Wellnessideen für die ganze Familie
Haben Sie Ihre guten Vorsätze für mehr Bewegung und gesündere Ernährung auch schon ad acta gelegt? Wir hätten da einen guten Vorsatz, der mehr Spaß macht und der ganzen Familie guttut: mehr Entspannung. Das beginnt bei weniger Zeitdruck und Terminstress im Alltag und endet im besten Fall mit regelmäßigen Auszeiten für die ganze Familie. Auf den kommenden Seiten geben wir Anregungen, wie sich diese umsetzen lassen.
Mit Kindern in die Sauna
Schon vor etwa 3.000 Jahren haben sich die Menschen einfache Steinschwitzbäder errichtet. Die moderne Sauna in Deutschland ist 100 Jahre alt. Die erste entstand vermutlich 1924 südlich von Berlin in einer militärischen Sportanlage in Wünsdorf. Heute gibt es etwa 12.000 öffentliche Saunaeinrichtungen zwischen Ostsee und Bodensee.
Fast jeder dritte Deutsche schwitzt regelmäßig auf privaten oder öffentlich zugänglichen Holzbänken. Dass das Saunieren so beliebt ist, liegt neben dem Entspannungseffekt auch an den gesundheitlichen Vorteilen. Wer regelmäßig schwitzt (also wenigstens ein Mal pro Woche), stärkt die Immunabwehr und ist seltener krank. In einer Umfrage des Deutschen Sauna-Bundes mit knapp 17.000 Befragten, gaben 76 Prozent an, dass sie nicht oder nur selten erkältet sind. Schwitzen in der Sauna reinigt die Haut und verbessert die Durchblutung, es entspannt Psyche und Muskulatur. Zudem senkt sich der Blutdruck leicht und mit anschließender Abkühlung dient das Saunieren als mildes Herz-Kreislauf-Training. „Eltern tun ihren Kindern etwas Gutes, wenn sie diese mit in die Sauna nehmen“, erklärt Dr. Rainer Brenke, medizinischer Berater des Deutschen Sauna-Bundes. Demnach zeigen Studien, dass Kinder, die regelmäßig einmal pro Woche in die Sauna gehen, weniger Infekte haben. Diese Abhärtung sei schon nach einem Vierteljahr messbar.
Sauna in Zahlen: 26 Millionen Menschen in Deutschland gehen regelmäßig in die Sauna. Dafür können sie bundesweit 2.000 öffentliche Saunabäder nutzen und gut 10.000 Sauna-Anlagen in Sporteinrichtungen, Hotels und Pensionen. Zusätzlich gibt es etwa 1,9 Millionen heimische Schwitzräume.
Ab welchem Alter in die Sauna?
Darauf gibt es unterschiedliche Antworten – je nachdem, wen man fragt. Der Deutsche Sauna-Bund hält die Sauna für Babys ab vier Monaten für möglich. Schaut man nach Finnland, wo schon die Jüngsten regelmäßig mit in die Sauna genommen werden, scheint nichts dagegen zu sprechen. Wenn der Saunabesuch für alle stressfrei werden soll, kann man Kinder ab etwa drei Jahren mit in die Sauna nehmen – vorausgesetzt, dass sie keine Windel mehr benötigen und dass es in der gewünschten Einrichtung kein Mindestalter gibt. In dem Alter können die meisten Kinder gut für einige Minuten stillsitzen. Wichtig ist, die Kinder beim Saunagang im Blick zu behalten, damit man bei Unwohlsein schnell reagieren kann.
Einige Einrichtungen mit Sauna bieten Zeiten speziell für Familien mit kleineren Kindern an. Das hat den Vorteil, dass man unter Gleichgesinnten ist und das gegenseitige Verständnis größer ist. Zudem wird bei der Kindersauna auf die Bedürfnisse der Kleinen eingegangen.
