Kinder an die Macht?
Im Check: die Familienfreundlichkeit der Lausitz
„Gebt den Kindern das Kommando/ Sie berechnen nicht, was sie tun/ Die Welt gehört in Kinderhände/ Dem Trübsinn ein Ende/ Wir werden in Grund und Boden gelacht/ Kinder an die Macht!“ Was Herbert Grönemeyer 1986 sang, war nicht ganz ernst gemeint, wobei Armeen aus Gummibärchen und Panzer aus Marzipan leider nichts an Aktualität verloren haben. Doch wie steht es wirklich um die „Macht der Kinder“? Welche Mitspracherechte haben sie in der Politik? Wo können sie mitentscheiden, wenn es um ihre Zukunft geht und wie gut können sie in ihrer Heimatstadt aufwachsen? Genau darum geht es in diesem Titelthema. Wir schauen auf die Familienregion Lausitz und darauf, wie kinder- und familienfreundlich die Kommunen hier sind.
So geht es Familien in Deutschland
Blicken wir zunächst auf ein paar Zahlen, um herauszufinden, wie es Familien in Deutschland geht und was sie brauchen. Das Bundesfamilienministerium veröffentlicht regelmäßig einen Familienreport und einen Kinder- und Jugendbericht. Erstes Fazit dieser beiden Studien: Im Großen und Ganzen geht es Familien trotz Krisen gut: „Familiäre Beziehungen geben Halt in Zeiten des Umbruchs.“ Demnach sind Menschen, die zusammen mit Kindern wohnen, insgesamt zufriedener als Personen ohne Kinder.
Eltern wünschen sich in der Mehrheit eine stärkere finanzielle Entlastung vom Staat und mehr Unterstützung bei der Vereinbarkeit – durch die Arbeitgeber und durch ausreichend Kitaplätze. In diesen Bereichen ist die Lausitz gut aufgestellt. Die Region verfügt über ausreichend Kita- und Hortplätze. Viele Arbeitgeber bieten – sofern es möglich ist – flexible Arbeitszeit- und Arbeitsortmodelle an.
Die Lausitz kann außerdem mit ihrem ländlichen Charme punkten. Gerade Familien mit jüngeren Kindern wissen die Vorzüge des Landlebens zu schätzen: die Ruhe im Vergleich zur Großstadt, ein stärkeres Sicherheitsgefühl, die Nähe zur Natur. Insbesondere für Kinder sind auf dem Land – anders als in Großstädten – Freiräume vorhanden, um unbeschwert und sicher spielen zu können. Für Familien spielt auch die Nähe zu den Großeltern eine Rolle. Viele Lausitzer Kommunen bestätigen, dass unter den Rückkehrern vor allem Familien zu finden sind, die wieder in die alte Heimat zurück möchten. Dort brauchen sie die passende Infrastruktur wie Bus- und Bahnanbindungen, Breitbandanschlüsse, Einkaufsmöglichkeiten sowie Freizeit- und Sportangebote.
Die Kinder und Jugendlichen selbst wünschen sich ausreichend Freizeitmöglichkeiten in ihrer Nähe sowie Freiräume in ihrem Heimatort, in denen sie Zeit mit Gleichaltrigen verbringen können. Für die Schule wünschen sie sich weniger Ausfall und mehr Lehrpersonal sowie einen Lehrplan, der sich stärker an ihrer (späteren) Lebenswirklichkeit orientiert. Ganz wichtig ist schon für Kinder Mitbestimmung. Die Befragten fordern mehr Möglichkeiten zur Mitgestaltung politischer und gesellschaftlicher Prozesse, beispielsweise in Form von Kinder- und Jugendparlamenten. Sie wollen an jenen Entscheidungen beteiligt werden, die sie betreffen.
Dass die Interessen der Jüngsten keineswegs immer Priorität haben, zeigt diese Zahl: Während 1970 das Verhältnis Kinder zu Autos in Deutschland noch bei 1:1 lag, kamen 2017 auf ein Kind bereits 3,5 private Pkw. Damit sind sichere Kinderwege und Orte verloren gegangen und die Möglichkeiten der Kinder, eigenständig mobil zu sein.
Die Lausitz auf Platz 2: Anteil der Familien mit Kindern unter 18 Jahren an der Gesamtbevölkerung in Prozent. Quelle: Familienbericht Brandenburg 2024
Familien in Deutschland: ein Überblick in Zahlen
- In Deutschland leben rund 8,5 Millionen Familien mit 14,2 Millionen minderjährigen Kindern.
- Davon leben 1,6 Millionen (19 Prozent) in Ostdeutschland und 6,9 Millionen Familien in Westdeutschland.
- In 13 Prozent der Familien leben drei oder mehr Kinder.
- Gut 43 Prozent der Familien in Deutschland mit minderjährigen Kindern sind eingewandert oder haben mindestens einen Elternteil, der nicht in Deutschland geboren ist.
- Die Bevölkerung in Brandenburg wird immer älter. Mit einem Durchschnittsalter von 47,1 Jahren hatte Brandenburg 2022 die viertälteste Bevölkerung in Deutschland. Die Migration konnte diese demographische Entwicklung ein wenig aufhalten, da Zugewanderte in der Regel jünger sind als der Bevölkerungsdurchschnitt.
- Gefragt danach, wer ihnen in schwierigen Zeiten helfen kann, sagen im Bevölkerungsdurchschnitt 82 Prozent, dass sie diese Personen in der Familie finden würden.
- Zwei Drittel der befragten Eltern mit minderjährigen Kindern und damit mehr als der Bevölkerungsdurchschnitt finden es wichtig, mehr Entlastung vom Staat zu erhalten.
- In Deutschland sind 63 Prozent der erwerbstätigen Mütter mit einem Kind unter sechs Jahren in Teilzeit erwerbstätig und damit eine Ausnahme in Europa.
- Mütter in Ostdeutschland sind häufiger erwerbstätig und arbeiten mehr Wochenstunden als westdeutsche Mütter.
- Für rund 86 Prozent der Unternehmen sind familienfreundliche Maßnahmen bedeutsam – vor allem, um qualifizierte Beschäftigte im Unternehmen zu halten.
- 7,4 Prozent der Familien in Deutschland leben in großer Armut, 2020 lag der Wert bei 5 Prozent. Etwa 15 Prozent der Kinder in Deutschland sind von Armut bedroht.
- Laut einer Studie von 2022 machen sich rund 32 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen 11 und 17 Jahren Sorgen aufgrund des Klimawandels, 41 Prozent sorgten sich aufgrund des Krieges gegen die Ukraine und 44 Prozent aufgrund von Inflation und drohender Energiekrise.
Was zeichnet eine familienfreundliche Kommune aus?
Bisher nehmen nur wenige Dörfer und Städte explizit die Interessen der jungen Menschen in den Fokus. Vor einigen Jahren gab es noch deutlich mehr Wettbewerbe und Initiativen, die familienfreundliche Kommunen adressiert haben. So wurde Finsterwalde 2018 mit dem 1. Platz beim Wettbewerb zur „kinder- und familienfreundlichen Gemeinde“ des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Den Wettbewerb gibt es nicht mehr. Auch die Zertifizierung als „Familiengerechte Kommune“ durch die Bertelsmann-Stiftung wurde eingestellt. Dabei sollte das Thema angesichts des demographischen Wandels, des Fachkräftemangels und des Standortwettbewerbs weiter eine wichtige Rolle spielen. Denn wo Familien fehlen, dort fehlen Arbeitskräfte und Kaufkraft, Kinder für Schulen und Kitas, Mitglieder in Vereinen, zahlende Gäste in Zoos, Schwimmbädern, Kinos, Museen.
