Gesund und fit durch den Tag

Datum: Mittwoch, 29. Mai 2019 12:58


Ernährungstipps für Kleinkinder

Muttermilch ist für das Neugeborene das Beste. Bis zum 5. Lebensmonat benötigen Babys in der Regel keine andere Nahrung, außer die Muttermilch. Die Ernährung vom Säugling zum Kleinkind wirft für viele Eltern die Frage auf, ob ihr Kind jetzt alles essen darf und wie eine optimale Ernährung aussehen sollte? Spätestens jetzt ist es an der Zeit, die Ernährung für die ganze Familie so zu gestalten, dass das Kind mitessen kann. Hier ist neben dem Essen auch die Vorbildwirkung der Eltern sehr wichtig. Gemeinsame Mahlzeiten sollten immer ohne Hektik, in ruhiger Atmosphäre und ohne Fernsehen stattfinden.

Wieviel kann und sollte mein Kind essen?
Der Nahrungsbedarf eines Kleinkindes wird oft überschätzt. Der Appetit kann von Tag zu Tag schwanken. Er hängt auch von der kindlichen Aktivität, der Schlafenszeit und auch vom Befinden des Kindes ab. Während ein Baby noch relativ viel zu sich nimmt, oftmals beachtliche Breimahlzeiten, isst ein Kleinkind weniger. Ein Baby nimmt im ersten Jahr circa 6 Kilogramm und das Kleinkind im zweiten Jahr circa 2,5 Kilogramm zu. Das Kleinkind wächst langsamer und braucht für eine gute Entwicklung „Kinderportionen“. Die Meinung: „Du musst viel essen, um groß und stark zu werden.“ ist genauso falsch wie „Der Teller muss leer gegessen werden.“ Beides führt zu falschen Beziehungen zum Essen und zur Nahrung.

Was ist nun richtig?
Das Maß für eine Kinderportion ist genau wie bei Erwachsenen die Hand. Das heißt, eine Portion Obst oder Brot sollte so groß wie die Hand des Kindes sein. Ab dem ersten Lebensjahr sollte das Kind drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten bekommen – Frühstück, Zwischenmahlzeit, warmes Mittagessen, Zwischenmahlzeit und Abendessen. Als Richtlinie ist das 6,5,4,3,2,1-Prinzip empfehlenswert.

Das 6,5,4,3,2,1- Prinzip

  • 6 Portionen Getränke, vorzugsweise Wasser, Tee oder verdünnte Säfte
  • 5 Portionen Gemüse und Obst
  • 4 Portionen Getreide, Kartoffeln, Brot oder Beilagen daraus
  • 3 Portionen Milch, Quark, Joghurt, Fisch, Fleisch, Eier oder vegetarische Brotaufstriche
  • 2 Portionen kaltgepresste Öle, Margarine oder Butter (vorrangig)
  • 1 Portion Süßes, Kuchen, Knabbereien usw.


Gewöhnen Sie Ihr Kind langsam an Familienkost. Angaben zum Essen sind immer als Richtwert zu verstehen und sind kein Dogma. Ein gesundes Kind hat ein sehr gutes natürliches Hunger- und Sättigungsgefühl. Essen soll Freude machen und Hunger stillen, aber keinesfalls zur Strafe oder Belohnung werden. Eine ausgewogene vollwertige Ernährung für Ihr Kind schmeckt und ist gesund.

Quelle: Renate Fritsche, Ernährungsberaterin für Kinder (ärztlich geprüft), Netzwerk-Partnerin im Niederlausitzer Netzwerk Gesunde Kinder

Wo finde ich Ansprechpartner zum Thema Ernährung?
Bei konkreten Fragen kann der Kinderarzt oder die Kinderärztin weiterhelfen, ebenso auch qualifizierte Ernährungsberater*innen, die freiberuflich oder bei Krankenkassen arbeiten. Gute Ansprechpartner für Fragen rund um Familie und Kinder können auch die lokalen Netzwerke Gesunde Kinder und die ehrenamtlichen Familienpaten für Sie sein. Regelmäßig organisieren die Netzwerke Kurse für Eltern mit praktischen Angeboten, unter anderem auch zum Thema Ernährung – zum Beispiel mit Inhalten zu Breichenkost, Kinderlebensmittel im Fokus, Tipps und Tricks im Supermarkt und anderen. Nehmen Sie gern Kontakt auf.

Tipp: Einen tollen Ernährungskalender für Eltern gibt es auf www.in-form.de (Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung).


www.netzwerk-gesunde-kinder.de

Foto: Netzwerk Gesunde Kinder/Christiane Wöhler