Richtig Energie tanken!

Datum: Mittwoch, 31. Januar 2018 11:22


Kochen

Schon die Wahl des Herdes entscheidet über Nachhaltigkeit. Gasherde gelten als energieeffizienter und damit nachhaltiger, sind aber vom Aussterben bedroht. In den meisten Haushalten findet sich ein Elektroherd. Auch die Wahl der Kochplatten wirkt sich auf den Stromverbrauch aus. Induktionsherde sind in der Anschaffung am teuersten, gelten aber als besonders effizient, da sie am schnellsten die gewünschte Kochtemperatur erreichen. Auf den Rängen folgen Glaskeramik-/Ceran-Kochfelder und gusseiserne Platten.

Spartipps:

  • Kochen mit Deckel, sofern es Rezept und Gericht erlauben. Kochen ohne Deckel ist wie Lüften bei aufgedrehter Heizung. Mit Deckel fängt das Wasser schneller an zu kochen. Wer fünf Mal pro Woche kocht, kann so bis zu 50 Euro im Jahr sparen. Noch sparsamer ist ein Schnellkochtopf.
  • Topf und Pfanne sollten nicht kleiner als die Herdplatte sein, sonst verschenkt man Energie.
  • Backen ohne Vorheizen. Fast alle Ofengerichte (Ausnahme: Brot selber backen) gelingen auch, wenn man auf das ineffiziente Vorheizen verzichtet. Den gleichen Spareffekt erzielt man, wenn man den Ofen schon kurz vor Ende der Garzeit ausschaltet und die Restwärme nutzt. Umluft ist ebenfalls sparsamer als Ober-/Unterhitze.
  • Wasser für den Tee, aber auch für Nudeln im Wasserkocher statt im Topf erhitzen.
  • Nicht mehr Wasser als nötig erhitzen. Kartoffeln müssen zum Garen nicht im Wasser schwimmen.


Kühlen

Da er ununterbrochen läuft, zählt der Kühlschrank zu den größten Stromfressern. Wenn eine Neuanschaffung ins Haus steht, sollte man sich für ein energieeffizientes Modell der Klasse A+++ entscheiden. Zudem wird empfohlen, Geräte mit halogenfreien Kältemitteln und Schäumungsmitteln zu kaufen. Außerdem sollte die Größe zur Haushaltsgröße passen. Generell gilt: So groß wie nötig, so klein wie möglich. Als Richtwert werden 140 Liter für einen zwei-Personen-Haushalt empfohlen und 60 l für jede weitere Person. Für das Gefrierfach je nach Bedarf zwischen 50 und 130 l. Den meisten Strom zieht das Gefrierfach.

Spartipps:

  • Stellen Sie den Kühlschrank nicht zu nah an die Wand und nicht in die Nähe von Heizung oder Backofen.
  • Tauen Sie das Gefrierfach regelmäßig ab, eine dicke Eisschicht erhöht den Stromverbrauch.
  • Warme Speisen abkühlen lassen, bevor sie in den Kühlschrank gestellt werden.
  • Den Kühlschrank mehrmals im Jahr reinigen.
  • Die Kühlschranktür nicht länger als nötig offen stehen lassen.
  • Die Temperatur regulieren: Im Kühlschrank reichen 7 Grad, im Gefrierfach 18 Grad aus. Einsparpotential: Wer den Kühlschrank von 5 auf 7 Grad Temperatur einstellt, kann jährlich bis zu 10 Euro Stromkosten sparen.

Übrigens: Wer sich einen neuen sparsamen Kühlschrank anschafft und den alten Kühlschrank oder Gefrierer als Zweitgerät im Keller weiterlaufen lässt, hat natürlich nichts eingespart.

Spülen

Geschirrspüler kann man sich guten Gewissens ins Haus holen. Generell gelten sie als so sparsam, dass sich eine Anschaffung schon für Zwei-Personen-Haushalte lohnt, da der Abwasch mit der Hand fast immer mehr Wasser und Energie verbraucht. Für Geschirrspüler gelten die gleichen Tipps wie für die Waschmaschine: Die Maschine nur voll beladen starten und Sparprogramme nutzen. Möglichst niedrige Temperatur einstellen. Einsparpotenzial: Eine vierköpfige Familie kann bis zu 20 Euro im Jahr sparen, wenn sie das 50 statt 60 Grad-Programm laufen lässt.