Kommunen, die attraktiv für Familien sein wollen, sollten deren Interessen in den Blick nehmen und sich an den von der UN festgeschriebenen Kinderrechten orientieren. Dazu gehören, dass sie Schutz vor Gewalt und Missbrauch bieten, Kindern ein gesundes Aufwachsen ermöglichen, den Zugang zu guter und inklusiver Bildung, dass sie in einer sauberen Umgebung leben, dass sie Orte zum Spielen haben, dass sie unabhängig von Einkommen, Religion und Herkunft gleiche Chancen haben und dass sie mitentscheiden dürfen.
Familienfreundliche Kommunen sollten:
- Familiengerechtigkeit im Rahmen der Stadtentwicklungsplanung verbindlich berücksichtigen
- ein familienpolitisches Gesamtkonzept mit regelmäßiger Berichterstattung erstellen
- eine zentrale Anlaufstelle für die Anliegen
- von Familien (Familienbüro/Familienrathaus) einrichten
- die Situation pflegender Angehöriger verbessern
- eine ehrenamtliche, familiennahe, generationsübergreifende Tausch- und Dienstleistungsbörse einrichten
- Gestaltungsspielräume für Jugendliche schaffen
- Möglichkeiten der Kinder- und Jugendbeteiligung schaffen, möglichst mit einem eigenen Budget
- Konzepte für familiengerechtes Wohnen erarbeiten
- Infrastruktur (z.B. Verkehr) auf Familiengerechtigkeit prüfen
- ihr Verwaltungshandeln am Kindeswohl ausrichten
- ausreichend Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten für alle Generationen schaffen
- eine Stelle speziell für die Anliegen der Jüngsten schaffen, z.B. Kinder- und Jugendbeauftragte
Empfang für die Jüngsten: Einige Städte – wie in diesem Fall Senftenberg – begrüßen neugeborene Babys und ihre Familien mit einem Empfang und einem kleinen Präsent. Foto links: Steffen Rasche, Foto rechts: Andrea Budich
So familienfreundlich sind Lausitzer Kommunen
Einige Kommunen in der Lausitz haben sich bereits auf den Weg gemacht. So gilt die Stadt Senftenberg als Vorreiter: Sie ist die einzige offiziell als kinderfreundlich zertifizierte Gemeinde in der Lausitz. Seit 2012 engagiert sich die Stadtspitze dafür, die Rechte von Kindern in der Praxis zu berücksichtigen. So wurde ein Aktionsplan beschlossen, der Maßnahmen zum Schutz, zur Förderung sowie zur Beteiligung für die Senftenberger Kinder enthält. Dazu gehören unter anderem ein Kinder- und Jugendparlament, ein Kinderrechte-Koffer für Schulen, ein Begrüßungsempfang für Neugeborene und ihre Eltern und die Beteiligung von Kindern bei der Planung von Spielplätzen.
Die Stadt Herzberg beteiligt sich als Modellstadt am Projekt „Familienfreundliche Städte und Gemeinden“ des Instituts für angewandte Familien-, Kindheits- und Jugendforschung an der Universität Potsdam. Ein Ergebnis ist bereits das Konzept für den Aufbau einer Akademie für Popularmusik und kulturelle Bildung, verbunden mit weiteren Angeboten für Jugend und Vereine. Finsterwalde wurde 2018 als familienfreundliche Kommune ausgezeichnet. Die Stadt macht Vieles für Familien – von speziellen Veranstaltungen über Eltern-Kind-Treffs bis hin zu einem regen Vereinsleben.
Einige Kommunen begrüßen die Jüngsten mit einem kleinen Empfang und einem Geschenk, andere bieten die Möglichkeit, einen Baum für jedes Babys zu pflanzen. In Forst gibt es die Babyrosenaktion. Eltern der im zurückliegenden Jahr geborenen Forster Babys können sich als Symbol der Heimatverbundenheit für ihr Kind eine Rose für die Pflanzung im Rosengarten aussuchen. Ergänzt werden diese Initiativen um Willkommenspräsente und Familienrabatte durch kommunale Wohnungsunternehmen und die Ausweisung von Bauland, das vor allem von Familien nachgefragt wird. So sind aktuell allein in Cottbus mehr als ein Dutzend Eigenheimstandorte in Planung bzw. Umsetzung.
Dass es manchmal auch das Engagement der Eltern braucht, um mehr Familienfreundlichkeit in der Kommune zu erreichen, zeigt der Elternbeirat Cottbus. Dieser hat sich 2016 als Initiative gegen die Erhöhung der Kitagebühren in der Stadt gegründet. Die Elternvertreter haben immer wieder größere Protestaktionen organisiert, die auch durch die lausebande begleitet wurden und werden. Mit der Abschaffung der Elternbeiträge für Kitakinder in Brandenburg haben sich die Schwerpunkte verschoben. Aktuelle Themen des Cottbuser Beirats sind die Kosten für das Mittagessen, die Fachkräftesituation und der Betreuungsschlüssel. Die Cottbuser Eltern beteiligen sich jährlich am Kitakollaps – einem brandenburgweiten Aktionstag für mehr Qualität in Kita und Hort.
Für jene zehn Kommunen im lausebande-Erscheinungsgebiet, in denen mindestens 10.000 Menschen leben, haben wir die Familienfreundlichkeit in Zahlen gepackt. Wir haben nach Kitas und Schulen, Freizeiteinrichtungen, Spiel- und Sportplätzen, großen Arbeitgebern sowie Initiativen speziell für Familien gefragt. Die Ergebnisse haben wir in Steckbriefen zusammengefasst (ab S. 75). Dort können Familien auf einen Blick sehen, was ihre Heimatstadt ihnen zu bieten hat.
Das Netzwerk Gesunde Kinder war auch beim jüngsten Babyempfang in Senftenberg mit einem Infostand vor Ort. Foto: Andreas Budich/ Stadt Senftenberg
Überregionale Angebote
Zu den vorgestellten Angeboten auf kommunaler Ebene kommen jene Initiativen, Projekte und Mittel, die von Landkreis, Land oder Bund gefördert werden und die ebenfalls Familien zugutekommen. Wir stellen die wichtigsten vor.
Netzwerk Gesunde Kinder: Dieses vom Land Brandenburg geförderte Projekt ist deutschlandweit einzigartig und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Das Netzwerk Gesunde Kinder startete 2006 in drei Modellregionen und ist heute landesweit eine wichtige Anlauf- und Beratungsstelle für junge Familien. Die knapp 1.000 ehrenamtlichen Familienpaten und -patinnen begleiten Familien in den ersten drei Lebensjahren ihres Kindes und bereits während der Schwangerschaft. Sie geben nützliche Informationen zur kindlichen Gesundheit und Entwicklung und verweisen auf Kurse und Veranstaltungen. Das Angebot ist für die Familien kostenfrei. In den heute 21 Regionalnetzwerken kooperieren lokale Partner aus den Bereichen Bildung, Gesundheit und Familie. In der Lausitz verfügt jeder Landkreis und die Stadt Cottbus über ein solches Netzwerk. Seit Bestehen der „lausebande“ im Frühjahr 2011 unterstützen wir das Netzwerk. In jeder Ausgabe findet sich ein Ratgeber-Thema des Netzwerks für Eltern.
