Magie des Alltags

Datum: Freitag, 03. Mai 2024 15:20

Wie Rituale das Familienleben bereichern

Ostern ist schon wieder vorbei, Pfingsten steht vor der Tür und bis zur Weihnachtszeit ist es nur noch gut ein halbes Jahr. Eines haben diese Feste gemeinsam: Sie sind in jeder Familie mit bestimmten Ritualen verknüpft. Doch auch abseits von Festen und Feiern spielen Rituale im Alltag von Familien eine wichtige Rolle und das ist auch gut so. Denn diese regelmäßigen Gewohnheiten vom Abschiedskuss bis zur Gute-Nacht-Geschichte sind wichtig für die kindliche Entwicklung. Bevor wir darauf eingehen und Beispiele für Rituale für Familien vorstellen, wollen wir zunächst erläutern, was genau Rituale ausmacht und was sie von einfachen Gewohnheiten unterscheidet.

Ritual oder Gewohnheit?

Während Rituale oft eine größere symbolische und soziale Bedeutung haben, sind Gewohnheiten eher routinemäßige Verhaltensweisen, die das tägliche Leben erleichtern können. Dazu zählen Dinge wie das Händewaschen oder Zähneputzen, aber auch Hobbys, der morgendliche Kaffee, das Hausaufgaben-Erledigen nach der Schule oder die immer gleiche Zu-Bett-geh-Zeit. Gewohnheiten sind oft automatisiert, wir führen sie meist unbewusst aus, ohne groß darüber nachdenken zu müssen. Die Abläufe haben wir verinnerlicht.

Auch Rituale brauchen eine gewisse Regelmäßigkeit und Wiederholung. Der entscheidende Unterschied zur Gewohnheit besteht in der bewussten, symbolischen Handlung. Ritualen wohnt eine gewisse soziale oder kulturelle Bedeutung inne. Sie gehen mit Emotionen und Werten einher und schaffen im Idealfall ein Gefühl der Zugehörigkeit – je nach Ritual zum Ehepartner, zu den Kindern bzw. Eltern, zum Freundeskreis, zur Schulklasse, zur Dorfgemeinschaft oder zur Kultur, in der man aufwächst. Beispiele dafür sind das Singen der Nationalhymne bei Europa- und Weltmeisterschaften im Sport, die Vereidigung des Bundeskanzlers, der Große Zapfenstreich beim Militär, der Gottesdienst zum Osterfest, das Schmücken des Weihnachtsbaums, die Bräuche und Traditionen der Sorben, das Aufstellen des Maibaums, das Zersägen eines Baumstamms bei der Hochzeit, das Überreichen einer Zuckertüte zum Schulanfang, das Abschiedsknuddeln vor dem morgendlichen Kitastart, die wöchentliche Klassenleiterstunde oder der Tischspruch vor dem Abendessen.

Rituale können unbewusst und spontan entstehen aus einer bestimmten Situation heraus, sie können aber auch ganz bewusst etabliert und im Familienalltag verankert werden. Welche Rituale wir übernehmen, hängt ein Stück weit von unseren eigenen Erfahrungen als Kind ab. Wie wurde bei uns Weihnachten gefeiert? Was gab es zu Essen? Wann wurde der Weihnachtsbaum geschmückt? Diese Traditionen können Familien fortsetzen, vorsichtig anpassen oder aber auch ganz bewusst ändern, weil vielleicht der Partner andere Traditionen aus seiner Kindheit mitbringt oder weil manches einfach nicht mehr passt.

Rituale sind oft eng mit religiösen und kulturellen Traditionen und Bräuchen verbunden. Sie markieren einerseits wichtige Ereignisse wie Geburtstage, Hochzeiten, Beerdigungen und Feiertage. Sie entstehen andererseits in Familien und stärken durch ihre Regelmäßigkeit und Einzigartigkeit die Familienbande.


Feste wie Halloween sind eng mit Ritualen verknüpft.

Warum Rituale Kindern gut tun

Eben weil sie regelmäßig wiederholt werden und Tage, Wochen sowie den Jahresverlauf strukturieren, geben Rituale Kindern ein Gefühl von Zugehörigkeit, so der Neurologe Manfred Spitzer: „Rituale geben insbesondere Kindern Geborgenheit und Sicherheit. Regelmäßige Wiederholungen werden als Verlässlichkeit erlebt, zeitliche Struktur reduziert Angst, denn die Welt wird dadurch vorhersagbar.“

Das gilt besonders für Übergänge jeglicher Art. Mit ihnen tun sich Kinder umso schwerer, je jünger sie sind. Solche Übergangsphasen sind beispielsweise das morgendliche Aufstehen, das Beenden des Spiels, um sich bettfertig zu machen, der Abschied von Mama oder Papa in der Kita oder das Nachhausegehen vom Spielplatz. Auch hier können bestimmte Rituale diesen Übergang erleichtern und Stress reduzieren. Wenn das Kind weiß, was als nächstes passiert, hat es den Kopf frei für andere Dinge. Rituale helfen Kindern (und Erwachsenen), mit ihren geistigen Ressourcen zu haushalten, so der Hirnforscher. Das Gehirn läuft während eines Rituals auf Autopilot und kann sich auf andere Dinge konzentrieren.
Studien zufolge reduzieren Rituale Ängste, fördern die Selbstständigkeit und erhöhen die Konzentrationsfähigkeit von Kindern. Interessanterweise ist die Wirkung von Ritualen auf Kinder gut untersucht, nicht jedoch für Jugendliche. Was bei ihnen während der Pubertät eine gesunde psychosoziale Entwicklung fördert und welche Rituale ihnen gut tun, dazu gibt es bisher kaum Untersuchungen.

Rituale geben damit nicht nur den Kindern Halt und Orientierung, sie sorgen auch für Eltern für einen entspannteres Miteinander in der Familie. Denn wenn bestimmte Abläufe von allen verinnerlicht wurden, muss nicht jedes Mal neu diskutiert werden, wer beim Tischdecken hilft, wer wo sitzt und warum es jetzt ins Bett geht. Gerade lieb gewonnene Rituale wie die Gute-Nacht-Geschichte sorgen für eine innere Zufriedenheit.

Durch ihre Regelmäßigkeit mit festen Uhrzeiten können Rituale auch zu einer besseren körperlichen Entwicklung führen. Wenn wir immer zur gleichen Zeit essen oder ins Bett gehen, passt sich der Körper an. Die Verdauung stellt sich auf die bevorstehende Mahlzeit ein und der Organismus fährt mit Beginn der Einschlafrituale langsam herunter. Ebenso kann ein Aussetzen oder Fehlen von Ritualen zu psychosomatischen Störungen führen. Kinder reagieren darauf beispielsweise mit Problemen beim Ein- oder Durchschlafen. Müdigkeit wiederum kann zu Konzentrationsproblemen und Hyperaktivität führen.

