Mein Kinder-Garten

Datum: Freitag, 29. März 2019 14:52


Tierische Gartenbewohner – Untermieter willkommen!
Ein großes Abenteuer für kleine Entdecker kann eine Mini-Safari durch den heimischen Garten sein. Vom Frühjahr bis zum Herbst kreucht und fleucht es. Egal ob Teich, Wiese oder Baum, mit etwas Geduld lassen sich jede Menge tierischer Mitbewohner entdecken und beobachten. Je natürlicher und vielfältiger der Garten ist, desto mehr Tiere werden sich dort heimisch fühlen. Mit ein paar einfachen Tipps lassen sich Bienen, Vögel und Co. leicht anlocken:

Vögel sind dankbar für Nisthilfen und Brutplätze wie Starenkästen und Bäume. Im Sommer nehmen sie eine Wassersstelle zum Trinken und Baden dankbar an. Bestimmte Sträucher dienen als Versteck oder mit ihren Beeren als Futter (z.B. Schlehe, Vogelbeere). In der kalten Jahreszeit kann man die Wintervögel füttern.

Schmetterlinge brauchen zunächst Futter für den Nachwuchs, also z.B. Brennnesseln, durch die sich die Raupen fressen können. Sind die bunten Falter dann geschlüpft, dienen ihnen nektarreiche Blüten als Nahrungsgrundlage (z.B. Flieder, Flockenblume, Kartäusernelke). Im Winter brauchen sie einen geeigneten Platz zum Überwintern, das kann der Schuppen sein, aber auch Laub- oder Reisighaufen.

Bienen brauchen ebenfalls eine große Vielfalt an heimischen Blüten. Die finden sie aber immer seltener. Die Folge der fehlenden Nahrungsgrundlage: Laut BUND ist etwa die Hälfte der gut 550 heimischen Wildbienenarten vom Aussterben bedroht. Ohne Wild- und Honigbienen und andere Insekten sähe es karg aus auf unseren Wiesen und Äckern. Sie bestäuben die Blüten von vielen Pflanzen, die wir ernten. Ohne Bienen wäre sowohl die Artenvielfalt bedroht als auch unsere Nahrungsgrundlage. Da aber die Landwirtschaft und die Versiegelung von Flächen in der Stadt den Bienen die Nahrungsgrundlage entzieht, brauchen sie die Unterstützung von Kleingärtnern. Wichtigstes Gebot für einen bienenfreundlichen Garten: heimische Pflanzen, Artenvielfalt und Verzicht auf Gift. Diese Pflanzen ziehen Bienen magisch an: Bienenfreund/ Phacelia, Hornklee, Wilder Dost, Astern, Sonnenblumen, Malven.
Wer einen Balkon hat, sollte statt Geranien einige der folgenden Blumen pflanzen: Goldkosmos, Goldlack, Fächerblume, Kapuzinerkresse oder niedrige Strohblumen, Verbene, Männertreu, Wandelröschen, Löwenmäulchen, Küchenkräuter. Im Handel findet man mittlerweile auch bienen- und schmetterlingsfreundliche Samenmischungen. Als Lebensraum können im Garten ein paar wilde Ecken und Winkel dienen mit Wasserstellen, Verbuschung und offenem Boden als Nistmöglichkeit.

Igel & Co. fühlen sich wohl, wenn sie etwas Unterholz haben, in dem sie sich tagsüber verstecken können. Im Spätsommer ernähren sie sich von Fallobst. Laubhaufen bitte nicht vor dem Frühjahr umsetzen oder entsorgen, da Igel dort gern überwintern. Damit die Igel von Garten zu Garten wandern können, sollten sie nicht durch Zäune behindert werden.
Wer diese Tipps beherzigt, den Rasen zudem nur selten mäht und dann am besten morgens oder abends außerhalb der Flugzeit von Insekten, der schafft Insekten und anderen tierischen Untermietern in seinem Garten ein schönes Zuhause

