Hinten mit Hybrid

Datum: Mittwoch, 08. Juni 2016 11:46

 

Folgende Faustregeln gelten für die Reifengröße:

Körpergröße (cm) Schrittlänge (cm) Alter (Jahre) Radgröße (Zoll)
85-95 32-36 1-2 10-12
95-105 36-43 3-4 12-14
105-115 43-50 4-5 14-16
115-125 50-55 5-7 16-18
125-135 55-62 7-8 18-20
135-145 62-70 8-10 20-24
145-165 70-80 10-14 24-26
ab 165 ab 80 ab 14 26-28


So messen Sie die Schrittlänge: Das Kind steht gerade, Maßband an der Innenseite des Beines vom Fuß bis zum Schritt anhalten. Das Kind sollte, wenn es auf dem Rad sitzt, bequem den Boden mit den Füßen erreichen können. Um den Verkehr gut im Blick zu haben, sollte es aufrecht sitzen. Dazu sollte der Lenker die passende Form und Größe haben und höher als der Sattel montiert sein. Als Faustregel gilt, dass der Lenker höchstens zehn Zentimeter breiter sein sollte als die Schultern des Kindes. Von Zubehör wie Hupen oder Fähnchen raten Experten ab. Eine knallgelbe Ente als Hupe mag schön aussehen, kann aber das Kind vom Verkehr ablenken. Hohe bunte Wimpel mögen die Sichtbarkeit erhöhen, allerdings kann es passieren, dass die ausschlagenden Fahnen Passanten treffen.


Tipps zum Kinderrad-Kauf

Achten Sie auf gute Verarbeitung und hochwertige Bauteile. Alle Teile müssen gut festgeschraubt sein. Lenker und Sattel müssen verstellbar sein. Das Rad sollte eine Rücktrittsbremse und zwei Handbremsen besitzen. Ein geschlossener Kettenkasten schützt vor Schmutz und bietet Sicherheit, weil sich keine Schnürsenkel in der Kette verfangen können. Da Kinder zu Beginn oft stürzen, sollte vor allem der vordere Bereich keine scharfen Kanten aufweisen. Die Pedale sollten möglichst breit und trittsicher sein. Jüngere Kinder brauchen nicht mehr als drei Gänge. Das Rad sollte höchstens 13 kg wiegen. Ein Fahrradständer schont das Rad. Achten Sie auf einen stabilen Gepäckträger, Kinder nehmen auf dem Rad gerne Freunde „huckepack“ mit.

Etwa 80 Prozent der Kinder unter zehn Jahren tragen beim Radfahren einen Helm, zehn Jahre zuvor waren es nur 42 Prozent. Drei von vier Kindern tragen den Helm freiwillig ohne elterlichen Zwang, mit zunehmendem Alter lässt die Helmnutzung allerdings stark nach. Pflicht ist er in Deutschland nicht – weder für Kinder noch Erwachsene. Aber er kann schwere Verletzungen verhindern. Wenn die Eltern Helm tragen – zumindest wenn sie mit den Kindern gemeinsam unterwegs sind – werden auch die Kleinen den Kopfschutz bereitwilliger tragen. Da die Kleinsten schon mit dem Laufrad beachtliche Geschwindigkeiten erreichen können, kann auch hier ein Helm sinnvoll sein. Beim Kauf eines Fahrradhelms raten Experten zum Neukauf. Zum einen kann man nur so garantieren, dass der Helm noch nicht in einen Unfall verwickelt war, zudem ist die Haltbarkeit von Fahrradhelmen begrenzt. Mit der Zeit verliert das Material an Festigkeit. Daher gilt: Nach spätestens fünf Jahren oder nach einem Unfall einen neuen Helm kaufen. Letzteres gilt auch, wenn der Helm noch gut aussieht. Risse in der Außenschale sind unter Umständen nicht zu erkennen.


Tipps zum Helm-Kauf

Auf Herstellungsdatum (nicht älter als ein Jahr) und auf anerkannte Prüfzeichen achten (CE-Kennzeichnung), in der Helmschale zu sehen und Entsprechung der Europäischen Norm EN 1078, zusätzliche Qualitätsgarantie gibt das GS(Geprüfte Sicherheit)-Zeichen.) Der Helm darf nicht wackeln oder rutschen. Die Außenschale muss hart und stabil sein. Luftschlitze mit Netz (als Insektenschutz) sorgen für Belüftung. Der Helm sollte leicht sein und reflektieren. Der Verschlussriemen muss fest mit dem Helm verbunden sein. Kaufen Sie keinen zu großen Helm, in den das Kind noch hineinwachsen muss. Die Verschlussriemen sollten ein Dreieck um das Ohr bilden. Bei geschlossenem Helm sollte noch ein Finger zwischen Kinn und Verschluss passen.
 

