Titelthema :: Seite 41
Eltern geben dem Weihnachts-
mann gern Tipps, was das Kind in
Zukunft doch besser machen oder
unterlassen soll. Was halten Sie
davon?
Diese Eltern sind Feiglin-
ge. Solche Sachen sollten sie ihrem
Kind selbst sagen.
Was ist mit ernsten Themen wie
Tod und Sterben? Wie reagiere
ich, wenn mein Kind fragt: War-
um ist der Opa gestorben? Muss
ich auch sterben?
Je nach Entwick-
lungsstand tauchen solche Fragen
zwischen dem dritten und fünften
Lebensjahr auf. Auch hier sollten
Eltern zunächst mit Rückfragen re-
agieren. Sie können fragen: „Was
denkst Du, warum der Opa gestor-
ben ist und wo er jetzt ist?“ Kinder
im magischen Alter wollen meist
in ihrer Phantasiewelt bleiben und
selbst Antworten finden. Das soll-
ten Eltern ihnen nicht abnehmen.
Kann das auch funktionieren,
wenn mein Kind Angst vor Ge-
spenstern hat und nicht einschla-
fen kann?
Ja, auch dann sollte ich
wieder auf das Kind zugehen und
fragen: Wie kannst du das Ge-
spenst besiegen und wie kann ich
dir dabei helfen? So lernt das Kind,
sich selbst zu helfen und sein Pro-
blem zu lösen und nicht von der
elterlichen Kompetenz abhängig
zu sein.
Wenn Kinder Geheimnisse haben,
sollten Eltern diese akzeptieren?
Es gibt zwei Arten von Geheim-
nissen: Die schönen, die zu jeder
Kindheit, zu jeder Freundschaft
dazu gehören. Sie sind etwas wun-
derbares und für Kinder ungemein
reizvoll. Das sollten Eltern den Kin-
dern auch lassen. Dann gibt es die
problematischen Geheimnisse, die
kommen aber erst später. Da soll-
ten Eltern sehr wohl genauer hin-
schauen und nachfragen.
Wenn Kinder klauen – wie gehe
ich damit um?
Da gilt das gleiche
wie beim Lügen. Klauen ist eine
Grenzüberschreitung und gehört
ein Stück weit zur kindlichen Ent-
wicklung dazu. Die einen Kinder
lügen, die anderen klauen. Wenn
die Kinder dabei richtig begleitet
werden und erwachsene Vorbilder
erleben, geht das wieder vorüber.
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