leuchten in den rot-weißen Vereinsfarben.
Das FCE-Fanzimmer in der Lausitz Klinik Forst
lässt Fußballerherzen höher schlagen.