Der Ablauf eines Saunabads ist für Groß wie Klein ähnlich. Allerdings sollten sich Eltern bei der Zahl und Dauer der Saunagänge an den Kindern orientieren. Das gilt vor allem bei jüngeren Kindern. Denn Kinder nehmen mehr Wärme auf, da sie bezogen auf ihre Körpergröße mehr Oberfläche haben. Zudem können sie ihre Körpertemperatur noch nicht voll regulieren. Je älter die Kinder werden, desto mehr kann sich ihr Saunabad an das von Erwachsenen anpassen.
Familien sollten sich nicht an der Sanduhr orientieren, sondern auf ihr Körpergefühl hören. © iStock, Tatiana Dyuvbanova
So läuft der Saunabesuch ab
Es gibt verschiedenen Arten von Saunen. Die Klassiker sind die finnische Sauna mit geringer Luftfeuchtigkeit und Temperaturen bis zu 100 Grad Celsius, die Biosauna mit 40 bis 50 Grad und normaler Luftfeuchtigkeit und das Dampfbad mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 50 und 100 Grad. Für Kinder empfiehlt sich zum Start eine Niedrigtemperatursauna wie die Biosauna oder eine Infrarotsauna. Einige Einrichtungen bieten spezielle Kindersaunen an. Empfohlen werden zwei bis maximal drei Saunagänge mit längeren Ruhephasen dazwischen. Für jüngere Kinder, die zum ersten Mal die Sauna besuchen, reicht ein Saunagang. Vorm Saunagang wird geduscht und der Körper anschließend abgetrocknet, damit er schneller schwitzt. Wenn die Kinder die Sauna als zu warm empfinden, kann es helfen, Gesicht und Arme mit kühlem Wasser zu befeuchten.
In der Sauna gibt es treppenförmige Bänke, wobei die Temperatur mit der Höhe der Bank steigt. Idealerweise legt man sich beim Schwitzen hin, damit der gesamte Körper der gleichen Temperatur ausgesetzt ist. Dabei wird aus hygienischen Gründen ein Handtuch unter den Körper gelegt.
Von Aufgüssen für jüngere Kinder raten die meisten Fachleute ab. Zum einen könnten die dabei entstehende Hitze und Luftfeuchtigkeit für die Kinder zu viel werden. Zudem könnten empfindliche und sehr junge Kinder durch die ätherischen Öle gereizt werden.
Ein Saunagang sollte für Erwachsene zwischen 8 und maximal 15 Minuten dauern. Das ist nur ein grober Richtwert. Wer sich unwohl fühlt, sollte die Sauna verlassen. Für Kinder reichen je nach Alter schon 3 bis 6 Minuten. Meist ist damit auch die Zeitspanne ausgereizt, in der sie ruhig sein können. Einige Saunen verfügen über einen Eiswürfelspender. Damit können Kinder sich zwischendurch etwas abkühlen. Außerdem sind die Eiswürfel eine ideale Ablenkung, falls das Kind unruhig wird. Eine weitere Möglichkeit, um Kinder in der Sauna bei der Stange zu halten: Machen Sie eine Challenge daraus: Wer kann am längsten schweigen?
Nach dem Saunagang sollte der Körper behutsam abgekühlt werden. Das kann in der kühlen Jahreszeit durch einen kurzen Gang an die frische Luft erfolgen, alternativ durch abduschen oder durch einen kurzen Gang ins Tauchbecken – hier gilt: vor dem Eintauchen den Schweiß abduschen. Kleine Kinder sollten das oft sehr kalte Tauchbecken noch nicht nutzen. Es folgt die Ruhephase, bei der man sich in einen Bademantel einkuschelt und hinlegt. Hier kann es helfen, Kindern über Kopfhörer ein Hörbuch oder Musik vorzuspielen und ihnen ein Buch zu geben. Animieren Sie den Nachwuchs zum Trinken und achten Sie auf Ihren eigenen Flüssigkeitshaushalt.
Saunaregeln:
- erst duschen: Aus hygienischen Gründen wird vor dem Saunieren geduscht. Wer sich danach abtrocknet, schwitzt schneller.
- Badekleidung tabu: die Sauna wird in Deutschland nur ohne Badebekleidung genutzt, wer sich unbekleidet nicht wohlfühlt, kann sich ein Handtuch umwickeln.
