PEKiP – was ist das?

Datum: Montag, 29. April 2013 09:10

Durch Spiel und Bewegung Babys spielerisch fördern!

PEiP ist die Abkürzung für Prager-Eltern-Kind Programm. Der Prager Psychologe Jaroslav Koch, der sich viele Jahre mit der Entwicklung von Säuglingen beschäftigt hatte, entwickelte als erster spezielle Spiel- und Bewegungsanregungen für Babys. Seit 1988 gibt es in Deutschland den PEKiP e.V., der PEKiP Gruppenleiter/innen ausbildet. PEKiP Gruppen dürfen nur von einer ausgebildeten Leiterin mit PEKiP-Zertifikat geleitet werden.


Das Prager Eltern Kind Programm findet in speziellen Eltern-Kind-Gruppen statt, die sich ab der 4.-6. Lebenswoche der Babys treffen. Zu einer PEKiP Gruppe gehören 6 - 8 Erwachsene mit ihren Kinder, die im gleichem Alter sind. Die Gruppe bleibt möglichst während des ersten Lebensjahres zusammen. Eine beständige Gruppe und eine vertraute Örtlichkeit sind wichtig, damit die Kinder sich geborgen und sicher fühlen. Ein Treffen dauert jeweils 90 Minuten. Typisch für PEKiP ist, dass die Babys nackt sind, da sie sich ohne Kleidung freier bewegen können und eine freie Bewegung, so der Begründer Koch, für die gesamte Entwicklung sehr bedeutend ist. Natürlich sind die Räume dementsprechend warm (25 – 27 Grad).


Im Vordergrund in der PEKi–Gruppenarbeit stehen zunächst Spiel-, Bewegungs- und Sinnesanregungen für Kind und Eltern. Wichtig dabei ist, dass die Anregungen dem Entwicklungsstand des Kindes angemessen sind. Durch das gemeinsame Spiel und das genaue Beobachten des Kindes sowie den intensiven Kontakt lernen die Eltern ihr Kind besser kennen. Sie verstehen leichter, was ihrem Kind Freude macht, ob und was es spielen möchte oder, ob es Ruhe und Entspannung braucht. Die Entwicklung des Babys soll dabei nicht beschleunigt werden, sondern die Kinder werden bei ihrer individuellen Entwicklung begleitet und unterstützt. Die Kinder werden nicht passiv bewegt, sondern sollen angeregt werden, selbst aktiv zu werden. Ziel des Prager-Eltern–Kind- Programms ist es, die Entwicklung des Kindes von der 4.- 6. Lebenswoche bis zum sicheren Laufen positiv zu begleiten.
Durch die intensive Beschäftigung miteinander wird die Bindung zwischen Eltern und Kind gestärkt.


Die Gruppenleiterin ist auch kompetente Ansprechpartnerin bei allgemeinen und speziellen Fragen zur Entwicklung des Kindes. Gerade im ersten Lebensjahr entwickelt sich das Kind in Riesenschritten, Fragen und Unsicherheiten sind dabei alltäglich.
Der Austausch zwischen den Eltern in einer vertrauten Gruppe hilft dann Unsicherheiten und Sorgen zu verringern. Es gibt Vorschläge von der Gruppenleiterin für den Alltag zu Hause: wie kann ich mich mit meinen Kind beschäftigen, welches Spielzeug ist für welches Alter sinnvoll, was kann ich auch einfach selber gestalten…Auch für Gespräche zu Themen rund um Kind und Elternschaft wie z.B. Ernährung, Erziehung oder Wiedereinstieg in den Beruf bieten die regelmäßigen Treffen Raum.


Die Gruppe bietet weiterhin den Kindern die Möglichkeit, erste Kontakte zu Gleichaltrigen aufzubauen. Etwa ab dem dritten Lebensmonat beginnen Kinder, Kontakt mit anderen Kindern aufzunehmen, zunächst mit Blicken, dann greifen sie nach dem anderen Baby und versuchen sich dorthin zu bewegen. So lernen Kinder und Eltern auch in der Gruppe nach einer intensiven Zeit der Bindung langsam etwas voneinander loszulassen. PEKiP gibt dann gute Anregungen, um die Entwicklung der Selbständigkeit der Kinder zu fördern.


PEKiP begleitet und unterstützt jedes Kind individuell durch Bewegungs-, Spiel- und Sinnesanregungen in seiner Entwicklung. Die Eltern-Kind Bindung wird gestärkt. Eltern bekommen die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und ihre Erziehungskompetenz wird gestärkt. Und die Kinder können erste Kontakte zu Gleichaltrigen knüpfen.


Mittlerweile nehmen etwa 60.000 Eltern mit ihren Kindern in Deutschland wöchentlich an PEKiP Gruppen teil.
Familienzentren, aber auch Hebammen und physiotherapeutische Praxen bieten PEKiP Gruppen an. Die Kurse sind kostenpflichtig. Das Netzwerk Gesunde Kinder informiert gerne über regionale PEKiP Gruppen.