Seepferdchen, ahoi!

Datum: Donnerstag, 29. April 2021 15:40

Cottbuser Initiative mit Modellcharakter

Aktuell bemühen sich Schwimmvereine und -verbände um die Organisation von zusätzlichen Schwimmkursen in den Sommerferien. So hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft ihre Ortgruppen und Regionalverbände aufgerufen, wo immer möglich zusätzliche Kapazitäten zu schaffen. Wir wollen beispielhaft eine Initiative aus der Region vorstellen, die Vorbildcharakter für andere Kommunen haben könnte und die jetzt auf Unterstützung angewiesen ist.

Bereits Ende vergangenen Jahres hat der Stadtsportbund Cottbus gemeinsam mit weiteren Partnern das Aktionsbündnis „Jedes Kind soll Schwimmen können“ aus der Taufe gehoben. Ziel ist es, dass am Ende der Grundschulzeit jedes Cottbuser Kind sicher schwimmen kann. In Cottbus will man durch die Einbindung von ehemaligen und aktuellen Schwimmtrainern an den Grundschulen sowie einer Traineroffensive bei Eltern und Großeltern schnellstmöglich Abhilfe schaffen und so möglichst viele zusätzliche Kurse in den Sommerferien organisieren. „Es fehlen Cottbuser, die Kindern Schwimmen beibringen können. Wir brauchen neben der sofortigen Aufhebung des Sportverbots im Freien endlich Öffnungsstrategien für die Schwimmhallen und Turnhallen. Die Zeit ist überfällig. Wir stehen bereit und in den Startlöchern“ so Stadtsportbund-Geschäftsführer Tobias Schick im Aufruf an freiwillige Helfer, sich in den Sommerferien bereit zu halten. Zugleich braucht das Bündnis dringend Unterstützung von der Politik. Bund und Land sind jetzt gefragt, nicht länger nur mit Verboten und Einschränkungen zu arbeiten, sondern taugliche und sichere Konzepte zu erarbeiten, die den Kindern endlich wieder regelmäßige Bewegung mit Gleichaltrigen ermöglichen. „Das Ausfallen des Sportunterrichts, die Untersagung des Vereinssports und die Bewegungsarmut in der Corona Pandemie über die letzten Monate können wir bereits bei unseren Jüngsten und uns selbst wahrnehmen. Alle werden dicker und träger. Das andauernde Sportverbot verschärft die Situation zunehmend und der Sport im Freien muss endlich wieder gestattet werden“, so Tobias Schick in seinem Appell.

Helfen Sie Kindern beim Schwimmen lernen!
Für die Sommerkurse sucht die DLRG in Cottbus noch Unterstützer

Interview mit Dario Lembcke, Technischer Leiter Ausbildung, DLRG Stadtverband Cottbus, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!:

Wie stellt sich aktuell die Situation für den DLRG Stadtverband Cottbus dar?

Normalerweise bieten wir pro Jahr zwei Anfängerkurse für die Schwimmausbildung an, einen im Frühjahr und einen im Herbst. 2020 mussten wir den Frühjahrskurs unterbrechen, konnten ihn aber im Herbst beenden. Den Herbstkurs mussten wir im November unterbrechen und konnten ihn bis heute nicht fortsetzen. Der Frühjahrskurs 2021 konnte ebenfalls nicht stattfinden. Die Ausbildung unserer Rettungsschwimmer kann aktuell ebenfalls nicht stattfinden.

Also ist es derzeit vermutlich schwierig für Eltern, an einen Kursplatz zu kommen?

Unsere Kinderschwimmgruppen und Schwimmlernkurse sind allesamt auf Jahre ausgebucht, das war schon vor Corona so. Um den jetzt entstandenen Stau wenigstens etwas abzufedern, möchten wir im Sommer zusätzliche Kurse anbieten. Dafür brauchen wir einerseits zusätzliche Bahnen im Schwimmbad Lagune. Aber vor allen Dingen brauchen wir jetzt engagierte Helfer, die uns bei der Ausbildung und anderen Aktivitäten unterstützen.

Wofür genau brauchen Sie Unterstützung?

Kurzfristig suchen wir Helfer, die unseren Stadtverband bei der Absicherung der Schwimmkurse unterstützen, also die Kinder am Beckenrand betreuen und bei der Organisation rund um die Schwimmkurse helfen. Da kann uns im Grunde jeder helfen, einzige Voraussetzung: Man sollte Freude daran haben, Kinder beim Schwimmenlernen zu unterstützen. Alles weitere ergibt sich dann im Laufe der Tätigkeit selbst, da gilt: Learning by doing. Darüber hinaus bieten wir auch die Möglichkeit, sich als Rettungsschwimmer, Ausbildungsassistent und Ausbilder weiterzubilden

Wieviel Zeitaufwand sollten Helfer dafür einplanen?

Unsere Anfängerkurse finden ein Mal wöchentlich statt und dauern in der Regel 14 Wochen. Pro Woche sollte man anderthalb bis zwei Stunden einplanen. Wer nach der Begleitung eines Kurses Lust auf mehr hat, der kann sich gern langfristig als Mitglied bei uns engagieren. Die Mitarbeit bei der DLRG rettet nicht nur Leben, sie macht auch unheimlich viel Spaß.

www.bez-cottbus.dlrg.de