- kein Schweiß aufs Holz: Ebenfalls aus hygienischen Gründen gehört beim Saunagang ein Handtuch auf die Bank.
- Ruhe bitte: Unterhaltungen, auch leises Flüstern, sind in Saunen nicht gern gesehen, da die Entspannung im Vordergrund steht.
- nichts Essen & Trinken: In der Sauna sind Essen und Trinken nicht gestattet. Gehen Sie weder mit vollem noch leerem Magen saunieren, trinken Sie zwischen den Saunagängen ausreichend Wasser.
Schwimmen mit Pinguinen und ein abwechslungsreiches Kleinkindbecken machen die Spreewelten zum idealen Familienbad. Fotos: Spreewelten
Mit Kindern im Schwimmbad
In vielen Einrichtungen lassen sich Sauna- und Schwimmbadbesuch kombinieren. Ob Sie zuerst in die Sauna oder zuerst Planschen gehen, ist Ihnen überlassen. Wenn Sie nicht nur planschen, sondern richtig schwimmen und sich auspowern wollen, dann sollte es erst ins Schwimmbecken und anschließend in die Sauna gehen. Aber auch wenn Wohlfühlen und Entspannen im Fokus stehen, eignet sich der Saunabesuch gut als Abschluss.
Im Schwimmbad ist alles erlaubt, was Ihnen und dem Nachwuchs Spaß macht – und was die Hausregeln erlauben. Einige Bäder verbieten beispielsweise die Benutzung von Luftmatratzen oder Schnorchelmasken. Für kleine Kinder reichen ein paar Becher oder eine kleine Gießkanne, der sie sich ausgiebig im Kleinkindbecken widmen können. Die wichtigste Regel für den Badbesuch: Behalten Sie Kinder, die nicht sicher schwimmen können, immer im Blick.
Die beste Absicherung gegen Ertrinken sind keine Schwimmhilfen, sondern das Erlernen des Schwimmens. Der erste Schwimmkurs endet in der Regel mit dem Seepferdchen. Wer das Abzeichen haben möchte, muss nach einem Sprung vom Beckenrand 25 Meter in einer Schwimmart wie Brust oder Kraul schwimmen und einen Gegenstand aus schultertiefem Wasser hochholen können. Zudem sollten die Kinder die Baderegeln der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG kennen (s. Infokasten). Aber: Wer die Seepferdchen-Prüfung absolviert hat, kann noch nicht sicher und damit unbeaufsichtigt schwimmen. Das gilt erst mit dem Freischwimmer-Abzeichen oder nach regelmäßigen Schwimmeinheiten mit den Eltern oder im Verein.
Manche Vereine bieten schon für die ganz Kleinen Wasserkurse an. Beim sogenannten Babyschwimmen stehen die Wassergewöhnung und das gemeinsame Miteinander von Baby und Eltern im Fokus. Das frühzeitige Gewöhnen ans Wasser ist ohnehin die beste Voraussetzung, um Schwimmen zu lernen. Familien sollten also den Nachwuchs von Beginn an mit an den See oder ins Schwimmbad nehmen und dort mit ihm planschen, damit er erst gar keine Angst vor dem Wasser entwickelt. Kinder, die sich vor dem Untertauchen scheuen, können das gut zu Hause unter der Dusche oder in der Wanne üben. Wer das gezielt mit dem Nachwuchs trainiert, sollte darauf achten, dass die Kinder die Augen unter Wasser öffnen und die Nase nicht zuhalten. Auch das Ausatmen unter Wasser kann in der Badewanne gut geübt werden. Damit beim Badetag auch ein Entspannungseffekt eintritt, sollten Sie regelmäßig für kleine Pausen außerhalb des Wassers sorgen, in denen die Kinder sich aufwärmen und zur Ruhe kommen.
Eine kleine Auszeit und Stärkung tut kleinen Wasserratten gut. Foto: Spreewelten
DLRG-Baderegeln für sicheres Planschvergnügen:
- Ich gehe nur baden, wenn ich mich gut fühle.
