Ein Königreich für mein Kind

Datum: Dienstag, 12. Oktober 2021 16:08

Der Ratgeber rund ums Kinderzimmer

Vermutlich haben die meisten Kinder in den zurückliegenden anderthalb Jahren so viel Zeit in ihrem Kinderzimmer verbracht wie nie zuvor. Durch Kita- und Schulschließungen, geschlossene Freizeitparks, Schwimmbäder und Kinos und aufgrund von Quarantäne wurden die eigenen vier Wände zum nicht immer ganz freiwilligen Rückzugsort, zum überdachten Spielplatz, zum Lernort, zu jenem Ort, wo Bruder oder Schwester plötzlich zum wichtigsten Spielpartner wurden.

Doch auch unabhängig von Pandemien verbringen Kinder ab einem gewissen Alter ziemlich viel Zeit in ihrem eigenen Reich. Grund genug für uns, das Thema etwas intensiver zu beleuchten. Auf den kommenden Seiten geben wir Tipps rund um die Einrichtung des Kinderzimmers und für den Alltag: Wie sieht der ideale Schreibtisch aus, wie viel Spielzeug braucht das Kind, wie halten wir Ordnung?
Wir schauen, ab wann ein Kind wirklich ein eigenes Zimmer braucht, auf welche Aspekte die Familie beim Kauf der Einrichtung Wert legen sollte und geben ein paar praktische Tipps, wo man gute und hochwertige Möbel bekommt.

Vom Babyzimmer bis zum Jugendzimmer

Kinderzimmer durchlaufen von der Geburt bis zum Flüggewerden eines Kindes bis zu fünf Phasen. In denen haben die Kinder ganz unterschiedliche Ansprüche und Vorlieben, die es mit den Vorstellungen der Eltern zu vereinen gilt. Damit nicht alle vier bis fünf Jahre komplett neu renoviert und eingerichtet werden muss, sind modulare, mitwachsende Möbel und neutrale Farben hilfreich. Wenn die Familie umzieht oder ein Geschwisterkind ein- oder auszieht, kann das ebenfalls für Veränderungen genutzt werden.

Phase 1: Babyzimmer
Eines vorneweg: Im Baby- und auch noch im Kleinkindalter können Eltern guten Gewissens auf ein Kinderzimmer verzichten. Gerade wer als Paar zunächst noch eine kleine Wohnung bewohnt, kann das Babybett und eventuell die Wickelkommode zunächst ins Schlafzimmer der Eltern stellen. Babys können ein eigenes Zimmer haben, aber sie brauchen es nicht. In der Regel halten sie sich die meiste Zeit ohnehin in der Nähe der Eltern auf, also wahlweise in Schlafzimmer, Küche oder Wohnstube. Hinzukommt, dass Kinderärzte empfehlen, das Babybett in den ersten Lebensmonaten neben das Elternbett zu stellen. Das verringert das Risiko für den plötzlichen Kindstod und erleichtert das nächtliche Stillen bzw. Milchgeben. Unabhängig von der elterlichen Entscheidung, ob das Baby bereits ein eigenes Zimmer bekommt oder nicht, braucht es eine gewisse Grundausstattung. Dazu gehört neben dem Gitterbett auch Stauraum für Kleidung und Spielzeug und eventuell eine Wickelkommode.


Selbst gemalte Bilder aufzuhängen, würdigt die Kunstwerke der Kleinen. Sie sind ein toller Wandschmuck.

Phase 2: Kleinkindzimmer
Auch für die Kleinkindphase bis etwa drei, vier Jahre gilt: Die Kinder suchen in diesem Alter noch die Nähe von Mama und Papa und brauchen nicht zwingend ein eigenes Zimmer. Wer selbst Kinder hat und abends fluchend über herumliegende Bausteine und Autos auf dem Wohnzimmerteppich stolpert, kennt das. Wenn das Kind in diesem Alter ohnehin noch im Schlafzimmer der Eltern schläft, dann reicht ein Fach im elterlichen Kleiderschrank und Stauraum für Spielzeug und eine Spielecke im Wohnzimmer. Wer gern das Kinderzimmer einrichten möchte, sollte neben dem Bett einen Kleiderschrank kaufen, Schränke und Regale für Spielzeug und eventuell einen Spiel- und Basteltisch – wobei Kinder auch gern den Küchen- und Esszimmertisch mit nutzen. Wichtig ist, dass die Kinder ausreichend Platz zum Spielen haben. Das tun sie am liebsten auf dem Boden oder in einer Höhle unter dem Hochbett oder Tisch.

Phase 3: das Superheldenzimmer
Jedes Kind macht irgendwann die Phase durch, in der es unbedingt die geliebten Kindheitshelden im Zimmer haben möchte. Ob Feuerwehrmann Sam, Anna & Elsa, Bibi & Tina oder Spongebob Schwammkopf – die Liste an Idolen ist so lang wie deren Überlebenszeit begrenzt ist. Die Vorlieben von Mädchen und Jungen wechseln oft im Jahres-, wenn nicht sogar im Monatsrhythmus. Dasselbe gilt für Themenzimmer, bei denen die gesamte Gestaltung beispielsweise auf Rennautos oder Fußbälle ausgelegt ist. Patrick Star, Harry Potter, Bambi, Spiderman und Co. sollten also lieber nur als Möbelfolie, Bettwäsche, Figuren oder Zeitschriften Einzug ins Kinderzimmer halten – und nicht als Tapete oder Möbelstück. Es sei denn, die Eltern haben ausreichend finanzielle Reserven und Spaß am beständigen Renovieren.