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Zwar bekommen Hebammen einen Teil der Haft-
pflichtprämien zurückerstattet – dennoch können
viele Hebammen diese Versicherungsprämien auf-
grund des niedrigen Verdienstes nicht erwirtschaf-
ten. Grund für die stetigen Erhöhungen der Prämi-
en sind die teuren Einzelfälle, in denen eine Geburt
nicht optimal verläuft und beispielsweise Verdienst-
ausfälle der Eltern beglichen werden müssen.
Wer eine freiberufliche Hebamme in Anspruch neh-
men möchte, sollte sich also auf eine Wartezeit ein-
stellen. Auch wer eine Hebamme für die Nachsorge
wünscht, kann mit der Suche nicht früh genug be-
ginnen. Eine Übersicht über alle im Hebammenver-
band Brandenburg e.V. registrierten Hebammen fin-
det man auf
www.hebammen-brandenburg.de.
Ein toller Tipp für junge Eltern, die sich in vielen Din-
gen noch unsicher sind, ist eine Betreuung im Netz-
werk Gesunde Kinder durch eine erfahrene Patin, In-
fos unter
www.netzwerk-gesunde-kinder.de .Engpass Kita & Schule
Ist der Sprössling auf der Welt, kommt die nächste
Herausforderung auf die frischgebackenen Eltern zu:
Sie müssen einen Kitaplatz finden, sofern sie einen
beanspruchen. Hier stehen auch in unserer Region
bereits heute komplett ausgelastete Einrichtungen
und lange Wartezeiten auf einen freien Platz auf der
Tagesordnung. Laut dem Institut der deutschen Wirt-
schaft fehlten 2015 in den neuen Bundesländern über
30.000 Kita-Plätze. Im „Westen“ ist die Situation so-
gar noch deutlich prekärer (über 260.000 fehlende
Plätze im Jahr 2015). Wenn die Landkreise und Kom-
munen das Kitaplatzangebot nicht an den steigen-
den Bedarf anpassen, kommen noch größere Eng-
pässe auf die Kitas zu. Wir fragten auch in unserer
Region nach: Viele Kitas betreuen derzeit mit Son-
dergenehmigung mehr Kinder als vorgesehen, War-
tezeiten betragen bei gefragten Kitas weit über ein
Jahr. Wie stellt sich die Kitaentwicklung in unserer
Region aber genau dar?
In den sechs Senftenberger und elf Cottbuser Ein-
richtungen der Fröbel-Gruppe finden über 1.500 Kin-
der ihren Platz. Auch hier sind die Kapazitätsgrenzen
erreicht und die Wartezeiten auf freie Plätze können
sich lange hinziehen. Auf den wachsenden Bedarf
an Kita-Plätzen sei zumindest die Stadt Cottbus aber
gut vorbereitet, wie uns Cornelia Klett, Geschäftslei-
tung der Region Lausitz der Fröbel-Gruppe mitteilte.
So sollen neue Kindertagesstätten und auch eine Be-
triebs-Kita im Carl-Thiem-Klinikum eröffnet werden.
Bis dahin würden Ausnahmegenehmigungen mit zu-
sätzlichen Plätzen für diverse Kitas bei der Überbrü-
ckung helfen. Außerdem könnten die Arbeitszeiten
von Erziehern, die nicht in Vollzeit arbeiten, zum Bei-
Mehr Kita-Plätze in Cottbus: Hier sollen sie entstehen.
Kurzfristig (2017-2018)
• Schaffung von 110 Plätzen durch die Kita „Campus“ imOrtsteil Schmellwitz
• Erweiterung der Kita „Grashüpfer“ um fünf Plätze
• Erweiterung der Kita „Humi Kids“ von 132 auf 150 Plätze
• Erweiterung der Ev. Kita „Bodelschwingh“ von 130 auf 140 Plätze
• Schaffung von 5 Tagespflegeplätzen für Kinder unter drei Jahren imOrtsteil Kiekebusch
• Schaffung von 5 Tagespflegeplätzen für Kinder unter drei Jahren imOrtsteil Dissenchen
Mittelfristig (bis 2022)
• Schaffung von 100 neuen Plätzen imOrtsteil Ströbitz
• Schaffung von 100 neuen Plätzen imOrtsteil Mitte
• Sanierung der Wehrpromenade 2 und damit 80 neue Plätze in Cottbus-Sandow
1000
2000
3000
4000
5000
6000
7000
8000
2017
2016
2015
2014
2012
2010
2009
2000
Berufshaftpflicht für Hebammen
Entwicklung der jährlichen Kosten in Euro