- Ich gehe nur baden, wenn mir bei Problemen jemand helfen kann.
- Wenn ich Probleme im Wasser habe, dann rufe ich laut um Hilfe und winke mit den Armen. Ich helfe Anderen, wenn sie im Wasser Probleme haben. Ich rufe nie „Hilfe“, wenn alles in Ordnung ist.
- Ich sage Bescheid, wenn ich ins Wasser gehe.
- Ich gehe weder hungrig noch direkt nach dem Essen ins Wasser.
- Ich kühle mich ab, bevor ich ins Wasser gehe.
- Ich gehe nur da baden, wo es erlaubt ist.
- Ich springe nur da ins Wasser, wo das Wasser tief und frei ist.
- Ich nehme Rücksicht! Ich renne nicht, schubse nicht und drücke niemanden unter Wasser.
- Schwimmflügel, Schwimmtiere und Luftmatratze sind nicht sicher und schützen mich nicht vor dem Ertrinken.
- Wenn ich draußen bade, gehe ich sofort aus dem Wasser, wenn es blitzt, donnert oder stark regnet.
- Baden bei Gewitter ist lebensgefährlich.
Bademantel, Gurke und ein Becher Quark: Drei einfache Zutaten für Wellness im Alltag.
Wellness zu Hause: Ideen & Rezepte
Einen Entspannungstag können Familien auch zu Hause umsetzen, selbst wenn sie weder über Sauna noch Pool verfügen. Suchen Sie sich dafür einen Tag im Familienkalender, der frei von Terminen ist und halten ihn auch für einen solchen Wellnesstag frei. Sie könnten sich vorab darauf einigen, dass die Bildschirme an diesem Tag ausbleiben – das sollte dann konsequent für alle Familienmitglieder und Geräte umgesetzt werden.
Überlegen Sie vorher, was es an dem Tag zu essen gibt und bereiten Sie es so vor, dass es am Tag selbst nicht viel Arbeit macht. Sind die Kinder schon älter, kann das gemeinsame Kochen oder Backen Teil des Wellnesstags werden. Alternativ bauen Sie morgens gemeinsam ein Buffet auf, an dem sich alle tagsüber jederzeit bedienen können.
Ansonsten machen Sie an dem Tag das, was Ihnen Spaß macht und guttut. Zum Start in den Tag können alle gemeinsam im Bett kuscheln oder mit einer Kissenschlacht starten. Als Entspannungsübung eignen sich Yoga oder Autogenes Training. Hier findet man im Internet Videoanleitungen und Textvorlagen, die sich speziell für Kinder eignen. Bei den meisten Kindern kommt das gegenseitige Massieren gut an. Neben der klassischen Rückenmassage kann man sich auch die Füße oder Hände massieren. Viel Spaß haben Kinder, wenn sie Hilfsmittel wie Igelball, Tennisball, Schwamm oder Spielzeugauto dafür nutzen dürfen. Oder sie probieren mit einem Tennisball aus, sich selbst zu massieren. Dazu stellen sie sich an eine Wand oder eine geschlossene Tür und klemmen den Ball zwischen Wand und Rücken und bewegen sich so, dass der Ball den Rücken entlangwandert. Bei einer Pizza-Massage legt sich ein Kind oder Elternteil auf den Bauch und ein anderes Familienmitglied bäckt auf dem Rücken eine Fantasie-Pizza: Da muss der Teig geknetet und ausgerollt werden, die Tomatensoße und der Käse verteilt. Eine weitere spielerische Variante ist die Klopfmassage, bei der mit unterschiedlichen Gegenständen wie Luftballon, Federball, Kirschkernkissen, Plüschtier oder Baustein mal sacht, mal fester über den Rücken geklopft wird.
