
Wo sie zu finden sind und was es zu beachten gilt
Dieser Sommer startete sehr feucht. Was das Leid der Ferienkinder, ist das Glück der Pilzfans. Denn die Pilzsaison startet dank des vielen Regens etwas früher als üblich. Dabei kann man Pilze fast das ganze Jahr über finden. Im Frühjahr ist die Zeit der Morcheln und Lorcheln. Einige Pilzarten, wie der Austern-Seitling und der Frost-Schneckling, bilden ihre Fruchtkörper erst nach leichtem Nachtfrost im November aus. Die typische Erntezeit aber ist im Spätsommer und Frühherbst.
Tipps für Sammelanfänger
Die meisten Pilze findet man klassischerweise im Wald, so lässt sich eine Familienwanderung wunderbar mit der Suche nach dem Abendessen verbinden. Aber auch in Parks und Gärten findet man gelegentlich ein paar schmackhafte Knollen.
Das sollten Familien bei einer Pilzwanderung dabeihaben:
- einem luftigen Pilzkorb, evtl. einen zweiten für unbekannte Pilze
- eine Bürste, um Pilze grob von Dreck zu befreien
- ein scharfes Messer oder ein Pilzmesser mit Klinge und Bürste
- Trillerpfeifen, falls man sich aus den Augen verliert
Lassen Sie sehr junge oder alte Pilze stehen. Alte Pilze sind oft ungenießbar. Bei jungen Pilzen ist das Verwechslungsrisiko höher, so fehlt dem jungen Fliegenpilz die typische rote Hutfarbe. Pilze, die auf Baumstämmen wachsen, schneiden Sie mit dem Messer ab. Vom Boden sollten Pilze mit dem gesamten Stiel vorsichtig herausgedreht werden, um im Zweifelsfall eine sichere Bestimmung zu ermöglichen. Anschließend wird das kleine Loch im Waldboden mit etwas Laub abgedeckt, um ein Austrocken des darunterliegenden Myzels zu verhindern. Mithilfe der Bürste werden die Pilze direkt nach dem Pflücken grob vom Schutz befreit. Wenn der Hut des Pilz schleimig ist, sollte die feuchte Huthaut abgezogen und im Wald gelassen werden. Der Huttest kann Aufschluss geben, ob der Pilz noch gut ist: Dazu einfach den Hut leicht mit dem Finger eindrücken. Wenn die Delle nach dem Drücken bestehen bleibt, sollte der Pilz stehen bleiben. Dann ist er vermutlich verdorben.
Typische Pilzwälder zeichnen sich durch wenig Bewuchs auf dem Boden wie Brombeeren, Brennnesseln oder Springkraut aus. Wo diese Pflanzen sprießen, ist der Stickstoffgehalt im Boden für Pilze oft zu hoch. Im Folgenden geben wir von Nord nach Süd eine Übersicht über jene Wälder in der Lausitz, die als gute Pilzwälder gelten – allerdings ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne Erfolgsgarantie.
Beliebte Pilzsammelgebiete in der Lausitz
Lieberoser Heide, an der Koselmühle bei Kolkwitz, bei Hänchen und um Sergen (Spree-Neiße), auf den Kippen im Dreieck Schwarzheide, Schipkau und Kostebrau, im Rohatsch-Gebiet zwischen Guteborn und Hohenbocka, Wälder zwischen Guteborn und Grünewald, Kiefernwälder zwischen Guteborn und Hermsdorf sowie weiter südlich in Richtung Lipsa und Zeisholz, zwischen Jannowitz und Kroppen, rund um Wittichenau Richtung Oßling, zwischen Dörgenhausen und Bernsdorf, rund um Rietschen und Hähnichen bis Bad Muskau, Königshainer Berge, Kanonenbusch zwischen Markersdorf und Königshain.
Was ist erlaubt?
