Spaß und Entspannung beim Babyschwimmen

Datum: Dienstag, 26. Juni 2012 11:27

Babys sind durch die neun Monate im Bauch ihrer Mutter mit dem nassen Element bestens vertraut. Als Neugeborene „schwimmen“ sie im Wasser mit instinktiven Bewegungen, die sie aus längst vergangenen Zeiten mitgebracht haben. Was liegt da näher, als diese angeborene Lust des Babys am Toben im Wasser zu unterstützen?


Rahmenbedingungen

Das Wasser muss Trinkwasserqualität haben und sollte zwischen 32° und 34° Grad betragen. Die Raumtemperatur muss mindestens 30° Grad haben. Auch die Umkleideräume für die Kleinen müssen ausreichend beheizt sein. Damit die Eltern sicher im Becken stehen können, darf das Wasser nicht tiefer als 1,40 m sein.


Babyschwimmen – ab wie viel Monaten?

In der Regel sollte man mit dem Babyschwimmen ab dem dritten oder vierten Lebensmonat des Kindes beginnen. Die Babys verfügen über einen Atemschutzreflex, auch als Tauchreflex bezeichnet. Dieser verhindert, dass Wasser in die Lunge dringen kann, sodass die Babys damit völlig gefahrlos tauchen können. Dieser Reflex verliert sich zwischen dem sechsten und neunten Lebensmonat.


Worauf sollten Eltern achten?

Für das Baden benötigen die Babys eine Aquawindel oder eine Badehose.

  • Das Kind vorher ärztlich untersuchen lassen!
  • Das Baby sollte das Babyschwimmen genießen. Wenn Eltern merken, dass das Kind Angst hat, darf es nicht zum Baden gezwungen werden.
  • Babyschwimmen sollte mit einer spielerischen Leichtigkeit geschehen und dem Wohle und der Gesundheit des Kindes dienen.
  • Auch eine falsch verstandene Ansicht der Frühförderung kommt dem Kind nicht zugute.
  • Das Babyschwimmen soll zwischen Eltern und Kind vor allen Dingen auch das Vertrauen fördern und deshalb haben Druck und Zwang dort keinen Platz.
  • Der Aufenthalt im Wasser sollte sich für das Kind auf maximal dreißig Minuten beschränken.
  • Ein idealer Zeitpunkt für das Badevergnügen ist zwischen den Mahlzeiten.
  • Manche Babys lieben Babyschwimmen, für andere hingegen ist es eher eine Qual. Dann sollte man lieber darauf verzichten und andere Alternativen des gemeinsamen Erlebens und Aktivitäten suchen, die beiden, Eltern und Baby, Spaß machen.
  • Nach dem Baden ist es wichtig, an Bademantel und Kapuzenhandtücher zu denken. Das Kind auch unbedingt abzuduschen! Dafür braucht man ein Babyduschgel und gute Pflegeprodukte.
  • Dann kann das Babyschwimmen nur ein Erfolg werden.


Warum trägt Babyschwimmen zur gesunden Entwicklung bei?

  • Der enge Kontakt zwischen Eltern und Kind, das Vertrauen und die Erfahrung mit dem nassen Element werden gefördert und gefestigt.
  • Die Kinder können im warmen Wasser ihre Bewegungsfreude ausüben. Dies wirkt sich positiv auf die gesamte Entwicklung des Kindes aus.
  • Herz und Kreislauf werden gestärkt, die Atemtätigkeit und die Lungenfunktion verbessert. Grob- und Feinmotorik werden geschult. Durch den engen Kontakt auch zu anderen Kindern erlernt das Baby soziale Kompetenz.
  • Es wirkt sich günstig auf die Organsysteme aus, schult die Wahrnehmungsfähigkeit und stärkt das Immunsystem.


Babytauchen – Pro und Contra

Was das Babytauchen angeht, so gibt es Gegner und Befürworter. Die Gegner meinen, dass das Baby zwar den Atemschutzreflex, auch Tauchreflex genannt, hat, dass dieser aber nicht missbraucht werden dürfe. Das Kind könne nicht frei entscheiden, ob es tauchen wolle.
Die Befürworter sagen, dass das Tauchen ein ganz besonderes Erlebnis für das Kind ist. Die Eltern tauchen mit und halten Augenkontakt. So können sie sehen, wie es ihrem Kind dabei geht.
Das Tauchen darf immer nur unter Anleitung eines erfahrenen Kursleiters passieren.


Risiken beim Babyschwimmen

Wo viele Kinder aufeinander treffen, birgt auch das gemeinsame Planschen im Wasser ein Ansteckungsrisiko. Mittelohrentzündungen und Durchfallerkrankungen stehen ganz oben auf der Liste der Erkrankungen, die sich beim Schwimmen verbreiten. Das sollte nicht unterschätzt werden – ist aber mit einigen wertvollen Tipps in den Griff zu bekommen:

  • Mit kranken Kindern geht man nicht zum Baby- oder Kleinkindschwimmen: Das ist die erste und wichtigste Regel zum Schutz des eigenen Kindes und der anderen Kinder.
  • Bei Atemwegserkrankungen und Mittelohrentzündungen: Während des Schwimmens sollten Eltern unbedingt auf Zeichen der Unterkühlung, z.B. blaue Lippen und zur Faust geballte Händchen beim Baby, achten und gegebenenfalls sofort das Wasser verlassen. Nach dem Schwimmen sollte das Baby abgetrocknet und der Kopf mit einer Mütze geschützt werden. Bei beginnender Erkältung muss unbedingt auf das Babyschwimmen verzichtet werden!
  • Gegen Rotaviren, die für Brechdurchfälle verantwortlich sind und selbst in gechlortem Schwimmbadewasser überleben können, gibt es eine gut verträgliche Schluckimpfung. Geimpft werden Säuglinge bereits im Alter von sechs Wochen. Die komplette Impfserie sollte bis zu einem Alter von 26 Wochen abgeschlossen sein. Die Impfung wird in Sachsen und Brandenburg bereits öffentlich empfohlen. Immer mehr Krankenkassen erkennen den Nutzen dieser Impfung für die Kinder und übernehmen die Kosten. Nachfragen bei der Krankenkasse lohnt sich also!

Ansonsten wünscht das Netzwerk „Gesunde Kinder“ allen Kindern und Eltern viel Spaß und schöne Momente beim gemeinsamen Schwimmen.