Eltern sollten sich immer wieder klar machen, dass Rituale nicht fest und starr sind, sondern dass sie sich mit der Zeit verändern können. Die Kinder werden größer, ihre Aktivitäten, Wünsche, Ängste verändern sich. Dann gilt es, Rituale diesen Veränderungen anzupassen, sich vielleicht auch ganz von ihnen zu verabschieden und neue zu entwickeln. Beispielsweise braucht der Neunjährige das lange geliebte Monster-Verjagen-Ritual nicht mehr, das die Eltern Jahre zuvor eingeführt haben. Oder die Ostereiersuche wird abgeschafft bzw. neu gestaltet, sobald der Osterhase als Mythos entlarvt wurde. Rituale erfüllen nur dann ihren Zweck, wenn sie von allen Familienmitgliedern gelebt und geschätzt werden. Auf den kommenden Seiten stellen wir Beispiele für mögliche Rituale in verschiedenen Situationen vor, die Sie als Anregung für Ihren eigenen Familienalltag nutzen können – auch in Abhängigkeit vom Alter des Nachwuchses.


Rituale im Familienalltag

Aufstehen: Mit Babys beim morgendlichen Wickeln sanfte Sportübungen machen wie Beine-strampeln und Armkreisen, dazu einen kleinen Reim oder ein kurzes Lied. Im Kinderzimmer den Tag hereinlassen, in dem das Rollo oder die Gardine weggezogen wird. Im Winter, wenn es morgens draußen noch dunkel ist, kann eine Lichterkette oder ein Dimmlicht beim Wachwerden helfen. Gemeinsam das Fenster öffnen und den Morgen begrüßen, indem man laut hinausruft: „Guten Morgen, liebe Welt!“ Kleine Lieder („Guten Morgen, Sonnenschein“) und Verse helfen ebenso beim Start in den Tag wie gemeinsamer Frühsport oder morgendliches Kuscheln im Bett. Ein Kuscheltier oder eine Handpuppe können den Eltern beim Wecken helfen und dabei ein bisschen plaudern. Babys und Kleinkinder lieben es, wenn jedes Körperteil von Stirn bis Fußsohle mit einem Bussi einzeln wachgeküsst wird. Das Kitzelmonster kommt in Bett gekrabbelt und verjagt durch Kitzeln das Kind, weil es selbst den Tag im Bett verbringen möchte: Das macht munter und glücklich. Nach dem Aufstehen wird jedes Kuscheltier einzeln begrüßt. Gemeinsam die Pläne und Vorhaben für den Tag durchsprechen – vielleicht noch im Bett kuschelnd – und sich so auf den Tag einstimmen. Jeden Morgen weckt ein anderes Tier die Kinder, indem Mama oder Papa als Frosch hüpfend und quakend oder als Vogel piepsend und flatternd ins Zimmer kommen. Im Garten, auf dem Balkon oder am Fenster Seifenblasen pusten und für jede Seifenblase etwas Schönes für den Tag wünschen.

„Guten Morgen, liebe Kinder,
seid ihr auch schon alle da?
Habt ihr auch so gut geschlafen?
Na dann ist ja alles klar!“

Mahlzeiten: Vor dem Essen legen alle Familienmitglieder ihre Smartphones an einen festen Ort und schalten sie stumm. Den Tisch gemeinsam decken. Vor jeder Mahlzeit eine Kerze anzünden und auf den Tisch stellen, vielleicht geht das Anzünden reihum und jeden Tag darf ein anderes Familienmitglied die Kerze anzünden. Die Mahlzeit mit einer kleinen Glocke oder einem Gong einläuten und auch wieder beenden. Jede Mahlzeit mit einem Tischspruch oder einem Gebet beginnen. Beim gemeinsamen Essen erzählt jeder von seinem Tag: Was hast du erlebt? Was war besonders schön? Was war doof? Worüber hast du dich geärgert, worüber gefreut? Das Frühstück am Wochenende eignet sich prima, um den Tag zu besprechen: Was haben wir vor, was gibt es zu essen, wer hilft wobei mit? Wunschessen: Bei wählerischen Kindern kann es helfen, wenn sich jedes Familienmitglied an einem Tag der Woche sein Lieblingsessen aussuchen darf.

„Wenn wir beieinander sitzen,
nicht mehr durch die Stube flitzen,
schnuppern wir die Essenzeit
und die Löffel sind bereit.
Wer noch laut war, ist jetzt still,
weil jeder nur noch essen will.“

Aufräumen: Da das nicht zur Lieblingsbeschäftigung von Kindern gehört, sind Rituale hier besonders hilfreich. Bei einer Aufräumparty wird zur Lieblingsmusik alles wieder an seinen Platz geräumt – Eltern und Kinder tanzen dabei gemeinsam durchs Zimmer. Eines der Kuscheltiere wird zum Ordnungshüter erkoren und hilft abends dabei, dass alle Dinge wieder an ihren Platz kommen und das Zimmer ordentlich ist. Ein kleiner Spruch oder ein Lied kann ebenfalls helfen. Bestimmen Sie jeden Tag einen anderen Aufräumdetektiv aus der Familie, der zum Schluss kontrollieren darf, ob alles ordentlich weggeräumt ist. 

„Ein zwei, drei,
das Spielen ist vorbei.
Wir räumen jetzt das Spielzeug ein,
das Zimmer, das soll sauber sein.“

Trösten: Die Klassiker sind Pusten, Kuscheln, das Trostpflaster oder ein kleines Trostlied („Heile, heile Segen …“). Ein spezielles Trosttuch trocknet die Tränen bei Kummer. Durch das Auflegen der Hand auf das Weh-Wehchen geht der Schmerz weg. Bei größerem Kummer kann ein Sorgenpüppchen oder Sorgenfresser helfen: Die Probleme auf einen Zettel schreiben und dem Sorgenpüppchen anvertrauen. Abends wird das Püppchen unter das Kopfkissen gelegt und am nächsten Morgen sind die Sorgen verschwunden. Alternativ den Kummer auf ein Blatt Papier malen oder schreiben. Das Papier zerreißen und zerknüllen und dann weit wegwerfen. Ein Wutkissen darf so lange gehauen, getreten und geschüttelt werden, bis die ganze Wut verraucht ist.

„Wo tut’s weh?
Hol ein bisschen Schnee.
Hol ein bisschen kühlen Wind:
Dann vergeht’s ganz geschwind!“

Versöhnen: Der Klassiker ist das Händereichen und Entschuldigen. Hier ein paar Alternativen: Das Kriegsbeil wörtlich begraben und nach einem Streit einen Stock oder Stein im Sandkasten oder im Park als Zeichen der Versöhnung vergraben. Gemeinsam einen Versöhnungstrunk trinken, das kann ein Tee oder Kakao sein oder eine Tasse Honigmilch.

Wickeln: Mit dem immer gleichen Vers oder Lied das Wickeln beginnen und beenden. Auch Fingerspiele erleichtern das Wickeln. Nur beim Wickeln gibt es eine gefüllte Socke, deren Geheimnis es zu entdecken gilt. Das kann ein Baustein, ein kleines Kuscheltier oder ein Ball sein. Ein Mobile über dem Wickeltisch lenkt ab und animiert je nach Motiv zu kleinen Geschichten oder Spielen. Auch beim Wickeln kann eine Handpuppe oder ein Kuscheltier gute Dienste leisten und Mama oder Papa unterstützen. Spezielle Wickelsocken werden mit einem Glöckchen, bunten Knöpfen und Schleifen versehen und nur zum Wickeln angezogen. Jedes Mal, wenn die Beinchen beim Wickeln hoch genommen werden, kann das Kind etwas Neues entdecken. Oder die kleinen Füße werden zum Telefon und immer wenn die Beine hoch genommen werden, telefoniert Mama oder Papa.

