Schritt für Schritt

Datum: Dienstag, 26. Juni 2012 11:47


Wenn die Füße weh tun
FussanatomieDoch auch wenn man alle Tipps befolgt und alle Maßnahmen ergreift, Fußkrankheiten kann man nicht gänzlich ausschließen. Die Bandbreite hierbei ist immens: Von angeborenen Fehlstellungen, über Pilze und Warzen bis hin zum allseits bekannten „Über den Onkel laufen“. Auch wenn Probleme wie Fußfehlstellungen bei Kindern eher selten vorkommen, sind sie dennoch nicht gänzlich auszuschließen. Wie bereits erwähnt, haben Babys zu Beginn Plattfüße, bis sie anfangen zu laufen. Bis sie das dritte Lebensjahr erreichen, sind auch ungleiche Fußstellungen als normal anzusehen. Das liegt vor allem daran, dass sich die Muskulatur genauso wie die Knochen und Sehnen in unterschiedlichem Maße entwickeln. Ähnlich verhält es sich mit einer leichten Innendrehung des Fußes oder dem sogenannten Knick-Plattfuß. Auch wenn viele dieser Auffälligkeiten normal sind und sich im Laufe der Jahre ausgleichen, sollten Sie die Entwicklung Ihres Kindes im Auge behalten. Dabei sollten Sie nicht darauf warten, dass Ihr Kind über Schmerzen in den Beinen oder Füßen klagt. Das liegt daran, dass sowohl Knochen, als auch Muskulatur in diesem Alter noch sehr weich sind. Dadurch können sie sich unter Umständen auch verdrehen, ohne dass es schmerzhaft ist.

 


Es gibt einige Warnsignale, auf die Sie achten können:

  • Die Knie schleifen aneinander: Kinder haben im Lauflernalter O-Beine. Wenn die Knie sich beim Laufen berühren, kann es sich um eine Fehlstellung handeln.
  • Der Gang ist auffällig: Hierbei ist nicht die Rede von einem unsicheren oder wackeligen Gang beim Laufen lernen. Sondern es geht darum, dass Ihr Kind vielleicht humpelt oder einen Fuß nachzieht.
  • Die Zehen sind verdreht: Bilden sich einzelne Zehen in eine andere Richtung, als die anderen aus, handelt es sich wahrscheinlich um eine Fehlstellung.

Auf diese und ähnliche Hinweise können Sie achten. Fällt Ihnen etwas derartiges an Ihrem Kind auf, sollten Sie sich an einen Arzt und unter Umständen zusätzlich an einen Orthopäden wenden.

Neben den Fußfehlstellungen, die zunächst normal sind und jenen, die zu einer gesundheitsschädigenden Verformung führen können, gibt es auch angeborene Fehlstellungen der Füße. Zunächst ist dazu zu sagen, dass angeborene Fußfehlbildungen bei Kindern eher selten sind.


Nachfolgend einige angeborene Fehlstellungen:

Klumpfuß: Bei dieser Fehlstellung handelt es sich zwar um die zweithäufigste Fehlbildung bei Neugeborenen. Dennoch sind nur ungefähr 0,1 Prozent der Babys davon betroffen. Dabei ist das Risiko bei Jungen etwa doppelt so groß, wie bei Mädchen. Diese Fußverformung ist erblich bedingt. Dabei handelt es sich um eine Einwärtsdrehung der Füße gemeinsam mit einer Fehlbildung der Unterschenkelknochen. Jedoch gibt es heutzutage erfolgreiche Behandlungsmethoden. Vor einigen Jahren wurde bei der Diagnose Klumpfuß noch operativ behandelt, das ist nicht mehr notwendig – und eine erfolgreiche Heilung ist wahrscheinlich. Bei der heute gängigen konservativen Behandlungsmethode wird zunächst ein Gips angelegt, der die Fehlstellung beheben soll. Im nächsten Behandlungsschritt wird dem Kind eine Schiene angelegt, die man sich wie ein kleines Snowboard vorstellen kann.
Plattfuß: Dabei handelt es sich um eine Ausnahme – angeborene Plattfüße sind eine seltene Erscheinung. Da diese Fehlstellung aber auch später auftreten kann, soll sie kurz genannt werden. Wie der Name nahelegt, liegt die Fußsohle flach auf dem Boden auf. Problematisch bei angeborenen Plattfüßen ist der Babyspeck. Dadurch kann man sie oft nicht so schnell erkennen.
Hackenfuß: Der Hackenfuß ist zumeist eine Folge von zu wenig Platz im Mutterleib. Die Fußrücken des Babys sind bei dieser Fehlstellung in Richtung Schienbein gezogen. Diese Verformung kommt vergleichsweise häufig vor, ist aber in den meisten Fällen harmlos. Außerdem wird sich diese Fehlbildung für gewöhnlich in ein paar Wochen nach der Geburt von selbst richten.

Egal, ob Fehlbildungen bereits während der Schwangerschaft oder nach der Geburt festgestellt werden oder Sie eine Verformung im Laufe der Jahre feststellen, ist es wichtig, dass Sie einen Arzt aufsuchen und mit ihm mögliche Behandlungsmethoden besprechen.