„Immer eine Prise Gefahr“

Datum: Donnerstag, 29. September 2016 15:50

 

Man kann Werte auf die harte oder seichte Tour vermitteln. Trifft Sie zu Hause das Bild von einer harten Schale mit weichem Kern – sind Sie eher ein streng erziehender Vater mit Autorität oder der sanfte Kuschelbär? Ich bin kein Kuschelbär, ich bin immer ein strenger Vater gewesen. Das bedeutet nicht, dass die Kinder die anderen Seiten nicht auch bekommen. Erziehung sollte meines Erachtens wechselseitig und vielseitig sein. Eine Strenge ist dabei wichtig, ohne die geht es nicht. Man muss den Kindern auch klar machen, was gut ist und was nicht, was akzeptiert wird, was nicht erwünscht ist und welches Verhalten ganz klar abgelehnt wird. Natürlich muss man da streng sein.


Laut aktuellen Facebook-Einträgen haben Sie das Stand-Up-Paddling für sich entdeckt, Sie sind auch sonst ein Mann für Sport und Natur. Haben Sie Ihren Kindern diese Leidenschaften weitergeben können?
Ja, das denke ich schon. Ich bin immer gern draußen gewesen. Mein aufblasbares SUP-Board habe ich immer dabei und gehe oft ganz spontan aufs Gewässer, wenn es sich ergibt. Ich gehe aber auch in den Bergen wandern. Das Hinausgehen in die Natur ist für mich wichtig und ich glaube fest, dass das eigentlich auch alle Kinder mögen. Es gibt natürlich auch Stubenhocker, aber man muss die Kinder auch motivieren, den Arsch hochzukriegen, hinauszugehen und in der Welt etwas zu erleben. Das wird immer schwieriger, weil sie durch die elektronischen Medien abgelenkt werden und garnicht merken, dass ihnen eigentlich langweilig ist. Früher war es ja langweilig, drinnen zu sitzen. Dann hieß es: ab nach draußen, Fußball spielen oder mit dem Fahrrad durch die Gegend fahren, Skateboard, was weiß ich. Die Motivation rauszugehen besteht für Kinder im Augenblick ja eher darin, draußen Pokémon zu fangen. Dabei müssen Kinder draußen Räume haben, die nicht sanktioniert sind und wo Natur erlebt werden kann. Leider ist in Deutschland heute alles sehr ordentlich und sehr eng. Ich bin in einer Zeit großgeworden, da gab es noch Brachen, Zechen, gefährliche Orte, da konnte man Abenteuer erleben. Das war reizvoll. Natürlich hatten unsere Eltern auch gesagt: Was fällt euch ein, dahin zu gehen, da könnt ihr irgendwo hineinstürzen, das ist lebensgefährlich. Dann sind wir natürlich erst recht hingegangen, haben geguckt, Taschenlampen dabei gehabt. Gefahrensucher waren wir. Wir sind nicht dumm gewesen, haben aber natürlich auch unseren Mut erprobt.

Sie werden in genau einer Woche 44 Jahre alt. Gibt’s da eher einen Kasten Bier unter Kumpels oder eine beschauliche Familienfeier? Das weiß ich im Augenblick noch nicht. Das ist eine gute Frage. Ich habe im Moment so viel um die Ohren, dass ich schon einen Tag später wieder auf der Arbeit sein muss. Deswegen diskutieren wir noch, wie wir feiern. Grundsätzlich freue ich mich, Geburtstage zu feiern. Ich finde das sehr schön. Ich habe es auch schon erlebt, dass Freunde spontan mit Grillfleisch und Getränken vor der Tür standen, da bin ich fast umgefallen vor Freude. Ist doch herrlich, so überrascht zu werden.


Ich habe von Ihnen ein sehr schönes Zitat gefunden: „Ein Mann der nach der Arbeit nicht bei seiner Familie ist, der ist kein richtiger Mann.“ Dabei verkörpern sie oft ein Männerbild aus einer vergangenen Zeit, zu dem das gar nicht zu passen scheint. Definieren Sie das Mann-Sein tatsächlich darüber, was Mann in der Familie leistet? In gewisser Weise ja. Es unterscheidet den Mann vom Jungen, dass der Mann Ressourcen für seine Familie zur Verfügung stellt. Zeit, Geld, Kreativität und Fantasie. Natürlich auch Liebe. Ich denke, all das hat schon viel damit zu tun, wann ein Mann ein Mann ist. Das fällt einem aber nicht einfach durch das Alter zu, das ist etwas, wozu man sich immer wieder neu entscheiden muss.


Alles zum Film BURG SCHRECKENSTEIN


BURG SCHRECKENSTEIN
Regie: Ralf Huettner
u.a. mit Henning Baum, Sophie Rois, Jana Pallaske, Harald Schmidt
Nach der Buchvorlage von Oliver Hassencamp
Filmlänge: 96 Minuten
Kinostart: 20. Oktober 2016

Endlich ist es soweit! Die millionenfach verkaufte Kinderbuchreihe von Oliver Hassencamp kommt auf die große Leinwand! In den alten Gemäuern des Jungen-Internats Burg Schreckenstein wird eifrig an Streichen verschiedenster Art getüftelt, um den arroganten Mädchen des benachbarten Internats Rosenfels eins auszuwischen. Doch die Mädels sind keineswegs auf den Kopf gefallen und lassen sich allerhand einfallen, um es den „Schreckies“ heimzuzahlen. Doch manchmal kommt alles ganz anders, als man denkt…

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