"Für die Zahnfee"

Datum: Mittwoch, 30. Januar 2013 12:55


Gesunde Zähne für kleine und große Kinder


Vom Nichts zum Zahn

Im Normalfall haben die meisten Menschen Zähne. Ob strahlend weiß oder schief gewachsen – unabhängig vom Aussehen der Zähne, sie sind in den meisten Mündern naturgemäß vorhanden. Doch wie entwickeln sich die kleinen Mäusezähne im Kindermund, bis sie dann zum Ursprung erwachsener Ängste und Minderwertigkeitskomplexe werden?
Das Fachwort für „Zahnentwicklung“ heißt Odontogenese. Schon im Mutterleib werden frühzeitig die Grundlagen für die Entwicklung und Ausbildung der Zähne gelegt. Zwischen der sechsten und siebten Schwangerschaftswoche bildet sich bei dem noch ungeborenen Kind die Zahnleiste heraus. Die Grundlage dafür bilden sogenannte Epithelzellen. An der frisch angelegten Zahnleiste bilden sich Zahnkeime. Diese sind ihrerseits die Grundlagen für die späteren Milchzähne. Ebenfalls noch vor der Geburt – im vierten bis fünften Schwangerschaftsmonat entwickeln sich die sogenannten Zahnhartsubstanzen. Darunter versteht man im Einzelnen den Zahnschmelz, den Wurzelzement und das Zahnbein. Noch bevor das Kind seinen ersten Schrei herausbrüllen kann, hat die Mineralisierung der Milchzähne begonnen. Bis zur Geburt wurden dadurch die Zahnkronen der Schneidezähne beinahe vollständig und die Backenzähne bereits zur Hälfte mineralisiert. Fast unvorstellbar, aber auch die bleibenden Zähne werden schon zu diesem Zeitpunkt vorbereitet. Im Zeitraum zwischen dem dritten und vierten Monat der Schwangerschaft bildet sich aus der Zahnleiste eine Ersatzzahnleiste. Dort entwickeln sich die bleibenden Frontzähne sowie die Backenzähne. Bei diesen kleinen Backenzähnen und den Frontzähnen handelt es sich um Ersatzzähne. Im Gegensatz dazu spricht man bei den großen Backenzähnen von Zusatzzähnen, da diese keine Milchzähne ersetzen, sondern später zusätzlich hinzukommen. Die meisten anderen Entwicklungen in der Mundhöhle vollziehen sich erst weit nach der Geburt. Die bleibenden Zähne werden zum Beispiel erst kurz bevor sie durchbrechen mineralisiert. Zeitlich betrifft das eine große Spanne: Zwischen dem ersten und dem siebten Lebensjahr. Noch länger benötigen die Zahnwurzeln für ihre Entwicklung: Erst mit dem 18. Lebensjahr sind die Wurzeln fertig ausgebildet. Eine Ausnahme stellen die der Weisheitszähne dar.

Vom ersten bis zum letzten Zahn
Die Zahnentwicklung ist für die meisten Eltern erst mit dem eigentlichen Zahnen von Interesse. Waren die Kleinen bis dahin noch süße Engel, geht der Spaß dann erst richtig los. Dabei dringen die Zähne aus dem Kiefer in die Mundhöhle. Diese Entwicklung verläuft in zwei Phasen, den sogenannten Dentitionen. Die erste Phase beginnt ungefähr im sechsten Lebensmonat des Kindes und ist mit circa zweieinhalb Jahren abgeschlossen. Das bedeutet, dass in diesem Alter alle Zähne Kontakt zu ihrem jeweiligen Gegenpart haben. In diesem Abschnitt bilden sich die Milchzähne. Dabei handelt es sich lediglich um Richtwerte. Sie müssen sich keine Gedanken machen, wenn Ihr Kind den ersten Zahn bereits im dritten, vierten Lebensmonat oder erst mit einem Jahr bekommt. Das erste kleine Milchzähnchen von insgesamt zwanzig ist bei den meisten Kindern ein vorderer Schneidezahn, unten in der Mitte. Der Durchbruch der Zähne vollzieht sich in der Regel von vorne nach hinten – von den mittleren, vorderen Zähnen bis zu den hinteren Backenzähnen. Wie die meisten sich sicherlich denken können, handelt es sich bei der Herausbildung des Milchgebisses um eine vorübergehende Phase, die durch die zweite Dentition abgelöst wird. Dieser Zahnwechsel beschreibt den Durchbruch der bleibenden Zähne. Ungefähr mit dem sechsten Lebensjahr beginnt der Mund, sich mit Wackelzähnen zu füllen. Spätestens mit 14 Jahren ist im Regelfall Schluss mit dem La-Paloma-Pfeifen. Ebenso wie bei der ersten Dentition vollzieht sich dieser Prozess von vorne nach hinten.
Damit sich vor allem die erste Dentition ungestört vollziehen kann, sind verschiedene Dinge zu beachten. Nachfolgend finden Sie einige Tipps und Tricks, die zunächst einmal dafür sorgen, dass der elterliche Schlaf von weniger Störungen während des Zahnens unterbrochen wird. Das ist vor allem deswegen interessant, weil mit dem Zahnen bei Babys einige Unruhen einhergehen. Der Kiefer spannt, in vielen Fällen ist das Zahnfleisch geschwollen. Das führt dazu, dass es im ganzen Mund juckt und drückt und sich alles in allem sehr unangenehm anfühlt. Sollte Ihr Kind in dieser Zeit vornehmlich im Gesicht Rötungen bekommen oder fiebrig werden, liegt das wahrscheinlich am Zahnen. Beobachten Sie diese Vorgänge, aber lassen Sie sich davon nicht verunsichern. Das Fieber kommt vor allem daher, dass der gesamte kleine Kinderkörper mit dem Zahnen beschäftigt ist und sich voll und ganz darauf konzentriert, deswegen ist das Immunsystem zu dieser Zeit etwas geschwächt. Das kann unter Umständen auch zu Durchfall führen. Ist der Zahn da, das Fieber aber nicht weg, können Sie einen Arzt zu Rate ziehen.


