Von Bienen und Blumen

Datum: Freitag, 31. März 2017 15:39

FSK-Kennzeichnung
Zumindest eine grobe Orientierung für Filme in Kino und TV bietet die FSK-Kennzeichnung. Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft gibt es seit 1949. Getragen wird sie von der Filmwirtschaft, deren Verbände sich verpflichtet haben, nur FSK-geprüfte Filme öffentlich zu zeigen. Grundlage für die Prüfung von Filmen ist das Jugendschutzgesetz. FSK-Kennzeichnungen sind keine pädagogischen Empfehlungen, sondern sollen sicherstellen, dass das körperliche, geistige oder seelische Wohl von Kindern und Jugendlichen einer bestimmten Altersgruppe nicht beeinträchtigt wird. Das heißt konkret: Einem 2-Jährigen schadet ein FSK 0-Film nicht, aber Pädagogen könnten trotzdem davon abraten.

Beurteilt wird die Gesamtwirkung des Films auf Kinder und Jugendliche. Folgende Kriterien werden in den Blick genommen: Bedeutung einzelner Szenen, Fiktionalität oder Realitätsnähe, jugendschutzrelevante Inhalte wie Gewalt, Drogen, Sexualität, Rollenbilder, Verhältnis von spannungsreichen zu entlastenden Szenen sowie Identifikationsfiguren, Helden und die Aussage des Films. Die FSK-Freigaben wirken sich auch auf die Sendezeiten von Filmen im Fernsehen aus.

Es gibt folgende FSK-Altersfreigaben: ab 0 Jahre, ab 6 Jahre, ab 12 Jahre, ab 18 Jahre. Für FSK 12-Filme gilt die Regelung, dass auch Kinder ab sechs Jahren sie sehen dürfen, wenn sie von ihren Eltern (ins Kino) begleitet werden. Mehr Informationen: www.spio-fsk.de

Speziell fürs Fernsehprogramm gibt es die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), die TV-Sendungen ebenfalls nach Jugendschutzbelangen beurteilt. Hier gibt es zusätzlich die Altersbegrenzung ab 16 Jahren. Die Freigaben spiegeln sich ebenfalls in den erlaubten Sendezeiten wider. Mehr Informationen: www.fsf.de

Eine weitere Orientierung für Eltern mit jüngeren Kindern bietet die Programmberatung „Flimmo“. Dort wird das aktuelle Fernsehprogramm nach Eignung für Kinder bewertet. TV-Sendungen werden in drei Kategorien eingeordnet und die geeignete Altersspanne angegeben (3-6, 7-10, 11-13 Jahre).

Irgendwann kommen Kinder in das Alter, wo sie Nachrichten bewusst wahrnehmen. Auch hier sollten Eltern unbedingt angemessene Formate (z.B. logo! von Kika, GEOlino oder Kinderradio Kiraka) finden und sich die Zeit nehmen, die Nachrichten mit den Kindern gemeinsam zu sehen. Angesichts der weltpolitischen Veränderungen fragen sich Eltern, wie sie mit ihren Kindern über Terroranschläge reden sollten. Anders als bei den anderen hier behandelten Themen gilt: Eltern müssen Terrorismus nicht von sich aus ansprechen, sollten aber darauf eingehen, wenn das Kind danach fragt, weil es im Radio oder in der Schule davon gehört hat. Eltern können zunächst nachfragen, woher das Kind davon erfahren hat und was es schon weiß. Detaillierte Schilderungen sind nicht erforderlich, wichtiger: den Kindern klar machen, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass sie selbst einmal von einem Anschlag betroffen sind. Gleichzeitig sollten sie ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermitteln: „Egal was passiert, wir sind für dich da.“

Das sagt die Expertin: Wann sind Kinder alt genug für Nachrichten? Maria Große Perdekamp: Auf der einen Seite sollten Eltern ihren Kindern beibringen, dass es wichtig ist, sich mit der eigenen Welt auseinander zu setzen. Mit Nachrichten würde ich erst nach der Einschulung anfangen, so etwa ab dem achten Lebensjahr. Dann sind Kinder in der Lage, komplexe Themen in anschaulicher Aufbereitung zu verstehen. In dem Alter sind spezielle Kinder-Nachrichten die erste Wahl. Sprache und vor allem Bilder von klassischen „Erwachsenen-Nachrichten“ sind für Kinder gänzlich ungeeignet. Eltern sollten die emotionale Wucht solcher Bilder nicht unterschätzen. Eltern sollten die Kindernachrichten mit den Kindern gemeinsam schauen und im Anschluss gegebenenfalls Fragen beantworten.