Damit der Ausflug in die Pilze nicht teuer wird, sollten Sie darauf achten, wo Sie sammeln, was Sie sammeln und wieviel Sie sammeln. Denn wer zu viele oder streng geschützte Pilze entnimmt, dem droht ein Bußgeld. Geregelt ist das im Bundesnaturschutzgesetz. Demnach darf man Pilze nur in geringen Mengen für den persönlichen Bedarf sammeln. In der Regel wird ein Kilogramm pro Person akzeptiert. Wer deutlich mehr sammelt, muss teils empfindliche Strafen zahlen – die Höhe des Bußgelds ist auf Länderebene geregelt. In Sachsen werden bis zu 10.000 Euro, in Brandenburg bis zu 20.000 Euro fällig.
Gesammelt werden darf nur in jenen Wäldern, die auch betreten werden dürfen. Damit fallen jene Bereiche weg, die als Natur- und Vogelschutzgebiet ausgewiesen sind, in denen das Betreten explizit verboten ist (z.B. in gesperrten Bergbaufolgelandschaften) und in denen gejagt wird. Auch bei Privatwäldern ist Vorsicht geboten. Hier muss im Zweifel zunächst die Erlaubnis vom Besitzer eingeholt werden.
Nicht jedes Fundstück darf ins Körbchen. Folgende Pilze dürfen nicht gesammelt werden, da sie laut Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt sind:
- Schaf-Porling, Semmel-Porlinge (alle heimischen Arten)
- Kaiserling
- Weißer Bronze-Röhrling, Gelber Bronze-Röhrling, Sommer-Röhrling
- Echter Königs-Röhrling, Blauender Königs-Röhrling
- Erlen-Grübling
- Saftlinge (alle heimischen Arten)
- März-Schneckling
- Grünling
- Trüffel (alle heimischen Arten)
Beliebte Speisepilze
Trotzdem bleiben noch jede Menge Pilze, die Sie mitnehmen dürfen. Hier eine Übersicht über einige sehr beliebte und verbreitete Speisepilze, die man fast alle in Lausitzer Wäldern antrifft.
Birkenpilz: Bekannt ist er auch als Birken-Röhrling. Wie beide Namen verraten, findet man ihn bei Birken. Sein Stiel erinnert mit seiner schwarz-weißen Färbung an den Stamm der Birke. Er wächst von Juni bis Oktober und wird gern und viel gesammelt. Giftige Doppelgänger hat er nicht, eine Verwechslung ist aber mit dem bitter-schmeckenden, ungenießbaren Gallen-Röhrling möglich.
Bovist: Der Riesenbovist kann einen bis zu 50 cm großen Fruchtkörper entwickeln. Essbar und schmackhaft sind vor allem junge Boviste, die am noch kompletten weißen und festen Fleisch zu erkennen sind. Sie wachsen baumunabhängig auf Feldern, Wiesen, in Gärten und Parks sowie an lichten Waldstellen. Zu finden sind sie zwischen Juli und September. Verwechslungsgefahr besteht mit dem giftigen Kartoffelbovist, der deutlich kleiner und etwas gelblich ist.
Butter-Röhrling: Vom Butter-Röhrling oder Butterpilz sollten junge Exemplare mitgenommen werden, diese sind schmackhafter. Die bei feuchter Witterung schleimige Huthaut ist vor der Zubereitung zu entfernen. Zu finden ist er von August bis November in nährstoffarmen Kiefernwäldern, wie sie für die Lausitz typisch sind.
Champignon: Dieser beliebte Speisepilz wächst zwischen Mai und Oktober, verbreitet ist der Wiesen-Champignon, der oft in Gruppen oder sogenannten Hexenringen auf Wiesen und Feldern wächst. Dort kann man auch den Schaf- bzw. Anis-Champignon finden, der am typischen Anisduft zu erkennen ist. In Städten findet man gelegentlich den Stadt-Champignon. Achtung: Verwechslungsgefahr besteht mit dem Karbol-, dem Perlhuhn- und dem Rebhuhn-Champignon und mit sehr giftigen Knollenblätterpilzen.
Edelreizker: Er ist von August bis Oktober in der Nähe von Kiefern zu finden, während sein Verwandter – der Fichten-Reizker – bei Fichten wächst. Der Reizker hat einen milden Geschmack und eignet sich zum Braten und Panieren und gehört zu den wenigen Pilzen, die auch nach dem Garen noch knackig sind.
