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Spezial :: Seite 38

Der Schulplatz

Wenn die Pfiffikusse und Schlauberger das sechs-

te Lebensjahr vollendet haben, kommt die aktuel-

le Kinderwelle auch auf die Grundschulen zu. Um

den Bedarf an Schulplätzen festzustellen, erstellen

die Landkreise und die kreisfreie Stadt Cottbus des-

halb alle fünf Jahre den sogenannten Schulentwick-

lungsplan. Im Schulentwicklungsplan 2017-2022 der

Stadt Cottbus wurden zahlreiche Maßnahmen getrof-

fen, um das Angebot an Schulplätzen zu erweitern –

denn vor allem in den wachsenden Stadtteilen Cott-

bus-Mitte und Cottbus-Ströbitz stoßen die Schulein-

richtungen an ihre Grenzen.

Spätestens bis zum Jahr 2020/21 soll daher am Stand-

ort in der Hallenser Straße 5a eine weitere Grund-

schule mit zwei Klassen pro Jahrgang entstehen. An

diesem Standort war bis 2009 noch die Förderschule

für Sprachauffällige beheimatet. Auch in bereits be-

stehenden Cottbuser Schulen wird es Veränderun-

gen geben: In der Christoph-Kolumbus-Grundschu-

le in Sandow kommt in den Schuljahren 2017/18 und

2018/19 je eine dritte erste Klasse dazu. Die Erich-

Kästner-Grundschule soll erweitert werden, um Platz

für durchgängig drei Klassen pro Jahrgang zu schaf-

fen. Der Bau ist für das Jahr 2018 geplant. Die Astrid-

Lindgren-Grundschule in Sandow befindet sich be-

reits im Umbau, hier werden sechs neue Unterrichts-

räume geschaffen. Die Spreeschule soll wegen des

wachsenden Bedarfs ab 2018/19 den Standort in der

Makarenkostraße nutzen.

Ein neues Schulgebäude will auch der Landkreis

Dahme-Spreewald eröffnen. Ab dem Schuljahr

2019/20 soll es soweit sein. Wo genau die Schu-

le entstehen und wie groß sie sein soll, wird eine

Machbarkeitsstudie klären. Auch über den inhaltli-

chen Schwerpunkt der Schule wurde noch nicht ent-

schieden.

Für den Landkreis Spree-Neiße führe der neue Zu-

wachs an Grundschülern nach der ein oder anderen

Schließung von Grundschulen wie 2004 in Heiners-

brück nicht zu einer Überlastung, sondern zu einer

Sicherung des Bestands für die nächsten Jahre. Als

notwendig angesehen wird allerdings die Gründung

einer weiterführenden Schule westlich von Cottbus.

Sie soll den Bereich zwischen Drebkau, Kolkwitz

und Welzow abdecken und vier bis fünf Klassen pro

Jahrgang aufnehmen. Mit diesem Vorhaben stößt das

Schulamt des Landkreises Spree-Neiße allerdings auf

Widerstand der benachbarten kreisfreien Stadt Cott-

bus. Hier hat der Bildungsausschuss Angst, dass ih-

nen dadurch selbst die Schüler im Ludwig-Leich-

hardt-Gymnasium, Humboldt-Gymnasium oder in

der Sachsendorfer Oberschule ausgehen. Einigkeit

gab es noch nicht, Eva Szramek, Leiterin des Schul-

amtes in Forst, hält das Vorhaben des Spree-Neiße-

Kreises aber für angemessen: „Bei der Erarbeitung

der jetzigen Planungen habe sich deutlich gezeigt,

dass im südwestlichen Kreis eine weiterführende

Schule fehlt“.

Der Personalmangel

Alle Schulen und auch Kitas haben oft ein Problem

gemein: den Mangel an qualifiziertem Personal. Inso-

fern sollten Eltern bei der Kita- und Schulwahl genau

hinterfragen, wie es hierum steht. Selbst eine schö-

ne Kita oder sanierte Schule helfen der Entwicklung

des Kindes nicht, wenn viele Aushilfen und Querein-

steiger statt qualifizierter Pädagogen amWerk sind.

Eltern sollten sich also in der Kita nach Betreuungs-

schlüssel und Qualfizierungen erkundigen, in der

Schule nach der Ausstattung mit Lehrerstellen, de-

ren Krankenstand und Altersdurchschnitt.

Um qualifizierten Lehrern die offenen Lehrerstellen

in Brandenburg schmackhaft zu machen, veröffent-

lichte das Brandenburger Bildungsministerium im

vergangenen Jahr ein Werbevideo, in dem aus allen

Bundesländern eingestellte Lehrer über ihre Erfah-

rungen in Brandenburger Schulen berichten. „Ar-

beiten und Leben dort, wo Berliner am Wochen-

ende Urlaub machen“, lautet der Tenor des Image-

films. Trotzdem sind Mitte August für das beginnen-

de Schuljahr 2017/18 noch rund 400 offene Stellen

zu besetzen gewesen.

Vor ähnlichen Problemen stehen auch die Kitas:

Der Erziehermangel führt zu Personalengpässen.

Viele Erzieher arbeiten nur in Teilzeit. Zudem ist der

Beruf für viele junge Menschen unattraktiv, da es

kaum Aufstiegsmöglichkeiten gibt. Erzieher sind in

Deutschland anders als in Skandinavien kaum aka-

demisiert und verdienen vergleichsweise wenig Geld.

Die richtige Grundschule

Eltern haben bei der Grundschule nicht immer die

Qual der Wahl. In den Landkreisen ist meist die

nächstgelegene Grundschule vorgeschrieben. In

Cottbus haben Eltern hingegen freie Wahl, auch

wenn Wohnortnähe bevorzugt wird. Ein wichtiges

Kriterium ist also immer die örtliche Nähe, damit