Um auch dem Körper etwas Gutes zu tun, bauen Sie ein Bad, eine Wechseldusche oder eine Kneippkur für die Füße in Ihren Wellnesstag ein. Viele Mädchen lieben es, wenn sie sich wie Mama schminken oder die Nägel lackieren dürfen – dafür ist ein Wellness-Tag der ideale Anlass. Um Haare und Gesicht zu pflegen, funktionieren Sie Küche oder Bad zur Kräuterküche um und rühren die Kosmetika selbst an. Wir drucken beispielhaft drei Rezepte ab, von denen beim Anrühren bedenkenlos genascht werden darf. Für alle DIY-Kosmetika gilt: Am besten kurz auf einer kleinen Stelle testen, ob die Haut gereizt reagiert und abwaschen, sobald es anfängt zu jucken oder zu brennen.
Haarkur
½ Orange, 5 EL Naturjoghurt, 1 EL Honig
Für diese angenehm duftende Haarpflege pressen Sie die halbe Orange aus und vermischen sie mit Joghurt und Honig. Die Mischung wird dann ins frisch gewaschene, noch feuchte Haar einmassiert, dabei kann ein grober Kamm helfen. Wickeln Sie die Haare anschließend mit einem Handtuch (oder Frischhaltefolie) ein und lassen Sie die Kur 15 bis 30 Minuten einwirken. Danach wird sie mit warmem Wasser gründlich ausgespült.
Gesichtspeeling
2 EL Honig, 5 EL Zucker, 3 EL Kokosöl
Generell eignen sich als Grundlage für Gesichts- und Körperpeelings brauner oder weißer Zucker sowie Kaffeesatz und Öle als Grundlage. Für dieses Gesichtspeeling die Zutaten zu einer gleichmäßigen Creme vermengen und mit kreisenden Bewegungen für 2 bis 3 Minuten im gereinigten Gesicht einmassieren, dabei Augen- und Mundpartie aussparen. Anschließend mit warmem Wasser abspülen.
Gesichtsmaske
3 EL Joghurt, 2 TL Honig, 6 Erdbeeren
Die meisten Kinder lieben selbstgemachte Masken. Für dieses Rezept werden die Erdbeeren püriert oder mit einer Gabel zerdrückt und anschließend mit Honig und Joghurt verrührt. Die Maske wird auf das gereinigte Gesicht aufgetragen und kann dort bis zu 15 Minuten einwirken. Zum Schluss mit warmem Wasser abspülen. Wer es noch einfacher mag, trägt etwas Quark im Gesicht auf, dann noch zwei Gurkenscheiben auf die Augen legen, zurücklehnen und entspannen.
Für die Bewegung an der frischen Luft eignen sich ein Spaziergang, eine kleine Wanderung, eine Joggingrunde oder ein spontaner Hüpf- und Sprintwettbewerb. Beenden Sie den Wellnesstag mit einem besonderen Erlebnis. Das kann wieder eine Kissenschlacht oder Kuscheleinheit sein, ein Film oder eine Vorlesegeschichte oder aber eine Tee-Zeremonie. Dazu kann sich jedes Familienmitglied seinen Lieblingstee aussuchen, der gemeinsam zubereitet und in schönen Tassen serviert wird. Dazu wird eine Schüssel mit frischen Kräutern, Beeren, Ingwerstückchen, Zitronen- und Orangenscheiben gereicht oder jeder kann sich seinen Tee nach Belieben damit verfeinern.
Exkurs Babymassage: Berührungen sind die erste Kommunikationsform zwischen Eltern und Kind. Schon im Bauch der Mutter reagiert das Ungeborene auf Berührungen von außen. Nach der Geburt geschieht das sogenannte Bonding, indem das Neugeborene auf den Oberkörper von Mama oder Papa gelegt wird. Auf Wohlbefinden durch Berührung setzt auch das Konzept der Babymassage. Sie kann zu einer stärkeren Bindung führen, zu einem entspannteren Baby, zu besserem Schlaf und weniger Blähungen.
