„Mama, Papa. Ich möchte ein Haustier haben!“

Datum: Freitag, 20. September 2013 11:04

Dieser Wunsch der Jüngsten sorgt in fast jeder Familie einmal für Diskussion und stellt Eltern vor eine schwierige Entscheidung. Generell kann man sagen, dass Kinder, die mit Tieren aufwachsen:

  • lernen, Beziehungen zu ihnen aufzubauen,
  • den Tieren auch später mit Respekt und Schutz begegnen,
  • sich weniger allein fühlen und emotionaler ausgeglichen sind,
  • lernen, Verantwortung zu übernehmen und
  • in ihnen Verbündete finden, die sie trösten und denen sie alles anvertrauen können.


Natürlich ist der Spaß- und Kuschelfaktor bei einigen Haustieren nicht zu unterschätzen. Eltern muss aber klar sein, dass ein Kind frühestens mit zehn Jahren selbständig ein Haustier versorgen kann.

Daher ist es ratsam, vorher zu prüfen, wie ernst es den Kindern mit ihrem Wunsch ist, wie beständig und intensiv sie darüber sprechen. Auch das Vorhandensein von Allergien bei Familienangehörigen muss vorher abgeklärt werden, damit es später keine bösen Überraschungen gibt.
Geld kostet ein Haustier auch. Anschaffungskosten, Futter, Zubehör, Tierarztkosten und für Hunde eine Haftpflichtversicherung und Steuern. Das alles muss dann fest im Haushaltsbudget eingeplant werden. Auch der Zeitfaktor spielt bei einigen Haustieren, wie Katzen und Hunden, eine sehr große Rolle.

Die kleinen Heimtiere sind die typischen Einstiegs-Haustiere für die meisten Kinder:

Kaninchen sind tagaktiv und werden 8-12 Jahre alt. Sie wollen am liebsten zu mehreren gehalten werden. Die Käfig-Mindestgröße beträgt 140 x 60 cm. Sie benötigen viel Auslauf, der auch in einer sicheren Wohnung gewährleistet sein muss. Der Kuschelfaktor ist zwar hoch, doch da Kaninchen schnell schreckhaft reagieren, sind sie für kleinere Kinder nur bedingt geeignet.

Meerschweinchen sind dämmerungs- und tagaktiv und werden 6-8 Jahre alt. Auch sie wollen zu mehreren gehalten werden und benötigen regelmäßigen und sicheren Auslauf. Die Käfig-Mindestgröße beträgt 120 x 50 cm. Meerschweinchen eignen sich aufgrund ihres genügsamen Wesens gut als „erstes“ Haustier.

Gold- und Zwerghamster sind als Haustiere für Kinder eher ungeeignet, da sie nacht- bzw. dämmerungsaktiv sind und nur 1,5-3 Jahre alt werden.

Ziervögel sind für Kleinkinder weniger zu empfehlen. Wellensittiche gelten für ältere Kinder als Einsteigervögel. Sie werden 5 – 10 Jahre alt und fühlen sich zu zweit am wohlsten. Sie sind zwar keine Streicheltiere, werden aber mit viel Geduld und Zuwendung handzahm. Aber: Ein handzahmer Wellensittich, der keine große Scheu mehr vor dem Menschen hat, ist schnell erdrückt oder ertreten!

Fische sind zwar keine Kuscheltiere, aber manche Kinder sind trotzdem von ihnen fasziniert. Fische kann man stundenlang beobachten und das bunte Unterwasserleben wirkt auf zappelige Kinder beruhigend. Schwimmen dann unerwartet „Babyfische“ im Aquarium ist das für Kinder oft ein ganz besonderes Highlight.

Ein Hund kann im Idealfall auch zum perfekten Spielkameraden für Kinder werden, wenn man bei der Erziehung des Hundes einige Regeln einhält.
Kleinere Kinder sollten nie mit dem Hund allein gelassen werden! Hunde kosten viel Zeit für ausgedehnte Spaziergänge, abwechslungsreiche Beschäftigungen und für eine konsequente Erziehung. Zudem fallen Kosten für die Anschaffung, Zubehör (Hütte oder Zwinger, Kissen, Leine, Maulkorb), Futter, Tierarztkosten (Impfungen, Entwurmung), Steuern und eine Hundehalterhaftpflichtversicherung an. Wer zur Miete wohnt, sollte sich vorher beim Vermieter eine Einverständniserklärung holen, dass er den Hund in der Wohnung halten darf. Ein Hund wird ca. 10 – 15 Jahre alt.

Katzen, die von klein auf mit Kindern aufwachsen, werden oft zu munteren Spielkameraden.
Aber: Sie lieben auch ihre Freiheit oder wollen auch gern mal in Ruhe gelassen werden. Wenn Kinder das nicht wissen oder akzeptieren, können sie schnell mit den scharfen Krallen der Katzen Bekanntschaft machen. Die Kosten für eine vernünftige Haltung werden gern mal unterschätzt. Man muss sich auch vorab Gedanken über eine Sterilisation bei Katzen oder Kastration bei Katern machen, sonst lässt der Nachwuchs nicht lange auf sich warten. Das ist besonders wichtig bei Freigängern!
Eine Katze wird ca. 12 – 15 Jahre alt.

Eine kleine Bitte zum Schluss
Unsere Tierheime sind voll mit Hunden und Katzen, die ausgesetzt wurden, da sogenannte Tierfreunde den Spaß an ihren Haustieren verloren haben oder nicht mehr für ihren Unterhalt sorgen können oder wollen.
Wenn man sich wirklich von ganzem Herzen für ein Haustier entschieden hat, lohnt es sich, die örtlichen Tierheime zu besuchen und sich ein passendes Tier auszusuchen. Eine freundliche und kompetente Beratung der dortigen Mitarbeiter gibt es inklusive.

Und da es ja auch schon wieder auf die Weihnachtszeit zu geht ... Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum!!!