Frühe Hilfen: Nach einem ähnlichen Prinzip wie das Netzwerk Gesunde Kinder funktionieren die vom Bund geförderten Frühen Hilfen. Sie vereinen kostenlose Angebote für Schwangere und Familien mit Kindern bis drei Jahre. Dazu gehören u.a. Willkommensbesuche nach der Geburt oder die Vermittlung zu Elterntreffs, Beratungsstellen und Schreiambulanzen. Bei Bedarf werden Familienhebammen, Kinderkrankenpflegende oder Familienpaten vermittelt. Koordiniert werden diese Angebote von den Landkreisen und kreisfreien Städten. Den Kontakt für ihren jeweiligen Wohnort finden Familien über die Suchfunktion auf www.elternsein.info.
Lokale Bündnisse für Familie: Diese bundesweite Initiative wurde 2004 vom Bundesfamilienministerium ins Leben gerufen. Mittlerweile engagieren sich in ganz Deutschland etwa 300 Lokale Bündnisse für Familie. Ihr wichtigstes Ziel: vor Ort familienfreundliche Arbeits- und Lebensbedingungen schaffen bzw. ausbauen. Dazu arbeiten mehrere Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung in einem Bündnis zusammen, darunter Unternehmen, Kommunen, Wirtschaftsverbände, Schulen, Kitas, Vereine, Wohlfahrtsverbände, Kirchen und Hochschulen. In der Lausitz gibt es zehn solcher Bündnisse – mit sehr unterschiedlich ausgeprägter Aktivität.
Kleiner Pass, große Wirkung: Übergabe der Gelder aus dem FerienSpaßPass Saison 2024 in Cottbus. Foto: Johannes Zantow
Communities That Care: Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz beteiligt sich seit November am Präventionsprogramm „Communities That Care – Gemeinsam für ein sicheres und gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen“. Das deutschlandweite Bündnis setzt sich für ein sicheres und gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen ein. Durch Schutzfaktoren und langfristige Präventionsstrategien sollen Risikofaktoren verringert und Kinder besser geschützt werden. Anfang 2025 erfolgte dazu eine Befragung von Jugendlichen ab Klasse 7 zu Themen aus ihrer Lebenswelt, diese wird derzeit ausgewertet.
elina-App: Der Landkreis Elbe-Elster hat in den vergangenen Jahren die elina-App entwickelt, die Informations- und Unterstützungsangebote für Schwangere und Eltern mit Kleinkindern bündelt. Sie enthält Checklisten, Wissensbeiträge und Ratgeber zu den Themen Schwangerschaft, Geburt und Familienzeit. Nach und nach soll die App auf weitere Landkreise in Brandenburg ausgeweitet werden. Seit 2023 ist sie in Teltow-Fläming verfügbar, im Sommer soll der Landkreis Oberspreewald-Lausitz folgen.
Familiendatenbank Sachsen: Seit 2020 hat der Freistaat eine Datenbank speziell für Familien. Unter www.fabisax.sachsen.de können Familien lokale Bildungs- und Beratungsangebote zu Themen rund um die Familie online suchen. Die eingestellten Angebote externer Anbieter reichen von professionellen Beratungen über Eltern-Kind-Kurse und Selbsthilfegruppen bis zu Treffen mit Gleichgesinnten. Bei der Online-Suche in der Datenbank kann nach mehreren Kriterien gefiltert werden.
Dieser neue Spielpatz im Senftenberger Ortsteil ist ein Musterbeispiel für Mitbestimmung. Die Wünsche der Kinder wurden vorab in einer Kinderkonferenz gesammelt. Foto: Stadt Senftenberg
Landeserziehungsgeld Sachsen: Mit dem Landeserziehungsgeld unterstützt der Freistaat jene Eltern, die nach der Geburt ihres Kindes länger als 14 Monate zu Hause bleiben möchten, um ihr Kind selbst zu betreuen und zu erziehen. Diese können im zweiten oder im dritten Lebensjahr auf Antrag das Landeserziehungsgeld erhalten. Dieses ist einkommensabhängig, je nach Zahl der Kinder gibt es maximal 150 bis 300 Euro monatlich für höchstens zwölf Monate.
Förderung Kinderwunschbehandlung: Der Freistaat Sachsen gehört zu den wenigen Bundesländern, die ungewollt kinderlosen Paaren bei einer künstlichen Befruchtung finanziell unter die Arme greifen. Bisher konnten sie eine anteilige Förderung von Bund und Land beantragen. Der Bund hat die Förderung eingestellt, Sachsen zahlt weiterhin bis zu 900 Euro. Brandenburg zahlt einen solchen Zuschuss nicht.
Familienpass Sachsen: Der Familienpass ermöglicht bestimmten Familien kostenfreien Eintritt in kulturelle Einrichtungen des Freistaates: Museen, Schlösser und Burgen. Anspruch darauf haben – unabhängig vom Einkommen – Paare mit mindestens drei Kindern, Alleinerziehende mit mindestens zwei Kindern und Familien mit einem schwerbehinderten Kind.
Zuschuss zum Familienurlaub: Sowohl Sachsen als auch Brandenburg fördern einkommensschwache Familien mit einem Zuschuss zum Familienurlaub. Brandenburg zahlt 10 Euro pro Urlaubstag und Familienmitglied für höchstens 13 Übernachtungen. Unterkunft und Urlaubsziel können weltweit frei gewählt werden, private Unterkünfte werden nicht bezuschusst. In Sachsen gibt es 11 Euro pro Tag und Familienmitglied für bis zu 13 Übernachtungen. Der Urlaub muss in einer anerkannten Familienferienstätte in Deutschland gebucht werden.
Familien-Stiftung: Beide Bundesländer haben eine Stiftung eingerichtet, mit der Familien in Notsituationen unterstützt werden können: in Sachsen die „Stiftung Hilfe für Familien, Mutter und Kind“, in Brandenburg die „Stiftung Hilfe für Familien in Not“. Sie helfen Schwangeren, Alleinerziehenden und Eltern, die unverschuldet in eine Notsituation geraten sind, beispielsweise durch Unfall, Krankheit oder einen Todesfall. Die Hilfe kann in Form von Anschaffungen (z.B. einer Waschmaschine oder Erstausstattung), durch Spenden oder durch ein zinsloses Darlehen erfolgen.
Gesetzliche Grundlagen
Die UN-Kinderrechtskonvention, zu deren Umsetzung sich Deutschland verpflichtet hat, billigt Kindern in Artikel 12 ein Recht auf Beteiligung zu. Gleichwohl dürfen Kinder und Jugendliche unter 16 bzw. 18 Jahren in Deutschland nicht wählen. Damit sind sie vom wichtigsten demokratischen Grundrecht ausgeschlossen. Um sie dennoch an politischen Entscheidungen zu beteiligen, bleibt ihnen die kommunale Ebene: der Ort, das Dorf bzw. die Stadt, in der sie leben. Hier gehen sie mit ihren Eltern spazieren, treffen Freunde, spielen mit Kumpels, gehen zur Kita und zur Schule: „An der Gestaltung dieser Lebenswirklichkeit mitzuwirken, hat einen starken demokratischen Bezug. Eine Identifikation mit dem Lebensumfeld wird durch eigenes Mitgestalten verstärkt und das Gefühl der Selbstwirksamkeit innerhalb einer demokratischen Gemeinschaft gefördert“, heißt es in einem Rechtsgutachten des Deutschen Kinderhilfswerks von 2022, in dem die Beteiligungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen untersucht wurden.
