Alternative Ernährungsformen

Datum: Montag, 31. März 2014 13:24

Teil 3: Die Säure-Basen-Diät

Nach Meinung der Verfechter der Säure-Basen-Diät können ein Übergewicht und auch viele gesundheitliche Störungen durch die Übersäuerung des Körpers verursacht werden. Für diese alternative Ernährungsform werden alle Lebensmittel in zwei Gruppen eingeteilt – in sauer und basisch. Zu den basischen Lebensmitteln zählen z.B. viele Gemüse, Kräuter, Nüsse, Obst oder Trockenfrüchte, während tierische Lebensmittel wie Eier, Milchprodukte, Fleisch und Fisch sowie Genußmittel wie Alkohol und Kaffee zu den säurebildenden Lebensmitteln zählen. Bei manchen Varianten der Säure-Basen-Diät gelten Milchprodukte aber auch als neutral. Abgespeckt werden soll bei dieser Diät, indem der vermeintlich angefutterte Säureüberschuss durch basische Lebensmittel ausgeglichen wird.

Der pH-Wert
Der Säuregehalt wird anhand des pH-Wertes gemessen. Dieser beschreibt die Konzentration der positiv geladenen Wasserstoff-Ionen in einer Flüssigkeit. Je aggressiver eine Säure, desto niedriger ist der pH-Wert.
Neutrale Lösung = pH 7
Säure =  pH Wert kleiner als 7
Base= ph Wert größer als 7

Übersäuerung als Gefahr?
Im menschlichen Körper gibt es sowohl basische als auch saure Flüssigkeiten. Sie werden durch das Säure-Base-Puffersystem im Gleichgewocht gehalten, das normalerweise reibungslos funktioniert. Eine „Übersäuerung“ des Körpers ist demnach bei gesunden Menschen ausgeschlossen. Es kann allerdings bei Funktionsstörungen oder Krankheit dazu kommen, dass sich der pH-Wert des Blutes in einen stärker basischen oder stärker sauren Bereich verschiebt. Ist der Wert stärker sauer, wird das von Ärzten als Azidose (Übersäuerung) bezeichnet. Hier setzt eine Art Selbstheilungsmechanismus ein, indem der Betroffene beispielsweise sehr schnell zu atmen beginnt, um das überschüssige saure Kohlendioxid loszuwerden. Reicht dies allein nicht, ist eine medeizinische Behandlung dringend erforderlich.

Macht Übersäuerung dick?
Eine Übersäuerung kann nur durch eine Krankheit hervorgerufen werden, eine Behandlung widmet sich dann auch nicht dem Körpergewicht, sondern dem Krankheitsbild. Nach Meinung der Verfechter der Säure-Basen-Diät soll je nach Diätform das Verhältnis Base:Säure von 80:20 oder 70:30 eingehalten werden. Bei dieser Ernährungsweise überwiegen basische Lebensmittel deutlich – und da diese in der Regel kalorienärmer sind (siehe Beispiele oben), kann tatsächlich das Körpergewicht reduziert werden. Man nimmt also ab, weil man sich ausgewogener und gesünder ernährt. Probleme
Diese Ernährungsform bevorzugen oft Diättreibende, die keine Kalorien zählen wollen. Die einfache Einteilung in basische und saure Lebensmittel erleichtert die Orientierung. Allerdings können folgende Probleme auftreten:
Fehlende Nährstoffe aus „sauren“ Lebensmitteln (z.B. Eisen, Kalzium)
Rückfälle durch Verzicht auf viele übliche Lebensmittel (Fleisch, Eier, Milchprodukte)

Beurteilung
Eine Einteilung der Lebensmittel in Basennahrung und Säurennahrung ist nicht begründet. Durch eine vollwertige und ausgewogene Ernährung lassen sich gesundheitliche Beschwerden bessern und ebenfalls kann Erkrankungen vorgebeugt werden.

Hinweis
Eine Diät sollte ärztlich betreut sein. Und, wie in der Einleitung im April schon geschrieben – ich werde keine dieser Ernährungsformen empfehlen.

Ganz nach dem Motto:
„Wer heilt, hat recht!