"Brüderchen, komm tanz mit mir"

Datum: Mittwoch, 29. Mai 2013 11:23

Mit Babys tanzen - ein Vergnügen für Groß und Klein

Im Radio läuft ein tolles Lied. Warum nicht einfach das Baby auf den Arm nehmen und mit ihm tanzen? Ältere Babys und Kleinkinder können ihren Kopf schon gut selbst halten und genießen es, herumgeschwungen zu werden. Bei den ganz Kleinen stützt man den Kopf.
Je ausgelassener Mama und Papa tanzen, umso mehr wird das Kind vor Vergnügen strahlen und lachen.


Um mit seinem Baby gemeinsam zu tanzen, ist es am besten, das Baby auf den Arm zu nehmen. So kann man Blickkontakt halten und sehen, ob es dem Kind noch Spaß macht. Oder man setzt es auf den Unterarm, sodass Rücken und Köpfchen am eigenen Oberkörper abgestützt sind, so hat es freie Sicht in den Raum. Für eine „Karusselfahrt“ kann man es auch mit der Brust auf einen Unterarm legen und mit einer Hand am Oberarm festhalten. Mit der anderen Hand fasst man durch die Beine und stützt das Kind an seinem Bauch. So kann das Baby „fliegen“.


Schon kleine Babys spüren beim Tanzen auf dem Arm den Rhythmus des Liedes und genießen die Bewegungen. Tanzen kann man zu jeder Art von Musik. Das können die neuesten Charts aus dem Radio sein, ein Walzer von einer Klassik-CD oder alt bekannte Kinderlieder.


Zusätzlich können beim Tanzen auch noch Bewegungen oder Geräusche eingebaut werden: klopfen, klatschen, pfeifen, mit der Zunge schnalzen oder mit den Füßen stampfen. Wenn das Baby ein Lied kennt, wird es schon bald wissen, an welchen Stellen geklopft oder geklatscht wird. Auch wenn es selbst noch nicht in der Lage ist, diese Geräusche oder Bewegungen zu machen, wird es diese sehnsüchtig erwarten. Wenn das Kind dann stehen und laufen kann, wird es bald selbst versuchen, im Takt zu wippen oder auf den Tisch zu klopfen.
 

Ein beliebtes Kinderlied, welches zum Tanzen auffordert, ist „Brüderchen, komm, tanz mit mir“. Zu dieser einfachen Melodie kann man das Baby auf den Arm nehmen und ihm, wie einem Tanzpartner, eine Hand reichen. So schwingt man hin und her und dreht sich im Kreis. Anstatt die Hände gegeneinander zu klatschen – das können erst ältere Kinder –, tippt man „klipp, klipp, klapp“ auf eine Hand und stampft „tripp, tripp, trapp“ fest auf den Boden, sodass das Baby die Schwingungen spürt. Nachdem man bei der dritten Strophe dreimal genickt hat, tippt man mit dem Finger dreimal auf Babys Finger und schwingt wieder hin und her. Ältere Kinder haben später eine große Freude daran, die unterschiedlichen Bewegungsabläufe dieses Liedes selbst nachzuahmen und gemeinsam mit Mama oder Papa – oder dem „Brüderchen“ – zu tanzen.


Viel Spaß bereitet es Babys und Kleinkindern auch, mit bunten Tüchern oder ersten kleinen Instrumenten zu tanzen. Leichte Chiffontücher können wunderbar flattern, wenn man sich im Kreis dreht. Ganz einfach herzustellen sind kleine „Flattersäckchen“. Aus einem Rest Baumwollstoff schneidet man ein Quadrat mit ca. 20 cm Seitenlänge aus. Dort hinein füllt man eine Handvoll Reis, fasst es an den Ecken zusammen und bindet das Säckchen mit einem bunten Band ganz fest zusammen. Dann schneidet man aus farbigen Stoffresten etwa 1 m lange Streifen und knotet sie ebenfalls mit dem Band am Säckchen fest. So ein Flattersäckchen können schon kleine Babys gut greifen und festhalten. Jetzt noch Musik an oder ein Liedchen singen und die bunten Bänder tanzen mit.


Auch sehr gut geeignet und schnell zu basteln ist ein Armband mit kleinen Glöckchen daran. Dazu näht man auf einen breiteren Stoffstreifen einige kleine Glöckchen aus dem Bastelgeschäft fest, bindet es mit einer Schleife an das Handgelenk oder den Knöchel des Babys und los geht`s. Wenn das Kind merkt, dass es selbst mit dem Schellenband klingeln kann, ist der Spaß riesengroß. Ob zärtliches Schaukeln mit kleinen Säuglingen oder später wildes Hüpfen mit Kleinkindern, das Bewegen und Tanzen zur Musik macht große Freude und sollte wie das Singen zum Alltag einer Familie einfach dazu gehören.


Quelle: Ulla Nedebock, Babys brauchen Musik, Humboldt 2010, 2012