Brandenburg und Sachsen ermöglichen in ihrer Kommunalverfassung bzw. Gemeindeordnung jungen Menschen ein Beteiligungsrecht. Demnach soll die Gemeinde Kindern und Jugendlichen in allen sie berührenden Angelegenheiten Beteiligungs- und Mitwirkungsrechte ermöglichen. Im Ermessen der Gemeinde steht, welche Form dafür gewählt wird. So kann die Beteiligung auf kommunaler Ebene institutionalisiert erfolgen, beispielsweise über ein Kinderparlament bzw. einen Jugendbeirat. Einen solchen gibt es in der Lausitz unter anderem in Senftenberg, Cottbus, Forst, Weißwasser und Hoyerswerda. Alternativ können Kinder immer dann befragt werden, wenn Entscheidungen anstehen, die sie direkt betreffen. Dies beispielsweise hat Guben bei der Neugestaltung eines Spielplatzes gemacht. Im Vorfeld der Umgestaltung hatte die Stadt Kinder zur Ideensammlung aufgerufen. Die in einer Ideenwerkstatt gesammelten Wünsche und Vorstellungen flossen dann auch maßgeblich in die Gestaltung des Spielplatzes ein. Im Senftenberger Ortsteil Hosena hat die Stadt für die Neugestaltung eines Spielplatzes eigens eine Kinderkonferenz einberufen. In Hoyerswerda wurde kürzlich ein öffentlicher Grillplatz eingeweiht, der schon länger von Jugendlichen gewünscht worden war.
Bei ihren vor-Ort-Präsentationen bei Volksfesten und während der Reviertour spricht die Wirtschaftsregion Lausitz auch Familien mit Kindern an – in diesem Fall unterstützt von der Spreenixe. Foto: WRL
Strukturwandel: Hier darf die junge Generation mitentscheiden
17 Milliarden Euro – diese riesige Summe stellt der Bund der Lausitz vom Dreiländereck bis in den Speckgürtel Berlins zur Verfügung, um den Kohleausstieg abzufedern. Doch wer entscheidet eigentlich, welche Projekte mit den Strukturmilliarden umgesetzt werden und dürfen dabei auch die Jüngsten mitreden? Sowohl Brandenburg als auch Sachsen haben einen Fördermittelvergabe-Prozess aufgesetzt, der möglichst viele Akteure aus der Zivilgesellschaft beteiligt. Einige Initiativen und Programme zielen explizit auf die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen in der Lausitz. In Brandenburg hat der Landtag 2022 dazu einen Beschluss gefasst, der eine umfassende Beteiligung junger Menschen am Strukturwandel einfordert. Eine solche Jugendbeteiligung auf Regionalebene ist bundesweit einzigartig. In den vergangenen Jahren sind hierfür passende Strukturen und Programme geschaffen worden.
Mission 2038 ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und wird vom Freistaat Sachsen gefördert. Zum einen gab es Fördermittel für konkrete Projekte junger Menschen. Damit wurden u.a. eine Müllsammelaktion, eine Schuldisco, ein Jugendkino und Treffpunkte für Jugendliche organisiert. Außerdem gibt es Workshops für Jugendliche und für erwachsene Multiplikatoren. Ein weiteres Ergebnis des Projekts ist der Podcast Revierleuchten, der junge engagierte Menschen in den Revieren vorstellt.
LUPO – Jugend im Strukturwandel: Das Projekt, das im sächsischen Teil des Lausitzer Reviers und dort in den sogenannten kernbetroffenen Regionen wirkt, will die Beteiligung junger Menschen auf kommunaler Ebene stärken. Die Projektangebote wie Weiterbildungen, Beratungen und Vernetzung richten sich an Fachkräfte der Jugendarbeit, Beschäftigte der Verwaltung, Stadtratsmitglieder und Bürgermeister, damit diese in ihren Kommunen mehr bzw. neue Wege der Jugendbeteiligung gehen.
Revierwende: Das Strukturwandel-Projekt des DGB adressiert in erster Linie die Angestellten und Gewerkschaften, kümmert sich mit einer bisher zwei Mal durchgeführten Jugendbefragung aber auch um die Perspektiven junger Menschen. Für die Befragung wurden in den beiden zurückliegenden Jahren gut 1.000 junge Menschen auf regionalen Ausbildungsmessen zum Lausitzer Strukturwandel befragt. Außerdem hat das Revierwende-Team gemeinsam mit dem Projekt LUPO und mit der Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz eine Methodenbox zum Strukturwandel entwickelt. Diese Methoden werden auch in eigenen Workshops an Multiplikatoren beispielsweise aus Schulen und Kommunen vermittelt.
RevierUpGrade: Das Projekt wird für drei Jahre vom Bund gefördert und läuft noch bis September 2025. Ziel ist eine stärkere Beteiligung der Jugend im Transformationsprozess im Lausitzer und im Mitteldeutschen Revier. Dazu ist das Team viel in den Revieren unterwegs, organisiert Workshops, Exkursionen, Weiterbildungen, FutureLabs. Anfang Juli organisiert das Team das „Beweg Was Festival“ in Cottbus für junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren.
Heiko Jahn (WRL), Ministerin Kathrin Schneider, Martin Wille (Europaverein Dahme-Spreewald e.V.), Existenzgründerin Julia Korensky und Schüler der Grundschule Sonnewalde (v.l.n.r.) tauschen sich über ihre Projekte aus.
Um die jungen Generationen noch besser über Chancen im Strukturwandel zu informieren, will die Wirtschaftsregion Lausitz ihre Imagekampagne, die unter dem Titel „Krasse Lausitz“ bundesweit für den Lausitzer Wandel wirbt, ab 2026 explizit auch auf Kinder und Jugendliche ausrichten, indem junge Menschen auf die Kampagnensteuerung Einfluss nehmen können. Die Initiative „Junge Lausitz“ ist schon heute Teil des Lenkungskreises der Kampagne und hat die Belange der jungen Generation im Blick. Auch im Werkstattprozess, der die regionalen Projekte für die Strukturmilliarden auswählt, wird darauf geachtet: In jeder Werkstatt der Wirtschaftsregion ist das Kompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg mit einer Person vertreten. So soll sichergestellt werden, dass bei der Auswahl und Qualifizierung von Projekten auch die Perspektiven und Interessen von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt werden.
Mit dem Teilhabefonds Brandenburg gibt es seit 2024 ein Förderprogramm, das sich an zivilgesellschaftliche Akteure wie Vereine, Schulen und Kitas richtet und das in einer Wettbewerbskategorie explizit Kinder und Jugendliche adressiert. So konnte über den Teilhabefonds an einer Oberschule in Döbern ein Projekt zur beruflichen Orientierung umgesetzt werden, in dem Jugendliche der 7. Klassen handwerkliche und technische Fertigkeiten erlernen und regionale Ausbildungsunternehmen kennenlernen. In einem anderen Projekt konnten die fünften Klassen aus der Grundschule Sonnewalde bei einem Wandertag in den Tagebau Welzow die Hintergründe des Strukturwandels praktisch erleben.
Doch erfüllen all diese Programme tatsächlich ihren Zweck? Genau das hat das Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit untersucht. Für eine 2024 veröffentlichte Studie wurden einige dieser Programme daraufhin untersucht, inwieweit es Jugendlichen möglich ist, beim Transformationsprozess mitzuwirken. Das Ergebnis: Es gibt Beteiligungsprozesse, diese sind gut gestaltet und die dabei hervorgebrachten Ideen junger Menschen werden von der Politik anerkannt. Allerdings fehlt es an Strukturen, um diese Vorschläge am Ende auch in Entscheidungsgremien einfließen zu lassen: „Dabei geht es den jungen Menschen nicht darum, dass ihre Vorschläge eins zu eins umgesetzt werden. Sie sind aber frustriert, wenn sie keine konkrete Rückmeldung erhalten, warum eine Idee nicht umgesetzt wird“, sagt Studienautor David Löw-Beer. Er empfiehlt eine intensivere Vorbereitungsphase auf partizipative Prozesse sowohl der jungen Menschen als auch der politischen Entscheidungstragenden – und zwar bezüglich der Erwartungen und Verantwortlichkeiten. Zugleich gehe es nicht nur darum, Raum zur Verfügung zu stellen, sondern Erwachsene müssten für Veränderungen offen sein. Die Studie hat außerdem gezeigt, dass Jugendliche beim Wandel viel Wert legen auf die Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und demokratische Teilhabe.