Mit der Babymassage können Eltern starten, sobald der Nabel des Babys abgefallen und verheilt ist. Ideale Voraussetzungen sind ein warmer Platz, auf dem das Baby unbekleidet liegen kann, ohne zu frieren. Das kann die Wickelkommode oder ein weicher Platz auf dem Boden sein. Sie als Elternteil stellen oder setzen sich vor das Kind, so dass Sie sich in die Augen sehen können. Als Massageöl eignen sich naturbelassene Öle wie Jojoba-, Weizenkeim- oder Mandelöl mit wenig oder keinen Zusatzstoffen. Das Öl geben Sie auf Ihre Hände und verreiben es, dadurch erwärmen sich die Hände auch gleich. Dann kann es auch schon losgehen. Am besten starten Sie mit sanften Berührungen und gehen ins Massieren über, wenn das Baby die Streicheleinheiten genießt. Hier sind Anleitungen zur Massage von Beinen, Armen, Bauch und Rücken verlinkt. In den ersten vier Lebenswochen sollte die Massage nicht länger als fünf Minuten dauern. Ab dem 2. Lebensmonat kann sie bis zu 15 Minuten dauern – schauen Sie einfach, ob sich Ihr Kind wohlfühlt. In folgenden Fällen sollten Sie von einer Massage absehen: Wenn das Baby krank, müde oder hungrig ist oder gerade eine Mahlzeit hatte, ebenso, wenn es offensichtlich keine Lust auf die Massage hat.
Die Rezepte für dieses und weitere für diese Null-Prozent-Cocktails findet man unter www.mineralwasser.com. © Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM)
Miniauszeit: 10 Entspannungstipps für den Alltag
Auch wenn der Aufwand lohnt, lässt sich so ein Wellnesstag nur selten in den Familienalltag einbauen. Daher haben wir hier ein paar Ideen für Miniauszeiten gesammelt, die sich in 10 bis maximal 90 Minuten umsetzen lassen – und damit auch nach Schulschluss und Feierabend.
1. Kissenschlacht & kuscheln
Ein paar Kopf- oder Sofakissen schnappen und dann zwei oder mehr Teams bilden, z.B. Eltern gegen Kinder oder Jungs gegen Mädchen. Dann wird so lange mit Kissen geworfen, bis alle ausgepowert sind. Zum Schluss wird im Kissenberg gekuschelt. Wichtig, damit die Kissenschlacht nicht in Stress ausartet: Vorher alles wegräumen, was leicht kaputt gehen kann.
2. Cocktail mixen und schlürfen
Eine Cocktailstunde ist etwas aufwändiger, macht aber viel Spaß, vor allem wenn die Kids selber schütteln und rühren dürfen. Dazu aus den Grundzutaten Milch, Kokosmilch, Saft, Wasser, Tonic, Sirup, Beeren, Orangen, Mandarinen, Ananas, Zitronensaft und Eiswürfeln eigene Rezepte ausdenken oder sich im Internet inspirieren lassen. Besonders Spaß macht es mit einem Cocktail-Shaker. Ganz wichtig: Die Cocktails stilgerecht in Longdrink Gläsern mit Strohhalm und Deko (z.B. Obstscheibe oder Zuckerrand) servieren. Dann gemeinsam schlürfen und genießen.
3. Kinoabend auf dem Sofa
Ein Filmabend auf dem Sofa entspannt nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder. Wenn Sie dann noch mit Popcorn, Limo oder anderen Snacks Kinostimmung aufkommen lassen, können sich alle entspannt zurücklehnen und sich ausnahmsweise das Abendessen sparen. Etwas aufwändig aber ein echtes Highlight für Kinder, ist selbst gemachtes Popcorn. Dazu Popcornmais aus dem Supermarkt mit Öl und etwas Zucker in einen heißen Topf geben, Glasdeckel rauf und aufpoppen lassen.
4. Wohnzimmer-Picknick
Statt zu kochen und den Tisch zu decken, wird beim Wohnzimmerpicknick der Fußboden gedeckt. Dazu einfach eine Picknick-Decke ausbreiten, ein paar Snacks in die Mitte stellen – idealerweise gesund und weniger gesund im Mix. Sehr einfach lässt sich das Picknick mit Weintrauben, Cocktailtomaten, Cornichons, Käsewürfeln, Minisalamis, Brotchips und Backerbsen füllen, dazu Getränke.