Mehr Informationen: Sehr ausführlich haben wir uns in der lausebande-Ausgabe April 2015 mit dem Thema digitale Medien beschäftigt.

www.flimmo.de
Programmratgeber für Eltern und Erzieher, der konkrete Orientierungshilfe bei der Fernseherziehung ihrer Kinder bietet.

www.schau-hin.info
Ratgeber, wie Eltern mit ihren Kindern Medien gemeinsam entdecken können – mit Empfehlungen nach Altersstufen und praktischen Tipps für den ganz normalen Alltag.

www.fragfinn.de
Kindersuchmaschine mit einem sicheren Surfraum für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Hier sind ausschließlich für Kinder unbedenkliche Seiten zugelassen, die von Medienpädagogen redaktionell geprüft werden. Die Liste kindersicherer Internetseiten wird täglich aktualisiert, ergänzt und geprüft.

www.klicksafe.de
Eine EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz, ebenfalls mit einem geschützten Surfraum für Kinder und vielen Hinweisen und Anregungen, wie Kinder das Internet entdecken und nutzen können.

www.sicher-online-gehen.de
Initiative von Bund, Ländern und Wirtschaft für ein sicheres Internet für Kinder und Jugendliche mit Hinweisen für Eltern und zu bestehender Jugendschutzsoftware wie den oben aufgeführten Angeboten.

www.datenbank-apps-fuer-kinder.de
Die Übersicht des Deutschen Jugendinstituts empfiehlt geprüfte Apps, die für Kinder und Jugendliche geeignet sind.

Geld
Über Geld spricht man nicht. Noch ein Tabu, dass innerhalb der Familie keins sein sollte. In unserer Gesellschaft ist Geld ein Tabuthema, kaum einer weiß, was der Nachbar oder die beste Freundin verdient. In der Familie sollte Geld immer wieder Thema sein, nicht nur bei der Diskussion um die Höhe des Taschengeldes. Doch ab wann kann man mit Kindern über Geld reden? Wie sollte man Nachfragen nach dem Gehalt der Eltern beantworten? Je mehr man mit Kindern über Geld spricht, desto eher entwickeln sie Verständnis dafür, warum man sich als Familie bestimmte Dinge leistet und andere nicht, sie lernen den Umgang mit Konsum und sind vielleicht weniger anfällig für Werbung. Ziel sollte eine gewisse Transparenz sein. Dann verstehen Kinder auch eher, warum sie vielleicht auf eine Taschengelderhöhung oder eine Fernreise in den Ferien verzichten müssen. Hier ist es wieder wichtig, bei allen Fragen zum Thema Geld das kognitive Verständnis der Kinder zu berücksichtigen: Kindergartenkinder haben ein völlig anderes Verständnis von Geld als Jugendliche. Mit zwei, drei Jahren registrieren die Kleinen im Eiscafé oder im Supermarkt, dass Dinge bezahlt werden. Für sie ist das Bezahlen eine Art Ritual oder Spiel, ökonomisches Verständnis fehlt ihnen noch. Bis etwa sechs Jahre können Kinder den Wert von Geld noch nicht erfassen. Hätten Sie die Wahl zwischen einem 50-Euro-Schein oder fünf 10-Cent-Münzen – sie würden wohl den Geldschein verschmähen, aber keineswegs aus Bescheidenheit. Fünf klimpernde Münzen sind für Kindergartenkinder interessanter als ein Stück Papier. Im Grundschulalter lernen Kinder den Wert von Münzen und Scheinen, sie verstehen jetzt, dass es zwischen dem Geld oder der gekauften Ware eine Beziehung gibt. Auch die Bedeutung und Berechnung von Wechselgeld erschließt sich ihnen. Das in der Grundschule erlernte Rechnen ist dafür eine wichtige Grundlage. Der Nachwuchs entwickelt jetzt auch konkrete Preisvorstellungen, weiß was teuer und preiswert ist und wie viel bestimmte Dinge kosten. Zum Ende der Grundschulzeit wissen Kinder, dass es nicht nur Bargeld gibt, sondern auch ec-Karten und Konten und dass Geld durch Arbeit verdient werden muss. Mit etwa zehn bis zwölf Jahren entwickeln sie ein abstrakteres Verständnis für Geld und Wirtschaft. Sie können etwas mit den Begriffen Gewinn und Verlust, Kostendeckung und Handelsspanne anfangen. Im Laufe der Pubertät wird das ökonomische Verständnis noch komplexer: Sie lernen die Mechanismen der Marktwirtschaft kennen: Angebot und Nachfrage, Wettbewerb, Profit, Aktien. Insofern sind in den ersten Lebensjahren bildhafte Erklärung hilfreich: Das Bild von der früher üblichen Lohntüte oder der Kaufmannsladen bieten sich für erste Erklärung zum Geld an. Später kann es auch abstrakter werden.

Mögliche Gesprächsanlässe: Bezahlen an der Kasse, Taschengelderhöhung, Geldgeschenk zum Geburtstag, Betriebskostenabrechnung.

Mehr Informationen: Sehr ausführlich haben wir uns in der lausebande-Ausgabe September 2015 mit dem Thema Taschengeld beschäftigt.