Passend zum Thema haben wir von Kinderhand Glückssymbole aus aller Welt zeichnen lassen. Der Klee gilt als Glückssymbol – aber nur, wenn er vier Blätter hat.
Glücksforschung
Warum ist Glücklichsein überhaupt erstrebenswert? Was können wir dafür tun, damit wir häufiger glücklich sind? Ist die Neigung zum Glücklichsein angeboren oder erlernt? Macht Geld glücklich? Mit solchen Fragen beschäftigt sich die Wissenschaft. Es gibt zwar an Universitäten keine Lehrstühle für Glücksforschung, aber verschiedene Fachdisziplinen nähern sich dem Thema aus ihrer Sicht, allen voran die Psychologie und die Soziologie. Auch die Wirtschaftswissenschaft, die Neurowissenschaft und die Medizin tragen ihre Erkenntnisse bei.
Etwas schwieriger ist die Frage, wie man Glück misst. Das lässt sich nämlich kaum objektiv messen, hier muss sich die Wissenschaft auf die subjektiven Aussagen der Befragten verlassen. Glück wird in der Regel über Befragungen erfasst, in denen die Interviewten auf einer Skala angeben sollen, wie glücklich und zufrieden sie sind. Gefragt wird dabei sowohl nach der Zufriedenheit in den zurückliegenden Tagen als auch mit dem eigenen Leben im Allgemeinen. Etabliert hat sich dabei die Skala 0 bis 10, wobei 10 für das größtmögliche Glück steht. Dänemark, dessen Menschen als besonders glücklich gelten, erreichte im World Happiness Report in den zurückliegenden Jahren Werte zwischen 7 und 8. Ergänzt werden solche Befragungen um objektiv messbare Daten wie die Lebenserwartung und das Bruttoinlandsprodukt. So lässt sich feststellen, welche Faktoren glücklich machen und welche unglücklich.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Glücksforschung: Beziehungen machen glücklich, sei es innerhalb der Familie oder zu Freunden.
Der Ökonom Bernd Raffelhüschen, der als Forschungsleiter den deutschen Glücksatlas wissenschaftlich begleitet, spricht von den 4G: „Das erste G steht für Gesundheit und alles was damit objektiv und subjektiv zu tun hat. Das zweite G meint Gemeinschaft, also Partnerschaft, Kinder, Freunde etc. Das dritte ist G wie Geld und die Freiheiten, die Geld ermöglicht. Das vierte G steht für genetische Disposition, umfasst unsere Persönlichkeitsmerkmale sowie Mentalitätsaspekte, etwa den Optimismus, also ob das Glas eher als halb leer oder als halb voll angesehen wird.“
Die Chemie des Glücks: Was passiert im Gehirn?
Die Neurowissenschaft befasst sich vor allem mit den Vorgängen im Gehirn: Was passiert in unserem Körper, wenn wir glücklich sind? Die Antworten darauf sind ziemlich komplex, da mehrere Teile unseres Gehirns ins Glücklichsein involviert sind. Eine weitere zentrale Rolle spielen die sogenannten Glückshormone, die unser Körper ausschüttet, wenn wir etwas Schönes erlebt haben: Dopamin motiviert uns, es sorgt dafür, dass wir uns überwinden und Dinge tun, weil eine Belohnung auf uns wartet. Haben wir dann tatsächlich Erfolg, schüttet der Körper Endorphine aus. Sie sorgen für eine Art leichten Rauschzustand und unterdrücken Schmerzen. Besonders viele Endorphine schüttet der Körper in Extremsituationen aus, zum Beispiel nach dem Zieleinlauf beim Marathon, beim Fallschirmsprung oder während der Geburt. Oxytocin gilt als „Kuschelhormon“. Unser Körper produziert es, wenn wir uns anderen Menschen nah fühlen – sei es bei einem geselligen Essen mit Freunden, beim Kuscheln mit dem Baby oder beim Sex mit dem Partner. Der weibliche Körper produziert besonders viel davon rund um die Geburt. Oxytocin leitet die Wehen ein, erleichtert das Stillen und schafft eine Bindung zwischen Mama und Baby. Serotonin hat unter den Botenstoffen eine eher ausgleichende Wirkung. Es sorgt dafür, dass wir nicht dauerhaft in ein Extrem abdriften – also weder ständig himmelhochjauchzend noch zu Tode betrübt sind. Es wirkt auf den Körper ausgleichend und regulierend, gilt als Wohlfühl-Hormon, weil es dafür sorgt, dass wir zufrieden sind und uns rundum wohlfühlen.