Krause Glucke: Sie ist auch als Fette Henne bekannt und wächst vor allem in der Nähe von Kiefern. Optisch ähnelt sie einem Badeschwamm oder einer Koralle. Zu finden ist sie von August bis November. Der Pilz eignet sich hervorragend zum Braten, vorher sollte er gründlich gewaschen werden, da sich in den Aushöhlungen gern Schnecken und Insekten verstecken. Verwechselt werden kann die Krause Glucke mit giftigen Korallenpilzen.
Maronen-Röhrling: Er ist von Juni bis November in Laub- und Nadelwäldern zu finden, vor allem in der Nähe von Fichten, Kiefern, Rotbuchen und Eichen. Er hat keine giftigen Doppelgänger, kann aber mit dem ungenießbaren, bitter schmeckenden Gallen-Röhrling verwechselt werden. Geschmacklich ähnelt er dem Steinpilz, schmeckt aber kräftiger. Wie der Steinpilz kann er mit dem Gallenröhrling verwechselt werden, der zwar nicht giftig, aber ungenießbar ist.
Parasol: Dieser wohlschmeckende Speisepilz ist zwischen Juli und Oktober auf Waldlichtungen sowie Wiesen und Feldern zu finden, da er unabhängig von Bäumen wächst. Verarbeitet und gegessen werden sollten nur die Hüte. Als Kotelett in der Pfanne oder paniert gebraten sind sie sehr schmackhaft. Die Stiele sind recht zäh und sollten entsorgt oder zu Pilzpulver verarbeitet werden. Verwechselt werden kann er mit dem ungenießbaren Gartenschirmling.
Perlpilz: Für diesen schmackhaften Speisepilz wird auch die Bezeichnung Rötender Wulstling verwendet. Zu finden ist er von Juni bis Oktober in Laub- und Nadelwäldern, er bevorzugt keine bestimmte Baumart. Achtung: Es besteht Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Pantherpilz und dem braunen Fliegenpilz.
Pfifferling: Der Echte Pfifferling ist ebenso wie der ihm sehr ähnelnde Amethystpifferling aufgrund seines Geschmacks und der leichten Schärfe in der Pilzküche sehr beliebt. Er ist von Juni bis Oktober unter Kiefern, Fichten, Eichen und Rotbuchen zu finden. Verwechslungsgefahr besteht nur mit dem Falschen Pfifferling, der Bauchschmerzen verursachen kann.
Rotkappe: Hier gibt es mehrere Sorten, beliebt sind die Heide-, Birken-, Espen- und Eichenrotkappe. Ihr Name verrät, wo man sie finden kann. Sie gelten als sehr wohlschmeckend. Verwechslungsgefahr besteht nur mit dem Falschen Pfifferling, der bisweilen Bauchschmerzen und Übelkeit verursachen kann. Seit etwa zehn Jahren ist auch die Falsche Rotkappe, die ursprünglich aus Nordamerika kommt, in der Lausitz heimisch, sie ist nicht giftig.
Steinpilz: Er gilt als König des Waldes und zählt zu den beliebtesten und häufig vorkommenden Speisepilzen. Zu finden ist er von Juli bis November in der Nähe von Fichten und Kiefern, häufig findet man auch die Bezeichnung Fichten-Steinpilz. In der Nähe von Eichen und schon ab Mai wachsen der Sommer-Steinpilz und der Eichen-Steinpilz. Steinpilze haben den Vorteil, dass sie keine giftigen Doppelgänger haben. Allerdings sind sie leicht mit dem ungenießbaren Gallen-Röhrling zu verwechseln, dessen bitterer Geschmack die ganze Mahlzeit verdirbt.
Gefahr oder Gaumenfreude?
Wenn Sie unsicher sind, ob ein Pilz giftig ist, bewahren Sie ihn nach dem Sammeln getrennt von den Speisepilzen auf, am besten in einem zweiten Korb. Lassen Sie solche Pilze von einem Pilzberater begutachten.
