"Raus mit der Sprache..."

Datum: Donnerstag, 31. Januar 2013 09:36

Ein kleiner Überblick zur Sprachentwicklung von der Schwangerschaft bis zum 3. Lebensjahr.


Schwangerschaft und Geburt

Ihr Kind … benutzt bereits im Mutterleib Zunge, Lippen und Gaumen, wenn es am Daumen lutscht und Fruchtwasser schluckt. Ab dem 5. Lebensmonat hört das Baby Stimmen und Geräusche von außen. Bei der Geburt nimmt das Baby mit seinem ersten Schrei dann den ersten Kontakt mit der Umwelt auf.
Sie als Mutter … sollten sich in der Schwangerschaft so viel wie möglich bewegen. Reden Sie mit Ihrem Kind, erzählen Sie ihm Geschichten und singen Sie ihm Lieder vor.
Achten Sie darauf … was Ihr Kind im Mutterleib hört und vermeiden Sie Lärm.

1. bis 6. Monat
Ihr Kind kann … lallen, gurren, quietschen und fängt so an „zu erzählen“. Wenn es etwas hört, bewegt es den Kopf in diese Richtung. Das Baby beginnt zu lächeln und zu lachen.
Sie als Mutter / Vater … sollten viel mit Ihrem Kind sprechen, mit ihm spielen und den Blickkontakt suchen. Wiederholen Sie die Töne Ihres Kindes und zeigen Sie Freude darüber. Benennen Sie Ihre Gefühle: „Ja, das Wasser ist angenehm warm“.
Beschreiben Sie auch Ihre Handlungen, wie z.B. „Jetzt setzte ich dir noch die Mütze auf“.
Achten Sie darauf, … Ob Ihr Kind Töne von sich gibt, dass es Blickkontakt aufnimmt und Geräusche bemerkt, z.B. wenn jemand hustet oder etwas herunterfällt.

6. bis 9. Monat
Ihr Kind … plappert deutlich mehr, bildet Doppelsilben, wie „nana oder baba“. Es versteht einzelne Wörter.
Sie als Mutter / Vater … sollten oft mit Ihrem Kind sprechen, dabei immer wieder den Blickkontakt suchen und viel gemeinsam mit ihm spielen. Freuen Sie sich über die Laute Ihres Kindes und sprechen Sie diese anerkennend nach. Benennen Sie deutlich wichtige Gegenstände Ihres Kindes, wie „Teddy“, „Flasche“. Sprechen Sie ihr Kind oft mit seinem Namen an. Machen Sie Bewegungsspiele („Hoppereiter“, „Krabbelfinger“).
Achten sie darauf, … ob sich Ihr Kind sprachlich weiter entwickelt. Wenn nicht, könnte es eine Hörstörung haben.

10. bis 12. Monat
Ihr Kind … beginnt in Einwortsätzen zu sprechen, sagt „Mama / Papa“. Bestimmte Lautkombinationen werden erstmals bestimmten Dingen und Kategorien zugeordnet. Zum Beispiel heißen alle Tiere „Wau Wau“. Ihr Kind hört auf seinen Namen.
Sie als Mutter / Vater … sollten mit Ihrem Kind immer neue Spiele entdecken und erfinden, zum Beispiel anfangen mit Bausteinen zu spielen, diese zunächst mit Hilfe aufeinander stellen und wieder umstoßen. Sagen Sie Ihrem Kind, was es gerade tut und loben Sie, wenn es etwas gut macht. Schauen Sie sich einfache Bilderbücher an und benennen Sie, was Sie sehen.
Achten Sie darauf, … dass Sie auf keinen Fall die Babysprache benutzen, sondern die richtigen Wörter verwenden. Sprechen Sie in ganzen Sätzen.

12. bis 18. Monat
Ihr Kind … versteht vieles von dem, was man zu ihm sagt. Es kennt inzwischen 10 bis 20 Wörter. Es kann Einwortsätze sprechen.
Sie als Mutter / Vater … sollten viel mit Ihrem Kind spielen und alles benennen, was Sie dabei tun. Machen Sie einfache Versteckspiele und schauen Sie oft gemeinsam Bilderbücher an. Singen Sie viel und machen Sie Reimspiele mit Ihrem Kind.
Achten Sie darauf, ... ob Ihr Kind mehr als zwei Wörter spricht.

18. Monat bis 2 Jahre
Ihr Kind … kann Zwei- bis Dreiwortsätze sprechen und versteht längere Sätze. Es kann Dinge benennen, seinen Namen sagen und bekannte Personen direkt ansprechen. Es versteht Begriffe wie „schön“, „weich“, „heiß“ oder „lieb“. Es macht ihm Spaß, Laute und Geräusche nachzuahmen (z.B. Tierlaute).
Sie als Mutter / Vater … lassen sich in Büchern bestimmte Bilder zeigen. Erzählen Sie, was Sie im Laufe des Tages zusammen mit Ihrem Kind gemacht haben oder noch machen werden.
Achten Sie darauf, … dass Sie Ihr Kind nicht verbessern, sondern Sätze einfach richtig wiederholen. Achten Sie darauf, wie Ihr Kind auf Geräusche reagiert, um mögliche Hörschäden auszuschließen.

2 bis 3 Jahre
Ihr Kind … versteht längere Sätze und kann Dinge benennen. Es sagt seinen Namen und sagt zu sich selbst „Ich“. Es spricht Zweiwortsätze, wie z.B. „Ball haben“ und stellt „Warum“-Fragen. Es führt Selbstgespräche mit Puppen und Tieren.
Sie als Mutter / Vater … Sollten Ihrem Kind täglich einfache Kinderbücher vorlesen und mit ihm Bilderbücher ansehen. Beim gemeinsamen Spiel besprechen Sie jeden Handlungsschritt. Loben Sie Ihr Kind, wenn es etwas Neues versucht oder kann.
Achten Sie darauf, … dass Sie Ihr Kind nicht unterbrechen, wenn es spricht und dass Sie angefangene Sätze nicht für das Kind beenden, wenn es noch nach Worten sucht. Haben Sie Geduld. Es lohnt sich!