Fernsehen

In den vergangenen Jahren sind viele Röhrenfernseher aus den Wohnzimmern verschwunden und gegen große Flachbildschirme ausgetauscht worden. Nicht immer spart das auch Strom. Denn meist geht der Austausch des Geräts ein einher mit einem größeren Bildschirm, und genau der verbraucht dann unter Umständen mehr Energie als das alte Gerät. Großbild-Fernseher mit über einem Meter Bildschirmdiagonale können mehr Strom verbrauchen als manch ein Kühlschrank. Daher sollte bei einer Neuanschaffung auf die Energieeffizienzklasse geschaut werden. Plasmabildschirme haben einen höheren Energieverbrauch als Fernseher mit LED-Hintergrundbeleuchtung.

Duschen & Baden

So entspannend ein heißes Vollbad im Winter sein kann, so sehr schlägt es auf der Kostenseite zu buche. Baden verbraucht sehr viel mehr Wasser und Energie als Duschen, es sei denn die ganze Familie nutzt nacheinander das eingelassene Wasser, was zumindest früher nicht unüblich war. Wer beim Duschen Wasser sparen möchte, sollte einen Sparduschknopf einsetzen, der dosiert das Wasser. Damit fließen beim Duschen nur noch ca. sechs bis neun Liter Wasser pro Minute, nicht mehr zwölf und mehr. Auch am Waschbecken lassen sich die Armaturen durch wassersparende Modelle austauschen. Den größten Spareffekt kann man jedoch erzielen, wenn man die Art der Wassererwärmung beeinflussen kann.

Warmwasser

Nach dem Heizen ist das Erwärmen des Wassers in Privathaushalten der größte Posten in der Energiebilanz. Die Kosten für Warmwasser hängen von diesen Faktoren ab: Menge des verbrauchten Wassers, Art der Wassererwärmung und Energieträger. Unterschieden wird in zwei Systeme: Bei der zentralen Warmwasserversorgung wird das Wasser zentral an einem Ort erwärmt, meist in der Heizanlage im Keller, diese Variante gilt als besonders umweltfreundlich. Bei der dezentralen Versorgung wird das Wasser dort erwärmt, wo es gebraucht wird – also in einem oder mehreren Boilern in der Wohnung, z.B. in der Küche. Darüber hinaus unterscheidet man noch, ob das Wasser in einem Warmwasserspeicher oder in einem Durchlauferhitzer erwärmt wird. Wer die Wahl hat, sollte lieber auf einen Durchlauferhitzer statt auf einen Warmwasserspeicher setzen. Letzterer sorgt für eine gleichbleibend warme Temperatur des gespeicherten Wassers, das verbraucht unnötig Strom. Zudem kann es lohnen herkömmliche, hydraulisch gesteuerte Durchlauferhitzer gegen elektronisch geregelte auszutauschen. Dort lässt sich die gewünschte Temperatur genau einstellen. Das spart Strom und auch Wasser, da kein kaltes Wasser zugemischt werden muss. Die Temperatur von Warmwasserspeichern ist oft unnötig hoch eingestellt. 60 Grad Celsius reichen vollkommen aus. Weniger sollte es allerdings nicht sein, um das Risiko von Legionellen auszuschließen. Ein- und Mehrfamilienhäuser sind häufig mit Zirkulationspumpen ausgestattet. Diese lassen ständig das warme Wasser zwischen Heizkessel und Waschbecken bzw. Dusche zirkulieren. Dadurch kommt beim Duschen sofort warmes Wasser aus der Leitung. Ein teurer Komfort, auf den man ggf. verzichten sollte. Entweder man lässt die Pumpe über eine Zeitschaltuhr nur tagsüber arbeiten oder man schaltet sie gleich komplett ab. Wasser wird je nach Anschluss entweder mit Gas, Öl, Fernwärme oder Strom erhitzt. Im Eigenheim kann man sich auch eine Anlage einbauen, die das Wasser mit Holzpellets oder Solarenergie erhitzt. Besonders aufwendig und teuer ist die Wassererwärmung mit Strom.

Da man bei den meisten dieser Punkte vom Vermieter oder von den Gegebenheiten im Haus abhängig ist, bleibt der Wasserverbrauch die wichtigste Stellschraube, an der Sie drehen können. Wie hoch ist Ihr Verbrauch im Vergleich zu anderen Haushalten?

WasserCheck

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