Pilzberater in der Lausitz:
- Königsbrück, Dr. Siegfried Holstein, Tel. 035795/42169
- Hähnichen, Uwe Bartholomäus, Tel. 035894/366888, 0152/21690085
- Drebkau, Lutz Helbig, Tel. 035602/21736, 0173/3810190
- Forst, Klaus Wilde, Tel. 03562/664684
- Cottbus, Robert Pump, Tel. 0174/5749609
- Lübben, Rainer Tietze, Tel. 03546-3280
Kostenlose Pilzberatung des Landkreises Spree-Neiße:
- 1.4. bis 31.10.2025, jeden Dienstag von 15-16 Uhr im Fachbereich Gesundheit, Raum 1.19, Käthe-Kollwitz-Straße 2A in Forst
Von Pilz-Apps raten wir dringend ab, sie sind nicht ausreichend zuverlässig. Sie können eine gute Orientierung für Neulinge geben, sollten aber nicht zum Ausschluss von Giftpilzen genutzt werden. Besondere Achtsamkeit ist bei Lamellenpilzen und bei Röhrlingen mit roter Hutunterseite geboten. Hier gibt es einige Doppelgänger und Ungenießbare (s. nächster Abschnitt). Im Zweifel lassen Sie den Pilz lieber stehen.
Falls es trotz aller Vorsicht nach dem Pilzverzehr zu Übelkeit, Krämpfen, Atemnot, Schwindel oder anderen Vergiftungserscheinungen kommen sollte, begeben Sie sich ins Krankenhaus, rufen Sie einen Rettungswagen oder informieren Sie sich beim Giftnotruf. In Sachsen gehen jährlich zwischen 100 bis 200 Anrufe wegen Verdachts auf Pilzvergiftung ein, in Brandenburg werden diese Zahlen nicht erhoben.
- Giftnotruf Charité (zuständig für Brandenburg): 030/192 40
- Giftnotruf Erfurt (zuständig für Sachsen): 0361/730730
Beim Verdacht auf eine Vergiftung können Pilzreste oder Erbrochenes helfen, um den Pilz zu bestimmen. Verzichten Sie auf vermeintliche Hausmittel oder Selbstbehandlung. Diese können die Symptome sogar noch verschlimmern. Unbedingt abgeraten wird davon, Erbrechen herbeizuführen. Besonders gefährlich ist eine Vergiftung mit dem Grünen Knollenblätterpilz, dessen Zellgifte die menschliche Leber zerstören. Meist führt sein Verzehr zum Tod. Schätzungsweise gehen 90 Prozent aller tödlichen Pilzvergiftungen in Deutschland auf seinen Verzehr zurück. Besonders tückisch: Die Vergiftungssymptome zeigen sich erst mehrere Stunden oder sogar Tage nach dem Verzehr, bis dahin haben die Gifte die Leber und andere Organe geschädigt.
Einige wenige Pilze sind nur dann giftig, wenn sie zusammen mit Alkohol konsumiert werden (Grauer Falten-Tintling, Keulenfuß-Trichterling). Der Kahle Krempling, der lange als beliebter Speiseepilz galt, ruft bei einigen Menschen eine schwere allergische Reaktion hervor und sollte daher gemieden werden. Besondere Vorsicht ist generell bei Kleinkindern geboten. Pilze, die bei gesunden Erwachsenen „nur“ Unwohlsein verursachen, können bei ihnen zu Vergiftungen führen.

Gefährlicher Doppelgänger: Der schmackhafte Perlpilz (li.) und der giftige Pantherpilz (rechts). Foto: Greiner/Charité
Giftige Doppelgänger
Frühjahrslorchel: Dieser tödlich giftige Pilz kann mit der Speisemorchel und der Spitzmorchel verwechselt werden. Ein Unterscheidungsmerkmal sind die Hutform, die bei der Lorchel nicht unterkammert ist, sondern hirnartig aussieht. Außerdem sind Morcheln anders als Lorcheln klarer in Hut und Stiel gegliedert.