Strukturwandel: So profitieren Familien
Dass trotz aller Hürden bei der Beteiligung der Jüngsten auch Familien vom Strukturwandel profitieren, zeigt die Tabelle am Beitragsende. Darin haben wir von den hunderten geförderten Projekten nur jene aufgeführt, die Familien im lausebande-Verbreitungsgebiet direkt betreffen: Investitionen in Kitas und Schulen sowie in Schwimmbäder und Zoos, Museen und Theater, Kultur- und Jugendzentren. Denn mit dem Strukturwandel wird auch all das, was der Staat gemeinhin als Daseinsfürsorge bezeichnet, ausgebaut. Allein die in der Tabelle aufgeführte Projekte haben ein Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als 440 Millionen Euro, davon sind etwa 90 Prozent Fördermittel.
Strukturwandelprojekte Brandenburg
Strukturwandelprojekte Sachsen
Dazu kommen noch unzählige Projekte aus dem Bereich Wirtschaft und Forschung, von denen Familien indirekt profitieren. Allein in den Vorzeige-Wandelprojekten wie dem Deutschen Zentrum für Astrophysik in Görlitz, dem ICE-Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn, dem Lausitz Science Park und der Universitätsmedizin in Cottbus entstehen Arbeits-, Ausbildungs- und Studienplätze im fünfstelligen Bereich, in fast allen Branchen und Qualifikationen. Kaum eine andere Region in Deutschland steht vor einem solchen Aufbruch. Auch abseits dieser Leuchttürme entstehen berufliche Perspektiven beispielsweise in Behördenstandorten in Weißwasser und Hoyerswerda, in neuen oder erweiterten Bundeswehrstandorten in Bernsdorf unweit von Hoyerswerda oder Holzdorf bei Herzberg.
Unter dem Stichwort „Net Zero Valley“ bekommt der Wandel derzeit ein grünes Sahnehäubchen, das die Region tatsächlich zum europaweiten Vorreiter für Dekarbonisierung und Energiewende machen könnte. Mitte März hat die Lausitz in Brüssel bei der EU ihren Antrag zur Ausweisung eines bundesländerübergreifenden Net Zero Valley eingereicht. Hat die Bewerbung Erfolg, könnten damit viele Vorteile für die Region wie schnellere Genehmigungsverfahren und bessere Förderquoten für Unternehmen einher gehen. Ziel ist, dass die Lausitz die erste grüne Wirtschaftsvorteilsregion Europas dieser Art und damit Vorreiter auf dem Weg zu einem klimaneutralen Europa wird.
Nachmachen erwünscht – Praxisbeispiele aus anderen Regionen
Abschließend schauen wir für dieses Titelthema über den Tellerrand. Dazu haben wir außerhalb der Lausitz nach Kommunen gesucht, die sich besonders für Familien, Kinder und Jugendliche engagieren. Die sechs hier vorgestellten Projekte stehen beispielhaft für das, was Kommunen leisten können, wenn sie wollen – oft auch ohne großes finanzielles Budget. Nachmachen ist ausdrücklich erwünscht.
Foto: Stadt Hamm/Hübner
Hamm: Familienrathaus & Familienbeirat
„Wir wollen familienfreundlichste Stadt Deutschlands werden.“ Das verkündete Marc Herter kurz nach seiner Wahl zum Oberbürgermeister von Hamm im Jahr 2020. Bereits mit der ersten Beschlussvorlage begann er mit der Umsetzung: Die Kitagebühren wurden in der 180.000-Einwohner-Stadt halbiert. Außerdem wurde eine Familienbefragung durchgeführt und ein Familienbeirat etabliert. Mit ihm entstand die Idee vom Familienrathaus. 2023 wurde es eröffnet – das erste und bisher einzige in Deutschland. Dort sind alle Serviceangebote und Leistungen für Familien unter einem Dach gebündelt – vom Standesamt, über Kindergeld und Elterngeld bis hin zu Kinderbetreuung, können Familien hier alle Anliegen klären, während der Nachwuchs die Spielecke nutzt. Das lästige Behördenlaufen ist in Hamm damit beendet worden. Im Internet finden Familien die digitale Variante des Familienrathauses. Und so ist das westfälische Hamm auf seinem Weg zur familienfreundlichsten Stadt ein gutes Stück vorangekommen.
Wolfsburg: Digitale Bildungsplattform & Kinderbeauftragte
2009 wurde Wolfsburg als familienfreundlichste Stadt Niedersachsens ausgezeichnet. Außerdem beteiligt sich die 128.000 Einwohner zählende Stadt am Programm Kinderfreundliche Kommunen. Sie hat die Kinderrechte sukzessive in das Verwaltungshandeln integriert. So werden Ratsvorlagen auf Kinderwohlvorrang geprüft. Ebenso gehören ein Kinderbeirat, ein Jugendbeirat und eine Kinder- und Jugendkommission zu den erfolgreich umgesetzten Maßnahmen. In Wolfsburg wird die junge Generation bei sämtlichen räumlichen Planungen der Stadt beteiligt, sofern ihre Rechte und Interessen betroffen sind. Die Stadt hat eine Kinderbeauftragte, die all das sicherstellt. 2022 wurde die digitale Bildungsplattform Wolfsburger Lupe gestartet. Dort finden sich lokale Bildungsangebote, Ratgeber und ein Kita- und Schulfinder. Finanziert wurde das Portal über das Bundesprojekt Smart Cities.
Foto: Stadt Bad Oldesloe
Bad Oldesloe: Kinderrechtepark & Weihnachtsmannwecken
Im deutschen Grundgesetz sind sie bis heute nicht verankert, im schleswig-holsteinischen Bad Oldesloe haben sie einen eigenen Park bekommen: die UN-Kinderrechte. Der 2010 eröffnete Kinderrechtepark erhält regelmäßig ein neues Kunstwerk, das eines der zwölf Kinderrechte symbolisiert. Gestaltet werden sie von Kita-Kindern aus der 25.000 Einwohner zählenden Kommune. Umgesetzt wird das Projekt von der Stadt und dem Kinderschutzbund. Weitere Projekte, mit denen Kinder und Jugendliche direkt angesprochen werden, sind legale Graffiti-Wände und regelmäßige offene Graffiti-Angebote. Außerdem wurde 2005 auf Wunsch von Jugendlichen ein Skate-Park errichtet, der bis heute junge Menschen auch aus der Umgebung anzieht. Jährlicher Höhepunkt für Familien mit jüngeren Kindern ist das Weihnachtsmannwecken zum Einläuten der Adventszeit. Singend und tanzend rufen die Oldesloer Kinder auf dem Markplatz vor dem Rathaus den bärtigen Mann, um ihn aus dem Winterschlaf zu wecken.