So lernen Kinder richtig Rad fahren
Sind Fahrrad und Helm angeschafft, heißt es: Fahrrad fahren lernen. Dafür sollte man sich eine ruhige Strecke ohne Hindernisse, Verkehr und möglichst auch Fußgänger suchen. Dann sind die Fahranfänger erstmal nur sich selbst im Weg, müssen aber nichts und niemandem ausweichen. Zunächst setzt man die Kleinen rauf aufs Rad und schiebt an, läuft evtl. anfangs noch nebenher und hält fest. Je nach Geschick und Ehrgeiz haben die jungen Radler den Dreh dann recht schnell raus oder benötigen noch ein paar Übungsstunden. Je mehr Laufrad-Erfahrung sie haben, desto leichter wird ihnen der Umstieg aufs Fahrrad gelingen. Sobald die Kinder allein geradeaus fahren können, gilt es: aufsteigen, Kurvenfahren, bremsen und absteigen üben. Das wird vielleicht nicht auf Anhieb klappen und die eine oder andere Schramme geben, aber irgendwann können die Kinder stolz sagen: „Ich kann Rad fahren.“


Hände weg von Stützrädern
Man sieht sie immer noch gelegentlich. Tatsächlich lernt jedes zweite Kind Fahrrad fahren mit Stützrädern. Dabei sind sich die Experten mittlerweile einig: Stützräder schaden mehr als das sie nutzen. Das Kind lernt mit Stützrädern ein anderes, falsches Fahren. Es lernt damit nicht richtig anfahren, lenken, bremsen. Die Kinder gewöhnen sich an eine falsche Kurvenlage, da sie ihr Gewicht nach außen statt nach innen verlagern. Das Kind lernt nicht, allein das Gleichgewicht zu halten – was aber unerlässlich ist für das richtige Rad fahren. Zudem können Stützräder zum Sicherheitsrisiko werden: Wenn das Kind zu nah an einer Bordsteinkante oder durch ein Schlagloch fährt, kann das Rad umkippen. Besteht das Kind auf Stützräder und traut sich (noch) nicht zu, ohne zu fahren, warten Eltern lieber noch mit dem ersten Fahrrad und bleiben besser noch eine Weile beim Laufrad oder Roller. Die jüngste BASt-Studie belegt, dass Kinder mit Laufraderfahrung deutlich seltener Stützräder benötigen. Die Studie zeigt auch: Die Nutzung von Stützrädern geht langsam zurück, Mädchen-Fahrräder sind etwas häufiger damit ausgestattet als Jungs-Fahrräder.


Damit das Kind das Rad wirklich gut beherrscht und auch in Gefahrensituationen souverän reagieren kann, können Eltern mit den Kindern ein paar Fähigkeiten trainieren. Der ADFC hat dazu folgende Übungen zusammengestellt. Suchen Sie sich einen Übungsplatz ohne Verkehr und machen Sie am besten selbst mit, das erhöht die Motivation und macht Kindern dann auch umso mehr Spaß:
Auf- und Absteigen ohne große Schlenker
Zwischen zwei Kreidelinien (Abstand: ein Meter) soll Ihr Kind das Auf- und Absteigen üben, ohne dabei die gezeichnete Spur zu verlassen. Den Abstand nach und nach verringern.
Auf schmaler Linie entlang rollen
Erst schnell, dann immer langsamer werden und dabei so wenig wie möglich von der Linie abweichen.
Umfahren von Hindernissen
Einen Slalom-Parcours aufbauen: Der Abstand der Hindernisse wird von mal zu mal verringert.
Langsam fahren
„Schneckenrennen“ – ein Wettrennen, bei dem der langsamste Fahrer gewinnt. Wer unterwegs mit dem Fuß auf den Boden kommt, scheidet aus.
Zielgenaues Bremsen
So schnell wie möglich auf eine „Ziellinie“ zufahren, bremsen und vor der Linie zum Stehen kommen (am besten auf unterschiedlichen Untergründen trainieren).
Reagieren auf Zuruf
Das Kind fährt auf das mittlere von drei nebeneinander stehenden Hindernissen (Abstand jeweils zwei Meter) zu. Erst kurz davor Anweisung geben, ob das Kind links oder rechts, innerhalb oder außerhalb der Hindernisse entlangfahren soll. 
Umschauen
Auf einer vorgezeichneten Linie geradeaus fahren und auf Zuruf zurück schauen – für ein bis zwei Sekunden, über die linke Schulter. Dabei sollte das Kind so wenig wie möglich von der Linie abweichen. Ob sich das Kind wirklich umgeschaut oder nur den Kopf gewendet hat, kann überprüft werden, indem ein Schild mit einer Zahl gezeigt wird, die das Kind laut rufen soll.
Abstände einschätzen
Ein Seil auf Lenkerhöhe zwischen zwei Bäumen oder Pfählen spannen und möglichst dicht daran entlang radeln, ohne es zu berühren.
Einhändig fahren
Geradeaus fahren, abwechselnd die linke und die rechte Hand hochhalten.
Abbiegen und Spurwechsel üben
Vor dem Abbiegen umschauen, Hand ausstrecken und dann sicher mit beiden Händen am Lenker abbiegen.


Zum Radfahren gehört noch weit mehr als nur das Beherrschen des Rads. Bevor die Kinder den Übungsplatz Hof oder Parkplatz verlassen und am Verkehr teilnehmen, müssen sie mit den wichtigsten Regeln des Straßenverkehrs vertraut gemacht werden. Dazu gehören: Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer nehmen, also Fußgänger, Radfahrer, Autofahrer. Immer rechts halten. Zum Überqueren einer Straße absteigen und vorher schauen, ob die Straße frei ist. Hilfreich ist es, wenn sie bereits wissen, wo rechts und links ist. Dann können sie auch auf Zuruf der Eltern reagieren.