Teatime im Vorgarten

Datum: Dienstag, 29. September 2020 14:16

Lebenshaltungskosten im Vergleich

Zu den günstigen Preisen für Miete, Immobilien und Bauland kommen die in der Lausitz vergleichsweise geringen Lebenshaltungskosten. Das gilt für alltägliche Güter wie Lebensmittel und Sprit ebenso wie für Eintrittsgelder in Museen, Theater und Freizeiteinrichtungen oder Mitgliedsbeiträge für den Sportverein oder die Musikschule. Wir haben beispielhaft ein paar Kostenpunkte verglichen, um die Unterschiede zu verdeutlichen.

Unsere beispielhafte Familie verdient ein für ihre Stadt durchschnittliches Einkommen und hat zwei Kinder. Die Eltern nutzen jeweils eine Monatskarte im ÖPNV, um zur Arbeit und wieder nach Hause zu kommen. Beide Kinder besuchen für zehn Stunden pro Tag einen Kindergarten und sind Mitglied in einem Fußballverein in ihrer Stadt. Die Grafik zeigt: Die monatlichen Belastungen für Familien sind in Deutschlands Metropolen in der Regel viel höher, als in Lausitzer Städten. Berlin profitiert in dieser Hinsicht jedoch von kostenfreien Kitaplätzen – eine finanzielle Entlastung für Familien, die in den Folgejahren auch Stück für Stück Brandenburg erreichen soll. In München werden Kinder in öffentlichen Kitas kostenfrei betreut. Die Plätze jedoch sind rar. Wir haben für die Grafik die durchschnittlichen Kosten für eine Kita in privater Trägerschaft gewählt.
Der kurze Vergleich zeigt: In den (westdeutschen) Metropolen liegt zwar das Durchschnittsgehalt höher als in der Lausitz, aber auch die alltäglichen Ausgaben, so dass vom Mehrverdienst nicht viel übrig bleibt. Fast noch wichtiger aber sind die unbezahlbaren Faktoren, die für ein Leben in der Lausitz sprechen: Für Rückkehrer und Hierbleiber ist es die Nähe zu den Großeltern, die mit Kindern tatsächlich Gold wert ist. Dazu kommen wie eingangs beschrieben die Landschaft, der Platz. Parkplatzsuche und Berufsverkehr sowie täglicher Stau spielen hier kaum eine Rolle, Wartelisten gibt es in den wenigsten Kindergärten. Die Ganztagsbetreuung ist in der Lausitz Standard, während gerade in Bayern viele Kindergärten über die Mittagszeit schließen, was mit einer Berufstätigkeit beider Eltern kaum vereinbar ist.

Wohntrends

Wie wohnen wir in Zukunft? Wer selber baut bzw. bauen lässt, der sollte die Möglichkeit nutzen, bei der Planung aktuelle Wohntrends zu berücksichtigen. Das ist zwar später auch noch mit Umbauten möglich, dann aber aufwändiger. Doch auch Mieter können in Rücksprache mit dem Vermieter einiges umsetzen. Wir geben einen Überblick über ausgewählte Trends für die eigenen vier Wände.

Bauen mit Holz: Zu den wichtigsten Trends der nächsten Jahre auf dem Wohnungsmarkt zählen Experten das Thema Nachhaltigkeit. Im Bereich Wohnen spiegelt sich dieser Trend in der steigenden Nachfrage nach ressourcenschonenden Baumaterialien wie Holz wieder. Holz gilt als einer der ältesten und zugleich stabilsten Baustoffe. Da er ein nachwachsender Rohstoff und in der Regel frei von Schadstoff ist, lassen sich mit Holz als Baumaterial gesundheitliche und ökologische Ansprüche vereinen. Holzhäuser sorgen für ein gesundes Raumklima und gelten als sehr langlebig. Dabei kann Holz fast überall eingesetzt werden: in der Fassadengestaltung, bei Möbeln, aber auch bei Fußboden und Wänden. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind dabei so vielfältig wie die zur Verfügung stehenden Holzsorten.

