Titelthema :: Seite 55
Empfeh ungen
bei all dem am Ende nur um politisch motivierte Zie-
le und nicht um den weltweiten Klimaschutz – da-
für ist Deutschlands Beitrag mit Blick auf Entwick-
lungen in China und die Ungewissheiten unter der
neuen Präsidentschaft in den USA einfach viel zu ge-
ring. Deutschland hat schon jetzt die ambitionier-
testen Klimaschutz- und CO²-Verringerungs-Pläne.
Das noch weiter zu verschärfen, dazu gibt es keinen
Anlass – auch nicht durch eine rechtlich nicht bin-
dende Absichtserklärung der Politik wie den Klima-
schutzplan.
Der richtige Weg zum Klimaschutz führt vielmehr
über Innovationen zum wirtschaftlichen, sozialen
und ökologischen Fortschritt. Hier könnte Deutsch-
land vor allem durch die hochmodernen Kraftwerke
und das Forschungsumfeld in der Lausitz einen Bei-
trag leisten. Erst im Oktober startete an der BTU das
Verbundprojekt KONRAD, es wird vom Bundesmi-
nisterium für Wirtschaft und Energie sowie verschie-
denen Industriepartnern mit einem Gesamtvolumen
von 6,71 Mio. € finanziert. Das Projekt forscht dar-
an, wie Kohlekraftwerke noch flexibler gemacht wer-
den können. Da erneuerbare Energien spontan und
je nach Auftreten von Wind und Sonne ins Stromnetz
eingespeist werden, müssen Kohlekraftwerke durch
den immensen Ausbau der erneuerbaren Energien
immer öfter und schneller herauf- und heruntergere-
gelt werden. Das Forschungsprojekt arbeitet wie vie-
le weitere in der Lausitz an der zunehmenden Flexi-
bilisierung der Kohlekraftwerke. Hier ist die Lausitz
Vorreiter und hat inzwischen ein Know-How aufge-
baut, das in anderen Ländern tatsächlich bei einer
Energiewende helfen kann, wenn dort auch umge-
dacht und in erneuerbare Energien investiert wird.
Pro Lausitzer Braunkohle bedeutet für uns auch wei-
terhin den Kampf für eine vernünftige Industriepoli-
tik, die Arbeitsplätze sichert und regionale Entwick-
lungschancen schafft. Wenn das am Ende sogar noch
einen wichtigen Beitrag zum tatsächlichen Klima-
schutz schafft, dann ist es umso mehr ein Grund,
auf die Lausitz und ihre Leistung stolz zu sein. Die
Lausitz ist nicht der Klimaschänder, zu dem sie von
den überhand nehmenden grünen Ideologen gestem-
pelt wird. Als Lausitzer dürfen wir auf die Potenziale
unserer Region stolz sein, die einen wichtigen Bei-
trag zu einer realistischen und für große Teile der Ge-
sellschaft bezahlbaren Energiewende leistet. Zu de-
ren Erfolg muss aber das alte in das neue Energie-
system integriert und nicht einer ideologischen Phi-
losophie geopfert werden. Ginge es nach Hendricks
und Co., würden wir verlassen und versenken was
wir haben, um dann schneller zu schwimmen, um
das nicht sichtbare Land zu erreichen.
Mit diesem Selbstverständnis gelingt es hoffentlich,
die Nachbeben des aktuellen Vorstoßes ohne einen
weiteren Schaden zu überstehen. Denn so viel ha-
ben wir bereits von der Salamitaktik der Bundespoli-
tik gelernt: Einem ersten Knall folgen kurze Zeit spä-
ter weitere, zwar nicht ganz so laute, aber ebenso
schädliche Töne.
Die CO2-Einsparung durch die De-Industrialisierung
des Ostens und vor allem durch die Verringerung der
Energiewirtschaft in der Lausitz seit 1990 korreliert
auffällig mit den gesamtdeutschen Einsparungen an
CO2-Emissionen seit 1990. Ab 2018/19 leistet die Lau-
sitz im Rahmen der Kapazitätsreserve ihren nächsten
Beitrag. Jetzt muss endlich mit Unterstützung von
Bund und Ländern eine stärkere Strukturentwick-
lung parallel zum Tragen kommen. Auch die Lau-
sitz wird ihren Betrag dazu leisten, wenn man ihr
die Luft dazu lässt.
Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Lau-
sitz wieder lauter werden muss. Daran werden wir im
Sinne einer lebenswerten Heimat arbeiten.
Interessant?
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