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Ratgeber :: Seite 48

nen und zu dem sie immer wieder

vertrauensvoll zurückkehren. Die-

se Bindung entwickelt sich im Lau-

fe des ersten Lebensjahres.

Kinder, die sicher an ihre Eltern

gebunden sind, gehen später fle-

xibler mit Herausforderungen, Be-

lastungen und Konflikten um. Sie

haben mehr Freude am Leben und

kommen mit ihren Altersgenossen

besser zurecht.

 Angemessen, prompt

und zuverlässig

Eltern und andere Bezugspersonen

verhalten sich feinfühlig, wenn

sie angemessen, zuverlässig und

prompt auf die Signale des Babys

reagieren. Das heißt zum Beispiel:

Trösten Sie Ihr Baby zuverlässig

und sofort jedes Mal, wenn es

weint. Unterstützen Sie es in unbe-

kannten und schwierigen Situatio-

nen und vermitteln Sie ihm Sicher-

heit und Geborgenheit.

Damit verwöhnen Sie Ihr Baby in

den ersten Lebensmonaten auf kei-

nen Fall - Sie geben ihm lediglich,

was es braucht, um selbstständig

zu werden. Denn um neugierig und

sicher seine Umwelt zu erobern,

Kinder brauchen Liebe

und Zuwendung, um ge-

sund aufzuwachsen. Kinder, die

sich in den ersten Lebensjahren

bei ihren Eltern sicher und auf-

gehoben fühlen, profitieren da-

von in ihrem ganzen späteren

Leben. Das erste Lebensjahr ist

dafür besonders bedeutsam.

Im ersten Lebensjahr ist das Baby

völlig auf die Liebe und Fürsorge

seiner Eltern angewiesen. Eltern,

die ihrem Baby feinfühlig begeg-

nen, seine feinen Signale wahr-

nehmen und angemessen auf seine

Bedürfnisse eingehen, geben ihm

das beste emotionale Rüstzeug, um

später die Herausforderungen des

Lebens zu bewältigen.

Feinfühlig die Bindung entwickeln

Feinfühlige Eltern helfen ihrem

Baby, eine sichere Bindung an

sie zu entwickeln. Unter Bindung

versteht man die besondere Bezie-

hung eines Kindes zu seinen Eltern

oder anderen Menschen, die es

beständig versorgen. Kinder, die si-

cher an ihre Eltern gebunden sind,

nutzen ihre Eltern als verlässlichen

Ausgangspunkt, von dem aus sie

neugierig die Welt erkunden kön-

Bindung: Liebe & Halt fürs Leben

Bindungsentwicklung im Kleinkindalter

Doris Klinke-Schulze, Diplom-Psychologin und Gestalt-Körpertherapeutin

in der Erziehungs- und Familienberatungsstelle der Jugendhilfe Cottbus gGmbH

braucht es die Erfahrung: Meine

Eltern - oder auch andere vertraute

Personen - sind für mich da, wenn

ich sie brauche. Erst ab etwa dem

achten Lebensmonat können Kin-

der allmählich lernen, ein wenig zu

warten, bis ihre Bedürfnisse befrie-

digt werden.

Literaturempfehlung

Safe: Sichere Ausbildung für Eltern

Karl Heinz Brisch, Klett-Cotta

Bindungen

- Das Gefüge psychischer Sicherheit

Grossmann & Grossmann,

Klett-Cotta

www.jhcb.de

Es lohnt sich, bei der Betreuung sensibel auf die Bedürfnisse der

Kinder einzugehen, damit diese ein Urvertrauen entwickeln kön-

nen. Ganz besonders im erste Lebensjahr.