„Die Leidenschaft zum Kochen habe ich von meiner Mama geerbt“

Datum: Freitag, 25. November 2022 08:48

Die erfolgreiche Food-Bloggerin Sally verrät im lausebande-Interview, wie sie es schafft, dass ihre Küche immer blitzeblank aussieht. Sie verrät uns ihr Lieblingsrezept für Weihnachtsplätzchen und, welche Stolle bei ihr auf den Weihnachtstisch kommt.

Woher hast Du die coolen Ideen für Deine Torten?

Ich backe und koche einfach leidenschaftlich gerne, das motiviert mich jeden Tag. Die schönsten Geschichten schreibt das Leben und mitten aus dem Leben kommen auch dann immer die Ideen und Inspirationen. Aber auch meine Zuschauer, der Supermarkt oder der Wochenmarkt sind die größten Inspirationsquellen. Sie alle schicken mir Rezeptwünsche und im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt schaue ich mich immer nach saisonalen Produkten um. Natürlich schaue ich mich aber auch im Internet um: Was möchten Menschen gerade essen? Gibt’s Trends oder kann ich vielleicht sogar selbst einen Trend kreieren. Das alles führt jeden Tag zu neuen Ideen. 

Du hast zunächst studiert, wolltest Grundschullehrerin werden, bist dann eher zufällig zur erfolgreichen Youtuberin geworden. Hast Du jetzt Deinen Traumberuf gefunden?

Es war schon immer mein Traum mich in meinem Hobby zu verwirklichen und Menschen zu begeistern. Ich habe im Jahr 2012, während meines Studiums zur Grundschullehrerin, meinen eigenen YouTube-Kanal „Sallys Welt“ gegründet. Meine Geschichte beginnt mit einem Nusszopf-Video aus unserer Küche - aufgenommen im beschaulichen Waghäusel. Mit einer einfachen Digitalkamera, ohne weiteren Support. Was daraus eines Tages entstehen sollte, hatte damals noch keiner, auch ich selbst nicht, auf dem Schirm. Meine pädagogische Ausbildung zur Lehrerin war sehr hilfreich, weil ich es schaffe auch hoch komplexe Dinge ganz einfach zu erklären, sodass sie jeder versteht. Wir sind Schritt für Schritt aus uns selbst heraus gewachsen und haben immer an uns geglaubt. Jeder Stolperstein hat uns stärker gemacht. Man darf sein Ziel nicht aus den Augen lassen und muss immer an sich glauben!

Was Du bäckst und kochst, sieht alles sehr professionell aus. Hast Du Dir das alles selbst beigebracht?

Die Leidenschaft zum Kochen habe ich von meiner Mama geerbt. Sie hat auch schon immer täglich gekocht – wir waren eigentlich nie in einem Restaurant, weil es bei meiner Mutter so gut geschmeckt hat. Meine Mutter hat mir diese Leidenschaft vorgelebt. Schon als Kind hat es mir immer Spaß gemacht, meiner Mutter zu helfen. Sie hat mich auch darin bestärkt, Rezepte auch mal alleine auszutesten. Das wurde dann zu meinem Hobby. Das Backen habe ich mir selbst beigebracht.

Deinen Blog gibt es seit etwa zehn Jahren. Gibt es eine Sendung oder ein Rezept, das Dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Alles hat mit einem Nusszopf angefangen. Die Anleitung für den süßen Leckerbissen war mein erstes Video welches ich auf der Plattform YouTube 2012 veröffentlicht hatte. Dies war der Startschuss für meine Karriere und wird mir immer in besonderer Erinnerung bleiben.

Was passiert mit den vielen Leckereien, die während einer Aufzeichnung von Dir gezaubert werden? Wer darf die anschließend aufessen?

Es gibt immer dankbare Abnehmer. Meine Familie, Freunde und natürlich mein Team freuen sich über meine süßen oder herzhaften Kreationen.

Du hast Dein Repertoire in den vergangenen Jahren immer mehr erweitert, neue social-media-Kanäle erschlossen, bist aus der heimischen Küche in die Studio-Küche gezogen. Welche Pläne und Wünsche würdest Du gern als nächstes umsetzen?

Unser Motto „It all starts in your head. No matter where you are“ begleitet uns bei unseren Träumen und Visionen. Ich möchte weiterhin meine Community unterstützen und motivieren. Ob neue Bücher oder spannende innovative Produkte, wir haben noch sehr viel vor.

In Deinen Videos wirkst Du immer sehr entspannt, alles wirkt sehr leicht. Wie viel Arbeit steckt im Dreh eines solchen Videos?

Für ein rund 20-minütiges Video mir einer einfacheren Torte drehen wir rund fünf Stunden. Dazu kommen noch die Vor- und Nachbearbeitung mit rund zwei Tagen und die tägliche Social-Media-Betreuung. Die Community hat immer viele Fragen. Diese beantworte ich immer selbst, nachdem die Videos auf Youtube hochgeladen sind. Dazwischen der tägliche Content mit ca. vier bis fünf Stunden. Alleine kann ich das nicht mehr bewältigen und mein Team unterstützt mich hierbei. 

