Hinten mit Hybrid

Datum: Mittwoch, 08. Juni 2016 11:46

 

Fahrrad-Kindersitz
Für kürzere Strecken in der Stadt, auf denen vielleicht auch nicht immer ausreichend große „Parkplätze“ für ein Rad mit Anhänger zur Verfügung stehen, ist der klassische Kindersitz die bessere Wahl. Dafür muss das Kind selbständig sitzen können. Zur Auswahl stehen Modelle für die Montage hinten oder vorn, für im Schnitt knapp 100 Euro. Ob der Kindersitz hinter dem Fahrer oder zwischen Lenkerstange und Fahrer montiert wird, ist ein Stück weit Glaubensfrage. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Die Montage vorn ist nur für kleinere bzw. leichte Kinder bis höchstens 15 kg erlaubt. Hier liegt der Schwerpunkt für den Radfahrer günstiger, da die Fahrweise kaum beeinflusst wird. Allerdings fährt es sich durch die breitbeinige Sitzhaltung weniger komfortabel. Vorn kann das Kind mehr sehen und die Eltern haben ihr Kind im Blick, können sich mit ihm besser unterhalten. Allerdings ist es Wind und Wetter ungeschützt ausgesetzt und die Kopfstützte fehlt. Bei einem Sturz besteht die Gefahr, dass der Fahrer aufs Kind fällt. Hinten ist es vor dem Fahrtwind geschützt, der Transport stabiler als bei vorn montierten Sitzen. Das Kind hat mehr Platz und sitzt dadurch bequemer. Der Sitz muss Gurte haben, die vom Kind nicht allein zu öffnen sind. Ein Speichenschutz muss verhindern, dass die Kinderfüße zwischen die Räder kommen können. Ist ein solcher Speichenschutz montiert, ist es auch erlaubt, die Kleinen auf einem kleinen Sattel zwischen Lenker und Fahrer mitzunehmen. Der Kindersitz für hinten sollte nicht direkt am Gepäckträger montiert werden, sondern mittels Adapter am Rahmen. Die Kinder sollten dick genug angezogen sein, da sie durch den Fahrtwind und ohne Bewegung schnell auskühlen. Den Kindersitz nur für kurze Strecken nutzen oder aber ausreichend Pausen einplanen, da die Kleinen in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt sind. Da das Ein- und Aussteigen aus dem Kindersitz nicht ganz einfach ist, sind Zweibeinständer hilfreich. Denn nicht immer ist ein Fahrradständer in der Nähe, in dem das Rad kippsicher abgestellt werden kann. Auch auf dem Kindersitz gilt: Helm auf!


Fahrradtrailer
Sogenannte Fahrradtrailer oder Trailerbikes sind gute Lösungen für junge Fahranfänger auf längeren Strecken. Diese Trailer sehen aus wie ein Kinderrad ohne Vorderrad und werden mittels einer langen Stange am Elternrad befestigt. Die Kleinen können also selbst in die Pedale treten, werden aber von den Eltern gelenkt und so sicher durch heikle Verkehrssituationen manövriert.


Fahrradkupplung
Bei dieser Variante wird das Kinderrad mit Hilfe einer Tandemstange oder -kupplung ans Elternrad gekoppelt. Der Vorteil: Wenn dem Nachwuchs die Puste ausgeht oder die Strecke unübersichtlich wird, kann das Kinderrad relativ unkompliziert ans Elternrad montiert werden. Das Kind muss dann weder in die Pedale treten noch lenken.


Familientandem
Das Fahrrad hat wie ein Tandem zwei bis drei Sattel und die entsprechende Zahl an Pedalen. Je nach Modell finden darauf ein Erwachsener und bis zu drei Kinder Platz. Der Vorteil: Eltern und Kind(er) können sich unterhalten und die Familie kommt schneller voran, als wenn die Kinder mit ihrem Rad separat fahren. Das kann je nach gewählter Tourenlänge hilfreich sein. Eine Freilauffunktion für das Kinder-Tretlager ist sinnvoll, damit die Kinder sich bei Bedarf ausruhen können.


Für alle vorgestellten Transportlösungen gilt:
 
Üben Sie das gemeinsame Fahren. Die Transportmöglichkeiten für die Kinder verändern das Fahrgefühl, den Schwerpunkt des Fahrzeugs. Gerade das Bremsen und Kurvenfahren braucht Übung.
Nehmen Sie das Rad mit zum Fachhändler, um sicher zu gehen, dass sich Kindersitz und Co. auch tatsächlich daran befestigen lassen. Im Idealfall sind auch die Kinder dabei und können vor Ort probefahren bzw. probesitzen.


Tipps zur Tourenplanung
Welche Transportmöglichkeit am besten passt, hängt von Zahl und Alter der Kinder sowie von der gewählten Tour. Jüngere Kinder sind im Anhänger besser aufgehoben, ältere wollen zumindest zeitweise selbst fahren. Damit alle etwas von der Tour haben, ist eine gute Vorbereitung wichtig. Planen Sie die Strecke gemeinsam mit den Kindern und lassen Sie sie die Strecke mit auswählen. Vermeiden sie zu große Höhenunterschiede, wählen Sie verkehrsarme, naturnahe Strecken durch Wälder, an Flüssen oder Seen entlang. Achten Sie auf gut fahrbaren Untergrund, viele Schotter- und Waldwege können Fahranfänger überfordern. Spielplätze, Eiscafés, Schwimmbäder oder Tierparks entlang der Strecke bieten Anlass für Pausen und sorgen für Abwechslung. Beides ist wichtig, um die Kleinen bei Laune zu halten. Pausen sollten sie stündlich einplanen. Die Tour sollte nur so lang sein, dass auch der jüngste bzw. schwächste Mitfahrende sie schafft. Erfahrene Kinder schaffen 20 bis 30 km pro Tag. Passen Sie sich dem Tempo der Kinder an, denn es gilt: Der Weg ist das Ziel. Es geht nicht darum, möglichst schnell am zuvor ausgewählten Ziel anzukommen, sondern den gemeinsamen Ausflug zu genießen und unterwegs viel wahrzunehmen und zu erleben. Planen Sie Zeitpuffer ein für Pannen, unerwarteten Wetterumschwung, müde Kinder.