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plätzen gibt es im Landkreis derzeit einen etwas er-
höhten Bedarf. Das resultiert auch aus der Asylthe-
matik“, sagte Theresa Pusch aus dem Sachbereich
Öffentlichkeitsarbeit/Wirtschaftsförderung auf unse-
re Anfrage. Eine Reaktivierung der ehemaligen Kita
„Diesterweg“, ein Umzug der Boblitzer Kita „Stor-
chennest“ und ein Ausbau der Kita „Wichtel“ könn-
te hier den nötigen Raum schaffen. Außerdem soll
der Hort „So aktiv“ Gebäude oder Container bekom-
men, um mehr Kinder aufzunehmen. Die Situation
für ABC-Schützen ist im Landkreis Oberspreewald-
Lausitz etwas besser – die steigenden Schülerzahlen
sorgen hier eher dafür, dass zukünftig keine Schulen
geschlossen werden müssen.
Ähnlich sieht es in der Region Weißwasser aus. Um
dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden, soll eine
neue Kita in der Nähe der Eisarena entstehen – laut
Thomas Heinrich vom Baureferat bis zur zweiten Jah-
reshälfte 2018. Der rund 4 Millionen Euro teure Bau
wird bis zu 130 Kinder aufnehmen. Ebenfalls in Pla-
nung ist zudem ein neues Hortgebäude im hinteren
Bereich der Geschwister-Scholl-Grundschule.
Im Landkreis Spree-Neiße sei die Situation laut Kers-
tin Schulz aus dem Fachbereich Kinder, Jugend &
Familie entspannt. Zwar besuchen mit knapp 8.000
Kindern im Jahr 2016 fast 1.000 Kinder mehr die Ki-
tas des Landkreises, als noch 2011 (damals: 7.076)
– dem wachsenden Bedarf an Kita- und Schulplät-
zen könne man aber trotzdem gelassen entgegenbli-
cken, da in den letzten Jahren schon neue Einrich-
tungen eröffnet wurden. So eröffnete die neue inklu-
sive Kita in Spremberg direkt am Spreeufer und nicht
weit entfernt die neu gebaute Kita in Groß Luja. Auch
die Kinder und Pädagogen in Klein Döbern konnten
sich über eine neue Einrichtung freuen. Zahlreiche
weitere kleine und große Baumaßnahmen in Kinder-
tagesstätten im gesamten Kreisgebiet unterstreichen,
dass der Kreis für den steigenden Kita-Bedarf vorge-
sorgt hat – und falls doch mal ein Engpass entste-
hen sollte, könne immer noch auf Ausnahmegeneh-
migungen zur Erhöhung der Anzahl an Kitaplätzen
zurückgegriffen werden.
Der sichere Kitaplatz
Um den konstant hohen Geburtenzahlen in der
Lausitz Herr zu werden und die Nachfrage an Kita-
plätzen zu bedienen, haben Landkreise und Kom-
munen also schon einige Maßnahmen in die Wege
geleitet. Für Eltern könnte das bedeuten, dass die
Suche nach einem Kita-Platz in der Region in den
nächsten Jahren zumindest nicht noch schwieriger
als derzeit wird. Aber Entwarnung bedeutet das kei-
neswegs. Selbst bei den „Humi-Kids“ im Cottbuser
Stadtteil Neu-Schmellwitz beträgt die Wartezeit ak-
tuell rund ein halbes Jahr. In der Vergangenheit hat-
te man hier häufig Probleme, die Plätze überhaupt zu
belegen. Bei Kitas in der Stadtmitte und sozial stärke-
ren Stadtgebieten kann man diese Wartezeit locker
verdreifachen. Auch in Senftenberg könnte die Su-
che nach einem Kitaplatz zu einem schwierigen Un-
terfangen werden. Werdende Eltern sollten die Situ-
ation in ihrer jeweiligen Kommune also rechtzeitig
in Erfahrung bringen.
In immer mehr Orten hilft nur eines: Rechtzeitig in
der Kita anrufen und einen Platz auf der Wartelis-
te beanspruchen. Wann dieser beansprucht wer-
den kann, ist von Kita zu Kita unterschiedlich – hier
müssen sich Eltern bei den einzelnen Kitas informie-
ren. Man sollte es aber generell so früh wie möglich
machen, am besten schon während der Schwanger-
schaft. So empfiehlt die Jugendhilfe Cottbus eine An-
meldung zwischen dem 4. und 7. Schwangerschafts-
monat.
Eine Übersicht über alle Kitas in der Region findet
man zum Beispiel auf
www.kita.deoder auf www.
kitanetz.de. Wenn hier eine Kita angibt, noch freie
Plätze zu haben, sollte man schnell zum Hörer grei-
fen – sofern man die Einrichtung ansprechend fin-
det. Bei der Wahl der richtigen Kita sollten sich El-
tern zuvor allerdings einen gründlichen Überblick
über die Ausstattung und das Personal verschaffen,
da der Betreuungsschlüssel vielerorts nicht einge-
halten wird. Viele Kitas, die noch freie Plätze an-
bieten, liegen möglicherweise in weniger beliebten
Wohngebieten oder haben nicht die beste Ausstat-
tung zu bieten.
Wer sein Kind tagsüber betreut wissen möchte, muss
übrigens nicht zwingend auf eine Kita zurückgreifen.
Eine gute Alternative können auch Tagesmütter sein.
Die meisten Tagesmütter nehmen maximal fünf bis
sechs Kinder auf – hier ist der Betreuungsschlüssel
in der Regel also wesentlich besser. Einen Überblick
über die Tagesmütter gibt es beim jeweiligen Jugend-
amt. Auch Babysitter können bei der Kinderbetreu-
ung helfen. Auf
www.betreut.dekann man nach bei-
den Alltagshilfen suchen.
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