Körperpflege: Um morgens die Kinder zum Aufstehen und zur Körperpflege im Bad zu motivieren, kann der Kuschelzug eingesetzt werden. Erst wird noch kurz mit Papa im Bett gekuschelt und dann wird Papa zur Lokomotive und fährt das Kind mit lauten „Tuff, tuff“ ins Bad. Beim Waschen mit Duschbad oder beim Eincremen (hilft auch bei Sonnencreme) das Duschgel bzw. die Creme vor dem Verteilen als Gesicht oder Muster auf dem Bauch des Kindes auftragen. Körperdetektive: Untersuchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, ob schon alle Körperteile von Gesicht bis Fuß gewaschen bzw. eingecremt wurden. Beim Zähneputzen können Lieder helfen (z.B. „Zahnbürste, tanz in meinem Mund“) oder Kurzgeschichten. Aus der Geschichte, die im Idealfall drei Minuten dauert, wird nur vorgelesen, solange auch geputzt wird. Für jüngere Kinder eignen sich die Erzählungen von Zahnteufeln und Kariesmonstern, die weggeschrubbt werden müssen. Oder die Zahnbürste wird zur Rakete, der Mund ist das Weltall. Gemeinsam wird der Countdown von 10 heruntergezählt. Bei Null öffnet das Kind den Mund und die Rakete kann ins All starten. Beim Waschen wird der Waschlappen zum Geschichtenerzähler oder zum Krümelmonster, das alle Dreckkrümel vom Körper naschen will. Haarewaschen ist bei einigen Kindern ebenfalls nicht sonderlich beliebt. Hier kann eine Taucherbrille oder Duschkrempe helfen. Oder das Kind lässt sich dafür begeistern, tolle Figuren aus der Schaumkrone auf dem Kopf zu zaubern. Alternativ wird das Kind zum Kapitän, der sich erst durch den Regen (Dusche) und dann durch den Sturm (Föhn) kämpfen muss.

„Zahnbürste tanz' in meinem Mund,
halt die Zähne mir gesund.
Hin und her, hin und her, Zähneputzen
ist nicht schwer.
Rundherum, rundherum,
Zähneputzen ist gesund.
Wische aus, wische aus, wisch den
ganzen Schmutz heraus.
Jetzt ist noch die Mama dran,
fängt bei mir zu putzen an.
Hin und her, rundherum, wische aus,
jetzt ist aller Schmutz heraus.“

Einschlafen: Sehr beliebt sind Gute-Nacht-Geschichten, Gute-Nacht-Lieder oder ein Nachtgebet und das Kuscheln mit den Eltern. Oder Sie erfinden selbst eine kurze Geschichte, je nach Alter unter Beteiligung des Kindes, das einzelne Wörter vorgeben darf – oder Sie wechseln sich beim Erzählen ab. Erzählen Sie sich abends am Bett gegenseitig, was am Tag besonders schön war. Bei Babys und Kleinkindern nacheinander auf jeden Körperteil die Hand legen und ihm Gute Nacht sagen. Auch Massagen, Streicheleinheiten und „Rückenkraulen“ können zum Gute-Nacht-Ritual werden. Das liebste Kuscheltier oder ein Schnuffeltuch bleibt dann die ganze Nacht mit im Bett. Sagen Sie gemeinsam mit dem Kind allen wichtigen Dingen oder Spielsachen im Kinderzimmer „Gute Nacht!“, bevor es ins Bett geht. Um Monster zu verjagen, wird mit der „Zauber-Taschenlampe“ jedes potenzielle Monsterversteck im Kinderzimmer vor dem Schlafengehen ausgeleuchtet. Die löst nämlich Juckreiz bei den Monstern aus, so dass die sich dann nicht mehr ins Kinderzimmer trauen. Oder ein Kuschelwachhund wird an der Zimmertür positioniert und vertreibt ungebetene Gäste. Bei (drohenden) Alpträumen können Traumfänger am Bett, oder ein selbst gebasteltes Sorgenpüppchen oder ein Schutzengel helfen, denen abends die Sorgen anvertraut werden. Hatte das Kind trotzdem einen Alptraum, können Sie die Geschichte am nächsten Morgen mit einem Happy End neu erzählen oder den Traum aufzeichnen und dann neu malen lassen. Mit kleineren Kindern das Kissen kräftig ausschütteln und umdrehen, damit der Alptraum dann auf der anderen Seite versteckt ist.

„Ein Kuss kommt auf die Nase,
ein Kuss kommt auf den Bauch,
ein Kuss kommt auf die Wange
und auf die andere auch. Ein
Kuss kommt auf die Äuglein, so
bleiben sie auch zu. Der Sandmann
streut den Sand, und
schon schläfst du im Nu.“

Wochenende: Wochenend-Lostrommel: Packen Sie Lose mit dem Namen jedes Familienmitglieds in eine Dose oder ein Glas. Am Samstagvormittag wird ein Los gezogen und dieses Familienmitglied darf für eine Stunde am Wochenende bestimmen, was gemacht wird. Zusätzlich oder alternativ wird auf diese Weise über das Mittagessen oder ein Ausflugsziel am Wochenende entschieden. Familienbacktag: Kochen oder backen Sie gemeinsam mit den Kindern etwas Leckeres, was dann auch gemeinsam gegessen wird. Familienpinnwand: Pinnen Sie jeden Sonntagabend Fotos, Fundstücke, Eintrittskarten, Blüten oder andere Dinge an, die an Erlebnisse vom Wochenende erinnern.

Abschied & Übergang: Bekannte Abschiedsrituale sind die Zahn- und die Schnullerfee. Die Zahnfee nimmt nachts den ausgefallenen Milchzahn mit und lässt dafür eine kleine Überraschung da. Die Schnullerfee ist eines von vielen Ritualen, um den Kleinen den Abschied vom Nuckel zu erleichtern. Auch dabei wird der Nuckel gegen eine Überraschung eingetauscht. Alternativ nehmen Weihnachtsmann, Osterhase oder Nikolaus den Schnuller mit. Wenn Kinder vor der Kita oder vor dem Oma-Opa-Wochenende der Abschied von den Eltern schwerfällt, können ein Foto, ein magischer Begleiter (Kuscheltier, Stein, Blüte, Münze, kleine Figur, Halstuch von Mama) über die elternfreie Zeit helfen, ebenso ein gegenseitig auf die Handinnenfläche gemaltes Herz oder ein Foto. Ein besonderer Kuss (z.B. Nasenkuss) oder eine besondere Umarmung kann auch helfen. Tagesuhr: Basteln Sie eine Uhr, die Sie gut sichtbar in der Wohnung aufhängen. Der Pfeil steht immer auf der jeweiligen Aktivität des Tages (Aufstehen, Waschen, Essen, Spielen, Aufräumen, Schlafen …).


Schon ganz kleine Kinder wissen, dass eine Umarmung fast jeden Kummer vergessen lässt.


