Johanniter in Südbrandenburg: Aus Liebe zur Familie

Datum: Donnerstag, 29. August 2019 10:16


Hilfe für trauernde Kinder und Jugendliche

Die Trauerzentren Lacrima suchen ehrenamtliche Unterstützer

Wenn ein naher Angehöriger oder guter Freund stirbt, ist das schon für Erwachsene schwer zu fassen. Wenn auch Kinder betroffen sind, wird die Situation noch schwieriger. Da Themen wie Tod und Trauer für viele Menschen noch immer ein Tabu sind, über das zu selten gesprochen wird, sind Eltern oft überfordert, wenn das Thema die eigene Familie trifft. Freunde und Mitschüler sind ebenfalls verunsichert.

Kinder trauern anders
Dabei brauchen gerade Kinder einen Gesprächspartner, jemanden, der ihre Fragen und ihre Trauer annimmt, der Antworten gibt und in den Arm nimmt. Kinder trauern anders als Erwachsene. Sie verarbeiten das Erlebte in Bildern, Rollenspielen oder einfach durch weinen und schreien. Kinder brauchen daher Raum zum Trauern.

Umso wichtiger ist es, dass sie kompetente Hilfe bekommen. Die Johanniter betreiben daher Trauerzentren in Cottbus, Finsterwalde und Senftenberg, die sich explizit an Kinder und Jugendliche mit traumatischen Erfahrungen richten. In Gruppen mit Schicksalsgenossen können die Kinder über ihre Verluste, ihre Ängste und ihre Trauer sprechen. In einem geschützten Raum und begleitet von beruhigenden Ritualen können sie ihren eigenen Weg finden, um mit der Trauer umzugehen. Die Kinder haben in den Trauerzentren die Möglichkeit, ihre Gefühle beim Schreiben, beim Reiten oder künstlerisch zu verarbeiten. Zudem erhalten Familienangehörige wertvolle Tipps im Umgang mit trauernden Kindern.

Ehrenamt bei den Johannitern
Für die Trauerzentren werden stets ehrenamtliche Unterstützer gesucht, die Kinder und Jugendliche in ihrer Trauer begleiten. Wer eine sinnvolle Tätigkeit im sozialen Bereich sucht, findet bei den Johannitern in Südbrandenburg viele Möglichkeiten. Neben einem Ehrenamt im Rettungs- und Sanitätsdienst sind Unterstützer in der Seniorenbetreuung oder beim Hospizdienst willkommen. Das Angebot ist vielfältig, bestimmte Voraussetzungen sind in den wenigsten Fällen notwendig. Die Johanniter führen jede und jeden Ehrenamtler behutsam an sein Engagement heran und ermöglichen die dafür notwendigen Qualifizierungen. Willkommen ist übrigens Jeder, vom Jugendlichen bis zum Senior.




Pusteblume: Eröffnung im Frühjahr

Ab Mai verfügt die Lausitz über ein stationäres Kinderhospiz

Es ist eines der größten Projekte des Johanniter Regionalverbandes Südbrandenburg und schon lange vor der Eröffnung hat es bundesweit für Aufmerksamkeit und positive Anteilnahme gesorgt: Das Kinderhaus Pusteblume im Spreewald. Spenden für das neue stationäre Angebot im Kinderhospizdienst kamen bereits aus allen Ecken Deutschlands. Und das ist auch wichtig, denn das Land fördert das Projekt mit einem Investitionsvolumen von sieben Millionen Euro mangels gesetzlicher Grundlage nicht.

Der Bau ist bereits weit fortgeschritten. Im Frühjahr wird das Kinderhaus eröffnen. Es beherbergt zwölf Kinderhospizdienste für schwerkranke Kinder und ihre Familien. Darüber hinaus wird hier eine ambulante Wohngruppe für Kinder und Jugendliche mit hohem Pflegebedarf eingerichtet. Therapieräume und ein riesiger grüner Garten mit Spielplatz runden den Komplex ab. In der Lausitz wird damit eine wichtige Lücke geschlossen, denn ein stationäres Kinderhospiz gibt es bisher nicht in der Region.

Ein Drei-Seiten-Hof für den Spreewald
Die Entscheidung für den Standort Burg fiel schnell. Der Spreewald bietet Familien, die hier mit ihren schwerkranken Kindern Zeit verbringen, viele Ausflugsmöglichkeiten und kulturelle Veranstaltungen. Dort, wo jährlich Besucher und Touristen eine Auszeit verbringen, sollen künftig auch Familien mit erkrankten Kindern Kraft tanken und schöne Tage verbringen können. Mit dem Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum ist zudem eine Fachklinik im Bedarfsfall schnell erreichbar. Gebaut wurde im Stil eines Drei-Seiten-Hofs, so dass sich der Gebäudekomplex architektonisch sehr harmonisch in den Spreewald einfügt.

Das neue Kinderhaus „Pusteblume“ ergänzt den gleichnamigen ambulanten Kinderhospizdienst der Johanniter Südbrandenburg. Dessen ehrenamtliche Betreuer kümmern sich zu Hause um die betroffenen Familien: Sie organisieren Familienausflüge und -veranstaltungen, helfen im Alltag und bei Behördengängen, passen auf das erkrankte Kind auf, damit die Eltern Zeit für das gesunde Geschwisterkind haben.

Gut zu wissen – rechtliche Grundlagen:
Kinder, bei denen eine lebensverkürzende Krankheit diagnostiziert wurde, haben Anspruch auf 28 Tage Hospiz-Aufenthalt jährlich. Der Platz steht den Kindern gemeinsam mit ihren Eltern und ggf. ihren Geschwisterkindern zur Verfügung. 95 Prozent der Kosten übernimmt der zuständige Kostenträger (Kranken- oder Pflegekasse), die übrigen fünf Prozent tragen die Johanniter. Dafür werden weiterhin Spenden benötigt. Die Familien sollen – abgesehen von einer Aufwandspauschale für Unterbringung und Verpflegung – den Aufenthalt kostenfrei in Anspruch nehmen können.

Spendenkonto:
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Regionalverband Südbrandenburg
Verwendungszweck: Kinderhaus Pusteblume
BIC: GENODED1DKD
IBAN: DE96350601901084651016


www.dasganzeleben.org