Grüner Knollenblätterpilz: Der grüne Knollenblätterpilz wächst zwischen August und Oktober in Laub- und Laubmischwäldern. Zu erkennen ist er an einem drei bis 15 Zentimeter breiten Hut, der glockig bis schirmartig ausgebreitet ist. An der Unterseite befinden sich weiße Lamellen. Die Farbe des Giftpilzes ist grün, grün-gelb oder weiß. Im Frühjahr kann man den Weißen Knollenblätterpilz finden, der ebenfalls hochgiftig ist. Kennzeichnend ist sein aufdringlich süßlicher Geruch. Verwechslungsgefahr besteht mit Champignons oder Täublingen, die riechen typisch nach Pilz. Essbare Champignons sind am sich rötenden Fleisch zu erkennen.
Karbol-Champignon: Er kann leicht mit dem weißen Anis-Champignon verwechselt werden. Das markanteste Unterscheidungsmerkmal ist der Geruch. Nur der giftige Karbol-Champignon riecht nach Karbol bzw. Tinte.
Pantherpilz: Er gilt als sehr giftig und wird oft mit dem Perlpilz verwechselt. Anders als bei Perlpilzen rötet das Fleisch beim giftigen Pantherpilz nicht. Während der Perlpilz neutral riecht, hat das Fleisch des Pantherpilzes einen leichten Rettichgeruch. Außerdem kann der Pantherpilz mit dem Riesenschirmling verwechselt werden.
Riesen-Rötling: Bei Verzehr verursacht dieser mild schmeckende Pilz schweren Brechdurchfall. Verwechslungsgefahr besteht mit dem Maipilz und frühen Exemplaren vom Mehl-Räsling und mit der Nebelkappe.
Satans-Röhrling: Sein Gift ist nicht tödlich, verursacht aber schwere Magen-Darm-Beschwerden. Verwechselt werden kann er mit dem Flockenstieligen Hexen-Röhrling und dem Rotfuß-Röhrling.
Spei-Täubling: Von ihm gibt es mehrere giftige Verwandte, wie den Birken-, Kiefer- und Buchen-Speitäubling. Verwechslungsgefahr besteht jeweils mit dem essbaren Fleischroten Speise-Täubling und dem Apfel-Täubling.
Ziegelroter Risspilz: Dieser giftige Pilz kann mit dem jungen Mairitterling verwechselt werden, ältere Exemplare mit dem ebenfalls giftigen Riesen-Rötling.

Gut getarnt: Manche Pilze sind erst bei genauem Hinsehen zu erkennen.
Vom Korb auf den Teller
Selbst gesammelte Pilze sollten zeitnah verarbeitet werden, am besten noch am selben oder am nächsten Tag. Ist die gesammelte Menge zu groß, kann ein Teil eingefroren, getrocknet oder verschenkt werden. Vor dem Einfrieren sollten die Pilze für wenige Minuten in heißem Wasser blanchiert werden, das verlängert die Haltbarkeit. Zum Trocknen eignet sich ein Dörrgerät, alternativ können sie über mehrere Stunden bei max. 80 Grad Umluft im Ofen getrocknet werden. Dabei die Ofentür einige Zentimeter offen stehen lassen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Vor dem Verarbeiten geht es ans Putzen der Pilze. Wenn Sie die Pilze trocknen möchten, reicht es, sie mit einer Bürste und einem Messer zu säubern. Beim Abwaschen mit Wasser würden sie zu viel Feuchtigkeit aufnehmen und ihr Aroma verlieren. Daher sollten Pilze, die gleich zubereitet werden, höchstens kurz mit Wasser abgebraust werden. Besser ist das Putzen mit einem Pinsel oder eine Bürste. Was auch gut funktionieren soll, was wir aber noch nicht selbst getestet haben: Die Pilze mit einer elektrischen Zahnbürste abschrubben. Schadhafte Stellen und trockene Stielenden werden mit dem Messer weggeschnitten.
