Günstig bauen trotz Zinshoch

Datum: Dienstag, 31. Januar 2023 11:02


Den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen, ist für Familien derzeit eine echte Herausforderung. Foto & Grafik: Bausparkasse Schwäbisch Hall

Wie Familien dennoch ihren Traum vom Eigenheim finanzieren können

Wer aktuell plant, eine Immobilie zu kaufen oder zu bauen, hat es mit einer herausfordernden Ausgangslage zu tun. Mehrere Faktoren erschweren derzeit die Entscheidungsfindung für oder gegen eine eigene Immobilie: hohe Bau- und Immobilienpreise, hohe Inflation, gestiegene Bauzinsen.

Schon seit Mitte 2021 sind die Baukosten außergewöhnlich stark gestiegen. Dabei lagen die Erhöhungen teilweise über 15 Prozent innerhalb eines Quartals. Dies bedeutet für die künftigen Bauherren, dass die kalkulierten Baukosten je nach Länge der Bauphase durchaus nochmals kräftig ansteigen können. Familien sollten also genügend Puffer im Rahmen einer Finanzierung berücksichtigen. Hinzu kommt, dass Angebote für Baustoffe oder von Handwerkern oft nur noch kurzfristige Gültigkeit haben, was die Kalkulation zusätzlich erschwert. Deshalb kommt es mehr denn je darauf an, Baukosten zu sparen.

Bausparen mit niedrigen Zinsen

Die Bauzinsen erlebten 2022 einen rekordverdächtigen Anstieg. Waren davor die Zinssätze lange Zeit historisch niedrig, teilweise lagen die Zinsen unter einem Prozent, müssen künftige Immobilienbesitzer jetzt mit Zinssätzen deutlich über drei Prozent rechnen. Manche Experten gehen von weiter steigenden Zinsen in diesem Jahr aus. Im Gegensatz dazu bieten Bausparkassen in Verbindung mit einem Bausparvertrag auch heute noch günstige Darlehenszinsen unter zwei Prozent an. Wer also erst in den nächsten Jahren seinen Traum vom Eigenheim verwirklichen möchte, hat die Möglichkeit, mit einem Bausparvertrag sich diese niedrigen Zinsen zumindest für einen Teil der benötigten Finanzierungssumme zu sichern. Und nebenbei kann so ggf. mit staatlichen Zuschüssen das notwendige Eigenkapital angespart werden. Aus diesen Gründen wurden allein 2022 Bausparverträge mit einem Gesamtvolumen von 120 Milliarden Euro in Deutschland abgeschlossen. Durch die stark gestiegenen Baugeldzinsen ist der Bausparvertrag für viele Verbraucher gerade jetzt besonders attraktiv.

Auch der Staat unterstützt Bauherren mit Fördergeldern, wobei es seit April 2022 nur noch ein Förderprogramm für den energieeffizienten Neubau gibt: die Effizienzhaus-Stufe 40 (EH40) in der Nachhaltigkeitsklasse. Voraussetzung dafür ist, dass der Neubau sehr viel energieeffizienter sein muss als ein Referenzgebäude, welches den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes entspricht. Wer diese Bedingungen erfüllt, erhält einen maximalen Kredit in Höhe von 120.000 Euro mit Tilgungszuschuss von 5 Prozent. Den Tilgungszuschuss müssen Bauherren nicht zurückzahlen Eine Alternative kann das KfW-Wohneigentumsprogramm 124 sein. Der Unterschied: Der EH40 NH-Standard muss nicht erfüllt werden. Aber dafür gibt es „nur“ einen Kredit bis 100.000 Euro ohne Tilgungszuschuss. Neben der KfW-Förderung bieten die Landesförderbanken eigene Förderprogramme an. Auch bei Landkreisen und Kommunen gibt es Förderungen für energieeffizientes Bauen. Die Finanzierungsexperten der VR Bank Lausitz stehen dazu Rede und Antwort.

VR Bank Lausitz eG
Sandower Str. 6-10 · 03044 Cottbus
Tel. 0355/7833-0

www.vrblausitz.de

Tipps, wie beim Hausbau Kosten gespart werden können

  1. Rechtzeitig Eigenkapital aufbauen: Die Empfehlung lautet hier, 20 bis 30 Prozent der Gesamtkosten anzusparen. Ein Bausparvertrag bietet sich dafür an.
  2. Staatliche oder regionale Förderungen beantragen: Staatliche Fördermöglichkeiten bietet die KfW im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude oder mit dem KfW-Wohneigentumsprogramm. Lassen Sie sich hierzu bei Ihrer Bank beraten.
  3. Nur so viel Wohnfläche wie nötig einplanen: Nicht nur ein kleines Grundstück, sondern auch weniger Wohnfläche ist günstiger. Jeder zusätzliche Quadratmeter kostet rund 2.000 Euro.
  4. Auf einen einfachen Grundriss setzen: Quaderförmige Häuser sind am günstigsten. Jeder Erker oder Vorsprung lässt die Oberfläche, die Baukosten und die Betriebskosten wachsen. Darunter muss die Zimmergröße aber nicht leiden: Wer im Flur auf kleine, praktische Lösungen statt auf kaum genutzte, lange Räume setzt, kann Quadratmeter für andere Zimmer gut machen. Befinden sich die Bäder übereinander, sind weniger Leitungen notwendig – das spart Material und Aufwand.
  5. Auf den Keller verzichten: „Keller: ja oder nein?“ – mit Blick auf das Kosteneinsparpotenzial sollte sich gegen einen Keller entschieden werden. Denn durch den Kellerbau steigen die Kosten um rund 20 Prozent. Allerdings müssen Familien dann Abstellräume oder Räume für die Haustechnik zusätzlich einplanen.
  6. Den Schornstein überflüssig machen: Mit dem Einbau einer Wärmepumpe, einer modernen Gasheizung mit Brennwerttechnik oder mit einem Fernwärmeanschluss, wird ein Schornstein entbehrlich. Wer darauf verzichtet, spart bis zu 5.000 Euro.
  7. Selbst Hand anlegen: Eigenleistung lohnt sich – mit handwerklichem Talent und ausreichend Zeit lassen sich so mehrere zehntausend Euro sparen. Sinnvolle Tätigkeiten für die „Muskelhypothek“ sind Maler- und Tapezierarbeiten sowie das Verlegen von Teppichböden, Fliesen oder Laminat. Aber Achtung: Fehleinschätzungen und ihre Konsequenzen können die Bauzeit verlängern und die Kosten wieder in die Höhe treiben. Arbeiten, die mit Elektrizität, Gas und Wasser zu tun haben, sollten von vornherein ausgeschlossen werden – das Risiko von lebensgefährlichen Folgeschäden ist hierbei zu groß.In einigen Bereichen des Hausbaus sollten Familien jedoch nicht sparen. Dazu zählen die Wärmedämmung und die Heizung. Auch bei den Materialien und der Handwerkerauswahl ist die Qualität das A und O. Eine kompetente Beratung und ein Baugutachter können den Hausbau zusätzlich vereinfachen.