Rituale im Jahresverlauf

Fasching: In der Lausitz gibt es mit Cottbus, Wittichenau und Schirgiswalde gleich drei Karnevalshochburgen, in denen Faschingsnarren auf ihre Kosten kommen. Typische Rituale rund um den Fasching sind einerseits die vielfältig gefüllten Pfannkuchen. Vielleicht machen Sie daraus ein schönes Familienritual, indem Sie gemeinsam mit den Kindern selbst Pfannkuchen backen. Kostüme dürfen auch nicht fehlen. Viele Kitas, Horte und Schulen, aber auch Dorf- und Karnevalsvereine bieten Faschingsfeiern für Kinder an. In sorbisch geprägten Dörfern sind während der Fastnachtszeit das Zampern und der Zapust verbreitet. Beim Zapust wird sorbische Tracht getragen, beim Zampern verkleiden sich die Dorfbewohner und sammeln – ähnlich wie bei Halloween – kleine Gaben an den Häusern des Dorfes oder auch von Vorbeifahrenden ein.


Das gemeinsame Entwerfen und Gestalten der Kostüme für den Weiberfasching-Umzug ist ein verbreitetes Ritual in und um Wittichenau. 

Ostern: Das Suchen der Osterpräsente dürfte für die meisten Kinder zu den schönsten Ritualen im Jahresverlauf gehören. Am Morgen des Ostersonntags dürfen sie nachsehen, wo im Haus, Garten oder Park der Osterhase die bunten Eier, die Süßigkeiten und kleinen Gaben versteckt hat. Das Anmalen von Ostereiern macht schon den Jüngsten Freude. Kleine Kinder bemalen am besten Plastikeier oder Hartgekochte. Ausgeblasene Eier gehen zu schnell kaputt. Wenn die Kinder größer sind, kann das gemeinsame Auspusten der Eier und ein anschließendes Rühreiessen eine schöne Familientradition werden. In der Lausitz wird die Osterzeit durch viele sorbische Bräuche bereichert: Dazu gehören die Osterreiter in der Oberlausitz, das Eierverzieren nach sorbischer Technik, das Waleien, das Klappern, das Osterwasser, das Ostersingen und das Osterfeuer. Bei schönem Wetter eignen sich die freien Tage um Ostern für einen Familienausflug oder eine Kurzurlaub – auch das kann ein schönes Ritual werden, wenn es beispielsweise jedes Jahr zum gleichen Ziel geht.


Sehr beliebt bei Kindern ist die Suche nach dem versteckten Osternest.

Weihnachten: Zur Weihnachtszeit gehören viele Rituale, die manchmal schon im November beginnen und diese Wochen zu einer magischen Zeit machen. Ein recht junger und vor allem bei Familien mit kleinen Kindern beliebter Trend ist der Weihnachtswichtel, der meist mit Beginn der Adventszeit ins Haus mit einzieht. Seit ein paar Jahren ist diese Tradition aus Skandinavien zu uns nach Deutschland gekommen. Wenn Sie Zeit und Lust darauf haben, machen Sie daraus ein schönes Ritual. Das kann auch mit größeren Kindern noch beibehalten werden, selbst wenn sie wissen, dass der Wichtel von den Eltern unterstützt wird. Alternativ oder zusätzlich ist der Adventskalender ein beliebtes Ritual für die Vorweihnachtszeit. Weitere Ideen für Rituale vor dem Heilig Abend: Gemeinsam einen Adventskranz binden. Den Weihnachtsbaum gemeinsam auf einer Forstplantage aussuchen, schlagen und schmücken. Aktionen wie „Weihnachten im Schuhkarton“ unterstützen und gemeinsam ein Päckchen für Bedürftige packen. Gemeinsam Weihnachtsdeko basteln. Einen Wunschzettel schreiben und an den Weihnachtsmann schicken oder in den Nikolausstiefel stecken. Die Stiefel am Vorabend des 6.12. gemeinsam putzen und dem Nikolaus zum Dank ein paar Plätzchen hinstellen. Spieleabend am Adventssonntag. Das gemeinsame Schauen von Weihnachtsfilmen (z.B. Drei Haselnüsse für Aschenbrödel oder Kevin allein zu Haus). An den Weihnachtstagen selbst gehört die Bescherung dazu. Wenn der Weihnachtsmann nicht persönlich vorbeikommt, um die Geschenke zu überreichen, könnte er sie vor der Haustür ablegen oder während eines Spaziergangs unter den Weihnachtsbaum legen. Wenn der Nachwuchs schon älter ist, könnte eines der großen Kinder die Bescherung übernehmen. Der gemeinsame Besuch einer Theateraufführung oder eines Konzerts ist ebenfalls ein schönes Ritual, das jährlich einen festen Platz bekommen kann. Um nach Weihnachten die unzähligen Schokoladen-Weihnachtsmänner loszuwerden, könnten Sie als Ritual ein Schoko-Fondue zu Silvester oder das gemeinsame Backen eines Schokoladen-Kuchens etablieren.


Plätzchen backen gehört in vielen Familien zum Ritual in der Adventszeit.

Geburtstag: Der Geburtstag ist eine tolle Möglichkeit, jährlich wiederkehrende Rituale zu etablieren. Hier ein paar Anregungen: Das Kind mit einem Geburtstagslied wecken. Den Geburtstagstisch schön eindecken mit Blümchen, Kerzen (z.B. Holzkranz oder Eisenbahn), Luftballons, Luftschlangen, Kuchen und Geschenken. Die Kinderzimmertür oder das Esszimmer mit Girlanden dekorieren. Ein Foto mit Geburtstagskind und Eltern machen, am besten immer vor dem selben Hintergrund oder mit dem selben Gegenstand/Spielzeug/Kuscheltier – ergibt bis zum 18. Geburtstag eine tolle Bilderserie. Auf ein schönes Blatt Papier schreibt jedes Familienmitglied etwas, das es am Geburtstagskind besonders toll findet. Das Papier wird dann zusammengerollt und überreicht. Für das Geburtstagskind gibt es eine Krone oder einen kleinen Hut, den es am Ehrentag aufsetzen darf. Der (Hoch-)Stuhl wird als Thron geschmückt. Falls es von der Uhrzeit her passt, genau zum Zeitpunkt der Geburt anstoßen. Eine Piñata füllen und vom Geburtstagskind zerschlagen lassen. Das Geburtstagskind darf das Mittag- oder Abendessen aussuchen. Jedes Jahr um den Geburtstag ein Foto- oder Erinnerungsbuch mit den schönsten Erlebnissen des vergangenen Lebensjahres füllen, anfangs machen das die Eltern, später können die Kinder mitmachen.


Kuchen, Kerzen und ein schön eingedeckter Tisch: Diese kleinen Rituale machen den Geburtstag zu etwas besonderem.


