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Titelthema :: Seite 23

• Gabe von Antibiotika is stark reglementiert.

• Einsatz konventioneller Gülle unter bestimmten

Bedingungen erlaubt.

• Die Begriffe „öko(logisch)“ und „bio(logisch)“

sind geschützt.

• Das Biosiegel gibt es nur, wenn mindestens 95%

der landwirtschaftlichen Zutaten ökologisch

erzeugt wurden.

• Jährliche, angekündigte Kontrollen von Bio-

Betrieben durch private, staatlich zertifizierte

Öko-Kontrollstellen.

Das sind die rechtlichen Mindeststandards für den

Öko-Landbau. Für Bio-Produkte aus nicht EU-Staa-

ten, die nach Deutschland importiert werden, gilt:

Sie müssen gleichwertige Standards erfüllen, um

das Biosiegel zu bekommen. Das wird durch von

der EU anerkannte Kontrollstellen in den jeweili-

gen Ländern überprüft. Wer Produkte mit Biosie-

gel kauft – sei es aus Deutschland, Spanien oder

Ägypten, kann sich also auf die Einhaltung dieser

Standards verlassen. Da die Begriffe „Bio(logisch)“

und „Öko(logisch)“ geschützt sind, können Kunden

sicher sein, dass sie hier Bioware erhalten. Nicht

täuschen lassen sollten sie sich von Begriffen wie:

umweltgerechter Anbau, aus kontrollierter Land-

wirtschaft. Diese sind verbreitet, haben aber nichts

mit bio zu tun. Beim Einkauf bieten die Biosiegel

Orientierung. In Deutschland gibt es zwei gängige

staatliche Biosiegel: Das sechseckige, deutsche Bio-

siegel und das viereckige EU-Biosiegel.

Darüberhinaus hat fast jeder Supermarkt und Dis-

counter ein eigenes Bio-Siegel entwickelt, wie Bio-

Bio oder Biotrend. Auch hier kann sich der Kunde

auf die Einhaltung der EU-Mindeststandards verlas-

sen. Das gleiche gilt für die Label der Bioläden, z.B.

Alnatura. Jedes Bioprodukt ist nicht nur mit ei-

Da sind sie wieder – klein, rot, saftig, süß.

Die Erdbeerzeit hat begonnen – egal ob

im Eis, auf der Torte oder pur. Die kleinen

roten Früchte gelten als ausgesprochen gesund: we-

nig Zucker, kaum Kalorien, reichlich Vitamin C. Wer

keinen Garten oder Balkon mit selbst angebauten

Früchten hat, steht vor der Frage: Spanische oder

deutsche Erdbeeren? Bio oder konventionell? Deut-

sche Erdbeeren gibt es nur in der Saison, von etwa

Mai bis in den August rein. Wer das ganze Jahr über

von den roten Früchten naschen will, muss Einwe-

cken, Einfrieren, Marmelade kochen oder aber auf

die Erdbeeren aus Spanien zurück greifen, die ganz-

jährig im Supermarktregal liegen. Die meisten der

nach Deutschland importierten Erdbeeren kommen

aus dem Südwesten Spaniens, wo es das zweitgröß-

te Erdbeeranbaugebiet der Welt gibt. Wer nachhal-

tig kaufen möchte, wird wegen der weiten Trans-

portwege spanische Erdbeeren nur mit schlechtem

Gewissen essen. Egal ob aus Spanien oder aus

Deutschland – Erdbeeren aus konventionellem An-

bau enthalten deutlich mehr Pestizid-Rückstände

als solche aus ökologischer Landwirtschaft. Denn

dort sind chemische Pflanzenschutzmittel verboten.

Für alle in Deutschland angebauten und verkauf-

ten Bio-Lebensmittel gilt die EU-Öko-Richtlinie von

1991, die 2007 komplett überarbeitet wurde. Dort ist

festgelegt, was bei der Erzeugung, Verarbeitung,

Kennzeichnung und Kontrolle von Bio-Produkten

einzuhalten ist. Für die ökologische Tierhaltung

und Fischzucht wurden ergänzend eigene Richtlini-

en verabschiedet.

Die wichtigsten Regelungen:

• Gentechnik ist verboten.

• Konventionelle Zutaten sind nur erlaubt, wenn

sie nicht in Öko-Qualität verfügbar sind (z.B.

bestimmtes Saatgut).

• Verzicht auf chemisch-synthetische

Pflanzenschutzmittel.

• Haltung möglichst robuster und wenig

stressanfälliger Tierrassen.

• Kranke Tiere sind vorrangig mit pflanzlichen

oder homöopathischen Mitteln zu behandeln.

Redaktion:

Anett Linke, Foto links: Steffen Schwenk

(light-impression.de)

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