"Messer, Gabel, Schere, Licht"

Datum: Freitag, 22. März 2013 09:07


Jedem Alter sein Spielzeug
Spielehersteller drucken nicht umsonst Altersangaben auf ihre Produkte. Natürlich liegt die Entscheidung für oder gegen ein Spielzeug am Ende bei den Eltern. Damit Sie diese Entscheidung auch sicher treffen können, finden Sie hier einige Hinweise, worauf Sie beim Kauf für die jeweiligen groben Altersstufen achten können.

 


Babys:
Für Babys sind, wie schon angemerkt, einfache Mittel schon spannende Spielzeuge. Die eigenen Körperteile üben eine riesige Faszination auf die Kleinen aus. Auch Eltern sind super: Hier eine Grimasse, da ein komisches Geräusch und immer mal wieder kitzeln sind unglaublich unterhaltsam. Was auch super lustig ist, sind die Versteckspiele. Die Hände vors Gesicht und der Erwachsene ist – schwupps – verschwunden. Im Rahmen der künstlichen Spielzeuge sind in dieser Altersphase Mobiles und Nachtlichter, die bunte Bilder an die Wand projizieren, ganz vorne im Rennen.

Kleinkinder:
Ab circa zwei Jahren entwickelt sich die Sprache immer schneller. Auch das bereits genannte Ursache-Wirkungs-Prinzip wird stärker ausgeprägt. Soll heißen, Spielzeuge, die diese beiden Entwicklungen unterstützen und / oder voranbringen, erweisen sich als geeignet. Bücher und Bilderbücher unterstützen die Kommunikationsfähigkeit. Dinge, die sich bewegen lassen, bringen Spaß und fördern das logische Denken. Klötzer, Tretautos, Puzzlebälle, und dergleichen mehr eignen sich für diese Altersgruppe.

Vorschulkinder:
So banal es klingt: Im Kindergarten und der frühen Grundschule eignet sich zum Spielen kaum etwas besser, als andere Kinder. Hier werden soziale Kompetenzen herausgebildet. Im gemeinsamen Spiel wird die Phantasie aufrecht erhalten, wie nur Kinder es können. Vorbilder können gemeinsam nachgeahmt und erprobt werden. In diesem Alter haben Kinder bereits einige Präferenzen herausgebildet. Findet es lesen doof, aber malen gut, ist ein Zeichenblock und Farbe die bessere Spielvariante, als ein Buch.


Je älter das Kind, umso genauer weiß es, womit es spielen möchte. Wichtig ist vor allem in puncto medialer Spielzeuge, dass Sie dort besser einmal mehr hinschauen. Auch wenn ein Egoshooter allein keinen Serienmörder formt, ist es sicher falsch und schädigend, sich ein Kind allein mit Gewaltdarstellungen beschäftigen zu lassen. Alles rund um das Thema Medien(spiele) und Kinder finden Sie online auf unserer lausebande-homepage unter:
http://bit.ly/Z2f8bN


Für alle Altersgruppen gibt es ökologische Spielzeuge. Diese „Fair Trade“-Artikel sind gesondert gekennzeichnet. Außerdem kann Ihnen bei der Suche danach eine Internetrecherche helfen oder Fachpersonal im jeweiligen Laden. Damit können Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit ausschließen, dass Weichmacher, Lösungsmittel und andere Schadstoffe den Weg ins Kinderzimmer finden. Gut für die Umwelt, besser für die Kinder.
Außerdem gilt: Spielen Sie mit Ihren Kindern. Das verbindet.


Barbie und Ken

Vielen Eltern wird selbst noch das alte „Vater-Mutter-Kind“-Spiel aus eigenen Kindertagen geläufig sein. Hier deutet sich an, dass Kinder in den Rollenmustern der einzelnen Geschlechter spielen. Das wird oftmals auch an den eigenen Spielzeuggeschenken an die Kinder deutlich: Die Puppenküche für die Mädchen und die Spielzeugautos für die Jungen. Zu den Geschlechterrollen, die sich bereits im Kindesalter zeigen, finden Sie auch einen ausführlichen Artikel online auf unserer Homepage:
http://bit.ly/ZLsQCk

Zusammenfassend kann man sagen, dass hinter diesem Verhalten grundlegend die Prägung durch das Umfeld, die Nachahmung der nächsten Bezugspersonen und auch zu einem gewissen Teil die erblichen Anlagen stecken.
Ungeachtet der Ursachen für das „Vater-Mutter-Kind“-Spiel hat auch die Spielzeugindustrie gemerkt, dass sich Spielzeuge für Jungen und Mädchen extra, gut verkaufen lassen. Und das schon seit Urzeiten. Dennoch lässt sich ein Trend für geschlechterübergreifendes Spielzeug erkennen. So hat ein bekannter Kinderbausteinhersteller mittlerweile eine eigene Serie nur für Mädchen auf den Markt gebracht. Betrachtet man die Angestelltenzahlen, lässt sich feststellen, dass nicht nur Frauen an den Herd gehören, sondern die männlichen Kollegen öfter den Kochlöffel schwingen. Auch wenn sich Klischees in Spielzeug und Spielverhalten nicht vermeiden lassen, muss darin heutzutage (zum Glück) kein Kind mehr auf sein Geschlecht begrenzt werden. Lassen Sie Ihrem Kind getrost die Wahl. Wenn Ihr Sohn mit Puppen spielen möchte und Ihre Tochter sich sehr für Fußbälle begeistern kann – meine Güte, Hauptsache das Spiel macht Spaß. Betrachtet man die Eingangsdefinition, geht es nämlich genau darum: Spaß. Je mehr Spaß Ihr Kind bei seiner spielerischen Beschäftigung empfindet, umso größer werden die natürlichen Lerneffekte sein.