Sorbische Rituale und Bräuche von Januar bis Dezember

Vogelhochzeit: Alljährlich am 25. Januar stellen Kinder einen Teller auf das Fensterbrett oder vor die Tür und werden von den Vögeln, die an diesem Tage Hochzeit feiern, reich beschenkt. Dies geschieht oft zum Dank dafür, dass die Vögel im Winter gefüttert wurden. Auf dem Teller liegen dann allerlei Süßigkeiten. Die mit besonderem Geschick vom Dorfbäcker hergestellten Vögel aus Milchbrötchenteig mit Zuckerguss und Sultaninenaugen versehen, „sroki“, zu Deutsch Elstern, dürfen auf keinen Fall fehlen. Die Herkunft des Brauches ist nicht klar belegt. Zum einen wird er als vorchristlicher Seelenkult bzw. Vorfrühlingsritual gedeutet. Eine andere Erklärung bietet die Beobachtung, dass die Vögel um diese Zeit wieder anfangen zu singen, die Natur also wieder erwacht. Erwähnenswert ist, dass es dieser Brauch sogar bis in die „neue Welt“ geschafft hat. Die heutigen Nachkommen der damaligen sorbischen Siedler in Texas begehen diesen Brauch ebenso am 25. Januar.

Zampern: In der Fastnachtszeit erheischen traditionell verkleidete Personen beim Umzug durch das Dorf Geld, Eier und Speck.

Zapust/Fastnacht: Festumzug der Jugend in sorbischer Tracht durch das Dorf, der meist nach dem Zampern stattfindet.

Ostern: Fest mit den Sorben verbunden wird das Osterfest. Auch hier gibt es regionale Unterschiede. Am Gründonnerstag wird die Patensemmel, sorbisch „kmótřiska całta“, an die Patenkinder verschenkt. Früher war dieser ca. 30 cm lange Milchzopf das einzige Geschenk des Paten an die Patenkinder.

Ostereier-Verzieren: Typische sorbische Verziertechniken sind die Wachsbatik- und Wachsbossiertechnik sowie die Kratz- und Ätztechnik.

Ostersingen: Um Hoyerswerda und in der Schleifer Region gibt es den Brauch des Ostersingens, das „Jatšowne spiwanje“. Es handelt sich um einen tiefreligiösen Brauch. Mädchen und Frauen schreiten in der Nacht zum Ostersonntag in Reihen geordnet und geistliche Lieder singend, durch das Dorf und um die Äcker. Diese Flurumschreitungen sollten vor Bösem schützen und für eine gute Ernte sorgen.

Klappern: Wenn die Glocken schweigen, ziehen zwischen Gründonnerstag und Karsamstag in einigen katholischen Dörfern Jungen mit Holzklappern durch das Dorf, um alle Gläubigen zum Gebet einzuladen.

Osterfeuer: In der Nacht zum Ostersonntag wird in vielen Dörfern der Winter und mit ihm die bösen Geister mit einem großen Osterfeuer vertrieben.

Osterschießen: In der Oberlausitz werden die Geister des Winters mit den Schüssen aus Kanonen vertrieben – ebenfalls in der Osternacht.

Waleien: Ein besonders bei Kindern beliebtes Ritual, bei dem verzierte Eier über eine schräge Bahn („wala“) oder einen Hügel hinabgerollt werden.

Osterwasser: In der Osternacht vor Sonnenaufgang schöpfen Mädchen aus einem Fließ oder Brunnen Osterwasser, sorbisch „Jatšowna wóda“. Diesem Wasser wird eine besondere Kraft zugesprochen. Es heilt Mensch und Tier, fördert die Gesundheit, Schönheit und Fruchtbarkeit und es verdirbt nicht. Das Osterwasser muss schweigend geschöpft und heimgetragen werden, sonst wird es kraftlos und verkommt zum „Plapperwasser“. Junge Burschen machen es sich zum Spaß, den Mädchen aufzulauern und diese zu erschrecken, in der Hoffnung, ihnen einen Schrei zu entlocken und so das magische Wasser unbrauchbar zu machen.

Osterreiten: Im katholischen Gebiet überbringen Osterreiter die Osterbotschaft. Sie singen und beten in sorbischer Sprache und verkünden die Auferstehung.

Hexenfeuer: Bei diesem Frühlingsbrauch wird in der Nacht vor dem 1. Mai ähnlich wie beim Osterfeuer ein hohes, weithin sichtbares Feuer entfacht. In einigen Dörfern wird auf den Holzhaufen eine Strohpuppe (Hexe) gesetzt.

Maibaum: Ebenfalls am Vorabend des 1. Mai wird der Maibaum aufgestellt. Es ist ein langer Baumstamm, der mit Girlanden umwunden wird. Den Wipfel bildet eine mit bunten Bändern geschmückte kleine Birke oder ein Nadelbaum. Unterhalb des Wipfels wird ein Kranz angebracht. Oft wird dieser Maibaum auf dem Dorfplatz von der Jugend aufgestellt. In der Oberlausitz ist es üblich, dass danach unter dem Maibaum geistliche Lieder gesungen werden. Den Höhepunkt bildet jedoch das Maibaumwerfen. Dazu versammeln sich am Maibaum die Einwohner des Dorfes. Zunächst tanzt die Dorfjugend einige dafür einstudierte Volkstänze, die Mädchen tragen dazu meist die Tanztracht ihrer Region. Schließlich wird der Baum ausgegraben. Sobald er fällt, laufen die Burschen nach dem Wipfel. Wer ihn als erster erhascht, ist Maikönig. Aus dem Kreis der Mädchen wählt er sich seine Maikönigin.

Fronleichnam: Das christliche Hochfest „Bože ćěło“, zu Deutsch Fronleichnam, ist in der gesamten katholischen Kirche ein bedeutender Feiertag. Die Fronleichnamsprozessionen finden zehn Tage nach Pfingsten und am darauffolgenden Sonntag statt. Dazu werden die Kirche und ein Altar im Freien mit Blumen und Birken geschmückt, der Prozessionsweg mancherorts mit Gras bestreut und mit jungen Birken umsäumt. An vielen Häusern und vom Kirchturm wehen kirchliche und sorbische Fahnen. Zu den Prozessionen legen viele Schulmädchen die große Festtracht, die nur zu kirchlichen Festen und zur Hochzeit oder Taufe getragen wird, an. Das aufwändige Ankleiden der „Družka“, das jeweils mehr als eine Stunde dauert, vermögen nur geübte Ankleidefrauen. Während der Prozession streuen die Mädchen Blumen auf den Grasteppich, Bläser begleiten die zahlreich versammelte Gemeinde beim Singen sorbischer Kirchenlieder.

Johannisreiten: Sommerlicher Brauch mit Reiterspiel zum Johannistag am 24. Juni in Casel.

Erntebräuche: Im August und September gibt es verschiedene sorbische Rituale rund um die Ernte, darunter das Stollenreiten und das Ringreiten, das Hahnschlagen und das Hahnrupfen.

Kirmes: Kirchweihfest im Herbst, bei dem Treffen mit der Familie und Geselligkeit im Mittelpunkt stehen.

Martinssingen: Heischegang der Kinder am 11. November in den katholischen Dörfern.

Heilige Barbara: Ein Bescherbrauch am 4. Dezember in den katholischen Dörfern um Wittichenau.

