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Spezial :: Seite 32

lung sind vielfältig, scheinen ihren Ursprung aber

schon vor rund 50 Jahren zu haben, zu Zeiten der

damaligen Babyboomer-Generation. Zwischen 1960

und 1970 kamen so viele Kinder in BRD und DDR zur

Welt, wie nie zuvor. Die Kinder dieses extremen Ba-

bybooms kamen dann in den Jahren 1985 bis 1990

selbst ins beste Alter zum Elternwerden. Ihre Kin-

der wiederum sorgen jetzt für die nächste Babywel-

le, die noch in den nächsten Jahren anhalten könn-

te. Danach könnten die Geburtenzahlen wieder sin-

ken, wie es auch Anfang der 1970er- und Anfang der

1990er-Jahre der Fall war.

Wie die Infografik oben zeigt, lässt sich der momen-

tane Babyboom also mit einem „natürlichen Gebur-

tenzyklus“ begründen, der seit den 1960er-Jahren

immer wieder für ein Auf und Ab der Geburtenzahlen

sorgt. Die geburtenschwachen Phasen zwischen den

Hochs werden übrigens tendenziell länger, weil die

Eltern durchschnittlich immer älter werden: Zu DDR-

Zeiten war es bei den Ottonormal-Eltern schon mit 22

Jahren Zeit für das Erstgeborene – nun ist es durch-

schnittlich erst mit 28,9 Jahren soweit. Das nächste

Hoch könnte es demnach in den 2040er- und 50er-

Jahren geben.

Ein weiterer wichtiger Grund für den Anstieg der Ge-

burtenraten ist die verbesserte soziale und ökonomi-

sche Situation für Eltern, die erwerbstätig sind und

trotz Kind arbeiten wollen. Die Arbeitsplätze sind si-

cherer geworden, die Löhne steigen. Der Rechtsan-

spruch auf einen Betreuungsplatz für unter 3-Jähri-

ge und die sogenannte „Herdprämie“ geben Sicher-

heit, nach der Geburt Kinder und Beruf vereinbaren

zu können. In Brandenburg werden Eltern ab Herbst

2018 nun auch durch das beitragsfreie letzte Kita-

Jahr entlastet, in anderen Bundesländern gibt es da

schon länger eine Unterstützung der Eltern, die teils

bis zur gänzlich beitragsfreien Kita reicht. So erfül-

len sich immer mehr Eltern nach abgeschlossener

Ausbildung oder absolviertem Studium ihren Kin-

derwunsch.

Zu guter Letzt werden auch die Kinder von Geflüch-

teten nach und nach eingegliedert und sorgen für ei-

nen Anteil an der Erhöhung der Geburtenzahlen. Das

Land Brandenburg nahm dem Ministerium für Ar-

beit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie zufol-

ge allein im Jahr 2016 fast 10.000 Asylsuchende auf.

Laut Innenstaatssekretärin Katrin Lange habe sich

die Lage ein Stück weit stabilisiert, 2015 waren es

mit rund 25.000 Flüchtlingen immerhin noch mehr

Quellen: Statistisches Bundesamt