5. Mandala ausmalen
Sehr einfach umzusetzen und sehr entspannend ist das gemeinsame Ausmalen. Ideal sind Mandalas, für kleinere Kinder haben einfache Ausmalbilder denselben Effekt. Mandalas für Kinder und Erwachsene findet man im Buchladen oder als Vorlage zum Ausdrucken im Internet. Etwas anspruchsvoller, aber ebenfalls entspannend kann es sein, sich selbst Mandalas auszudenken und diese aufzuzeichnen, bevor sie ausgemalt werden. Eine ähnlich entspannende Wirkung hat das gemeinsame Puzzeln.
6. Fantasiereise
Bei einer Fantasiereise wird eine bildbetonte Geschichte vorgelesen, während das Kind bequem auf dem Rücken liegt und die Augen schließt. Geeignet sind sie, sobald die Kinder der Geschichte sprachlich folgen können, meist ab etwa drei Jahren. Werden Fantasiereisen regelmäßig durchgeführt, werden Kinder langfristig im Alltag ruhiger und konzentrierter. Bei der Geschichte geht es weniger um Erlebnisse, sondern um das Wahrnehmen von Bildern, meistens spielen sie in der Natur. Um die Entspannung zu fördern, kann beim Vorlesen das Licht im Raum gedämmt werden und zunächst leise Entspannungsmusik gespielt werden. Wichtig ist, dass die Geschichte sehr langsam vorgelesen wird und immer wieder kleine Pausen gelassen werden. Die Fantasiereise endet am besten mit einem langsamen Zurückholen in den Alltag, beispielsweise durch räkeln und strecken. Wer die Fantasiereise nicht selbst vorlesen möchte, findet im Internet viele Videos, wir haben hier und hier zwei Empfehlungen verlinkt.
7. Atemübung
Ab etwa zwei bis drei Jahren können Kinder lernen, bewusst zu atmen um zu entspannen. Mit diesen spielerischen Atemübungen gelingt es besonders gut: Für die Kuscheltieratmung legt sich das Kind auf den Rücken und ein Kuscheltier auf den Bauch. Dann versucht es, das Kuscheltier über die Atmung leicht anzuheben. Bei der Lokomotivübung setzt sich das Kind hin und atmet laut ein und aus und wird dabei immer lauter und schneller – wie eine schnaufende Dampflok, für mehr Spaß können auch noch die Arme dazu genommen und ein kräftiges „Tut-tut“ dazukommen. Zum Ende der Übung bremst die Lok ab und die Atmung wird langsamer und ruhiger. Für die Gorilla-Atmung stellt sich das Kind vor, ein Gorilla zu sein. Es stellt sich zunächst aufrecht hin, atmet tief ein und hält die Luft an. Dabei klopft es mit den Händen wie ein Gorilla auf seinen Oberkörper. Zum Ausatmen beugt sich das Kind mit aufrechtem Oberkörper nach vorn und stützt sich dabei auf den Oberschenkeln ab.
8. Yogastunde
Yoga für Kinder funktioniert ähnlich wie für Erwachsene. Allerdings werden die einzelnen Übungen nicht so lange ausgeführt und alles wird spielerischer umgesetzt. Zunächst braucht es eine Matte oder einen flauschigen Teppich als Unterlage und ausreichend Platz. Spielerisch werden die Yogaübungen, indem die jeweiligen Bezeichnungen mit einer kleinen Geschichte verknüpft werden: Baum, Dino, Katze, Drachen, Ameise, Boot. Insgesamt sollte die Yogastunde nicht länger als 30 Minuten dauern, bei jüngeren Kindern noch kürzer. Richtig und regelmäßig ausgeführt, lockert und entspannt Yoga die Muskeln und den Geist.