Smart Home: Der zweite große Trend im Bereich Wohnen ist die Digitalisierung. Dazu zählt ein ganzes Potpourri an Möglichkeiten wie smarte Haushaltsgeräte, die digitale Erfassung des Energieverbrauchs, aber auch die Nutzung von Virtual Reality bei der Vermarktung von Immobilien oder das Building Information Modeling bei der Planung und dem Bau von Wohnraum. Einige Vermieter schaffen beim Neubau oder der Modernisierung von Mietwohnungen bereits die notwendigen technischen Voraussetzungen für den Einsatz smarter Technik im Alltag. Hier lohnt es sich, konkret nachzufragen, was machbar ist. Eine Vernetzung der elektrischen Geräte im Haushalt verspricht mehr Komfort, Sicherheit und Energieeinsparung.

Offener Grundriss: Während unsere Großeltern und Eltern in der Regel noch eine klassische Raumaufteilung hatten, etabliert sich seit einigen Jahren in der Hausplanung der offene Grundriss. Dabei wird auf Wände zwischen bestimmten Räumen verzichtet. Der Klassiker ist die Wohnküche. Dabei werden Küche und Ess- bzw. Wohnzimmer nicht mehr durch eine Wand getrennt. Auch begehbare Kleiderschränke sind Teil dieses Konzepts. Der offene Grundriss lässt die entsprechenden Räume größer wirken, es entstehen neue Sichtbezüge. Verzichtet man auf tragende Wände, müssen diese durch Balken und Träger ersetzt werden, um das Gewicht der darüberliegenden Etage zu tragen. Wichtig für Angestellte mit Home-Office-Möglichkeit: Planen Sie einen separaten Bereich oder ein extra Zimmer für ihr Heimbüro ein. Dies wird künstig an Bedeutung gewinnen.

Es werde Licht: Ein nicht zu unterschätzender Faktor für die Planung des eigenen Zuhauses ist das Licht. Tageslicht beeinflusst nicht nur unser Wohlbefinden, es hat auch für die gesunde Entwicklung von Kinderaugen eine zentrale Bedeutung. Zu wenig Tageslicht gilt als eine der Ursachen für Kurzsichtigkeit. Ideal sind daher große Fensterfronten, die viel Tageslicht in die Wohnung lassen. Gut geeignet sind bodentiefe Fenster. Lichtinseln und unterschiedliche Lichtfarben und -stärken sorgen für besondere Akzente. Mit Spots lassen sich besondere Möbelstücke oder Bilder in Szene setzen.

Mietergarten: Corona hat den Kleingärtnern einen unerwarteten Zulauf beschert. Viele Menschen wollten die freie Zeit auf ihrer kleinen Scholle verbringen, auch der Aspekt der Selbstversorgung spielte da sicher mit hinein. Hausbesitzer haben ihre grüne Oase in der Regel direkt vor der Haustür. Mieter dagegen müssen sich einen Kleingarten suchen oder sich ein paar Pflanzen auf dem Balkon bzw. der Terrasse beschränken. Ein neuer Trend könnte hier Abhilfe schaffen. Einige Wohnungsgesellschaften bieten mittlerweile zur Mietwohnung auch einen Mietergarten an – meist ist das Angebot auf Wohnungen im Erdgeschoss beschränkt. Der Vorteil dieser Minigärten: Der Mieter hat seine kleine Scholle direkt vor der Haustür und bei richtiger Pflege werden so gleich die Wohngebiete aufgewertet.


Familienwohnungen in Hoyerswerda: In der Paul-Ehrlich-Straße baut die Wohnungsgesellschaft Hoyerswerda vier neue Mehrfamilienhäuser mit großen Wohnungen. Foto: WH Hoyerswerda mbH