Was kostet ein Schüleraustausch?

Datum: Montag, 01. September 2025 16:14


Foto: dvulikaia, istock

Ein längerer Aufenthalt im Ausland eröffnet Jugendlichen wertvolle Erfahrungen. Für Eltern geht es jedoch um weit mehr als um Vorfreude. Sie tragen die Verantwortung für die finanzielle Planung. Die Kosten gehören dabei zu den größten Fragen, wenn ein Austauschjahr oder ein kürzerer Aufenthalt ins Auge gefasst wird.

Es hängt vom Programm ab

Ein Austauschjahr zahlt sich nur dann wirklich aus, wenn Sie als Eltern frühzeitig prüfen, welches Programm welche Leistungen abdeckt. Ein sorgfältiger Blick auf eine
Übersicht zu den Kosten für einen Schüleraustausch hilft Ihnen dabei, Angebote gezielt zu vergleichen und realistischer zu planen. Die Preisunterschiede fallen erheblich aus. Laut schueleraustausch.net bewegen sich die Kosten in folgenden Bereichen:

  • In den USA bewegen sich die Kosten für ein Jahr zwischen 12.000 Euro und 27.460 Euro.
  • In Kanada liegen die Preise für ein Jahr zwischen 17.100 Euro und 23.490 Euro.
  • In Neuseeland kostet ein Jahr zwischen 13.750 Euro und 28.990 Euro.
  • In Australien reichen die Preise für ein Jahr von 12.250 Euro bis 28.600 Euro.
  • In England fällt ein Jahr mit 19.650 Euro bis 22.500 Euro ins Gewicht.

Auch für kürzere Programme sind Zahlen angegeben.

  • Drei Monate in den USA liegen zwischen 10.950 Euro und 11.285 Euro.
  • Drei Monate in Kanada bewegen sich zwischen 7.650 Euro und 11.500 Euro.
  • Drei Monate in Australien kosten zwischen 3.650 Euro und 12.000 Euro.

Diese Übersicht macht deutlich, dass sowohl Zielland als auch Programmlänge die Gesamtausgaben stark beeinflussen.

Was neben dem Programmpreis noch anfällt

Eltern sollten bei der Planung bedenken, dass der eigentliche Programmpreis nur einen Teil der Gesamtausgaben abdeckt. Jugendliche benötigen während ihres Aufenthalts Taschengeld für den Alltag, Ausflüge oder kleine persönliche Wünsche. Erfahrungswerte zeigen, dass monatlich zwischen 250 und 650 Euro realistisch sind, abhängig vom Land und von den Lebensgewohnheiten.

Hinzu kommen Gastgeschenke, die einen wertschätzenden Start in der neuen Familie erleichtern. Auch Flüge, eventuelle Inlandsreisen oder Schuluniformen erhöhen den Gesamtbetrag. Viele Programme schließen Versicherungen nicht automatisch ein, weshalb eine separate Absicherung für Krankheit, Unfall und Haftpflicht sinnvoll ist. Für bestimmte Länder entstehen außerdem Kosten für ein Visum. In den USA liegt dieser Betrag oft bei mehreren hundert Euro.

Solche zusätzlichen Ausgaben summieren sich schnell. Eine sorgfältige Kalkulation dieser Posten sorgt dafür, dass Familien realistisch planen und spätere Überraschungen vermeiden.

Unterstützungen durch Förderungen und Stipendien

Viele Familien reduzieren die Kosten eines Austauschs durch staatliche Hilfen oder private Förderprogramme. Das Auslands-BAföG bietet in zahlreichen Fällen eine wichtige Unterstützung. Je nach Einkommen der Eltern und je nach Gastland liegen die monatlichen Zuschüsse zwischen 450 und 850 Euro, hinzu kommen häufig Beiträge für Flug oder Versicherung.

Darüber hinaus öffnen Stipendien zusätzliche Wege. Gemeinnützige Organisationen vergeben Zuschüsse von mehreren tausend Euro, oft unabhängig vom Einkommen. Manche Stiftungen fördern Jugendliche mit besonderen schulischen oder sozialen Leistungen. Auch regionale Banken oder lokale Initiativen stellen Gelder bereit, die den Aufenthalt erleichtern. Eltern sollten diese Optionen rechtzeitig prüfen, da Bewerbungsfristen meist viele Monate vor Beginn des Austauschjahres enden.

Mit anderen Familien austauschen

Viele Eltern profitieren davon, wenn sie mit Familien sprechen, deren Kinder bereits im Ausland waren. Solche Gespräche geben einen realistischen Eindruck, welche Kosten im Alltag tatsächlich entstehen und welche Ausgaben im Vorfeld oft unterschätzt werden. Erfahrungen aus erster Hand liefern Hinweise, wie viel Taschengeld sinnvoll ist, welche Versicherungen wirklich benötigt werden und welche Gastgeschenke gut ankommen.

Elterntreffen im Rahmen von Vorbereitungskursen oder Informationsveranstaltungen bieten eine gute Gelegenheit für diesen Austausch. Auch im Freundes- oder Bekanntenkreis findet sich häufig jemand mit entsprechenden Erfahrungen. Persönliche Eindrücke ergänzen die offiziellen Zahlen und Fakten aus Ratgebern und sorgen dafür, dass die Planung klarer und die Erwartungen realistischer ausfallen.