Hattingen: Notinseln & Wickelräume
Das Lokale Bündnis für Familie in Hattingen im Ruhrgebiet zeigt, wie man Familienfreundlichkeit auch mit wenig finanziellen Ressourcen umsetzen kann. Das Bündnis, das seit 2006 besteht und etwa 60 Partner zählt, trifft sich vier Mal im Jahr und versucht, Baby-, Kinder- und Familienfreundlichkeit im kommunalen Alltag umzusetzen. Notinsel-Aufkleber an Geschäften und öffentlichen Einrichtungen zeigen Kindern, dass sie hier Hilfe bekommen, wenn sie ein Problem haben. Ebenfalls mit Aufklebern werden jene Orte gekennzeichnet, in denen Eltern mit Babys willkommen sind und in denen sie die Möglichkeit haben, ihr Kind zu stillen oder zu wickeln. Dazu wurden Rückzugsräume auch im Rathaus, im Jugendamt und in der Volkshochschule der 26.000 Einwohner-Stadt geschaffen. Höhepunkt der Bündnis-Arbeit ist das jährliche Familienfest, das immer im Wechsel an einer der Grundschulen in der Stadt veranstaltet wird und das Familien einen niedrigschwelligen Zugang zu Beratungs- und Informationenangeboten rund um das Thema Familie ermöglicht.
Brühl: Bespielbare und besitzbare Stadt
Die Stadt Brühl in Nordrhein-Westfalen hat ebenfalls einen spannenden Ansatz für mehr Familienfreundlichkeit entwickelt. 2017 hat die Stadt mit knapp 48.000 Einwohnern das Projekt „Bespielbare und besitzbare Stadt“ ins Leben gerufen. Dafür wurden in der Innenstadt über 200 Objekte wie abgeschrägte Sitzobjekte, Hüpfspiele, Fußabdrücke, Rechenraupen, ein Bücherwurm und ein Fernrohr installiert. Darüber hinaus fördert die Kommune gemeinsam mit dem Kinderschutzbund die Mobilität von Kindern. Dafür werden breite Fuß- und Radwege, Tempo 30-Zonen sowie verkehrsberuhigte Bereiche geschaffen. Weitere Projekte für mehr Familienfreundlichkeit sind der „Lieblingsplatz“, ein Begegnungs- und Beratungsort für Familien und das „Spielmobil Kuntibunt“. Das ist ein rollender Spielplatz, der jedes Jahr zwischen Mai und Oktober an 60 bis 100 Terminen durch die Stadt fährt und an immer wechselnden Orten Fahrzeuge, Sandspielzeuge, eine Kinderküche, Geschicklichkeitsspiele, Ball- und Wurfspiele, Schaukeln, ein Babylaufgitter und ähnliches aufbaut.
Neustadt/Sachsen: Politik am Grill & Jugend-Stammtisch
Eine Teenieparty, ein Sommerkino und eine sanierte Skateranlage – das sind die sichtbarsten Erfolge einer aktiven Jugendbeteiligung in Neustadt in der Sächsischen Schweiz. Unterstützt von der Kommune, gibt es in dem 12.000 Einwohner-Ort zwei Initiativen, die sich um die Teilhabe junger Menschen bemühen. Das Mehrgenerationenhaus lädt einmal pro Jahr zu „Politik am Grill – Jugend ist gefragt“. In diesem Jahr ist die Bürgermeister-Wahl Thema, der Amtsinhaber, die Kandidaten sowie Stadträte sind zum Würstchen-Essen mit Jugendlichen eingeladen. Beworben wird das Projekt u.a. in den Schulen, in Workshops werden aus Ideen Projekte – so zuletzt die Erneuerung der in die Jahre gekommenen Skateanlage. Ebenfalls auf junge Beteiligung zielt der Jugendstammtisch des Vereins „Gemeinsam für Neustadt“, in dem sich vor allem Gewerbetreibende engagieren. 2024 hat er erstmals eine Teenieparty organisiert, die so erfolgreich war, dass im Mai eine Neuauflage geplant ist. Noch in diesem Jahr soll die Idee des 1. Stammtischs umgesetzt werden: ein Sommerkino.
Lausebanden willkommen?
Gute Argumente Lausitzer Städte & Gemeinden im Überblick.
© Daniela Baumann, istock
Cottbus/Chóśebuz
100.000 Einwohner
- Kita beitragsfrei (ab 3 J.)
- ca. 60 Kitas
- 16 Grundschulen, 3 Gesamtschulen, 4 Oberschulen, 6 Gymnasien, 2 Förderschulen, 2 Oberstufenzentren
- weitere Bildungseinrichtungen: Volkshochschule, Musikschule, Bibliothek, BTU (Kinderuni)
- größte Arbeitgeber: LEAG, CTK, BTU, Deutsche Bahn, Stadtverwaltung
- familienfreundlicher Arbeitgeber Stadtverwaltung: flexible Arbeitszeiten, Aufbau eines Zeitguthabens, Homeoffice-Möglichkeiten, Teilzeitregelungen, Pflegezeit für Angehörige
- Familientreffs & Präventionsangebote: Caritas-Familienzentrum, Diakonie Familientreff carpe diem, Familientreffs der Jugendhilfe, SOS Kinderdorf, Familienzentrum der Stiftung SPI u.a.
- Freizeiteinrichtungen: Tierpark, Parkeisenbahn, Schwimmbad, Kinos, Indoor-Spielplatz, Trampolinhalle, Museen, Planetarium, Staats- und Jugendtheater
- 73 öffentliche Spielplätze, 20 Bolzplätze
- 8 Kinderarztpraxen, Geburtsklinik & Kinderstation vorhanden
- kommunale Wohnungsunternehmen/Genossenschaften: eG Wohnen, Gebäudewirtschaft Cottbus
- Bauland: ja, ca. 15 Eigenheimstandorte
- Beteiligungsmöglichkeiten: ja, projektbezogen
- besonderes Engagement für Familien: Schülerlotsen vor Schulen, Familienstadtplan, jährlicher Familienaktionstag
© Stadt Finsterwalde
Finsterwalde
15.900 Einwohner
- Kita beitragsfrei (ab 3 J.)
- 9 Kitas
- 4 Grundschulen, 2 Förderschulen, 1 Oberschule, 1 Gymnasium
- weitere Bildungseinrichtungen: Volkshochschule, Musikschule, Bibliothek
- größte Arbeitgeber: Elbe-Elster-Klinikum, Kjellberg Finsterwalde Plasma und Maschinen GmbH, Formteil- und Schraubenwerk Finsterwalde GmbH
- familienfreundlicher Arbeitgeber Stadtverwaltung: flexible und familienfreundliche Arbeitszeitmodelle wie Gleitzeit, Teilzeit und die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten
- Familientreffs & Präventionsangebote: städtisches Freizeitzentrum
- Freizeiteinrichtungen: Tierpark, Kino, Schwimmbad, Freibad, Discgolfparcours in der Bürgerheide, Feuerwehrmuseum, Sänger- und Kaufmannsmuseum, Kulturweberei
- 5 kommunale Spielplätze, 1 Sportpark
- 1 Jugendclub
- 2 Kinderarztpraxen, keine Geburtsklinik, keine Kinderstation
- kommunale Wohnungsunternehmen/Genossenschaften: Wohnungsgesellschaft, Wohnungsbaugenossenschaft
- Bauland: derzeit keine neuen Bauplätze in Planung
- Beteiligungsmöglichkeiten: ja, projektbezogen
- besonderes Engagement für Familien: Willkommensgeschenk für Neugeborene, Ausrichtung der Jugendweihe durch die Stadt, vergünstigte Nutzungsentgelte für Sportstätten bei hoher Kinderzahl im Verein
© Patlografie, Patrick Lucia
Forst (Lausitz)
18.000 Einwohner
- Kita beitragsfrei (ab 3 J.)