Vom rohen Verzehr von Pilzen raten Fachleute ab. Das hat zwei Gründe: Zum einen sind die meisten Pilzarten im rohen Zustand für Menschen schlecht verträglich und verursachen Magenbeschwerden. Zum anderen werden durch das Erhitzen mögliche Krankheitserreger wie der Fuchsbandwurm abgetötet. Wer Pilze roh in den Salat schneiden möchte, sollte auf Zuchtpilze zurückgreifen. Wildpilze können gebraten, gekocht, geschmort, paniert, im Ofen überbacken oder zu Suppe verarbeitet werden. Auch sehr schmackhaft und für die Kids ein Erlebnis: Große, feste Pilze auf einen Stock aufspießen und über dem Lagerfeuer grillen.
Termine für Pilzwanderungen
- SA 20.9. 9 Uhr Pilzexkursion Lomnitzer Berg, Anmeldung: Tel. 0163/6804430
- SA 26.9. 13 Uhr Pilzexkursion Wanninchen, Anmeldung: Tel. 05527-914341
- SO 28.9. 14 Uhr Pilzwanderung Rietschen, Anmeldung: Tel. 035772/40235
- FR 3.10. 9 Uhr Kleine Pilzwanderung Lausitz, Anmeldung: pilzederlausitz.de
- SO 5.10. 10 Uhr Pilzlernwanderung Doberlug-Kirchhaien, Anmeldung: waelder-fuer-menschen.de
- DO 16.10. 13 Uhr Pilzexkursion Wanninchen, Anmeldung: Tel. 05527-914341
- SA 18.10. 10 Uhr Pilze im Naturpark, Anmeldung: vhs-dahme-spreewald.de
- SA 25.10. 9 Uhr Pilzexkursion Schwerterweg Arnsdorf, Anmeldung: Tel. 0163/6804430
Literatur
- Mushroom-Fever. Über die Liebe zu Pilzen und wo Du sie findest, 978-3440179260, 22 €
- In den Pilzen: Suchen, finden, sammeln. Tipps und Tricks von Experte und Coach Pilzaddicted, 978-3989410329, 20 €
- Pilze: Bestimmen leicht gemacht. Die wichtigsten 130 Pilzarten. Extra: Typische Merkmale (GU Natur), ISBN 978-3774256675, 6,99 €
- Handbuch Pilze: Speisepilze und ihre Doppelgänger. Klare Einordnung durch Tableau- und Detailfoto, 978-3868514605, 29,99 €
- Pilzküche. 100 Rezepte für Sammler und Genießer, 978-3960330660, 19,99 €
Pilz-Apps
- ID-Logics: Statt nur ein Foto hochzuladen, können verschiedene Fragen zu Aussehen, Geruch u.ä. beantwortet werden. Am Ende werden ein oder mehrere Pilze, auf die die Antworten zutreffen, angezeigt. Klickt man auf die Art, erhält man weitere Informationen, z.B. wo die Pilze wachsen, ob sie genießbar sind. Die Pilzbestimmung innerhalb der Arten-App ist in einem Gemeinschaftsprojekt des BUND Niedersachsen, der Deutschen Gesellschaft für Mykologie und der Leibnitz Universität Hannover entstanden.
- Meine Pilze: Gefundene Pilze können über die Filterfunktion oder über selbstgemachte Fotos gesucht werden. Mit der kostenlosen Lite-Version lassen sich nur wenige Pilze entdecken – für Einsteiger ausreichend, für Profis zu wenig. Hier lohnt die Proversion.
- Pilze-App: Die „Pilze-App“ bietet drei Filter – die Pilzerkennung per Foto, den Bestimmungsschlüssel per Suchfilter sowie das Vorkommen der Pilze nach Herkunftsregion. Die App ist übersichtlich gestaltet und einfach zu bedienen.
- Pilzator: Der Pilzator erkennt Pilze über eine Fotofunktion oder über das Abscannen des Pilzes von allen Seiten. Zusätzlich können Eigenschaften des Pilzes angegeben werden. Danach zeigt die App die wahrscheinlichste Übereinstimmung und weitere, ähnliche Pilze an und warnt vor ähnlichen, giftigen Pilzen.
Achtung: Keine dieser Apps kann zuverlässig vor Giftpilzen warnen!

Die Flocken auf dem Hut können ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal sein.