Weihnachtsbräuche: Sorbische Rituale während der Adventszeit sind die „Heilige Maria auf Herbergssuche“ und das Christkind bzw. Bescherkind, das gemeinsam mit zwei Trachtenträgerinnen den Kindern die Geschenke überreicht. Im Kirchspiel Schleife wird jeweils am 1. Advent das Schleifer Christkind in der Kirche eingesegnet. Es trägt eine sehr aufwendige Schleifer Tracht, sein Gesicht ist verschleiert und es trägt Handschuhe, weil das junge Mädchen nicht erkannt werden soll. Die Aufgabe des Christkinds ist die Weitergabe des Segens. Es streichelt den Kindern dreimal mit dem Handrücken über die Wangen – das soll Gesundheit und Glück für das kommende Jahr bringen. Dazu verteilt es kleine Gaben wie Nüsse, Äpfel oder Pfefferkuchen. Älteren Menschen kann es, ebenfalls zum Zwecke der Gesundheit, seine aus Ginster und Birke gebundene Lebensrute auf die linke Schulter legen. Jedes Dorf in der Schleifer Region hat seine eigene Tracht entwickelt und jedes Christkind beschert auch nur dort. Es darf der Sage nach die Ortsgrenze nicht überschreiten. In Jänschwalde, gibt es einen ähnlichen Brauch. Hier ist es das „Janšojski bog“, das Jänschwalder Christkind.

Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit, Quelle: Broschüre „Die Sorben/Wenden verbinden die Lausitz“ (2020) und Dawid Statnik/Domowina.


Osterreiter in Wittichenau.


Rituale in besonderen Situationen

Hochzeit: Kaum ein Ereignis ist so sehr von Ritualen und Bräuchen geprägt wie die Hochzeit: der Tausch der Ringe, der Kuss als Zeichen der Vermählung, die Blumenkinder und die Brautjungfern, welche die Braut begleiten, der Hochzeitstanz, das Werfen des Brautstraußes, das gemeinsame Anschneiden der Hochzeitstorte. Weitere Ideen: Vor der Trauung einen Liebesbrief oder ein Eheversprechen für den Partner aufschreiben und sich bei der Trauung gegenseitig vorlesen. Bei der Ringsegnung werden die beiden Ringe vor der Trauung auf ein langes Band (z.B. Wollfaden) gefädelt und durch die Reihen der Gäste gegeben. Jeder Gast hält mit den Ringen kurz inne und gibt ihnen gedanklich seine Wünsche mit auf den Weg, bevor er sie zum nächsten Gast fädelt. Ein Schutzkreis aus Blüten oder Kräutern, der während der Trauung um das Brautpaar gezogen wird, soll vor bösen Geistern schützen. Beim Handfasting werden die Hände des Brautpaars mit einem besonderen Band und durch eine spezielle Knotenart miteinander verbunden, es folgt ein kurzer Spruch, bevor der Knoten wieder gelöst wird. Bei der Sandzeremonie schütten Braut und Bräutigam zwei verschiedenfarbige Sande aus jeweils einem kleinen Glas gleichzeitig in ein größeres Glas, wo sich der Sand verbindet – so wie das Brautpaar. Einen Handabdruck von ihm und von ihr in Gips oder Ton verewigen und so den Grundstein für die Liebe legen. Gemeinsam einen Baumstamm mit einer stumpfen Säge zerteilen. Ein großes Herz auf ein weißes Stofftuch malen, das Brautpaar schneidet das Herz gemeinsam aus, anschließend trägt der Bräutigam die Braut durch die Herzöffnung. Die Gäste stehen nach der Trauung Spalier für das Brautpaar. Die Braut trägt am Tag der Trauung etwas Altes, Neues, Geliehenes und Blaues. Ein aus drei Strängen geflochtenes Band steht für eine starke Verbundenheit, die nicht so leicht entzwei gerissen werden kann. Nach der Trauung werfen die Gäste Kleingeld (statt Reis) in die Luft, das soll vor finanziellen Sorgen während der Ehe schützen, die Kinder unter den Gästen können die Münzen danach aufsammeln und behalten. Nach der Hochzeit eine Schatzkiste mit Erinnerungsstücken an die Trauung und die Feier anlegen und später regelmäßig gemeinsam reinschauen – zum Beispiel am Hochzeitstag.

Geburt: Die Geburt des eigenen Kindes ist für Paare einer der schönsten Tage im Leben – Grund genug, ihn mit besonderen Ritualen zu würdigen. Christliche Familien nehmen das Kind mit der Taufe in die kirchliche Gemeinde auf. Pflanzen Sie anlässlich der Geburt einen Baum und verfolgen Sie gemeinsam mit dem Kind, wie er über die Jahre immer größer wird. Zur Pullerparty (auch Babypinkeln) wird meist kurz nach der Geburt zu einem kleinen Umtrunk eingeladen und auf den Nachwuchs angestoßen. Der Storch steht bis heute als Symbol für Fruchtbarkeit und findet sich noch immer in manchen Gärten oder auf Dächern als Figur aus Holz oder Metall. Alternativ kündet eine vor die Haustür gespannte Wäscheleine mit Babykleidung vom Nachwuchs. Eine Zeitkapsel oder Erinnerungskiste mit besonderen Dingen aus den ersten Lebenswochen anlegen (z.B. Nuckel, Klinikarmband, erste Schühchen/ Söckchen, Fotos, Glückwunschkarten zur Geburt, ein Brief ans eigene Kind, die erste Haarlocke, Fuß- und Handabdruck) und bis zum 18. Geburtstag aufbewahren.


Ein schönes Ritual zur Geburt: Mit abwaschbarer Farbe Fußabdrücke vom Neugeborenen auf Papier bannen.

Einschulung: Ein nur im deutschsprachigen und da vor allem in den ostdeutschen Bundesländern verbreitetes Ritual rund um den Schulstart ist die Zuckertüte: Diese Tradition reicht etwa 200 Jahre zurück. Bis heute erhalten ABC-Schützen am Tag der Einschulungsfeier Zuckertüten – längst nicht mehr nur eine. Gefüllt sind sie mit Süßigkeiten, Spielzeug, Plüschtieren, Schulsachen und manchmal auch einem Smartphone. Eine schöne Tradition in manchen Kitas und Grundschulen sind Zuckertütenbäume, von denen sich die Kinder ihre Zuckertüte abpflücken können. Weitere mögliche Rituale, mit denen Sie den Schulstart besonders machen können: eine mit Zuckertüte oder dem Namen des Kindes verzierte Torte. Ein Foto mit Zuckertüte und Ranzen. Dieses oder ein ähnliches Motiv kann der Auftakt für eine Bilderserie sein, für die jährlich am ersten Schultag ein Foto vom Kind gemacht wird – bis zum Schulabschluss. Eine Alternative zur großen Party oder für den Tag danach kann ein Familienausflug sein, vielleicht findet sich ein Ziel, dass jährlich zum Ende oder Start des neuen Schuljahres angesteuert wird.


Ein Zuckertütenbaum „wächst“ zum Ende der Sommerferien vor vielen Grundschulen.