- 8 Kitas
- 5 Grundschulen, 1 Förderschule, 1 Oberschule, 1 Gymnasium, 1 Oberstufenzentrum
- weitere Bildungseinrichtungen: Volkshochschule, Musikschule, Bibliothek, Grundbildungszentrum
- größte Arbeitgeber: Landkreis Spree-Neiße, Lausitz Klinik Forst, Stadtverwaltung
- familienfreundlicher Arbeitgeber Stadtverwaltung: Gleitende Arbeitszeit ohne Kernarbeitszeit, Teilzeitangebote, mobiles Arbeiten, Kinderbetreuungsangebote
- Familientreffs & Präventionsangebote: Familien – und Nachbarschaftstreff des Paul-Gerhardt-Werkes, SOS Kinderdorf Lausitz Mehrgenerationenhaus Forst
- Freizeiteinrichtungen: Schwimmhalle, Freibad, Schülerfreizeitzentrum NIX e.V.
- 21 öffentliche Spielplätze, 7 Bolz-, Volleyball- und Basketballplätze
- 3 Jugendclubs
- 1 Kinderarztpraxis, Geburtsklinik schließt im Juni, keine Kinderstation
- kommunale Wohnungsunternehmen/Genossenschaften: Forster Wohnungsbaugesellschaft, Forster Baugenossenschaft
- Bauland: ja, Klinger Weg
- Beteiligungsmöglichkeiten: Kinder- und Jugendbeirat
- besonderes Engagement für Familien: Rosenpflanzaktion für Neugeborene, Nutzung Turnhallen für Kindervereinssport kostenfrei, Familientag in der Bibliothek, Familienfest im Rosengarten
© caughtinthe, istock
Guben
16.100 Einwohner
- Kita beitragsfrei (ab 3 J.)
- 8 Kitas
- 2 Grundschulen, 1 Oberschule, 1 Gymnasium
- weitere Bildungseinrichtungen: Volkshochschule, Musikschule, Bibliothek
- größte Arbeitgeber: Naëmi Wilke Stift, Megaflex Schaumstoff GmbH, Indorama (Trevira), Stadtverwaltung
- familienfreundlicher Arbeitgeber Stadtverwaltung: flexible Arbeitszeiten, Vorzüge des TVöD, in vereinzelten Bereichen Möglichkeit auf 1x wöchentlich Homeoffice
- Familientreffs & Präventionsangebote: städtisches Kinder- und Freizeitzentrum, Streetworker, Angebote von Heilsarmee, DRK und Naëmi-Wilke-Stift
- Freizeiteinrichtungen: Industrie- und Stadtmuseum, Plastinarium, Schwimmbad, Freibad (z.Z. geschlossen)
- 14 Spielplätze & Sportplätze, 1 Skaterplatz
- 3 Jugendclubs
- 2 Kinderarztpraxen, keine Geburtsklinik, keine Kinderstation
- kommunale Wohnungsunternehmen/Genossenschaften: Gubener Wohnungsgesellschaft, Gubener Wohnungsbaugenossenschaft
- Bauland: Sprucker Straße & Kaltenborner Straße in Vorbereitung
- Beteiligungsmöglichkeiten: Kinder- und Jugendbeirat
- besonderes Engagement für Familien: Willkommenspaket für Neugeborene, Gutscheine für Zugezogene
© Animaflora, istock
Hoyerswerda
31.000 Einwohner
- Elternbeitrag Kita 8 Stunden: 156 €/Monat
- 17 Kitas
- 4 Grundschulen, 1 Oberschule, 3 Gymnasien, 1 Berufsschulzentrum, 1 Förderschule
- weitere Bildungseinrichtungen: Volkshochschule, Musikschule, Bibliothek, Kulturfabrik, MitMachLabor
- größte Arbeitgeber: Klinikum, AWO, Yados, Lausitzer Werkstätten
- familienfreundlicher Arbeitgeber Stadtverwaltung: flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten, auf Wunsch Teilzeitbeschäftigung, bei Bedarf Langzeitkonto für Sabbatical oder vorzeitigen Ruhestand, Jobrad (inklusive privater Nutzung), Feuerwehr und Leitstelle in 2-Tage-Woche (24-Stunden-Dienste)
- Familientreffs & Präventionsangebote: VDK Familienzentrum; Mehrgenerationshaus „Südtreff“ des Nachbarschaftshilfevereins Hoyerswerda, jährliche Suchtpräventionswoche
- Freizeiteinrichtungen: Zoo, Kino, Computermuseum, Stadtmuseum, Schwimmbad, Krabat-Mühle, Energiefabrik Knappenrode, Trampolinpark, Indoor-Spielplatz
- 74 Spielplätze (ohne Ortsteile)
- 20 Sportstätten
- 7 Jugendclubs
- 4 Kinderarztpraxen, Geburtsklinik & Kinderstation vorhanden
- kommunale Wohnungsunternehmen: Wohnungsgesellschaft, Lebensräume
- derzeit kein Bauland
- Beteiligungsmöglichkeiten: Jugendstadtrat
- besonderes Engagement für Familien: Begrüßungsgeld für Neugeborene, Verkehrslotsen vor Grundschulen, Kinderstadtplan
© Petroos, istock
Lübben
14.600 Einwohner
- Kita beitragsfrei (ab 3 J.)
- 10 Kitas
- 4 Grundschulen, 2 Förderschulen, 1 Oberschule, 1 Gymnasium, 1 Oberstufenzentrum
- weitere Bildungseinrichtungen: Volkshochschule, Musikschulen, Bibliothek, Waldschule
- größte Arbeitgeber: Landkreis Spree-Neiße, Asklepios Fachklinikum, Stadt, Reha-Zentrum Lübben, Klinikum Dahme-Spreewald
- familienfreundlicher Arbeitgeber Stadtverwaltung: flexible Arbeitszeit, mobiles Arbeiten, Radleasing, Unterstützung bei Wohnungssuche und Kitaplatzsuche
- Familientreffs & Präventionsangebote: Mehrgenerationshaus (Berstetreff) ASB, Seelenzeit DRK, Schobertreff (Hoffnungstaler Stiftung Lobetal)
- Freizeiteinrichtungen: Museum & Schloss, Feuerwehrmuseum, Freizeitzentrum „die insel“ der Caritas, Kletterwald, Sportpark, Kino, SpreeLagune, Schlossinsel
- 14 kommunale Spielplätze, 4 öffentliche Sportplätze
- 2 Kinderarztpraxen, Geburtsklinik & Kinderstation vorhanden
- kommunale Wohnungsunternehmen/Genossenschaften: Lübbener Wohnungsbau Gesellschaft, Genossenschaftliche Wohngemeinschaft Lübben
- Bauland: ja
- Beteiligungsmöglichkeiten: JubeLN u.a. in Form von Workshops, Befragungen und Projekten
- besonderes Engagement für Familien: Nutzung Turnhallen für Kindervereinssport und Kitas & Schulen kostenfrei, Verkehrshelfer für Schulanfänger, jährlicher Kindersommer
© Animaflora, istock
Lübbenau
15.800 Einwohner
- Kita beitragsfrei (ab 3 J.)
