Impfen

Datum: Donnerstag, 23. Juni 2011 11:23

Kleiner Piks - Große Wirkung

Die Patinnen und Paten der Netzwerke Gesunde Kinder informieren Eltern neben anderen gesundheitlichen Themen insbesondere zu den Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen für Kinder. Dazu werden sie im Vorfeld von Experten (z.B. Kinderärzten) geschult. Aus diesem Grund möchten wir an dieser Stelle einige grundsätzliche Informationen zum Thema Impfschutz geben. Die prinzipielle Impfbereitschaft liegt in Deutschland bei über 90 Prozent. Dennoch fragen sich viele Eltern ob und wie viele Impfungen nötig sind oder ob eine simple „Kinderkrankheit“ nicht besser durchlebt werden sollte. Die erste wirksame Impfung war seit Ende des 18. Jahrhunderts die Pockenimpfung – eine Krankheit, die es dank der Impfung seit 1980 unter Menschen nicht mehr gibt. Durch Einführung dieser Schutzmöglichkeit, aber auch aufgrund gestiegener hygienischer Standards, konnten viele Infektionskrankheiten erfolgreich eingedämmt werden. Welche Impfungen sinnvoll sind, wann und wie oft diese verabreicht werden müssen und wann man sie auch als Erwachsener auffrischen lassen sollte, empfiehlt in Deutschland die Ständige Impfkommission (STIKO). Hierbei handelt es sich um ein unabhängiges Gremium bestehend aus Expertinnen und Experten, unter anderem aus Kinder und Jugendmedizin, Immunologie, Tropenschutz und Mikrobiologie. Sitz der STIKO ist das Robert Koch-Institut. Krankheiten, gegen die in Deutschland geimpft werden, sind oft als „Kinderkrankheiten“ bezeichnet. Es handelt sich jedoch bei Infektionskrankheiten grundsätzlich nicht um harmlose Erkrankungen. Die vier häufigsten Infektionswege sind die Tröpfcheninfektion (Niesen oder Husten), die Kontaktinfektion (Berühren, meist als „Schmierinfektion“ durch Kontakt mit Körperausscheidungen oder kleinen Wunden), Körperflüssigkeiten (meist Blut) oder indirekte Infektion (über Blut saugende Insekten). Die Infektionswahrscheinlichkeit ist im Kindesalter höher als im Erwachsenenalter. Wer nicht geimpft ist, ist als Erwachsener genauso gefährdet wie ein Kind. Alle Krankheiten, gegen die eine Impfung empfohlen wird, können einen schweren Verlauf, auch mit massiven Nebenerkrankungen und Spätfolgen, nehmen. Denn bei Viruserkrankungen können nur die Symptome und nicht die Krankheit selbst behandelt werden. Hirnhautentzündungen oder Lähmungen (Polio), ausgelöst durch Viruserkrankungen, führen zu lebenslanger Behinderung oder können sogar einen tödlichen Verlauf nehmen. Viele Infektionskrankheiten sind im Moment in Deutschland sehr selten, sodass viele Eltern glauben, ihr Kind nicht mehr schützen zu müssen. Dies kann jedoch ein folgenschwerer Fehler sein. Nur aufgrund der Impfungen sind diese Krankheiten gegenwärtig fast ohne Bedeutung. Aufgrund der fast uneingeschränkten Reisemöglichkeiten weltweit werden aber auch Infektionskrankheiten immer wieder eingeschleppt. Die Kosten für die von der STIKO empfohlenen Impfungen werden für Kinder in der Regel von den Krankenkassen getragen und sind somit für die Versicherten kostenfrei. Die sogenannte Grundimmunisierung erfolgt im frühen Kindesalter. Aber auch Jugendliche und Erwachsene sollten ihren Impfstatus regelmäßig vom Hausarzt überprüfen lassen, denn bei vielen Impfungen muss etwa alle zehn Jahre eine Auffrischung stattfinden, damit ein vollständiger Schutz vorliegt. Die „Großen“ fungieren hier auch als Vorbild für ihre Kinder bzw. kleinen Geschwister.

Was passiert bei einer Impfung im Körper?
Der menschliche Körper verfügt mit seiner körpereigenen Abwehr, dem Immunsystem, über komplexe Schutzmechanismen gegenüber Bakterien und Viren, die Infektionskrankheiten verursachen können. Auf Viren und Bakterien reagiert das Immunsystem mit mehreren Abwehrstrategien. Die Bildung von Abwehrstoffen, sogenannten Antikörpern, ist eine davon. Antikörper helfen bei der Vernichtung von Erregern und verhindern so eine unkontrollierte Ausbreitung im Körper. Gleichzeitig bildet der Körper Zellen, die sich Merkmale der eindringenden Erreger merken – sogenannte Gedächtniszellen. Bei einem späteren Kontakt mit den gleichen Krankheitserregern sind diese Gedächtniszellen in der Lage, blitzschnell die Bildung von passenden Antikörpern zu veranlassen. Dadurch können die Erreger, die der Körper bereits kennt, sofort unschädlich gemacht werden. Dieser Prozess wird bei einer Impfung nachgeahmt. Die Wirkstoffe in einer Impfung sind aber meist abgetötete oder abgeschwächte Krankheitserreger. Der Impfstoff kann also keine Erkrankung auslösen. Dennoch reagiert der Körper mit der Bildung von Gedächtniszellen und Antikörpern, die bei einem Kontakt mit dem echten Krankheitserreger sofort reagieren können. Die Erkrankung kann dann nicht mehr ausbrechen.
(http://www.impfen-info.de/hintergrundwissenimpfen/funktionsweise-des-immunsystem/)

Wann Ihr Kind die nächste Impfung erhalten muss, erfahren Sie beim Kinderarzt. Wenn Sie Fragen zu Inhaltsstoffen der Impfung oder zum Pro & Contra von Impfungen haben, können Sie sich ebenso vertrauensvoll an den Kinderarzt wenden.

www.impfen-info.de

www.rki.de

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