Tod & Trauer: Die Beerdigung mit Trauerfeier ist das bekannteste Ritual rund um den Tod eines nahestehenden Menschen. Zu Beerdigung gehören viele kleinere Rituale wie die Trauerrede, Trauermusik, das Streuen von Erde oder Blütenblättern auf den Sarg und der Leichenschmaus. Für Kinder kann der Abschied von einem geliebten Menschen mit folgenden Ritualen etwas leichter werden: Lassen Sie das Kind ein kleines Geschenk wie ein Bild, einen Brief, etwas Gebasteltes, ein Kuscheltier oder ein Spielzeug mit ins Grab legen. Auf Wunsch ist es manchmal möglich, den Sarg oder die Urne durch Bemalen selbst zu gestalten. Lassen Sie einen Luftballon mit Wünschen oder einem Bild für die verstorbene Person in den Himmel steigen – dieses Ritual können Sie jährlich am Geburtstag oder Todestag der verstorbenen Person wiederholen. Nehmen Sie Ihr Kind regelmäßig mit auf den Friedhof, wenn es das möchte. Vielleicht will es am Grab erzählen, was es in letzter Zeit erlebt hat. Gestalten Sie im Garten eine kleine Erinnerungsstelle mit einem Stein oder der Lieblingspflanze. Auch im Haus oder in der Wohnung kann eine kleine Gedenkecke mit einem Foto und einer Kerze ein Ort zum Innehalten und Erinnern sein. Lassen Sie das Kind einen Erinnerungsstein bemalen, den es in eben jener Gedenkecke oder in der Hosentasche aufbewahrt und den es bei Bedarf in die Hand nehmen und drücken kann. Legen Sie eine Kiste mit Erinnerungsstücken an die verstorbene Person an und stöbern sie gemeinsam darin, wenn die Trauer und die Sehnsucht besonders groß sind.



Mit einem Morgenkreis bzw. Stuhlkreis starten die Kinder entspannt in den Kita-Tag. Foto: iStock/oksix

Rituale im Kindergarten

In der Kita sind Rituale meist noch präsenter als zu Hause. Sie erfüllen hier ganz ähnliche Funktionen, die aber für die Kinder aufgrund der anfangs neuen Umgebung und abseits der Eltern noch wichtiger sind: Sie geben Orientierung, Verlässlichkeit und Struktur. Neben Ritualen sind in der Kita ebenso feste Bezugspersonen, also nicht ständig wechselndes Personal, eine stabile Kindergruppe und strukturierte Räumlichkeiten wichtige Konstanten. „Sie helfen ihnen, die vielfältigen Eindrücke zu ordnen, sie überschaubar und berechenbar zu machen und tragen dazu bei, dass sich die Kinder auch zunehmend selbsttätig darin bewegen können“, schreibt die Pädagogin Hannelore Kleemiß in ihrem Aufsatz „Rhythmus, Konstanz, Rituale und ihre Bedeutung für die pädagogische Arbeit mit Kindern in den ersten drei Lebensjahren.“ Besonders am Anfang, so die Autorin, würden sich die Kindern am strukturierten Ablauf festhalten, um die Zeit zwischen der Trennung von den Eltern und dem Abholen zu überbrücken. Die morgendliche Trennung von den Eltern wird durch wiederkehrende Abläufe erleichtert: das Anziehen der Hausschuhe, das Anhängen der Jacke am Garderobenhaken, das Verstauen des Rucksacks, die Übergabe an die Erzieherin und das Winken.

Gerade sehr junge Kinder, die recht spontan sind und ihre Gefühle noch nicht so gut selbst regulieren können, profitieren davon. Rituale schaffen eine Vorhersagbarkeit. Wenn das Kind weiß, was als nächstes passiert, kann es sich leichter selbst regulieren und beruhigen. Die Rituale helfen den Kindern auch deswegen, weil sie noch keine Zeitvorstellung wie wir Erwachsene haben. Mit dem Satz „Ich hole dich in acht Stunden bzw. um 15 Uhr wieder ab.“ können sie noch nichts anfangen. Sobald sie aber die Kita-Rituale und -Abläufe verinnerlicht haben, wissen sie: Nach dem Mittagessen/ Mittagsschlaf/ Spielen im Garten werde ich abgeholt.

Rituale in der Kita heben einen weiteren Vorteil, der sich zu Hause eher selten ergibt: Durch die relativ große Kinderzahl lernen sie Geduld, Empathie und Kooperation. Wenn im Morgenkreis jedes Kind erzählen darf, was es am Wochenende erlebt hat, lernen die Kinder, anderen zuzuhören, zu warten, bis sie an der Reihe sind und ruhig zu sein, bis der Morgenkreis beendet ist.

In Krippe und Kindergarten gibt es einerseits täglich wiederkehrende Rituale. Dazu gehören der Morgenkreis zum gemeinsamen Start in den Tag, eine Abschiedsrunde am Nachmittag, die gemeinsamen Mahlzeiten, die Mittagsruhe, Gesprächsrunden, Vorlesezeiten. Das gemeinsame Spielen und das Aufräumen lassen sich durch feste Abläufe ebenfalls als Ritual gestalten. So kann am Ende der Spielzeit ein Glöckchen erklingen und ein Aufräumlied angestimmt werden.

Darüber hinaus gibt es im Jahresverlauf wiederkehrende Rituale. So werden Geburtstage oft nach einem wiederkehrenden Muster gefeiert: das Kind bekommt eine Krone aufgesetzt und darf sein Geschenk auspacken, ein bestimmtes Lied wird gesungen, alle Kinder dürfen gratulieren und anschließend darf jeder vom gedeckten Geburtstagstisch naschen. Vielleicht darf sich das Geburtstagskind ein Spiel aussuchen, das alle gemeinsam spielen. Auch Feste wie Vogelhochzeit, Fasching, Ostern, Weihnachten oder ein großes Sommerfest werden jedes Jahr gefeiert – oft ebenfalls mit wiederkehrenden Abläufen.

Im Hort und in der Grundschule sind Rituale weniger präsent, aber auch hier können sie Kindern noch gut tun. Das gilt besonders für das erste Schuljahr, das für Kinder viele Veränderungen mit sich bringt. Wenn das Kind in der Schule feste Rituale wie eine Begrüßung oder einen Morgenkreis, Entspannungs- oder Sportübungen im Unterricht, gemeinsame Pausengestaltung und gemeinsames Frühstück und Mittag erlebt, können diese das Ankommen in der neuen Lebensphase erleichtern. Auch während der Grundschulzeit können Rituale rund um Geburtstage und Feste etabliert werden. Neue Rituale wie Klassenrat und Streitschlichtung können hinzukommen. Ganz wichtig sowohl in Kita als auch in Schule: Die dort umgesetzten Rituale stärken die Gemeinschaft. Die Kitagruppe und die Klasse wächst zusammen, die Kinder halten zueinander.

Rituale für die Paarbeziehung

Zum Abschluss dieses Titelthemas wollen wir uns jenen Ritualen widmen, mit denen Eltern ihre Paarbeziehung stärken können. Denn wenn aus Paaren Eltern werden, dann schleichen sich nicht nur ganz viele neue Familienrituale in den Alltag, sondern allzu oft geht Zeit zu zweit verloren und mit ihr auch Paarrituale. Dabei können sie echte Booster für gestresste Eltern sein. Gerade in den ersten Jahren mit Baby und Kleinkind laufen Eltern Gefahr, dass ihnen zwischen Breigeben, Windelnwechseln, Schlafmangel und Job die Liebe abhanden kommt. Wenn ein Baby schreit, weint, Hunger hat, eine frische Windel braucht, dann duldet dieses Bedürfnis keinen Aufschub. In den ersten Lebensjahren ihrer Kinder sind Eltern ziemlich fremdbestimmt, Hobbys, Freunde und auch die Partnerschaft stehen hintenan.