- 9 Kitas
- 3 Grundschulen, 2 Förderschulen, 1 Oberschule, 1 Gymnasium,
- weitere Bildungseinrichtungen: Volkshochschule, Musikschulen, Bibliothek
- größte Arbeitgeber: EMIS Electrics, Rabe Spreewälder Konserven
- familienfreundlicher Arbeitgeber Stadtverwaltung: flexible Arbeitszeit, mobiles Arbeiten, Gleitzeit
- Familientreffs & Präventionsangebote: Begegnungsstätten der AWO, Kindertreff der WIS
- Freizeiteinrichtungen: Schwimmbad Spreewelten, Spreewaldmuseum, Freilandmuseum Lehde, Kulturzentrum Gleis 3
- Spielplätze & Sportplätze: k.A.
- 1 Kinderarztpraxis, keine Geburtsklinik, keine Kinderstation
- kommunale Wohnungsunternehmen/Genossenschaften: WIS Wohnungsbaugesellschaft, GWG Lübbenau
- Bauland: k.A.
- Beteiligungsmöglichkeiten: Jugendstadtforum, Malwettbewerbe, Bürgermeistersprechstunden
- besonderes Engagement für Familien: Willkommensgeschenk für Neugeborene
© Tourismusverband Lausitzer Seenland - Katja Wersch
Senftenberg
24.200 Einwohner
- Kita beitragsfrei (ab 3 J.)
- 17 Kitas & Horte
- 4 Grundschulen, 2 Förderschulen, 2 Oberschule, 1 Gymnasium
- weitere Bildungseinrichtungen: Volkshochschule, Musikschule, Bibliothek, BTU
- größte Arbeitgeber: Klinikum Niederlausitz, Landkreis, Stadtverwaltung, LMBV, Züblin Stahlbau
- familienfreundlicher Arbeitgeber Stadtverwaltung: k.A.
- Familientreffs & Präventionsangebote: Caritas, Familienzentrum Fröbel, Freizeitzentrum Pegasus
- Freizeiteinrichtungen: Tierpark, Waldbad, Schwimmbad (z.Z. geschlossen), Theater, Familienpark Großkoschen, Eislaufhalle
- 30 Spielplätze, 7 Sportplätze
- 5 Jugendclubs
- 3 Kinderarztpraxen, keine Geburtsklinik, keine Kinderstation
- kommunale Wohnungsunternehmen/Genossenschaften: Kommunale Wohnungsgesellschaft, Wohnungsbaugenossenschaft
- Bauland: k.A.
- Beteiligungsmöglichkeiten: Kinder- und Jugendparlament
- besonderes Engagement für Familien: zertifiziert als „Kinderfreundliche Kommune“, u.a. Babyempfang, Brotbüchsen für Schulanfänger, weitere Beteiligungsformate
© Andreas Franke
Spremberg
21.800 Einwohner
- Kita beitragsfrei (ab 3 J.)
- 17 Kitas
- 4 Grundschulen, 2 Förderschulen, 1 Oberschule, 1 Gymnasium, 1 Berufsschulzentrum
- weitere Bildungseinrichtungen: Volkshochschule, Musikschule, Bibliothek
- größte Arbeitgeber: Hamburger Containerboard, LEAG, BWS, Krankenhaus
- familienfreundlicher Arbeitgeber Stadtverwaltung: Teilzeitarbeit, flexible Arbeitszeitgestaltung (in den meisten Bereichen), mobiles Arbeiten
- Familientreffs & Präventionsangebote: 2 Mehrgenerationenhäuser, Mehrgenerationenzentrum der SPI-Stiftung Am Bergschlösschen, Albert-Schweitzer-Familienwerk
- Freizeiteinrichtungen: Heidemuseum & Schloss, Freilichtbühne, Schwimmhalle (z.Z. geschlossen), 2 Freibäder, Kino
- 24 öffentliche Spiel- und Bolzplätze, 4 kommunale Sportplätze, 1 Skateranlage
- 8 Jugendclubs
- 2 Kinderarztpraxen, keine Geburtsklinik, keine Kinderstation
- kommunale Wohnungsunternehmen/Genossenschaften: Gesellschaft für Wohnungsbau, Lausitzer Bergarbeiter-Wohnungs¬genossenschaft Brandenburg, Spremberger Wohnungsbaugenossenschaft, Lausitzer Bergarbeiter-
- Wohnungsgenossenschaft Brandenburg
- derzeit kein Bauland
- Beteiligungsmöglichkeiten: Kinder- und Jugendbeirat
- besonderes Engagement für Familien: jährlicher Babyempfang durch die Bürgermeisterin
© Raik Lemme
Weißwasser
15.100 Einwohner
- Elternbeitrag Kita 8 Stunden: 124 €/Monat
- 7 Kitas
- 3 Grundschulen, 1 Oberschule, 1 Gymnasium, 1 Berufsschulzentrum, 1 Schule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, 1 Schule mit Förderschwerpunkt Lernen, 1 Freie Alternativschule Weißwasser
- weitere Bildungseinrichtungen: Volkshochschule, Musikschule, Bibliothek, private Bildungsinstitute
- größte Arbeitgeber: Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Stölzle, Willms
- familienfreundlicher Arbeitgeber Stadtverwaltung: mobiles Arbeiten bis zu 2 Tage/Woche, flexible Arbeitszeiten
- Familientreffs & Präventionsangebote: StattRand, Schlupfwinkel & Lausitzer Bildungsgesellschaft, Begegnungsstätte e.V., DRK Eltern- und Familienbildungszentrum, TELUX, Impuls e. V., Lebenshilfe, Sozialteam, Korczakhaus,
- Diakonie, Caritas, Soziales Netzwerk Lausitz, Allgemeiner Sozialer Dienst im Jugendamt
- Freizeiteinrichtungen: Schwimmhalle, Eisarena, Jahnbad, Jahnpark, Tierpark, Sozio-Kulturelles Zentrum, Glasmuseum, Station junger Naturforscher, Oberlausitzer Sportpark, Freizeitpark
- 7 öffentliche Spielplätze
- 6 öffentliche Sportplätze
- 3 Jugendclubs
- 3 Kinderarztpraxen, keine Geburtsklinik
- kommunale Wohnungsunternehmen: Wohnungsbaugesellschaft WBG, Wohnungsgenossenschaft Weißwasser WGW
- derzeit kein Bauland
- Beteiligungsmöglichkeiten: Jugendstadtrat
- besonderes Engagement für Familien: Begrüßungspaket für Zugezogene & Rückkehrer
Strukturprojekte mit positiven Effekten für Eltern mit Kindern.
Rund 17 Milliarden Euro fließen bis 2038 in den Wandel der Lausitz. Sie schaffen neue Wirtschaft und Arbeitsplätze, Infrastrukturen bis hin zu einer innovativen Wissenschaftslandschaft – aber wie steht es um Greifbares für Familien und Familienfreundlichkeit? Wird hier etwas insbesondere für Eltern mit heranwachsenden Kindern getan? Wir sind einmal in die Listen von inzwischen weit über 200 Projekten eingetaucht, von Bahnwerk und Unimedizin bis hin zu Freizeitbädern und Kitas. Im Grunde wirken alle Projekte auf die Zukunft der Region und somit auf ihre „Enkelkindertauglichkeit“. Aber neben Megaprojekten und Wirtschaft ist tatsächlich auch viel dabei, was insbesondere Familien im Kleinen und im Großen zu mehr Lebensqualität verhilft. Ein Auszug unserer lausebande-Redaktion soll das belegen, der allerdings nicht abschließend ist und sicher auch nicht alle auf Familien fokussierten Projekte enthält. Wer einen vollständigen Überblick möchte, dem seien die folgenden Webseiten mit interaktiven Projektkarten:
Strukturwandelprojekte Brandenburg
Strukturwandelprojekte Sachsen