Unkraut bekämpfen: Alternativen zur Chemiekeule
Früher oder später ärgern sie jeden Gärtner: Blattläuse, Pilze, Schnecken. Unkraut und Schädlinge gehören nicht unbedingt zu den Lieblingen eines Gärtners, dennoch sollte man nicht sofort zur Chemiekeule greifen. Für fast alle Schädlinge gibt es natürliche Alternativen. Dass man auf die Verwendung von chemischen Unkrautbekämpfungsmitteln möglichst verzichten sollte, besagt übrigens auch das Bundekleingartengesetz: In Paragraph 3 heißt es „Die Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes und der Landschaftspflege sollen bei der Nutzung und Bewirtschaftung des Kleingartens berücksichtigt werden.“
Die beste Vorbeugung, damit Schädlinge gar nicht erst aktiv werden, ist ein artenreicher Garten mit vielen heimischen Pflanzen. Dort fühlen sich nämlich die natürlichen Fressfeinde von Blattläusen und Co. heimisch. So gelten Marienkäfer und Florfliegen als natürliche Feinde von Blattläusen. Schneckeneier sind eine Leibspeise des Igels. Darüber hinaus gibt es verschiedene Möglichkeiten, Schädlinge ohne Chemie zu bekämpfen. Auch beim Dünger kann und sollte man auf Chemie verzichten.

Natürliche Schädlingsbekämpfer

Lavendel kann man im Beet gut mit Rosen kombinieren, da er vor Mehltau und Blattläusen schützt.

Kapuzinerkresse lässt sich mit Tomaten kombinieren, da sie durch ihre Senföle Pilze abwehrt, ebenso Ameisen, Blattläuse und weiße Fliegen. Wühlmäuse und Raupen sind ebenfalls nicht begeistert von der herben Pflanze. Zudem lockt die Kapuzinerkresse Schnecken an, die dann den Salat links liegen lassen.

Zwiebeljauche aus 100 g klein geschnittenen Zwiebeln und 1 l Wasser (24 h ziehen lassen), hilft gegen Möhrenfliegen, dazu unverdünnt auf die Pflanze sprühen.

Brennnesseljauche eignet sich sowohl als natürlicher Dünger als auch gegen Blattläuse und Ameisen. Dazu einen Eimer mit Brennnesseln füllen und mit Wasser auffüllen. Für die Schädlingsbekämpfung ein bis zwei Tage ziehen lassen und unverdünnt auf die betroffenen Pflanzenteile geben, zum Düngen etwa zwei Wochen ziehen lassen und dem Gießwasser beimischen.

Der kindersichere Garten
Natürlich werden Kinder um einige schmerzhafte Erfahrungen nicht herumkommen, wenn sie in der Natur unterwegs sind. Vielleicht fallen sie beim Klettern vom Baum, fassen an eine Brennnessel, werden von einer Biene gestochen oder von einer Ameise abgewehrt. Solche Erfahrungen gehören dazu. Schützen aber sollten Eltern ihre Kinder vor solchen Gefahren, die zu schweren Verletzungen oder gar zum Tod führen könnten.
Absolute Sicherheit wird ein Garten nie bieten. Daher die wichtigste Regel zuerst: Babys und Kleinkinder sollten nie unbeaufsichtigt im Garten spielen. Je älter die Kinder werden, desto verständiger werden sie für die möglichen Gefahren im Garten.
Eine der größten Gefahrenquellen für Kleinkinder im Garten ist das Wasser. Egal ob Teich oder Regentonne: Ein kleiner Moment der Unaufmerksamkeit reicht und schon ist das Kind ins Wasser gefallen. Dabei sollte man bedenken, dass Kinder bis etwa zwei Jahren selbst in einem flachen Teich ertrinken können. Daher gilt: Wasserflächen im Garten wenn möglich absichern, z.B. in dem man die Regentonne abdeckt oder die Kinder dort nie unbeaufsichtigt lässt. Neben dem Teich und der Tonne können auch ein Brunnen, Pool bzw. Planschbecken oder eine größere Vogeltränke gefährlich werden.

Besonders giftige Pflanzen
Vor diesen Pflanzen sollten Kinder unbedingt geschützt werden: Buchsbaum, Maiglöckchen, Christrose, Oleander, Eibe, Pfaffehütchen, Eisenhut, Riesen-Bärenklau, Engelstrompete, Rizinus, Herbst-Zeitlose, Roter Fingerhut, Hoher Rittersporn, Seidelbast, Goldregen, Wandelröschen, Gefleckter Aronstab, Wolfsmilch, Gefleckter Schierling, Wunderbaum, Lupine, Ziertabak

Eine weitere Gefahrenquelle sind Gartengeräte: An Heckenschere, Säge, Spaten oder auch den Klingen des Rasenmähers können sich Kinder leicht verletzen. Sie sollten daher nie unbeaufsichtigt in kleine Kinderhände gegeben werden. Unbenutzt gehören sie weggeschlossen.