Wenn ich mit meinen Kindern backe, sieht es danach ziemlich chaotisch aus, es landet manchmal mehr Mehl neben der Schüssel als in der Schüssel. In Deinen Videos wirkt immer alles so sauber und ordentlich. Hast Du aus Deiner Erfahrung als backende Mutter ein paar Tipps für unsere Leser, wie das Backen mit Kindern relativ entspannt abläuft und wie die Küche halbwegs sauber bleibt?

Kreativ sein, Spaß und Geduld haben. Lebensmittel wertschätzen und sparsam und respektvoll mit Zutaten umgehen. Eine gut geordnete Küche ist das A und O. Kein langes Suchen nach Alltagshelfern, Utensilien und Zutaten hilft, das Backen leichter und schöner zu gestalten. Ordnung ist das halbe (und mein ganzes) Leben, das versuche ich direkt auch meinen Kindern zu vermitteln. Wichtige und vor allem sehr aufwändige Arbeitsschritte bereite ich meist gegebenenfalls vor, damit die Kinder die Lust nicht verlieren. Aufgeräumt wird dann meist auch gemeinsam, wenn auch am Ende mehr an mir hängen bleibt. Aber immerhin lernen die Kinder direkt das saubere Arbeiten und anschließende Aufräumen. 

Die Weihnachtszeit steht bevor: Hast Du ein Lieblingsplätzchen-Rezept? Und falls ja: Würdest Du es uns verraten?

Plätzchen gehören einfach zur Weihnachtszeit. Beim Plätzchenbacken muss man nur wenige Dinge beachten, um leckere, feine Kekse zu machen. Gerne teile ich mit Euch mein 1-2-3 Teigrezept. Der perfekte Allrounder. Man kann aus dem einen Basis Teigrezept, ganz tolle Variationen zaubern. Wichtig ist vor allem, dass die Zutaten richtig schön kalt sind und schon kann es losgehen. Gerade mit Kindern eine schöne Variante, da sie sich bei der bunten Dekoration einbringen können. Es lässt sich beliebig verfeinern und weiterverarbeiten.

 

1-2-3-Plätzchenteig

Zutaten: 100 g Zucker, 200 g Butter, 300 g Mehl, 1 Prise Salz, 1 Teelöffel Vanilleextrakt.

Teig: Gib alle Zutaten in eine Schüssel und verknete sie kurz entweder mit den Händen oder der Küchenmaschine zu einem festen Mürbeteig. Forme den Teig zu einer Kugel oder drücke ihn flach auf einen Teller und decke ihn ab. Stelle den Teig für mindestens 1 bis 2 Stunden oder auch über Nacht in den Kühlschrank.

Plätzchen ausstechen: Knete den Teig erneut kurz durch und rolle ihn auf einer nur leicht bemehlten Silikonmatte 5 mm dick aus. Stich nun mit verschiedenen Ausstechern Kekse aus. Lege nun die Kekse auf ein mit Backfolie belegtes Lochblech und kühle sie für weitere 30 Minuten im Kühlschrank oder 15 Minuten im Gefrierfach, so verlieren sie beim Backen nicht ihre schöne Form.

Plätzchen backen: Heize den Ofen auf 180°C Heißluft vor. Ich bevorzuge diese Einstellung bei Plätzchen, da ich so mehrere Bleche gleichzeitig backen kann. Du kannst die Bleche aber auch einzeln bei 200°C O/U backen. Backe die Plätzchen im vorgeheizten Ofen für 10 bis 15 Minuten - je nach Größe.

Dekoration: Verrühre Puderzucker mit Zitronensaft. Bestreiche die abgekühlten Plätzchen mit dem nach Belieben eingefärbten Zuckerguss und dekoriere sie nach Herzenslust. Luftdicht verpackt halten sich die Kekse mehrere Wochen. Viel Spaß beim Nachmachen!

Zu diesem Rezept findet Ihr auch ein tolles Video auf meinem Youtube Kanal Sallys Welt: 1 Teig - 8 Rezepte / Weihnachtsrezepte. 

Bei vielen Familien gehört in der Weihnachtszeit Stollen auf den Tisch, bei Euch auch? Falls ja: selbst gebacken oder von der Bäckerei des Vertrauens? 

Stollen gehören einfach zur Weihnachtszeit. Ich habe ein leckeres Rezept für ein Quarkstollen-Konfekt. Das ist eine super einfache Abwandlung des klassischen Christstollens. In kleinen Portionen auf ein Blech gesetzt ist es blitzschnell gebacken und passt so auf jeden Plätzchenteller. Aber auch der klassische Stollen von einem traditionellen Bäcker schmeckt lecker und wenn man nicht selbst backen möchte, ist das eine wunderbare Alternative. 

Zum Schluss wüssten wir gern noch, was Du bevorzugst:

… Torten oder Kuchen? Beides

… Berliner/Pfannkuchen gezuckert oder glasiert? Gezuckert, das erinnert mich total an meine Kindheit 

… Lebkuchen oder Spekulatius? Lebkuchen, am liebsten selbstgemacht und mit Schokoladenüberzug

Vielen Dank für das Interview.

Noch mehr Rezepte & Inspirationen:

www.sally-blog.de