Ein individueller Förderplan

Datum: Freitag, 29. November 2013 08:51

Warum Lerntherapie, es gibt doch Nachhilfe?

Katharina Gutschmidt, Lerntherapeutin von der Pädagogischen Praxis mit heilpädagogischer Förderung und Lerntherapie „Knirpsfidel“

Für viele Kinder und Jugendliche hat sich seit Jahrzehnten die Nachhilfe bewährt.
Diese Form der außerunterrichtlichen Unterstützung ist für Kinder und Jugendliche gedacht, welche kleinere bis mittlere Wissenslücken aufweisen. Im Wesentlichen verfügen diese Kinder über ein Aufgabenverständnis in Mathamatik, in Deutsch und anderen Fächern. Bei der Lerntherapie handelt es sich um eine pädagogische Förderung von Kindern und Jugendlichen mit  Lern- und Leistungsstörungen wie Lese-Rechtschreib-Schwäche  oder einer Rechenschwäche. Der Lerntherapeut ermittelt die individuellen Lernvoraussetzungen, er geht nicht von den Schwächen, sondern von den Stärken der Kinder und Jugendlichen aus. Besonders in der Mathematik oder in der Rechtschreibung muss der Lerntherapeut weit zurückgehen, um die ersten (oft schon verdrängten) Wissenslücken aufzuspüren, dort muss er von den Stärken der Kinder ausgehend, mit seiner Lerntherapie ansetzen. Viele Kinder mit diesen  Teilleistungsschwächen vermögen oftmals nicht, ihre Stärken einzusetzten. Sie haben Schwierigkeiten bei der Umsetzung von gehörter Sprache in die Verschriftlichung.
Kinder mit Lese-Rechtschreib-Schwäche können gehörte Laute nur schwer unterscheiden. Sie haben Probleme bei der Erkennung der Lautstruktur, wie zum Beispiel Wörter in Siben gliedern, Reime erkennen, Anlaut, Inlaut und Endlaut zu bestimmen. Auch in der optischen Wahrnehmung und Motorik zeigen sich Auffälligkeiten. Das Schriftbild wirkt unleserlich, die Buchstaben variieren in ihrer Größe und Zeilen werden nicht eingehalten. Beim Lesen verrutschen sie in den Zeilen. Ebenso zeigen sich Wahrnehmungsprobleme bei einer Rechenschwäche. Die Kinder können sich den Zahlenraum schwer vorstellen.
Durch die fehlende Vorstellungskraft von räumlichen Beziehungen, wie zum Beispiel oben-unten, rechts-links, kleiner-größer oder gleich werden mathematische Operationen (Addition und Subtraktion) verwechselt.
Anschauungsmaterialien wie Zahlenstrahl und Hunderterfeld führen bei diesen Kindern zu Verwirrungen. Auf dem Hunderterfeld  bedeutet ein Schritt nach rechts +1.
Da das Kind mit diesen Wahrnehmungsbeeinträchtigungen nicht weiß, wo rechts ist, kann es +1 nicht inhaltlich begreifen. Es besteht die Möglichkeit der Verwechslung. Es rechnet -1. Ähnliche Probleme treten auch im Hunderterfeld auf. Oft können diese Kinder  nicht in die Rechenkästchen schreiben. Der Kästchenrand wird überschrieben.
Im Gegensatz zur Nachhilfe bietet die Lerntherapie die notwendigen, begleitenden Unterstützungsmaßnahmen in den Bereichen der Wahrnehmung und Konzentration an. Für jedes Kind wird ein individueller Förderplan mit erreichbaren Zielen erstellt.

Was passiert, wenn ein Kind mit einer Rechenschwäche oder mit einer LRS nicht durch eine Lerntherapie gefördert wird?
Alte Binsenweisheiten wie : „ Junge streng dich mehr an! Setz dich auf den Hosenboden! Sei fleißiger in der Schule!“, bringen diesen Kindern keinen Erfolg.
Die  Misserfolgserlebnisse häufen sich, führen zur Verzweiflung und Resignation. Manche Kinder erkranken seelisch. Sie wollen Leistungssituationen wie Klassenarbeiten vermeiden.
Es kann zu Übelkeit und Bauchschmerzen führen. Andere Kinder werden auffällig in ihrem Lern- und Sozialverhalten. Der Lerntherapeut fördert das Selbstwertgefühl der Kinder, die Motivation sich mit dem ungeliebten Fach auseinanderzusetzen, wird neu aufgebaut.Die Kinder erleben Efolgserlebnisse. Jetzt macht die Schule endlich wieder Spaß!

Jeder Schüler sollte beim Lernen in der Schule Spaß haben.

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