9. Spaziergang & Steinen lauschen
Ein Spaziergang kann sowohl beim zur Ruhe kommen helfen, aber auch beim Auspowern, falls der Nachwuchs zu viel Energie hat. Machen Sie sich dabei das Wetter und die Jahreszeit zu nutze. Bei Regen lieben es die Kleinen, wenn der Spaziergang zur Pfützenwanderung wird, im Herbst können Kastanien gesammelt oder herabfallende Blätter gefangen werden, im Frühjahr Frühblüher gesucht, Blumenkränze gebunden oder Schmetterlinge gezählt werden. Ein schneereicher Wintertag lädt zur Schneeballschlacht oder zum Schneemannbauen ein. Für eine Entspannungsübung, die bei fast jedem Wetter umsetzbar ist, braucht es nur ein paar Steine und einen See oder Fluss. Die Steine werden mit geschlossenen Augen ins Wasser geworfen und anschließend wird gelauscht, wie lange nach dem Aufprall das Wasser noch Geräusche macht.
10. Vorlesestunde: Flüstern & Kerzenschein
Vorlesen entspannt total und ist daher ein beliebtes Zu-Bett-geh-Ritual in Familien. Wandeln Sie es ab, indem Sie den Raum abdunkeln und nur mit Kerzen oder einer schwachen Leselampe erleuchten und die Geschichte ganz leise oder im Flüsterton vorlesen. Idealerweise finden Sie eine Geschichte, die in der zur Verfügung stehenden Zeit zu Ende gelesen werden kann, da die Kinder sonst vielleicht gefrustet statt entspannt sind, wenn sie bis zum nächsten Tag warten müssen, wie es weitergeht.
Das 4-Sterne-Wellnesshotel Christinenhof & Spa liegt angenehm abgeschieden im kleinen Örtchen Tauer am Rande des Spreewalds.
Paare & Alleinerziehende
Wenn aus Paaren Eltern werden, geht zunächst Zeit zu zweit verloren. Gerade in den ersten Jahren mit Baby und Kleinkind laufen Eltern Gefahr, dass ihnen zwischen Breigeben, Windelnwechseln, Schlafmangel und Job die Liebe abhandenkommt. Wenn ein Baby schreit, weint, Hunger hat, eine frische Windel braucht, dann duldet dieses Bedürfnis keinen Aufschub. In den ersten Lebensjahren ihrer Kinder sind Eltern ziemlich fremdbestimmt, Hobbys, Freunde und auch die Partnerschaft stehen hinten an. Um die Liebe dennoch über die Kleinkindjahre zu retten, helfen zum einen feste Paarrituale wie das jährliche Begehen des Hochzeits- oder Kennenlern-Tags, das monatliche Candle-Light-Dinner, der gemeinsame Filmabend oder das gemütliche Sonntagsfrühstück. Noch wirksamer sind kurze Auszeiten wie ein Saunatag zu zweit oder ein Wochenende im Wellnessresort. Wenn sich für den Nachwuchs kein Babysitter findet, dann sollten sich Eltern trotzdem eine Auszeit gönnen – im Zweifel nacheinander: erst Mama mit der besten Freundin und dann Papa mit den Kumpels. Für Alleinerziehende ist das noch wichtiger, da sie im Alltag keinen Partner haben, mit dem sie die Sorgearbeit teilen können. Sie sollten daher die Tage nutzen, an denen die Kinder beim anderen Elternteil sind oder Großeltern und Freunde einspannen. Zwischen Spreewald und Zittauer Gebirge gibt es eine tolle Auswahl an Wellnesshotels und Spa-Bereichen, die für Miniauszeiten und Wellness-Wochenenden gebucht werden können. Die Fotos in diesem Titelthema, die fast alle in der Lausitz entstanden sind, geben einen kleinen Einblick. Übrigens: Bei einem Wellness-Wochenende lässt sich ganz entspannt über gute Vorsätze und ihre Umsetzung nachdenken.
Foto links: Die Insel der Sinne am Berzdorfer See bei Görlitz ist ein Ort, der einem die Alltagslast von den Schultern nimmt. © www.andypaulik.de
Foto rechts: Das vermutlich vielfältigste Sauna- und Wellness-Areal im Spreewald findet man in den Spreewelten in Lübbenau. Foto: Manuel Frauendorf Fotografie