Pizza daheim

Datum: Dienstag, 26. Mai 2020 16:42

Die Familienküche

Damit schon die Kleinen beim Kochen mithelfen können, sollte die Familienküche auf die Ansprüche der kleinen und großen Köche ausgerichtet sein. Je jünger die Kinder, desto wichtiger ist es, auf eine kindersichere Küche zu achten. Gerade Babys und Kleinkinder finden die Küche ungemein spannend – hier blubbert und brodelt es, hier duftet es, hier gibt’s die leckeren Sachen. Und außerdem kann man mit Topf und Kochlöffel wunderbar Musik machen. Ungemein spannend für Kleinkinder, die stets an Mamas Rockzipfel hängen und ihr auch beim Kochen auf Schritt und Tritt folgen, sind daher Küchenschränke. Der Nachwuchs wird mit Vorliebe Schubladen, Schränke und Regale ausräumen und deren Inhalte inspizieren. Räumen Sie daher jene Utensilien außer Reichweite, an denen sich das Kind verletzten kann (z.B. Messer, Schere) oder die es kaputt machen kann (z.B. Gläser). Sie können eine „Kinder-Schublade“ einrichten mit spannenden, aber harmlosen Inhalten (Kochlöffel, Strohhalme, Plastikschüsseln …), die das Kind nach Belieben ein- und ausräumen darf. Die anderen Schränke sind dann tabu und das Verbot ist leichter durchzusetzen.

Die häufigsten Unfälle mit Kleinkindern in der Küche führen zu Schnittwunden oder Verbrühungen. Daher haben wir eine kurze Checkliste zusammengestellt, was es noch zu beachten gilt.

Kindersichere Küche

  • Beim Kochen Pfannen und Töpfe so auf den Herd stellen, dass Kinder nicht herankommen – Pfannenstiel zur Wand, hintere Herdplatten nutzen, Herdschutzgitter verwenden.
  • Backofenfenster, die nicht aus wärmedämmendem Glas sind, mit Acrylplatte nachrüsten.
  • Messer nicht offen herumliegen lassen und mit der Spitze nach unten in den Besteckkorb des Geschirrspülers einsortieren.
  • Schubladen mit gefährlichem Inhalt wie Messer oder Scheren mit Kindersicherung versehen oder gefährliche Dinge nur außerhalb der Reichweite kleiner Kinder verstauen.
  • Großgeräte wie Geschirrspüler, Waschmaschine, Trockner geschlossen halten, damit Kinder nicht hineinklettern.
  • Elektrokleingeräte wie Wasserkocher und Toaster nach dem Benutzen wegräumen oder so aufbewahren, dass Kinder nicht herankommen.
  • Keine Kabel herunterhängen lassen oder auf dem Boden verlegen: Gefahr des Herunterziehens von Geräten, des Stolperns und des Strangulierens.
  • Keine Putz- und Reinigungsmittel (auch keine Geschirrspültabs) in Reichweite der Kinder aufbewahren – unter der Spüle ist kein geeigneter Platz.
  • Beim Essen auf Tischdecken verzichten. Zieht das Kind daran, kann die heiße Kaffeetasse auf das Kind fallen.
  • Bei Tisch nichts Heißes in Reichweite der Kinder stellen.



In einer gut ausgestatteten Familienküche helfen kleine Beiköche besonders gern. (Foto © Designed by master 1305/ Freepik)

Wenn Sie diese Tipps beherzigen und die Kinder sich an zuvor vereinbarte Regeln halten, spricht nichts dagegen, die Kleinen zunächst als Zuschauer und später als Beiköche mit in die Küche zu lassen. Das Baby muss vom heißen Herd fernbleiben, kann aber von einer Decke auf dem Fußboden oder vom Laufgitter aus verfolgen, wie Mama den Brei kocht. Die Anderthalbjährige kann vom gesicherten Hochstuhl aus gucken und schnuppern. Der Dreijährige kann unter Aufsicht beim Kochen und Backen helfen – zunächst mit einfachen, ungefährlichen Tätigkeiten. Mit dem Alter und der Geschicklichkeit kann das Aufgabenspektrum erweitert werden.
Damit die Kinder helfen können, ist es wichtig, dass sie einen sicheren Arbeitsplatz haben, den sie erreichen können, ohne sich auf Zehenspitzen zu stellen. Das kann neben Mama an der Küchenplatte sein, indem das Kind auf einem rutschfesten Hocker bzw. einem extra dafür gedachten Lernturm steht oder im Stuhl bzw. Hochstuhl am Tisch.

Steht der Küchenkauf erst noch an, planen Familien mit kleinen Kindern am besten einen extra Arbeitsbereich für sie ein. Das kann ein Tisch in Kinderhöhe sein oder eine abgesenkte Arbeitsplatte. Idealerweise lässt sich dieser Bereich später, wenn die Kids gewachsen sind, umnutzen. Hier können professionelle Küchenplaner gute Tipps geben. Für die Kinder ist es toll, wenn ihre Küchenhelfer und ihr Geschirr in einem Schrankfach oder einer Schublade verstaut sind, an die sie ohne Hilfe herankommen. Dann kommen Sie entspannter durch die „alleine machen!“-Phase.

Wo gehobelt wird, fallen bekanntermaßen Späne. In der Küche sind es die Kartoffelschalen und das Mehl, das auf dem Fußboden landen kann. Daher sollten sich Arbeitsplatte und Boden leicht reinigen lassen. Wer in der Küche auf Teppiche und Tischdecken verzichtet, schont Nerven und Waschmaschine.