Familienrezepte gegen das Hoch der Energiepreise

Datum: Dienstag, 02. November 2021 16:09


Foto: istock, vchal

Ein Ratgeber zum Energie- und Geldsparen im anhaltenden Höhenflug der Energiepreise – mit einem Blick für lokale Wirtschaftskreisläufe und mit freundlicher Unterstützung von den Stadtwerken Cottbus, SpreeGas und der Verbraucherzentrale Brandenburg.

In Deutschland sind im zurückliegenden Herbst wie in ganz Europa die Energiepreise explodiert. Für Familien betrifft dies mögliche Kostensteigerungen für Strom, Heizung und Sprit. Gerade Familien mit heranwachsenden Kindern, in denen beide Elternteile arbeiten, sind verhältnismäßig deutlich stärker als andere Gruppen der Gesellschaft von dieser Entwicklung betroffen. Meist müssen sie zwei Fahrzeuge unterhalten und nutzen daheim aufgrund der Haushaltssituation mit Kindern sowohl Strom als auch Heizung intensiver. Die Erhöhung der Energiepreise wird bei vielen Familienhaushalten im kommenden Jahr Mehrausgaben im Bereich einiger hundert Euro verursachen – und das kurz nach der Pandemie, in der Familien mit heranwachsenden Kindern bereits eine immense Last zu schultern hatten. Inzwischen wird in diversen Medien berichtet, dass erste Strom- bzw. Gasversorger Verträge aufkündigen und in sozialen Medien wird Unsicherheit geschürt – von einer galoppierenden Inflation und kommenden Entwertung der Vermögen über unbezahlbare Energiepreise bis zur Verteufelung erneuerbarer Energien als vermeintlich allein Schuldige an der Misere reicht das Spektrum. Es gibt also viele Gründe, mit positiver Energie etwas Licht ins Dunkel zu bringen und insbesondere Familien mit nachvollziehbaren Informationen zu Ursachen, Perspektiven und eventuellem Handlungsbedarf zu versorgen.

Vorab sollten drei wesentliche Aspekte Unsicherheiten nehmen:

  1. Selbst wenn der gewählte Anbieter seinen Vertrag kündigt, muss niemand auf Strom oder Heizung verzichten. In diesem Fall übernimmt der lokale Grundversorger – das können je nach Versorgungsgebiet in unserer Region z.B. die Stadtwerke Cottbus oder SpreeGas sein.
  2. In Deutschland ändern sich Energiepreise eher langfristig und weniger sprunghaft, insofern schlägt sich die derzeitige Kostenexplosion auf den Strommärkten bei Familienhaushalten aktuell noch relativ moderat und meist eher mittelfristig mit der nächsten Heizkostenabrechnung nieder, niemand wird bei uns plötzlich vor unbezahlbaren Rechnungen stehen.
  3. Das Hoch der Energiepreise ist vorübergehend, Experten rechnen bis zum Frühjahr 2022, spätestens bis zur Jahresmitte 2022 mit einer Normalisierung.

Für Kurz- und Themen-nur-Anleser sei zudem ein Fazit vorangestellt. Wir merken aktuell, wie wichtig lokale Wirtschaftskreisläufe sind und das letztendlich immer die Versorger vor Ort sichern, das Heizung und Licht zu Hause nicht ausgehen. Wer ständig den Billigtarifen und Werbegeschenken der Anbieter von irgendwo hinterher hechtet, der schwächt nicht nur Arbeit und Wertschöpfung vor Ort, er zahlt offensichtlich auch drauf, wenn es einmal eng wird und diese Anbieter ihre Leistung einstellen. Ein weiteres Fazit ist, dass es leider keine einfache und verkürzte Erklärung zu den aktuellen Schwankungen der Energiepreise gibt, die im Kontext von Energiewende, Globalisierung und Staatsfinanzen eine immense Komplexität aufweisen.