Wenn es weh tut:
Karius & Baktus und ihre Freunde.
Die Pflege der Zähne ist wichtig. Oftmals wird jedoch übersehen, dass eben diese wichtige Zahnpflege nicht erst bei den bleibenden Zähnen stattfinden sollte. Auch wenn bei einem Baby keine Zähne zu sehen sind und sich Milchzähne nur vorübergehend im Mund befinden, ist es wichtig, von klein auf darauf zu achten, dass die Zähne des Kindes gepflegt werden. Die Zahnpflege Ihres Kindes beginnt bereits im Detail.
 

„Es war einmal ein Junge und das war Jens.
Er hatte Zähne im Mund und das haben wir ja alle. Aber Jens hatte in einem Zahn ein Loch und in dem Loch wohnten zwei winzige Burschen,
die hießen Karius und Baktus. Das waren vielleicht ein paar wunderliche Namen, aber es waren auch ein paar wunderliche Burschen! Sie waren so winzig klein, dass man sie nur durch ein starkes
Vergrößerungsglas sehen konnte...“
(Egner, T., Karius und Baktus. 1976)

 
 

Tipps & tricks für einfaches Zahnen
Katschen, Kauen, Kühlen: Kinder neigen beim Zahnen dazu, sich ihre Finger oder greifbare Gegenstände in den Mund zu stecken. Bieten Sie Ihrem Kind einen kalten Löffel, einen gekühlten Beißring oder ähnliches an. Achten Sie aber darauf, dass Ihr Kind sich an dem Gegenstand nicht verschlucken kann oder dass der Beißring keine Weichmacher (s. Verpackung) enthält.

Wohlfühlmassage: Damit der Kiefer und das Zahnfleisch nicht allzu sehr jucken und drücken, kann es helfen, wenn Sie Ihrem Kind das Zahnfleisch massieren. Dafür sind natürlich saubere Finger Voraussetzung. Außerdem gibt es speziell dafür angefertigte Fingerüberzieher mit Noppen. Die sind übrigens auch dafür geeignet, die erste Zahnpflege vorzunehmen.

Beruhigende Kräuter: Schmerzende und / oder gerötete Stellen am Zahnfleisch können Sie mit naturbelassenem Kamillen- oder Salbeitee behandeln. Einfach mit einem Wattestäbchen vorsichtig auf die entsprechenden Stellen auftragen.

Ablenkung: Versuchen Sie, Ihr Kind von den Schmerzen abzulenken. Vielleicht hilft ein Spaziergang oder ein paar Grimassen, um Ihr Kind wenigstens kurzfristig auf andere Gedanken zu bringen.

Die Hilfe der Medizin: Sollte Ihr Kind auf keinen dieser oder andere Tipps anspringen, können Sie durchaus auf Methoden und Mittel der Homöopathie und / oder Schulmedizin zurückgreifen. Dies sollten Sie jedoch nur in Rücksprache mit Experten (Heilpraktikern, Homöopathen, Kinderärzten, etc.) machen.