Kinderbetreuung für die Kleinsten

Datum: Montag, 01. Oktober 2012 08:52

Was ist zu beachten?

Um Familie und Beruf zu vereinbaren, beginnt für die meisten Kinder in unserer Region die Fremdbetreuung, also die Betreuung des Kindes außerhalb der Familie, meist um das erste Lebensjahr.
Dabei fällt es den Eltern nicht leicht, ihr Kind in fremde Hände zu geben. Mit dem beruhigenden Gefühl, dass ihr Kind von liebevollen und vertrauenswürdigen Personen betreut wird, können die Eltern den beruflichen Alltag jedoch gut meistern.
In unserer Region sind die Eltern in der erfreulichen Lage, dass größtenteils ausreichend Betreuungsplätze auch für die Kleinsten, von 0 – 3 Jahren, zur Verfügung stehen. Dennoch ist es empfehlenswert sich frühzeitig, d.h. sobald das Kind geboren ist und feststeht, wann die Berufstätigkeit wieder aufgenommen wird, für einen Betreuungsplatz beim zuständigen Amt und der Tagespflege oder Kindertagestätte anzumelden.


Für die Kleinsten gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche Betreuungsformen:


Zum einen die Tagespflege:
Bei der Tagespflege werden Kinder (0-3 Jahre) von einer Tagesmutter oder einem Tagesvater betreut. Sie ist ein alternatives und flexibles Angebot für Eltern, die eine individuell angepasste Betreuung in familiärer Umgebung für ihr Kind suchen. Die Tagespflege findet meist im häuslichen Umfeld der betreuenden Person statt. Die Gruppenstärke beträgt max. fünf Kinder. Die Zulassung und Kontrolle von Tagespflegestellen unterliegen dem zuständigen Jugendamt und den Kommunen.
Die andere Betreuungsmöglichkeit ist die Kinderkrippe, die einer Kindertagesstätte angeschlossen ist. Träger der Kindertagesstätten sind Kommunen und freie Träger (z.B. Kirchen, anerkannte Träger der Kinder- & Jugendhilfe). Die größere Gruppenstärke und die unruhigere Umgebung können für kleine Kinder belastend sein. Ein Vorteil ist aber, dass die Kinder auch nach dem dritten Lebensjahr meist in der Einrichtung bleiben können. Die Entscheidung für die Tagespflege oder die Kindertagesstätte kann individuell von den Eltern getroffen werden, sie haben die freie Wahl.
Bei der Wahl der Kindertagesstätte sind der Wunsch der Eltern und die freien Betreuungsplätze in der gewählten Einrichtung entscheidend.


Mögliche Auswahlkriterien für einen Betreuungsplatz sind:

  • pädagogische Konzeption, es gibt Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft, Waldkindergärten oder Kindergärten mit unterschiedlichen reformpädagogischen Ansätzen. Manche Kindergärten haben einen musikalischen oder sportlichen Schwerpunkt oder andere Angebote der frühkindlichen Bildung.
  • Betreuungsschlüssel, die Ausbildung des Personals und das Vorhandensein einer festen Bezugsperson für das Kind (besonders, wenn es noch sehr klein ist)
  • Gestaltung der Zusammenarbeit mit den Eltern, (z.B. regelmäßige Gespräche mit Erziehern, Mitwirkungsmöglichkeiten der Eltern) 
  • Wohnortnähe & Öffnungszeiten einer Einrichtung 
  • Gestaltung der Räumlichkeiten und des Außengeländes einer Einrichtung 
  • Gesunde Ernährung, gibt es z.B. regelmäßige Obstmahlzeiten, wie sieht die Mittagsversorgung aus?


In vielen Landkreisen werden die Kindertagesstätten mittlerweile von unabhängigen Instituten sowohl in den Bereichen Ausstattung der Kindertagesstätte als auch in der pädagogischen Arbeit geprüft und erhalten bei bestandener Prüfung ein Gütesiegel. Für die Eltern ist es wichtig, sich die Einrichtung, ob Tagespflege oder Kindertagesstätte, persönlich anzuschauen, um ihre Fragen zu stellen und einen eigenen Eindruck von den Erziehern, dem pädagogischen Konzept und der Ausstattung der Einrichtung zu erhalten. Wenn die Eltern sich selbst willkommen und wohl fühlen, ist das ein wichtiger Aspekt, dass auch ihr Kind gerne zur Tagesmutter oder in die Kindertagesstätte gehen wird. Auch das sogenannte Bauchgefühl sollte neben den sachlichen Gesichtspunkten ein Auswahlkriterium sein. Damit die Kleinen einen guten Start in die fremde Umgebung haben, ist die Zeit der Eingewöhnung sehr wichtig. Sie gewährleistet einen gleitenden Übergang vom häuslichen Umfeld in die Fremdbetreuung und dauert meist 10-14 Tage. Nach und nach wird die Anwesenheit des Elternteils weniger und die Zeiten des Kindes bei der Tagesmutter oder in der Krippe werden länger. Wenn das Kind sich von den Betreuern trösten lässt, kann man von einer gelungenen Eingewöhnung sprechen.
Viele Kindereinrichtungen bieten auch Krabbelgruppen an, die die Eltern mit ihrem Kind schon im Vorfeld besuchen können. So lernen die Kinder und Eltern die Einrichtung und Erzieher besser kennen und die Eingewöhnung fällt dann meist leichter.


Die Kosten für einen Betreuungsplatz für die Eltern sind abhängig vom Elterneinkommen und werden individuell berechnet.
Eine liebevolle und gute Betreuung auch außerhalb der Familie ist für das Kind eine Bereicherung und wirkt positiv auf seine Entwicklung – und die Eltern können beruhigt ihrem Beruf nachgehen.