Erkältungszeit bei Kleinkindern: Was Eltern wissen sollten

Datum: Dienstag, 30. September 2025 13:24

Wenn die Temperaturen sinken und das Wetter ungemütlich wird, beginnt für viele Familien eine herausfordernde Zeit: die Erkältungssaison. Besonders Kleinkinder zwischen einem und drei Jahren sind häufig betroffen. Warum das so ist, welche Symptome typisch sind und was Eltern tun können, um ihre Kinder zu unterstützen – das erklären wir in diesem Artikel.

Warum sind Kleinkinder so oft erkältet?

Das Immunsystem kleiner Kinder ist noch nicht vollständig ausgereift. In den ersten Lebensjahren müssen sie erst lernen, mit Viren und Bakterien umzugehen. Dazu kommt: Kinder im Alter von
1 bis 3 Jahren entdecken die Welt aktiv – sie nehmen Spielzeug in den Mund, stecken ihre Finger überall hinein und haben engen Kontakt zu anderen Kindern, z. B. in der Kita. Das macht eine Ansteckung fast unvermeidlich.
Laut Kinderärzten sind 8 bis 12 Infekte pro Jahr bei Kleinkindern völlig normal. Besonders in den Herbst- und Wintermonaten häufen sich diese Infektionen, weil sich die Erreger durch trockene Heizungsluft und häufiges Zusammensein in Innenräumen schneller verbreiten.

Typische Symptome einer Erkältung

Eine Erkältung (auch grippaler Infekt genannt) verläuft in den meisten Fällen harmlos. Sie wird durch verschiedene Viren ausgelöst – nicht durch Kälte, wie oft vermutet wird.
Die Symptome treten meist in folgender Reihenfolge auf:

  • Nase läuft oder ist verstopft
  • Niesen, leichter Husten
  • Müdigkeit und Reizbarkeit
  • Leichtes Fieber
  • Appetitlosigkeit


Der Husten kann sich über mehrere Tage oder sogar Wochen halten, da die Schleimhäute noch lange empfindlich bleiben. Wichtig ist, Symptome genau zu beobachten und bei Unsicherheiten lieber den Kinderarzt zu kontaktieren – besonders bei hohem Fieber, Atemnot oder schlechtem Allgemeinzustand.

Was hilft bei einer Erkältung?

Für die meisten viralen Erkältungen gibt es keine spezielle Medizin. Die Behandlung ist daher vor allem symptomatisch:

  • viel Flüssigkeit: Wasser, ungesüßte Tees oder verdünnte Säfte halten die Schleimhäute feucht
  • Nasentropen mit Kochsalzlösung: helfen gegen verstopfte Nasen und erleichtern das Atmen
  • kühle Raumluft und feuchte Tücher: fördern ein angenehmes Raumklima
  • Hochlagern des Kopfes im Schlaf: kann helfen, besser zu atmen
  • liebevolle Zuwendung: Körperkontakt, Vorlesen und Nähe geben dem Kind Sicherheit und Geborgenheit.


Wichtig: Keine Medikamente ohne Rücksprache mit dem Arzt geben – das gilt insbesondere für schleimlösende Mittel oder fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol.

Wann sollte man zum Arzt?

Auch wenn Erkältungen meistens harmlos sind, gibt es Warnsignale, bei denen ärztliche Hilfe notwendig ist:

  • Fieber über 39 ° C bei Kleinkindern, das länger als 2 Tage anhält
  • Trinkverweigerung oder deutlich weniger nasse Windeln
  • Atemnot oder anhaltendes, bellendes Husten
  • Lethargie oder auffällige Teilnahmslosigkeit
  • Ohrenschmerzen oder starke Unruhe


Bei Unsicherheiten ist es immer besser, einmal mehr den Arzt zu konsultieren. Besonders Kleinekinder können ihren Zustand noch nicht genau äußern, und frühes Handeln schützt vor Komplikationen.

Erkältungen vorbeugen – geht das?

Ganz verhindern lassen sich Infekte in diesem Alter nicht – und das ist auch gut so. Jeder durchgemachte Infekt stärkt das Immunsystem. Trotzdem können Eltern einiges tun, um die Abwehrkräfte ihres Kindes zu unterstützen:

  • häufiges Händewaschen, auch bei den Eltern!
  • Regelmäßige Frischluft und Bewegung, auch bei kühlem Wetter
  • Gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse
  • Nicht rauchen in Gegenwart des Kindes
  • Ausreichend Schlaf und Ruhephasen
  • kein unnötiger Kontakt zu erkälteten Personen, vor allem bei kleinen Geschwistern oder in der Familie
  • Eine Grippeschutzimpfung kann bei Risikokindern (z. B. mit chronischen Erkrankungen) sinnvoll sein. hier sollte der Kinderarzt beraten.


Fazit

Erkältungen gehören in den ersten Lebensjahren zum Großwerden dazu. Sie sind lästig, aber in den meisten Fällen harmlos und sogar wichtig für die Entwicklung des Immunsystems. Mit Geduld, Fürsorge und einigen einfachen Maßnahmen können Eltern ihr Kind gut durch die Erkältungszeit begleiten. Und tröstlich ist, dass die Infekte mit zunehmendem Alter seltener werden.
Sprechen Sie auch gerne ihre Familienpat*innen des Netzwerkes Gesunde Kinder an oder besuchen Sie unsere Familienveranstaltungen zu diesem Thema.

Quellen: www.kindergesundheit-info.de 
www.oekotest.de; www.reer.de
Text: S. Dreyer RNGK Elbe-Elster
Illustration: Netzwerk Gesunde Kinder