Kleiner Piks, große Wirkung

Datum: Dienstag, 02. November 2021 16:45


Impfen – mit etwas Beistand auch für die Kleinsten ein Klacks! Foto: Irina Zharkova, istock

Jetzt zum Impfen – Familien und Kinder schützen!

Gewappnet durch Impfung, besiegt unser Immunsystem sogar tödliche Krankheiten. Covid-19 ist aktuell das prominente Beispiel dafür, Tetanus oder Pneumokokken sind sogar komplett aus unserem Bewusstsein verschwunden. Eine besondere Bedeutung wird in diesem Jahr zudem der Grippeschutzimpfung zuteil. Wir zeigen, warum und wann wir uns und unsere Kinder impfen lassen sollten.

Wie Impfungen funktionieren

Das Prinzip einer Impfung ist recht einfach: Durch eine Spritze oder auch ein Nasenspray werden abgetötete oder geschwächte Krankheitserreger verabreicht. Die sind so schwach, dass sie die Krankheit nur vortäuschen und man nicht ernsthaft erkrankt. Dennoch reagiert der Körper darauf mit einer Immunantwort. Er bildet Antikörper und Gedächtniszellen. Kommt der Geimpfte später tatsächlich mit dem Krankheitserreger in Kontakt, erkennt der Körper ihn sofort und kann die Abwehr schnell aktivieren und eine schwere Krankheit verhindern. Bei einigen Impfungen reicht eine einmalige Gabe, andere brauchen zwei bis drei Impfdosen für den vollständigen Schutz – und einige müssen im Laufe des Lebens aufgefrischt werden.

Durch das Prinzip der Impfung werden schwere Krankheitsverläufe mit bleibenden Schäden oder gar einem tödlichen Verlauf verhindert. Die gern als „Kinderkrankheiten“ bezeichneten Erreger sind nämlich keineswegs so harmlos, wie der Begriff vermuten lässt. Viele von ihnen sind hoch ansteckend. Keuchhusten kann bei Säuglingen zu schwerer Atemnot führen, Masern können zu einer Hirnhautentzündung mit lebenslang bleibenden Schäden bis hin zum Tod führen. Impfungen verhindern das und sind daher neben Antibiotika die wichtigste Errungenschaft der modernen Medizin.

Corona-Impfung: Aktueller Stand

Seit Januar 2021 wird in Deutschland fleißig gegen das Coronavirus geimpft. Innerhalb von nicht einmal zehn Monaten konnten bereits zwei Drittel aller Deutschen einen vollständigen Impfschutz erwerben. Ausgerechnet in Brandenburg kommt der Impffortschritt jedoch nur langsam voran. Eine angebliche Impfkampagne erreicht insbesondere die Familien vor Ort nicht – auch wir haben durch das zuständige Ministerium keine Unterstützung erfahren und übernehmen deshalb mit diesem Spezial selbst Verantwortung für die Lausitzer Familien.

Wann kommen Corona-Impfungen für kleine Kinder?

Bislang gibt es in Deutschland noch keinen Corona-Impfstoff, der für Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren zugelassen und empfohlen ist. Der Hersteller Biontech/Pfizer hat Mitte Oktober bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA die Zulassung für einen solchen Impfstoff beantragt. An der Studie zu diesem Impfstoff nehmen nach Angaben der Unternehmen insgesamt 4.500 Kinder im Alter von einem halben Jahr bis elf Jahren teil, die Daten zu den Fünf- bis Elfjährigen beruhen auf 2.268 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Beteiligt waren mehr als 90 Kliniken in den USA, Finnland, Polen und Spanien. Der Impfstoff wird von Kindern dieser Altersgruppe gut vertragen und ruft eine stabile Immunantwort hervor. Anders als bei Jugendlichen wurde den Kindern dieser Altersgruppe nur ein Drittel der Dosis verabreicht.

Bereits in wenigen Wochen könnte die Zulassung der EU-Behörde vorliegen. Dann ist aber noch die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) erforderlich, die sicher wie im Fall der Impfung für über 12-Jährige vorerst nur eine Empfehlung für Risikogruppen aussprechen und für eine generelle Empfehlung weitere Daten abwarten wird. Insofern wird es sicher erst im kommenden Jahr eine generelle Empfehlung dieser Impfung geben können – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwartet dies im ersten Quartal 2022.

In der Altersgruppe der 5- bis 11-Jährigen herrscht momentan die höchste Inzidenz – wenn auch in aller Regel ohne schwere Krankheitsverläufe. Die Kleinen bringen die Krankheit jedoch mit nach Hause, wo sie insbesondere bei ungeimpften Familienangehörigen für Ansteckungen sorgen. Können dann auch Kinder im Grundschulalter geimpft werden, wäre der nächste große Schritt in Richtung einer Herdenimmunität möglich.