Um die Liebe dennoch über die Kleinkindjahre zu retten, hilft zum einen Unterstützung von außen (Großeltern, Haushaltshilfe, Babysitter…). Zum anderen sind Paarrituale sehr wichtig und hilfreich. Die meisten Paare haben solche Rituale bereits etabliert, bevor sie Eltern werden. Das kann das jährliche Begehen des Hochzeitstags oder des Kennenlern-Tags sein, das wöchentliche Date oder Candle-Light-Dinner, der gemeinsame Filmabend oder das gemütliche Sonntagsfrühstück. Wenn Kinder dazukommen, lassen sich viele dieser Rituale nicht mehr so umsetzen oder nur noch in einer abgespeckten Version. Wichtig bleiben sie dennoch, angesichts der neuen Herausforderungen vielleicht sogar mehr als zuvor.

Studien belegen, dass Partnerschaften besser funktionieren, je mehr Zeit Paare miteinander verbringen. Daher sei es für Paare unerlässlich, sich gegenüber inneren und äußeren Einflüssen, wie Fragen der Kindererziehung oder beruflichen Stresssituationen, abzuschirmen und Raum für Zweisamkeit zu schaffen, sagt die Paarforscherin und Pädagogin Dr. Anke Birnbaum: „Gemeinsame Zeit muss von Paaren jedoch immer härter erkämpft werden.“ Wenn ihnen das dennoch gelingt, können Rituale die Beziehung stärken und eine gemeinsame Kraftreserve aufbauen. Mit Paarritualen schaffen Sie sich automatisch Zeit für Zweisamkeit. Weil diese Zeit als Eltern knapp ist, folgen an dieser Stelle ein paar Anregungen für Paarrituale, die wenig Zeit in Anspruch nehmen und die sich auch im turbulenten Familienalltag umsetzen lassen.

A kiss a day keeps trouble away: Nehmen Sie sich bewusst die Zeit für einen Kuss am Morgen, beim Abschied auf dem Weg zur Arbeit, beim Nachhausekommen, beim Schlafengehen oder einfach zwischendurch. Das kann das kurze Bussi sein, ein längerer Kuss mit Körperkontakt oder der stürmische Zungenkuss, der Erinnerungen an das erste Date weckt.

Kurze Liebesbotschaften: Vielleicht haben Sie das ja schon früher gemacht, als Sie noch frisch verliebt waren: Liebevolle Nachrichten (via SMS oder WhatsApp) zaubern dem anderen ein Lächeln ins Gesicht und sind eine schnelle Möglichkeit, uns zu zeigen, wie gern wir uns haben.

Kleine Komplimente: Nehmen Sie sich die Zeit und sagen Ihrem Partner etwas Nettes: Du siehst heute aber gut aus. Du riechst gut. Danke, dass du die Kinder heute geholt hast. Danke für das leckere Essen. So zeigen Sie sich gegenseitig Ihre Wertschätzung und, dass Sie sich wichtig sind.

Kleine Geschenke erhalten die Liebe: Der Wochenendeinkauf muss sowieso erledigt werden. Nutzen Sie das doch gleich, um Ihrem Liebsten/ Ihrer Liebsten eine Kleinigkeit mitzubringen, wie die Lieblingssüßigkeit, -obstsorte, -zeitung, -brötchensorte oder einen Blumenstrauß.

Kaffee oder Tee? Ob es der Kaffee ist, ein Tee oder einfach nur ein Glas Wasser. Versuchen Sie sich gelegentlich zu zweit hinzusetzen und gemeinsam für 5 oder sogar 15 Minuten einen Kaffee zu trinken und miteinander zu reden. Wenn Sie Frühaufsteher und vor den Kindern wach sind, kann das auch ein Kaffee im Bett sein oder abends vor dem Einschlafen eine Tasse Tee.

Paartelefonat: Ihnen bleibt im Alltag wenig Zeit für Gespräche? Verabreden Sie sich in ihrer Mittagspause, wenn die Kinder in der Kita/Schule sind oder Mittagsschlaf machen, zum Paartelefonat. Besprechen Sie Dinge, für die sonst keine oder wenig Zeit bleibt.

Elterndate: Es ist eines der wichtigsten Paarrituale, aber auch eines der schwer umsetzbaren: Exklusivzeit zu zweit. Das wird kurz nach der Geburt vielleicht nur eine halbe Stunde sein, während die beste Freundin das Baby zwischen zwei Stillphasen im Kinderwagen schiebt. Das kann später auch mal ein gemeinsamer Abend oder ein ganzes kinderfreies Wochenende sein. In der Zeit machen Sie bitte nur das, was Ihnen als Paar gut tut und worauf Sie Lust haben. Und falls Sie es schaffen, reden Sie in dieser Zeit mal nicht über Kinder, Kita und Schule.

Jetzt bloß nicht über die Kinder reden: Verabreden Sie sich regelmäßig zu Gesprächen über Ihre Sorgen, Wünsche, Probleme und nicht über die Ihrer Kinder. Lassen Sie bei diesen Gesprächen bewusst alle Kinder-Themen außen vor, sondern fragen Sie Ihr Gegenüber: Wie geht es dir? Wie war dein Tag? Was beschäftigt dich gerade? Was fehlt dir in unserer Beziehung? Wie kann ich dich unterstützen?

Paartagebuch: Beginnen Sie ein gemeinsames Tagebuch, dass Sie in mehr oder wenigen regelmäßigen Anständen ausfüllen. Tragen Sie dort Ihre Gedanken, Wünsche, Sorgen ein. Schreiben Sie über besondere Erlebnisse des Tages. Lesen Sie, was Ihr Partner geschrieben hat, was ihn gerade beschäftigt. Später dient das Tagebuch als schöne Erinnerung an besondere Momente. Wer etwas Anregung braucht, kann sich vorgefertigte Paartagebücher bzw. Beziehungsjournale kaufen, in denen sich teils konkrete Fragen finden, die es zu beantworten gilt.

Ob und vor allem wie oft Sie diese Rituale umsetzen, hängt nicht zuletzt von Ihrem persönlichen Zeit-Budget ab und davon, ob Sie auf Großeltern, Nachbarn, Freunde oder Babysitter zurückgreifen können, die Ihnen gelegentlich den Nachwuchs abnehmen. Was fast genauso wichtig ist wie Paarrituale und exklusive-Paarzeit ist die „me-time“, also jene Zeit, in der Sie als Mama oder Papa sich ausschließlich um Ihre eigenen Bedürfnisse kümmern. Das kann eine Eisschokolade sein, ein heißes Bad, eine halbe Stunde mit Kopfhörern und Ihrer Lieblingsmusik, ein Waldspaziergang, die Folgen der Netflix-Lieblingsserie, ein Besuch im Fitnessstudio, die Motorradtour, eine Shoppingtour mit der besten Freundin oder ein Kneipenabend mit den Kumpels. Legitim ist alles, was Ihnen dabei hilft, Ihre persönlichen Kraftreserven aufzutanken. Schaffen Sie sich ab und zu gegenseitig diese Freiräume. Denn nur wenn wir gut zu uns selbst sind, können wir auch gute Eltern und Ehepartner sein.